Versicherungen

  • Auch auf die Gefahr das das hier schon einmal besprochen wurde: Ich werde nächstes Jahr für 5 Monate im (außereuropäischen) Ausland sein und brauche dafür eine Auslandskrankenversicherung. Beim ADAC kostet das 204 Euro - ist das so die Größenordnung mit der man rechnen muss oder gibt es da was günstigeres? Hat jemand Erfahrungen?


    Vielen Dank!

  • Größenordnung passt ca. Kannst mit 1,10€ bis 1,50€ pro Tag rechnen. Aber i.d.R. ohne Nafta, die kostet mehr.
    Falls du garantiert nicht nach D zurück kommst, kannst du mit deiner (G)KV abklären, ob du für die Zeit hier bezahlen musst oder nicht. Die Grenze liegt i.d.R. bei ~6 Monaten, aber vielleicht sind sie kulant. Pflege eventuell durchbezahlen wegen Wartezeiten.

  • Hat oder hatte hier mal jemand mit der Deutschen Vermögensberatung zu tun? Mich würden allgemeine Erfahrungsberichte interessieren. Ich bin über einen Bekannten an die Sache heran gekommen und habe mir mal unverbindlich ein bisschen was erzählen lassen.


    Viel Vermögen habe ich nicht, über dessen Verwendung man mich beraten müsste. Mir persönlich geht es vielmehr um diverse Versicherungen, hauptsächlich um eine Renten- und Berufsunfähiggkeitsversicherung. Beides ist zwar vorhanden, könnte aber in Form und Beitragshöhe mal überdacht werden, da das beides noch Policen aus meiner Ausbildungszeit von vor zehn Jahren sind.


    Was braucht ein junger Mensch mit mittlerem Einkommen, nicht verheiratet, keine Kinder, noch so für Versicherungen? Ich war bisher immer der Meinung, eine ordentliche Haftpflicht würde reichen. Mittlerweile mache ich mir aber Gedanken über eine Unfall- und Rechtsschutzversicherung.


    Über allgemeine und spezielle Erfahrungen, Meinungen etc. bin ich sehr dankbar.

  • Also die deutsche Vermögensberatung kenne ich nicht aus eigener Erfahrung.


    Bezüglich Versicherungen allgemein: Das hängt natürlich sehr von der eigenen Risikoaffinität ab. Grundsätzlich macht es aber m.E. wenig Sinn jedes Risiko abzusichern - weil zu teuer. Denn insgesamt müssen die Versicherungen Mitarbeiter bezahlen, Sachkosten bezahlen und wollen auch was verdienen. Um zu entscheiden, welche Versicherung für mich sinnvoll ist, schätze ich ab, wie wahrscheinlich der Versicherungsfall bei mir eintreten wird und wie hoch der Auszahlungsbetrag sein wird. Ich halte Versicherungen für Ereignisse die sicher oder ziemlich sicher eintreten werden, für unsinnig - weil zu teuer. Beispiele dafür sind für mich Rentenversicherung (in der Gestalt klassischer Kapitallebensversicherungen u.ä. - auch der meiste Riester-Kram - da sind andere Anlageformen m.E. besser) oder auch Zahnersatz. Ebenfalls für tendenziell unsinnig halte ich Versicherungen mit einem geringen Auszahlungsbetrag; z.B. Rechtsschutzversicherungen. Ich habe keine und bis heute (ich bin Mitte 40) auch nie eine gebraucht. Ich vermute von den gesparten Prämien könnte ich inzwischen schon ein-/zweimal selbst einen teueren Anwalt bezahlen.


    Hausrat- und Haftpflichtversicherung sollte man m.E. haben. Die wichtigste Versicherung in Deiner Situation wird vermutlich die Berufsunfähigkeitsversicherung sein. Hängt m.E. aber stark am ausgeübten Beruf - und damit auch der Abgrenzung von Erwerbsunfähigkeit. Die kann allerdings schon sehr teuer werden, wenn man den richtigen bzw. falschen Beruf hat - so dass es ggf. schon kaum mehr Sinn macht, sich zu versichern.

