Alltagsfragen

  • "Oh cool, ich fahre hier bei Rot, weil die Ampel sinnlos ist." ist so in etwa identisch zu "Oh cool, ich fahre hier 80 statt 50, weil das Tempolimit total unangemessen ist."

    Nein, ist es nicht. Nicht mal "in etwa". Oder willst Du mir jetzt ernsthaft erzählen, dass beim Nichtbeachten einer Haltelinie von einem Radfahrer dieselbe Gefahr ausgeht wie von einem Kfz, das mit 80 statt der erlaubten 50 km/h durch die Stadt brettert?

  • Ich bin auch sehr dafür, das Verhalten von motorisierten Verkehrsteilnehmern anders zu beurteilen als das von Fußgängern und Radfahrern. Immerhin gilt die Benutzung von Kraftfahrzeugen offiziell als so gefährlich, dass sie verboten ist. Außer man absolviert eine spezielle Schulung mit abschließender theoretischer und praktischer Prüfung.

  • Ich bin nach den Erzählungen sowohl beim Zeitdieb (sagte ich ja bereits, dass es sinnvoll wäre, eine Veränderung der Situation anzustreben) als auch in der Einschätzung der unterschiedlichen Qualität der Gefährdungen bei bjk. Natürlich geht von einem Auto viel mehr Gefahr aus. Dennoch fällt es mir (!) schwer, einen grundsätzlichen Regelverstoß allein deshalb zu akzeptieren, weil man selbst die Situation ja eh viel besser einschätzen kann. Losgelöst von der Schwere der damit einhergehenden Gefahr. Wenn mich ein bei Rot fahrender Radfahrer umsenst, denke ich nicht als erstes, dass das ja zum Glück kein Auto war.


    Edit: Nochmal: Mir geht es um die Attitüde, mit der die Situation gehandhabt wird. Nämlich der, dass man selbst Gefahren viel besser einschätzen könne als die, die die Regeln gemacht haben. Das geht langfristig beim Auto ebenso schief wie beim Fahrrad. Und nur weil es beim Auto dann schlimmere Folgen haben dürfte, rechtfertigt es das für mich beim Fahrrad nicht.

  • Natürlich kann ich gewisse Situationen besser einschätzen.


    Wenn ich beispielsweise mit dem Fahrrad von der Georgstraße Richtung Aegi abbiege, muß ich 96cm hinter der Haltelinie der Ampelkreuzung auf den Radweg wechseln. Ich fahre also nicht in die Kreuzung ein. Warum zum Geier soll ich dann an der Haltelinie warten? Weil die Regel nun mal so ist? Das beleidigt meinen Intellekt.

    Wenn ich den Kötnerholzweg in Höhe Nicezeit zu Fuß kreuzen möchte, und es ist zu beiden Seiten kein Verkehrsteilnehmer zu sehen, gehe ich bei Rot. Soll ich da aus Prinzip warten, weil es andernorts möglicherweise gefährlich ist, bei Rot die Straße zu queren? Es gibt diese Regeln doch nicht aus Selbstzweck.

  • Ich bin auch sehr dafür, das Verhalten von motorisierten Verkehrsteilnehmern anders zu beurteilen als das von Fußgängern und Radfahrern. Immerhin gilt die Benutzung von Kraftfahrzeugen offiziell als so gefährlich, dass sie verboten ist. Außer man absolviert eine spezielle Schulung mit abschließender theoretischer und praktischer Prüfung.

    Sollte man dann aufgrund ihrer Schulung nicht eher davon ausgehen, dass motorisierte Verkehrsteilnehmer:innen deutlich besser in der Lage sind, das Gefährdungspotenzial einer Regelüberschreitung zu beurteilen und die Entscheidung zum Regelverstoß verantwortungsbewusst treffen? ;)

  • Ist es heutzutage eigentlich noch möglich, ohne Produkte, die "Made in China" sind, zu leben? Gibt es Computer, Fernseher, Handys etc., deren Bestandteile nicht dort produziert werden?

  • sasa: Sinnvoll wäre an dieser Kreuzung, zusätzlich zur Autoampel eine Fahrradampel zu installieren. Die Autoampel, die leider auch für Radfahrer gilt, zeigt aus zwei unterschiedlichen Gründen Rot*. Nur einer dieser Gründe betrifft Radfahrer. Hier hat die Verkehrsplanung zulasten des Radverkehrs ein paar Euro gespart.


    Jepp, das ist nachvollziehbar. Falls zusätzlich zu den Autos die Fußgänger wegen der einfahrenden Straßenbahn rot haben, müßte man dort eigentlich eine grün zeigende Radfahrampel haben. Hat hingegen ein Fußgänger durch Drücken grün bekommen, müßte die Radfahrerampel rot bekommen.

    Wäre ich an solchen falsch geregelten Stellen Radfahrer, würde ich bei Rot einfach für 3 Meter kurz absteigen und schieben. Spart hier und da dann ein Knöllchen.

  • Edit: Nochmal: Mir geht es um die Attitüde, mit der die Situation gehandhabt wird. Nämlich der, dass man selbst Gefahren viel besser einschätzen könne als die, die die Regeln gemacht haben. Das geht langfristig beim Auto ebenso schief wie beim Fahrrad. Und nur weil es beim Auto dann schlimmere Folgen haben dürfte, rechtfertigt es das für mich beim Fahrrad nicht.

    Ich behaupte gar nicht, Gefahren besser einschätzen zu können als die, die die Regeln gemacht haben.


    Wie Du sicher weißt, ist es keine Regel, dass ein Radfahrer an einem Fußgängerweg anhalten muss, also trifft diese Umschreibung auf die oben genannte Stelle schon mal gar nicht zu.


