Alltagsfragen

  • Ein Frage, die mich Grade umtreibt und für die ich keine sinnige Antwort finde: Warum ist Koch kein Handwerk?


    Bäcker, Konditor, Fleischer, aber kein Koch. Das erschließt sich mir nicht. Das Internet liefert auch keine Erklärung. Weiß jemand warum und kann mir helfen? ?

  • Weil das historisch über Zünfte geregelt worden ist, in denen sich Selbstständige organisiert haben. Und Köche meistens angestellt sind bzw. es damals waren.

  • Puh. Weiß ich nicht genau. Ich glaube, das Handwerk ist eine Positivliste. Es wird also nicht ausgeschlossen, was nicht dazugehört, es wird auch nicht grob umschrieben, was so dazugehören könnte. Sondern es wird streng aufgelistet, was dazugehört. Das war ein Privileg. Das Handwerk entstand vor langer Zeit. Da kann immer auch ein Schuß Willkür* dabei gewesen sein. Die Leute haben selbst gekocht, bekochen ließen sich wohl nur Könige und Fürsten. Handwerker machen sich selbständig nach Gesellen- und Meisterprüfung. Köche blieben Angestellte am Hofe? Dann hätte es keinen Markt gegeben, an dem Köche ihre Waren/Dienstleistungen hätten anbieten können. Das Handwerk organisierte sich in Zünften, um wichtige Dinge für die kleine Gemeinde zu regeln: Löhne, Anbieterzahl, Produktstandards. Vielleicht spielte das auch eine Rolle. Die IHK kümmert sich heute aber auch um Köche.


    *Ich würde gerne eine Geschichte dazu hören, in der Art: Wer tote Schweine in heißes Wasser wirft, dem wohnt der Teufel inne, der kann nicht ehrbar genug sein. Oder so.

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  • Kochen zählt, zu recht, zu den Künsten.

    Steinbildhauer, Maler, Konditor, Glasbläser, Gold- und Silberschmied, Textilgetalter, etc. haben mMn einen deutlich größeren künstlerischen Anteil und sind dennoch Handwerk.


    Das war ein Privileg. Das Handwerk entstand vor langer Zeit. Da kann immer auch ein Schuß Willkür* dabei gewesen sein. Die Leute haben selbst gekocht, bekochen ließen sich wohl nur Könige und Fürsten. Handwerker machen sich selbständig nach Gesellen- und Meisterprüfung. Köche blieben Angestellte am Hofe? Dann hätte es keinen Markt gegeben, an dem Köche ihre Waren/Dienstleistungen hätten anbieten können. Das Handwerk organisierte sich in Zünften, um wichtige Dinge für die kleine Gemeinde zu regeln: Löhne, Anbieterzahl, Produktstandards. Vielleicht spielte das auch eine Rolle. Die IHK kümmert sich heute aber auch um Köche.

    Das ist eine Argumentation, die ich zumindest in Teilen nachvollziehen kann, auch wenn ich sie nicht vollumfänglich befriedigend finde. Dass es damals als Handwerk nicht so anerkannt wurde, durch das "Dienen bei Hofe" kann durchaus eine Erklärung sein, aber warum ist dann der Orgel- oder Klavierbauer auch Handwerk? Das war ja durchaus eine Aufgabe, die auch und ausschließlich in Kirchen und bei Hofe relevant war. Und auch damals gab es schon Wirtshäuser, die Essen für "normale" Menschen zubereitet haben.


    Irgendwann zwischen Mittelalter und heute muss man sich ja entschieden haben, dass ein Koch nicht zu behandeln ist, wie ein Brauer oder ein Konditor. Das es für den Koch eben kein geschlossenes Berufsbild ist und keine formalen Bedingungen und Zulassungsvoraussetzungen geben muss, wie das eben im Handwerk üblich ist (Stichwort Meisterpflicht) finde ich persönlich irritierend. Und grade im Bereich des Kochs wäre es ja durchaus sinnvoll, wenn die gastronomischen Betriebe, die tatsächlich Speisen zubereiten, sich auch mit Gesundheits- und Nahrundgmittelkunde auseinandergesetzt haben. Aktuell kann jeder nen Gastronomischen Betrieb eröffnen, der schonmal ne Kartoffel in rohem Zustand gesehen hat.


    Das die IHKn nun die Ausbildung regeln, ist eine rein ökonimische Entscheidung, die formale Ausbildung wird ja für nix benötigt.

  • Da die Diskussion nicht weiterging und ich mich wieder durch sasa unverstanden fühle, will ich so auflösen...


    Buns, Croutons, Pannade, Pizzabrot, Semmelknödel... alles andere als brotlos. ;)

  • Ich hatte deinen Einwand verstanden und fand ich inhaltlich richtig und als Wortspiel amüsant. Ich wollte allerdings mein Zitat, das ich inhaltlich übrigens ebenfalls für absolut richtig halte, irgendwie anbringen.


    Als nächstes möchte ich gerne erneut die hier schon einmal geführte Diskussion beginnen, ob es Panade oder Panierung heißt und warum Panade zum Teil (wenn auch durch Sprachschlamperei nicht vollumfänglich) falsch sein könnte. Ach nein, möchte ich doch nicht...

  • Mal was anderes. Kann hier jemand einen Juwelier/Laden empfehlen, der realistische Wertschätzung von Schmuckstücken bietet? Die Dame des Hauses möchte gerne mal den Wert eines Erbstücks ermitteln. Es geht ausdrücklich NICHT um einen geplanten/gewünschten Verkauf und soll auch nicht eine typische "Ankaufsschätzung" von einem Einschmelzer sein.


    Wie geht man da vor? Das Internetzdingens findet in erster Linie mutmaßliche Einschmelzer, die dann auch noch von einem überregionalen Portal gedisst werden, weil sie max. 75% Materialwert "bieten".