NP: Hat Idrissou die Freundin verprügelt ?

  • Hat Idrissou die Freundin verprügelt?


    Polizei sollte ihn ins Haus begleiten


    Wirbel um Mo Idrissou. Der 96-Profi war Freitagnacht erst bei der Polizei, danach soll er seine Frau verprügelt haben. Die Umstände sind undurchsichtig.


    VON ANDREAS WILLEKE UND CHRISTOPH DANNOWSKI
    HANNOVER. Wenn zwei sich streiten, wissen Dritte meist nicht, was wirklich passiert ist. Sicher scheint in der Beziehung zwischen Mo Idrissou (24) und seiner Freundin Selin Vanli (27) nur – sie war schwierig. Fast ist man geneigt mit Blick sie zu glauben: „Sie küssten und sie schlugen sich.“
    Im Mai soll Idrissou seine Freundin erstmals verprügelt haben. Sie erstattete Anzeige, zog die aber zurück. Der Staatsanwalt ermittelte dennoch, stellte das Verfahren ein. Man sah die beiden danach gemeinsam, doch nun krachte es wieder.
    Idrissou kam Freitagnacht von der Reha (wegen seiner Knieverletzung) aus Düsseldorf zurück. Er wollte die Trennung und ahnte, dass es Ärger geben würde. Die NP erfuhr: Der 96-Profi meldete sich im Polizeirevier in der Herschelstraße und äußerte einen Wunsch – Idrissou wollte sein Haus betreten und bat die Beamten, ihn zu begleiten. Sein Anliegen: Er wollte seiner Freundin die Kreditkarte und die Autoschlüssel wegnehmen.
    Die Beamten konnten Idrissou nicht helfen. Er fuhr nach Bemerode und schlief erstmal im Wagen. Morgens gegen acht ging er ins Haus. Antje Köhler-Heister, Anwältin von Vanli, behauptet: „Er hat sie nach allen Regeln der Kunst verprügelt.“
    Aktenkundig bei der Polizei ist aber nur eine Schramme am Kopf von Idrissou. Dennoch entschieden die Beamten: Der 96-Profi darf in den nächsten zwei Wochen sein Haus nicht betreten. Das sei aber keine Schuldzuweisung, sondern eine routinemäßige Entscheidung.
    Vanli ließ sich im Nordstadtkrankenhaus behandeln. Die Anwältin beklagte „diverse Verletzungen“, will aber keine genaue Auskunft geben. Vanli werde Anzeige erstatten und sich eine Wohnung suchen. Sie wird die gemeinsame Tochter Aaliyah (zehn Monate) mitnehmen.
    96-Manager Ilja Kaenzig hält sich zurück, „das ist Privatsache“. Allerdings gibt es für 96-Chef Martin Kind „eine gemeinsame Schnittstelle, das ist die Verantwortung für 96. So kann es nicht weitergehen.“ Wird es auch nicht – Mo und Selin wollen sich trennen. Und das scheint die beste Lösung zu sein.