Fußballkommentatoren

  • ja, da kann man unendlich viel böses hineininterpretieren, wenn man das möchte. Ich glaube es ist ihm zur Sekunde nichts besseres eingefallen. War unlustig, ja, aber Dahlmann würde ich deswegen nicht als Rassisten darstellen wollen. Spannende Zeiten dennoch und danke dafür!


    Mögen uns die jungen schwarzen Kommentatorinnen auf ein neues Plateau hieven. :trösten:

    3 Mal editiert, zuletzt von Bart ()

  • Jörg Dahlmann in Schutz zunehmen. Dazu gehört schon jede Menge Blödheit .

    Wie oft hat er Leute auf der Tribüne, teils Kinder, ekelhaft beschrieben.

    Und jetzt den Satz zu verteidigen, da muss man die letzten Jahre schon unter einer Brücke gepennt haben.


    Ja es gibt viele, die solche Sachen sagen und keine Rassisten sind. Ihrer Meinung nach. Aber das zählt nunmal nicht. Vor allem nicht wenn ich das während bei beruflichen Tätigkeit tue.


    Ihr erinnert mich an die WDR Runde zuletzt...


    Wenn man schon 10 x ich sage mal "Abmahnungen" bekommen hat, dann muss man sich doch nicht wundern, dass irgendwann mal genug ist.



    Darüber, dass Dahlmann absolut null Ahnung von Fußball hat, müssen wir gar nicht sprechen.

  • Und jetzt den Satz zu verteidigen, da muss man die letzten Jahre schon unter einer Brücke gepennt haben.

    Zunächst einmal vielen Dank für Deine vielen charmanten Worte und dass Du Dich hier moralisch über andere erhebst, nur weil die den Grund für die Kündigung nicht nachvollziehbar finden (Dahlmann macht das seit Jahren, auch schon vor seinem aktuellen Engagement bei Sky; eine "Abmahnung" hat er - soweit ich das weiß - auch nie erhalten) und dies auch begründen. Hätte er einen Belgier als "aus dem Land der Fritten" oder einen Schweden als "aus dem Land des Surströmming" bezeichnet: Wäre die Empörung dann auch so groß gewesen?


    Die Boulevardblätter in England bezeichnen die Deutschen auch gerne als "Krauts". Wo bleibt da die Aufregung?


    Dass Du Dahlmann vorwirfst, seit Jahren ekelige Sachen zu sagen, im selben Beitrag aber den obigen Satz bringst und das nicht einmal merkst, spricht nicht gerade für Dich.

  • Ich kann den Spruch überhaupt nicht rassistisch finden zu können. Land des Sushis, na und? In den 80ern war Japan das Land der Mikrochips, was halt gerade so modern ist. Oder was halt da her kommt oder was die besonders gut können. Länder des/der gibt es zuhauf. Holland als Land des Fahrrads, der Holländer, der uns mit Wohnwagen die Autobahnen verstopft, Deutschland als Land des Autos, Frankreich als Land des guten Essens.


    Die Italiener sind alle faul, die Polen klauen alle. Darauf wurde Harald Schmidt mal angesprochen, ob er das - weil er darüber ständig Witze macht - tatsächlich so sieht. Seine Antwort: "Natürlich nicht, die Italiener klauen auch!"


    Vielleicht ist es ein dämlicher Spruch, den anderen über Thomalla fand ich deutlich grausiger. Wahrscheinlich ist Dahlmann ein schlechter Livekommentator. Kann ich nicht nachvollziehen, weil ich da überhaupt nicht mehr hinhöre, egal wer kommentiert. Von daher ist es mir egal. Aber den Rassismusvorwurf finde ich eigentlich sogar schlimm, weil er den wirklichen Rassismus hier verharmlost. Es ist noch nicht mal anfänglicher Alltagsrassismus.


    Ich bin allerdings auch der festen Überzeugung, dass Dahlmann mit Sushi die Mahlzeit meinte, und nicht die Japaner selbst als Sushis bezeichnet. Ich finde es durchaus in Ordnung, Italien als Land der Pizza oder der Spaghetti zu bezeichnen, natürlich sollte man keinen Italiener als Spaghetti bezeichnen. Hätte Dahlmann sowas gesagt wie "Der Sushi bringt die Flanke rein", dann würde ich Dahlmann entsprechend anders sehen. Aber wir müssen doch langsam mal aufhören, jeden flapsigen Umgang miteinander verbieten zu wollen, wenn er mit Nationalitäten spielt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hätte Dahlmann für den Spruch nicht entlassen*. Obwohl ich diesen daneben finde,

    Und ich weiß natürlich wirklich nicht, ob er mit "Land der Sushis" die Japaner:innen an sich oder den Plural des Essens meinte.