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  • Also die deutsche Vermögensberatung kenne ich nicht aus eigener Erfahrung.


    Bezüglich Versicherungen allgemein: Das hängt natürlich sehr von der eigenen Risikoaffinität ab. Grundsätzlich macht es aber m.E. wenig Sinn jedes Risiko abzusichern - weil zu teuer. Denn insgesamt müssen die Versicherungen Mitarbeiter bezahlen, laufende Kosten bezahlen und wollen auch was verdienen. Um zu entscheiden, welche Versicherung sinnvoll ist, schätze ich ab, wie wahrscheinlich der Versicherungsfall bei mir eintreten wird und wie hoch dann der Auszahlungsbetrag sein wird. Ich halte Versicherungen für Ereignisse die sicher oder ziemlich sicher eintreten werden, für unsinnig - weil zu teuer. Beispiele dafür sind für mich Rentenversicherung (im Gestalt klassischer Kapitallebensversicherungen u.ä. - auch der meiste Riester-Kram - da sind andere Anlageformen m.E. besser) oder Zahnersatz.


    Welche Anlageformen hälst du für besser? Nur mal paar Beispiele.

  • Ein paar ältere Infos über DAVG


    Die deutsche Vermögensberatung ist ein Strukturvertrieb. Neue Kunden werden sehr häufig über sog. "Empfehlungsadressen" gewonnen. Da gibt ein Kunde Adressen seiner Freunde, Bekannten; Vereinskameraden weiter. Die Frage lautet: " Kennen Sie jemanden, der auch gerne bei Versicherungen sparen möchte ? ".


    Die Vermittler von Strukturvertrieben leben i.d.R ausschließlich von der Abschlußprovision. Bestandsvergütungen, wie sie beispielsweise Vertreter der VGH, Allianz oder Concordia bekommen, gibt es nur in Ausnahmen. Daher ist der Verteter motiviert, möglichst viele neue Verträge abzuschließen. Für die spätere Betreuung, sei es Fragen zum Vertrag oder Schadenfälle werden nicht oder nur sehr gering bezahlt. So kommt es, dass sie viele "Strukkis" nicht mehr sehen lassen, wenn nichts mehr neu abzuschließen ist. Das ist auch logisch, denn diese Vertreter müssen zusehen, dass sie auch nächsten Monat noch genügend Geld haben für Miete, Lebensmittel und Büro. Geld wird - wie gesagt - nur mit Neuabschlüssen verdient, nicht mit Kunden-Bestandsbetreuung.


    Die Strukturvertriebe haben eine hohe Fluktuation bei den Vertretern. Viele gehen wieder, weil sie die Umsatzziele nicht erreichen und so erst Probleme mit ihren übergeordneten Strukturmanagern bekommen und später dann mit ihrer Bank.


    Der Kunde schließt Verträge ab, die nur vermittelt ist. Am Ende hat dann der Kunde Verträge mit Gesellschaften, die er oftmals noch gar nicht gekannt hat. Die Strukkis sagen, dass dies kein Problem sei, denn er selbst wäre er Ansprechpartner und würde alles regeln. Wäre da nicht diese Fluktuation....


    Gerne werden gerade bei den Sachversicherungen möglichst günstige, manchmal auch billige Verträge angeboten und abgeschlossen. Mit dem ersparten Geld soll der Kunde dann eine Lebenversicherung/Rentenversicherung abschließen. Am besten eine "fondgebundende". Weil da gibt es die höchsten Abschlußprovisionen.


