Alltagsfragen

  • Ein guter Cafe lebt übrigens von der Variation, den Schwankungen, die bei der händischen Zubereitung unweigerlich auftreten. Eine unendliche Reihe 100% identischer Ergebnisse langweilt den Gaumen...

  • Da ist die Zeit kein hinreichendes Kriterium! Feinwaage oder Bauchgefühl. Alles dazwischen ist Mumpitz.

    Das stimmt so nicht.

    Oder warum gibt es wohl Kaffeemühlen mit Timer?

    Gleiche Mühle, gleiche Bohne, gleicher Mahlgrad, gleiche Zeit = gleiche Menge Kaffee

    Doch, das stimmt so ;)

    Die reine Existenz eines Produkts als Beleg seiner Sinnhaftigkeit anzubringen finde ich zwar generell sportlich, aber ich habe den Sinn eines Timers überhaupt nicht in Zweifel gezogen.

    Der ist sogar sehr sinnvoll, wenn man weiß, was, wie und warum man tut... Aber auch deine Rechnung legt nahe, dass genau da das Defizit besteht. Ist ja auch überhaupt nicht schlimm, niemand muss der große Espresso-Zubereitungsexperte sein. Mich nervt es nur, dass du dich in offensichtlich grundlagenlosem Snobismus über die "Hausfrau" - die möglicherweise deutlich besser weiß, was sie macht und dem "perfetto" deutlich dichter kommt - erhebst. Aber bastel du mal rum und (falls Fanta sich irren und die Mühle nicht in Flammen aufgehen sollte) genieß deinen Kaffee. Soll mir ja auch völlig Wurst sein, solange dir dein Kaffee schmeckt, go for it :daumen:

  • Und viele Mühlen haben einen Timer.

    Eben damit die Menge an gemahlenem Kaffee immer möglichst gleich ist.

    Was soll daran nicht sinnvoll sein?

    Und habe ich keinen Timer, dann gebe ich die gewünschte Menge Bohnen in die leere Maschine. Und ohne Zauberei kommt immer die genaue Menge gemahlender Kaffee unten heraus, egal wie lange die Maschine läuft. Bis auf die paar Krümel die das Mahlwerk frisst.

  • mabuse bewegt sich doch noch im unteren preissegment für elektrische mit timer. nun gönnt ihm das doch mal. wenn er die 10 jahre hatte, hat sie ihm bei geschätzen 4 tassen am tag 0.02047945205

    euro gekostet. kann man mal machen

  • Also, zunächst mal war mir Loriot in dem Moment tatsächlich nicht präsent. Und da es mir offensichtlich nicht gelungen ist, die Betonung auf das "grundlagenlos" zu legen und mit dem Schlusssatz die Schärfe rauszunehmen, tut es mir leid. Wie gesagt, wichtig ist, dass du mit deinem Kaffee glücklich bist. Ok?


    Inhaltlich

    1. Du berichtest, deine Mühle hätte vorher eine Timer-Funktion gehabt, dann hast du Platine & Schalter ausgetauscht und jetzt ist der Schalter funktionslos. Das könnte(!) dafür sprechen, dass bei der Reparatur etwas schief gelaufen ist. Und das wiederum könnte(!!) ja noch mehr und bedenklichere Auswirkungen haben als ein nicht funktionierender Timer.


    2. Nochmal, Timer sind für bestimmte Anwendungen sehr sinnvoll. Sie sind es z.B. immer dann, wenn man innerhalb kurzer Zeit viele Bezüge hat, bspw. in der Gastro oder nach dem Essen mit vielen Freunden. Kaffee altert. Das macht er sehr, sehr schnell, so dass man bei normalem Verbrauch den Mahlgrad im Laufe einer Packung (mehrfach) anpassen muss um jeweils das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Wenn du den Mahlgrad anpasst ändert sich auch die Dauer um eine bestimmte Menge Pulver zu erzeugen, schon haut die eingestellte Zeit nicht mehr hin und du musst rumprobieren, wie lange die Mühle jetzt laufen muss.

    (Gute) Barista stellen ihre Mühle daher mindestens zum Beginn jeder Schicht neu anhand einer Feinwaage und Probebezügen ein. Danach bekommt man dann immer die gewünschte Menge Pulver. Aufgrund der deutlich größeren Zeitabstände zwischen den Bezügen bei privater Nutzung für ein oder zwei Personen funktioniert das daheim nicht so einfach. Da ist es häufig effizienter, die Mahldauer nach Gefühl/Augenmaß zu gestalten.


    3. Was ich dir mit dem zitierten Part sagen wollte: Du behandelst dein System als eine Ansammlung von Konstanten (gleiche Mühle, gleiche Bohne, gleicher Mahlgrad, gleiche Zeit = gleiche Menge Kaffee). Die Bohne ist aber keine Konstante, je nach Charge, Alter, Feuchtigkeit,... unterscheidet die sich und deswegen müsstest du auch Mahlgrad und Mahldauer anpassen um die gleiche Menge zu bekommen. Wahrscheinlich schmeckt dein Kaffee trotzdem ganz wunderbar, weil du eine Einstellung gefunden hast, die ganz viele Kombinationen der Variablen ok abdeckt, aber er schmeckt nicht notwendigerweise besser, als wenn du (wie die "Hausfrau" ;) ) mit den Parametern etwas spielen würdest und sie situativ anpasst. Da die Mühle ja mutmaßlich ohnehin einiges an Totraum hat, musst du ja so oder so morgens erstmal eine oder mehrere Ladungen wegwerfen. Das kannst du dann nutzen um den Mahlgrad alle paar Tage minimal zu verfeinern.

    Eigentlich wäre für den Hausgebrauch eine totraumarme/-freie Handmühle das Optimum. Da sind die guten aber sauteuer und wenn man doch mal acht Leute zum Essen hat kurbelt man sich verrückt. Darum sind die elektrischen deutlich verbreiteter und dann kann man auch gleich eine nehmen, die die Option eines Timers bietet.

    Einmal editiert, zuletzt von RoterHesse ()

  • Irgendwas im Bereich Zunge oder Gaumenzäpfchen will dann aber der Schwerkraft nachgeben und Richtung Luftröhre. Nervt. Umdrehen. Feddich.