    Würde ich raten müssen, wäre ich eher bei ersterem.


    Ich finde es gut und wichtig,. dass wir heutzutage mehr aufpassen was wir sagen. Dass (als Beispiel) Rainer-Brandt-Sprüche heute so nicht mehr gehen. Natürlich waren damals die "Die 2"-Gucker nicht Rassist:innen. Sicher auch Rainer Brandt nicht. Das war eben der Zeitgeist. Italiener:innen dürften sich trotzdem nicht wohl gefühlt haben bei "Spaghettifresser"-Sprüchen.


    In meiner Jugend sprachen wir anders über Migranten oder/und andere Nationen. Sehr oft abwertend. So abwertend, dass ich das hier nicht einmal in der Nacherzählung nennen möchte. Damals haben wir uns (als Jugendliche) nichts dabei gedacht (interessant wäre die Frage, ob sich unsere Erwachsenen was dabei dachten). Heute sind wir da weiter. Und das finde ich gut so.

    Richtig ist meiner Meinung nach, das wir dabei auch oft über das Ziel hinausschießen. Das ist unglücklich. Auch und vor allem, weil dann nicht mehr alle mitgenommen werden (wie Kai richtig anmerkte).
    Wir müssen also das Maß finden. Das ist schwer.


    Und ich weiß auch, dass sich viele über die Gendersternchen oder die die Genderdoppelpunkte aufregen. Ich finde das trotzdem wichtig.



    *Andererseits ist es vielleicht auch die Summe der "Vergehen", die nun ein Fass zum Überlaufen brachten. Dennoch halte ich die Art, wie Sky das machte auch für unsäglich. Ein "Wir glauben nicht, dass... aber" hätte ich mindestens erwartet.

  • Blendet man den unpassenden Begriff Rassismus mal aus, bleibt seine für mich unerträglich "billige" Art, ein Fussballspiel zu einem Happening machen zu wollen, bei dem der Sport als solcher lediglich als Rahmen für niveaulose Unterhaltung dient.


    Im Spiel gegen Aue beschrieb er den Spieler Gaetan Bussmann als den "mit dem kantigen Gesicht". Das ist nur einer von vielen Sprüchen, die schlicht nicht gehen.


    Kann man sich nicht etwas über die Akteure auf dem Rasen informieren und sich was gehaltvolles aus der Vita raussuchen? Diese ständigen Anspielungen auf Äusserlichkeiten sind ekelhaft.

    Einmal editiert, zuletzt von Jones ()

  • Und ich weiß natürlich wirklich nicht, ob er mit "Land der Sushis" die Japaner:innen an sich oder den Plural des Essens meinte.

    Würde ich raten müssen, wäre ich eher bei ersterem.

    Da gehe ich mit und das würde es für mich dann halt auch wirklich zu einem problematischen Ausspruch machen. Und in Anbetracht der Tatsache, dass er für den Thomalla-Spruch halt schon sowas wie eine Abmahnung (ob das intern förmlich erfüllt wurde, weiß hier wohl niemand) erhalten hat, kann ich die Entscheidung von Sky nachvollziehen, auch wenn ich sie nicht unbedingt für notwendig halte.

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    Aus gegebenen Anlass. Hilft vielleicht ihn einzusortieren.

  • Fussball bleibt halt auch immer Unterhaltung. Im Thread zum Aue Spiel ist auch nachzulesen, das sich einige von uns von Dahlmann gut unterhalten fühlten.

    Bei ihm gab es immer was zum Schmunzeln, Kopfschütteln oder Fremdschämen. Ein Kommentator der schon immer polarisiert hat.

  • Soweit ich mich erinnern kann, waren die Beiträge im jeweiligen Spieltagsfaden immer sehr kontrovers und kritisch, wenn Dahlmann das Spiel kommentierte. Von „der hat keine Ahnung“ und „der redet dummes Zeug“ bis „der unterhält mich gut“ und „die anderen sind auch nicht besser“ war alles vertreten. Der Vorwurf des Rassismus ist nie gefallen und das Forum ist ein guter Seismograph dafür.


    Ich würde gerne trennen zwischen dem, was mir immer schon an Dahlmann nicht gepasst hat und der Bewertung der diskutierten Äußerung. Mir jedenfalls ist er nicht als Rassist aufgefallen und meine Alarmglocken haben bei seinem letzten Spruch nicht geläutet.


    Vielleicht wurde Dahlmann mit Fug und Recht entlassen, kann ich nicht beurteilen. Dann hätte ich von dem Arbeitgeber erwartet, dass er entweder geschwiegen hätte oder das er die Fakten, soweit arbeitsrechtlich möglich, auf den Tisch gepackt hätte. Ihn auf eine Stufe mit Höcke und Kalbitz zu stellen (und nichts anderes passiert mit diesem unterschwelligen Vorwurf) diskreditiert ihn, ruiniert seinen Ruf.