    Mein Tipp: Hände weg von Strukturvertrieben, egal wie sie heißen. Lieber zu einer seriösen Versicherung und da zu einem Vertreter, der schon ein paar Jahre bei dieser Gesellschaft ist ( Richtwert 5 Jahre ). Alternativ zu einem Versicherungsmakler, der jedoch ebenfalls schon länger auf dem Markt sein sollte. Man zahlt dann vielleicht ein paar Euro mehr. Wenn es jedoch zu einem Schadenfall kommt, spricht keienr mehr über Beträge von 20 - 50 Euro - da geht es dann meist um Beträge im vierstelligen Bereich und die Frage, ob der Schaden reguliert wird. Dazu ein Zitat von John Ruskin:


    Zitat

    "Es ist unklug, zuviel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zuwenig zu bezahlen. Wenn wir zuviel bezahlen, verlieren wir etwas Geld, das ist alles. Wenn wir dagegen zu wenig bezahlen, verlieren wir manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann. Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten"

  • Private Haftpflicht, Berufsunfähigkeit und Krankenversicherung (die jeder eh haben muss) sind erste Priorität. Wenn das stimmt, dann reicht eine minimale Unfall (die meisten Leistungen in den Unfallpolicen gehören in andere Verträge, Todesfall, Krankenhautagegeld, all dieser Blödsinn is da falsch). Der Rest ist situativ.


    Wenn du fürs Alter vorsorgen willst, solltest du zu einem Experten gehen, der frei in seiner Wahl ist. Definitiv nicht zur Ausschließlichkeit und auch nicht zu sowas wie DVAG. Das Thema ist komplex, die richtige Anlage ist wichtig und lass dir bloss nicht deine freie Liquidität komplett für einen gebundenen Vertrag abnehmen. Ein Profi macht ein Konzept mit liquidem Sparen, evtl. Geldanlage und gebundenem Sparen (aus dem du nur unter starken Verlusten wieder rauskommst).

  • Leon: Welche Anlageformen ich für besser halte als eine private Rentenversicherung (Kapital-Lebensversicherung).


    Hört sich vielleicht platt an: Aber da halte ich wirklich (nahezu) jede andere Anlage für besser.


    Problem Nummer 1: Regelmäßig wird die private Rentenversicherung ja nicht die ausschließende Alterssicherung sein; sondern tritt neben die gesetzliche Rentenversicherung. Die immer weiter ausgehöhlt wird. Prognosen besagen, dass ein erheblicher Teil der künftigen Rentner in Deutschland mit seinem in der gesetzlichen Rente erworbenen Anspruch unter dem Sozialhilfeniveau liegen wird. Und private Rentenversicherungen erstmal dazu dienen, diese Lücke zu füllen. Stand heute scheint es im Ergbenis so, als würde ein erheblicher Teil der Bevölkerung privat angesparte Renten überhaupt nicht bzw. jedenfalls nicht vollumfänglich ausgezahlt bekommen.


    Problem Nummer 2: Private Rentenversicherungen (Kapital-Lebensversicherungen) sind teuer; sehr teuer sogar. Von den gesamten gezahlten Beiträgen gehen 15 Prozent oder auch mal 20 Prozent als Gebühren ab. Und die Versicherungen bauen sehr viel "Luft" ein - beispielsweise erhöhen sie für ihre Rechnungen die Lebenserwartung mal eben für einige Jahre über den tatsächlichen Wert.


    Problem Nummer 3: Private Rentenversicherungen (Kapital-Lebensversicherungen) sind unflexibel. Wenn man einen Vertrag stilllegt (weil man z.B. arbeitslos/krank wird) oder die Vertreter Einem einen Neuen aufschwatzen, sind die Verluste enorm - eben weil die ersten Einzahlungen ausschließlich für die (sehr hohen) Gebühren verwendet werden. Da resultiert dann ggf. auch schon mal ein Totalverlust.


