Bayern München

  • Eigentlich geht es weniger um Bayern als vielmehr um Didi Hamann...

    ...aber ich habe keinen passenderen Thread gefunden.


    Da es sich aber um Hamanns Kritik an Musiala geht, passt es auch hier rein.

    https://www.focus.de/sport/fussball/bundesliga1/bericht-bayern-bosse-reagieren-stinksauer-auf-hamann-kritik-an-juwel-musiala_id_260305555.html


    Ich bin wahrlich kein Bayern Fan, aber diese Kritik an Musiala finde ich komplett daneben und überzogen.

    Was zeichnet denn den Herrn Hamann überhaupt als Experten aus??

    Da höre ich mir tatsächlich lieber Lothar Matthäus an.

    Hamann mag ich allerdings schon lange nicht mehr leiden, ich finde den äußerst arrogant und großkotzig.

    Nicht erst seit seiner Aussage zu Musiala, aber die brachte sozusagen mein persönliches Hamann Faß zum überlaufen :lookaround:

  • diese Kritik an Musiala finde ich komplett daneben und überzogen.


    Wenn du mal deinen persönlichen Groll gegen Hamann wegläßt und dir dann noch die Origninal-Kolumne von SKY durchliest, dann wirst du wahrscheinlich feststellen, dass der von dir verlinkte Focus-Artikel, der direkt von fcbinside.de kommt, überzogen ist.


    Das, was da Hamann sagt, ist eher ein Vergleich zwischen Musiala und Wirtz. Hamann sieht Wirtz als besseren Mannschaftsspieler, der seine eigenen Mitspieler besser in Szene setzt, sie sozusagen "besser macht", Ich finde schon, dass man im Vergleich dieser beiden Top-Spieler zu dieser Sichtweise kommen kann, insbesondere, wenn man nicht nur die letzten beiden Länderspiele, sondern auch die letzte Saison betrachtet.


    Ich persönlich halte Wirtz auch für "besser", ohne dass ich Musiala insgesamt abwerten möchte. Dass es Unterschiede in der Spielweise der beiden gibt, dürfte unstrittig sein. Der eine Experte/Zuschauer/Fan sieht Musiala vorn, der andere Wirtz. So what. Was aber mal wieder typisch ist, ist dieses Fass, das der FC Bayern aufmacht, wenn ein Spieler von ihnen mal nicht so abgefeiert wird, wie sie es selbst gerne hätten. Das ist zwar auf der einen Seite lobenswert (den eigenen Spieler schützen und abschirmen), auf der anderen Seite wirkt das wie in diesem Falle wenig souverän. Denn Musiala wird doch überwiegend gelobt und häufig (m.E. viel zu oft) mit dem Prädikat "Weltklasse" versehen.

  • Mit der Schlagzeile "Hamann sieht Unterschiede in der Spielanlage von Musiala und Wirtz" bekommt der Focus halt auch keine Klicks mehr. Und die bezahlen die Rechnungen.

  • ...und Hamann produziert mit seinen Aussagen auch bewusst Aufmerksamkeit und Klicks.


    Ich finde es ja ganz nett, wenn sich jemand traut auf kosten des FCB Klicks zu produzieren. Egal ob das immer 100% sachlich und fachlich gut ist. Andere die das mal versucht haben, wurden ja schon von den Bayern gecancelt, bevor das Wort in Mode war. Stichwort Greenkeeper. Seitdem sind doch Mathäus und die anderen Ex-Bayern handzahm geworden.


    Hamann hat sich dagegen entschieden und die Aufmerksamkeit die er erzielt, ist sicherlich Geld wert, so dass er trotz (oder wegen) der Bayrischen Aufgeregtheit weiter machen darf.

  • Okay, ich habe jetzt die Sky Kolumne gelesen und da klingt es ein wenig differenzierter, aber dennoch steht da:

    Zitat

    Mit Musiala kannst du erfolgreichen Fußball spielen, aber wenn man sich die vergangenen Jahre anschaut, waren die Bayern meistens von Einzelaktionen abhängig. Das hängt auch mit Musiala zusammen. Es gibt im Weltfußball außer ihm kaum einen Spieler auf der Zehn, der ein reiner Eins-gegen-eins-Spieler ist. Darunter leidet auch der Spielfluss.

    Musiala ist eher ein Einzelspieler und oft ein Alleinunterhalter. Wenn er zehnmal den Ball bekommt, nimmt er neunmal den Kopf runter und fängt an zu dribbeln.

    Das klingt tendenziell nach mannschaftsuntauglich.

    Ich bin froh, dass Musiala in der Nationalmannschaft steht und auch froh, dass sich einer mal ins eins gegen eins zu gehen traut.

    Der Bursche ist ausserdem 21!

    Der ist noch nicht am Ende seines Weges.


    Hamann bleibt ein Dampfplauderer in meiner Wahrnehmung.

    Neigt massiv zur Selbstüberschätzung und - darstellung.

    Jedenfalls erlebe ich ihn so.


    Das erfrischende Gegenteil ist dann Eric Meijer mit seinen Analysen, da spürt man auch seine Begeisterung (ja, ist eine taktische Analyse und kann man nicht direkt vergleichen, ich weiß).

  • Ich hatte ja angeraten, deinen Groll, mabuse, gegen Hamann mal zur Seite zu schieben. Dem Rat bist du leider nicht gefolgt.



    Zitat

    Musiala ist eher ein Einzelspieler und oft ein Alleinunterhalter. Wenn er zehnmal den Ball bekommt, nimmt er neunmal den Kopf runter und fängt an zu dribbeln.

    Das klingt tendenziell nach mannschaftsuntauglich.


    Es "klingt". In deinen Ohren, mit dem speziellen Hamann-Filter. Für mich klingt das eher wie ein überspitzter Vergleich.


    "Mannschaftsuntauglich", also der von dir benutzte Begriff, "klingt" nicht nur abwertend, sondern ist es auch. Aber es ist eben dein Begriff und nicht der von Hamann.


    Beide Spieler haben unterschiedliche Qualitäten. Feststehen dürfte aber auch, dass beide gleichaltrigen (!) Spieler noch Fehler machen/dürfen. Sie werden sich höchstwahrscheinlich noch entwickeln. Übrigens: Im Dopa war ein Mensch, der KI-gestützte System entwickelt hat, die die Entwicklung von Spielern anhand von Millionen Daten hochrechnen sollen. Der Mann meinte, dass sich Wirtz zukünftig stärker verbessern wird. Davon kann man halten, was man will, aber ist eben auch eine Aussage. (Hier mal ein Handelsblatt Bericht dazu: Wie der Fußball mit Daten und KI berechenbar wird )


    Beide Spieler sind für ihr Alter außergewöhnlich gut. Sie verstehen sich auf dem Platz und offenbar auch daneben wirklich gut.