    Rausschmeißen reicht, man muß Dahlmann öffentlich nicht auch noch totschlagen.

  • Aber den Rassismusvorwurf finde ich eigentlich sogar schlimm, weil er den wirklichen Rassismus hier verharmlost. Es ist noch nicht mal anfänglicher Alltagsrassismus.


    Ich bin allerdings auch der festen Überzeugung, dass Dahlmann mit Sushi die Mahlzeit meinte

    Diese beiden Aussagen möchte ich ausdrücklich unterstreichen.


    Ja, @Stephan, es ist wichtig, das Maß zu finden. Das wird immer schwieriger in einer Zeit, in der scheinbar Goldwaagen zur Standardausrüstung für die tägliche Kommunikation gehören.


    Zu Dahlmann: Wenn ich raten sollte, ob er mit dem "Land der Sushis" die Japanerinnen oder das Essen meinte, würde ich auf das Essen tippen.

  • Vielleicht ist es ein dämlicher Spruch, den anderen über Thomalla fand ich deutlich grausiger.

    Grausig, übergriffig, zotig, boulevardesk. Alles nachvollziehbare und legitime Einordnungen und Bewertungen dieses Spruchs. Aber eins war der Spruch nicht: sexistisch. Auch da wurde deutlich übers Ziel hinausgeschossen. Ich würde die ganzen Sky-Mockel incl. Springerpresse (vielleicht Herr Julian Reichelt als Experte für Frauenangelegenheiten himself) dazu befragen, ob sie zwischen sexualisiert und sexistisch unterscheiden können.

  • Aufgrund fehlenden Niveaus und reichlich grenzwertiger Vorfälle in der Vergangenheit ist einfach die Bereitschaft, Dahlmann zu verteidigen, deutlich geringer. Das ist m. E. überwiegend allein seine Schuld, mit der Einschränkung, dass es natürlich jemanden gibt/ gegeben hat, der ihm eine Plattform geboten hat bzw. nicht rechtzeitig eingegriffen hat. So gesehen sehe ich eine Art Mitverantwortung auch beim Arbeitgeber.

    Die jetzige Eskalation erscheint mir unverhältnismäßig, jedenfalls auf den einzelnen Vorfall bezogen, ist für mich aber plausibel in der Summe seiner Teile. Ändert nix daran, dass auch das Verhalten von Sky tendenziell eher verlogen erscheint, denn so hohe (bzw. wenigstens durchschnittliche) moralische Ansprüche hat man dort vermutlich nicht.

    Land der Sushis, das zum Schluss, ist nicht rassisitisch für jemanden, der sich damit nicht intensiv befasst hat. Vermutich ist die Intention nicht bösartig, aber es ist trotzdem in gleicher Weise rassistisch wie für mich z. B. Negerkuss.

  • Ich wäre froh, wenn die ARD bei Nuhr so enge Maßstäbe anlegen würde wie Sky im Fall Dahlmann.

    Jetzt kommen wir weit weg von Thema Fussballkommentatoren. Eine gewisse Vielfalt in der Medienkultur würde Deutschland gut tun. Die Beiträge von Nuhr sind diskutabel, also diskutiert doch! Aber immer gleich den Rausschmiss zu fordern ist nicht die richtige Lösung.

  • Aber immer gleich den Rausschmiss zu fordern ist nicht die richtige Lösung.

    Dann fordere ich jetzt mal keinen Rausschmiss, sondern ich fordere einen Exklusivvertrag für Sky mit dem neuen Moderator Martin Kind, der dafür aus Zeitgründen alle seine übrigen Aktivitäten einstellt.

  • In meiner Jugend sprachen wir anders über Migranten oder/und andere Nationen.


    Und ich weiß auch, dass sich viele über die Gendersternchen oder die die Genderdoppelpunkte aufregen. Ich finde das trotzdem wichtig.

    Migrant:Innen, wenn schon, denn schon. ;)


    Aus der Jüdischen Allgemeinen:

    Zitat

    Wenn man von Jüdinnen und Juden, kurz Jüd*innen, sprechen muss, weil Juden als maskuliner Sammelbegriff unzulässig geworden ist, dann bekommen Leute wie ich auf neue Weise einen Stern verpasst. Und wenn Politiker von »jüdischen Münchnerinnen und Münchnern« sprechen, die nach dem 9. November 1938 ins KZ Dachau eingeliefert wurden, dann wird es auch historisch falsch, weil es damals nur die Männer traf.