    Problem Nummer 4: Private Versicherungsgesellschaften können pleite gehen - sei es aufgrund von Mißmanagement, Finanzkrisen und Betrug/Unterschlagung. In Großbritannien sind schon reihenweise Pensionsfonds geplatzt. In Deutschland gibt es das warnende Beispiel der Göttinger Gruppe (aus Wikipedia: "Die Göttinger Gruppe Vermögens- und Finanzholding GmbH & Co. KGaA und ihre Hauptgesellschaft Securenta Göttinger Immobilienanlagen und Vermögensmanagement AG gehörten zu den größten Kapitalanlagegesellschaften, die auf dem Grauen Kapitalmarkt in Deutschland tätig waren. Beide sind insolvent. Kapital in Höhe von einer Milliarde Euro ist verschwunden. Über 250.000 Anleger sind geschädigt und um ihre Altersvorsorge gebracht worden.“)


    Problem Nummer 5: Private Rentenversicherungen (Kapital-Lebensversicherungen) sind m.E. sehr anfällig gegen Inflation. Um dem entgegenzuwirken bieten sich m.E. eher Investitionen in Sachwerte (Haus, Wohnung) oder Beteiligungen an Produktivvermögen (über Aktienindizes o.ä.) an.


    SHG-Chris: Sofern Du Riester-Mittel bekommst bzw. bekommen kannst, würde ich mich mal über Wohn-Riester/Bausparen informieren lassen. Und natürlich sollte man immer nur einen so großen Teil langfristig festlegen, wie man auch tatsächlich (auch bei Sondersituationen) entbehren kann.

  • Investition in Immobilien? Klar nicht verkehrt, aber mit Rendite ist da doch nicht viel.


    Okay, dann finanziert Chris sich jetzt also ein Haus. Über 10% Nebenkosten sind vom Start an schonmal weg. Dazu jede Menge Zinsen. Bis dann irgendwann vielleicht mal das plus erreicht ist, muss man schon weit rechnen. Aber schützt ja vor Inflation... Immobilien können ja auch nicht an Wert verlieren.


  • Was gegen die Private Rente spricht, ist mir klar. Für jemanden, der jedoch bis zum Ende ansparen möchte, auf Sicherheit setzt und an einen Finanzdienstleistertarif kommt jedoch keine schlechte Sache.Natürlich nur als ein Baustein.


    Mich würden trotzdem mal ein paar Beispiele interessieren. Gerade im Punkt Rendite, Sicherhei und Flexibilität.


    Immobilien sind für mich jetzt weder sicher, noch ist sicher, dass es die Inflation ausgleicht.

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  • Es gibt für jeden das passende Produkt und es ist von der Person und den Zielen abhängig, welches für ein Individuum der beste Weg ist. Daher ist dieses Basing gegen die kapitalgebundene private Rentenversicherung auch daneben und wirkt auf mich sehr stark so, als wolle da jemand einen Weg für den heiligen Gral erklären und etwas anderes niederschreiben. Aber so ist es nicht. Das Thema ist komplex. Deswegen geht man mit so einem Thema auch nicht in die nächstbeste Butze rein, sondern sucht sich einen guten Berater. Die sind zugegeben schwer zu finden. Aber immer wenn jemand so negativ über genau eine Sache schreibt und dann eine andere präsentiert sollten alle Alarmlampen angehen.

  • Genauso ist es, xanos.


    Wichtig zu verstehen ist m.E., dass es keine Möglichkeit gibt, die nur Vorteile hat. Es wird immer auf irgendeinen Kompromiss hinauslaufen, der mit Dingen verbunden ist, die man selbst nicht optimal findet. Daher ist die individuelle Sicht bzw. die eigenen Prioritätenliste ganz wichtig. Der eine hat mehr Angst vor Inflation, der andere mehr Angst, dass er über den Tisch gezogen wird, der nächste hat kein Vertrauen in den Kapitalmarkt usw. usw.


    Daher war mein Ratschlag, sich wirklich an einen vertrauenswürdigen, erfahrenen und seriösen Berater zu wenden. Bei Strukturvertrieben findet man solche Leute tendenziell eher weniger. Und die Frage nach der Deutschen Vermögensberatung war ja Ausgangspunkt dieser Diskussion.