    Dass ich geschrieben habe, auf Fußgänger zu achten, hast Du entweder überlesen oder Du bist der Meinung, dass ich nicht zwischen den Situationen


    - es sind keine Fußgänger da, die während meines Verstoßes den Fußgängerüberweg überqueren könnten


    - in der näheren Umgebung des Übergangs befinden sich Fußgänger, deren Ziel ich nicht kenne


    unterscheiden kann.


    Die Haltelinie ist allenfalls sinnvoll, wenn man davon ausgeht, dass Fußgänger dort durch rücksichtslose Radfahrer gefährdet werden.

    Die halten dort aber ganz sicher nicht an, wenn selbst ich es nicht tue.


    Darüber hinaus ist die Straßenverkehrsplanung in Bezug auf den Radverkehr in Hannover in meinen Augen völlig irrer Müll. Wahrscheinlich ist das alles sogar gut gemeint, aber dort müssen Leute sitzen, die allenfalls gelegentlich mal aufs Rad steigen und völlig praxisfremd agieren. Eher sogar welche, die überhaupt nicht Rad fahren.

    Eigentlich müsste man den ganzen Scheiß, den die verzapfen, dokumetieren und denen klarmachen, woran es hapert. Aber dazu fehlt mir die Motivation.


    Ich rede von solch trivialen Dingen wie der Tatsache dass man doch mal ausprobieren könnte, wie es ist, als Radfahrer einen ca. einen Meter hohen Bettelknopf zu betätigen, wenn etwa 30 Zentimeter darüber ein Lichtsignal im Format derer für den Autoverkehr montiert ist. Bevor so ein Scheiß aufgestellt wird. Oder wieso solche Masten keinen halben Meter vom Fahrbahnrand entfernt stehen. Oder wieso solche Masten so weit auf einer Grünfläche stehen, dass man mit dem Arm nicht hingreifen kann, ohne den gepflasterten Bereich zu verlassen. Oder warum solche Masten so stehen, dass man dem quer verlaufenden Radverkehr mit dem eigenen Rad im Weg steht, wenn man auf den Taster drückt. Oder warum an solchen Masten überhaupt Lichtsignale montiert werden, wenn es auf der anderen Straßenseite ein Fußgängersignal gibt, welches sich in seiner Schaltung nicht von dem des Radverkehrs unterscheidet. Die sind so doof.

  • Ist es heutzutage eigentlich noch möglich, ohne Produkte, die "Made in China" sind, zu leben? Gibt es Computer, Fernseher, Handys etc., deren Bestandteile nicht dort produziert werden?

    Doch, dieser Rechner. :lookaround:

    Und leider kannst Du Dir selbst dort nicht sicher sein:

    Von deren Homepage:

    "Im goki-eigenen Werk in China herrschen westliche Standards, was Arbeitsschutz und Sicherheit angeht. "

  • Zur Ampelsache: Es ist ja nicht automatisch unmoralisch, Regeln zu brechen. Und es ist auch nicht zwingend ein Widerspruch, eine Regel vorsätzlich zu brechen und trotzdem ihre Gültigkeit anzuerkennen. Auch ich wurde schon zur Kasse gebeten, weil ich Verkehrsregeln gebrochen habe, und dabei genau wusste, was ich tue. Ich fand es an dieser Stelle gerechtfertigt, die Regel zu ignorieren. Ich fand es aber erst recht gerechtfertigt, dafür dann zahlen zu müssen, da es die Regel ja nun einmal gab. Es wäre mir nicht in den Sinn gekommen, da groß rumzuschimpfen, die Regel sei unsinnig und deshalb ungerecht, da zahlen zu müssen. Dass ich die Regel willentlich gebrochen hab, folgte aus meiner persönlichen Einschätzung, sie in dieser Situation für hinreichend unsinnig zu erachten, um sie guten Gewissens brechen zu dürfen. Da ich aber weiß und auch völlig richtig finde, dass meine persönliche Einschätzung a) kein allgemeingültiger Maßstab ist und b) schon gar nicht die Regel beseitigt, habe ich auch nicht "Abzocke!" gerufen, als die Polizei mich dann mal anhielt.


    Prinzipiell gilt dies für alle Verkehrsteilnehmer. Wenn ich aber davon ausgehe, dass ein Regelbruch in der Regel (sic!) dann unmoralisch ist, wenn ich Dritte dadurch belästige oder gar gefährde, dann gibts für den Autofahrer einfach weniger Gelegenheiten zum moralisch sauberen Regelbruch als für den Radfahrer oder gar den Fußgänger. Und natürlich trägt das Risiko, das Arschloch zu sein, weil er sich doch hinsichtlich der Unschädlichkeit seines Regelbruchs verschätzt hat, stets der Regelbrecher.

  • Eine Frage die mich tatsächlich beschäftigt:


    Warum werden in Deutschland so wenig Vanity-Nummern benutzt? 555NASE

    Zitat

    Eine Vanity Nummer, auch Wortwahlrufnummer oder Buchstabenwahl genannt, ist eine Telefonnummer, deren Ziffern ein Wort z.B. einen Begriff, Namen oder eine Firmenbezeichnung ergeben. Die Telefonnummer wird dann mit Hilfe von Buchstaben, die über die Telefontastatur eingegeben werden, gewählt. Die Buchstabenbelegung der Zifferntasten wurde von der internationalen Fernmeldeunion (ITU) definiert und sieht folgende Zuordnung vor:

    • Den Zifferntasten 0 und 1 sind keine Buchstaben zugeordnet
    • Der Zifferntaste 2 sind die Buchstaben A, B und C zugeordnet
    • Der Zifferntaste 3 sind die Buchstaben D, E und F zugordnet u.s.w.

    Ein Beispiel für eine Vanity-Nummer wäre:

    0800 – MUELLER statt 0800 – 6835537