NP: Jetzt redet Mo

  • VON GUNTHER NEUHAUS
    Es stehen schwere Vorwürfe gegen Sie im Raum. Haben Sie Selin Vanli geschlagen?
    Nein. Ich habe sie nicht geschlagen. Freitagnachmittag bin ich aus Düsseldorf zurückgekommen und habe im Auto geschlafen. Samstag um sieben Uhr war ich bei der Polizei, weil ich wusste, dass es wieder Ärger geben würde. Die Polizei hat aber gesagt, dass sie nichts tun kann und ich anrufen soll, wenn etwas passiert. Ich bin dann nach Hause gegangen, weil ich die Kreditkarten nehmen und zerschneiden wollte. Sie hat dann gleich geschrieen: Ich mache dich fertig, ich werde dir zeigen, wie das in Deutschland geht, wir sind nicht in Afrika, ich gehe nicht mehr arbeiten, ich werde alles kriegen, was ich will.
    Vanli hat sich im Krankenhaus Verletzungen attestieren lassen. Wie soll es ohne Handgreiflichkeiten dazu gekommen sein?
    Ich habe die Nase voll von dem, was diese Frau erzählt. Sie hat sich mit Absicht selbst ins Auge geschlagen. Mit den zwei Gucci-Taschen, die ich ihr gekauft hatte, hat sie mir ins Gesicht geschlagen. Die Polizei hat später das Blut in meinem Gesicht gesehen. Ich bin nach draußen gegangen, habe beim Nachbar geklingelt und gesagt: Nachbar, bitte komm und hilf mir. Du kannst sehen, was passiert. Währenddessen hat sie die Polizei gerufen.
    Was ist schief gelaufen in Ihrer Beziehung?
    Alle wissen, dass sie nur wegen des Geldes zu mir gekommen ist. Ich liebe dieses Baby (Aaliyah, d. Red.), aber es war nicht meine Idee. Sie hat gesagt, sie nimmt die Pille, sie hat das extra gemacht. Im gleichen Monat, in dem wir zusammengekommen sind, war sie auch schon schwanger. Ich hatte damals kein Problem damit und habe gesagt, ich mache alles für dich. Aber es gab immer Probleme mit dem Geld.
    Das müssen Sie erklären, Sie verdienen doch gut …
    Ich habe immer alles für sie gemacht. Kein Mann auf dieser Welt macht so viel für eine Frau. Aber sie hatte eine Vollmacht für mein Konto und eine EC-Karte. Sie wollte immer nur Spaß mit meinem Geld. Sie wollte in den Urlaub, also habe ich zwei Tickets gekauft. Aber sie hat gesagt, dass sie ohne ihre Freundin nicht in den Urlaub fliegen kann. Sie war in Spanien, in Tunesien, sie konnte alles machen. Dann war sie bei der Krankenkasse, weil sie mit ihren Brüsten nicht zufrieden war. Sie hat sich dann für 7000 Euro die Brüste vergrößern lassen, ich habe bezahlt. Auch die 2500 Euro für zwei Gucci-Taschen aus Düsseldorf. In einem Monat habe ich 10 500 Euro für sie ausgegeben, das konnte so nicht weitergehen. In Afrika kann man mit so viel Geld Tausenden Menschen helfen, das begreift sie einfach nicht. Mein Papa in Kamerun aber ist schon gestorben, als ich drei Jahre alt war. Jetzt bin ich das Oberhaupt der Familie und kümmere mich um sie. Ich schicke jeden Monat Geld nach Kamerun.
    Wie soll es jetzt für Sie weitergehen?
    Am Montag habe ich das Konto für sie sperren lassen. Am 1. September werde ich mit meinem Anwalt, meinem Berater und vielleicht der Polizei in mein Haus gehen und nachsehen, was fehlt oder was kaputt ist. Alle Möbel gehören mir, ihr gehören nur Klamotten, Schuhe und Taschen.
    Sie sollen nach Ihrer Knieverletzung bald wieder bei 96 einsteigen. Können Sie sich jetzt auf Fußball konzentrieren?
    Ich habe mich in den letzten Monaten nicht gut gefühlt. Ich hatte Probleme mit den Fans, weil sie die Geschichten von dieser Frau geglaubt haben. Ich habe plötzlich nicht mehr wie früher Fußball gespielt. Ich war nicht mehr normal. Eineinhalb Jahre habe ich für diese Frau alles getan, aber es ging nicht mehr. Ich habe mich wie in einem Gefängnis gefühlt. Nun bin ich glücklich, alleine zu sein. Ich kann mich jetzt wieder auf meinen Job konzentrieren und kann meine Zukunft aufbauen.




    So teuer wird es für ihn


    HANNOVER. Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Körperletzung gegen Mo Idrissou eingeleitet. Seine Verlobte Selin Vanli behauptet ja, von dem 96-Star verprügelt worden zu sein. Ihre Anwältin Antje Köhler-Heister will nun schnell klären, „was wird aus dem Kind, was aus der Mutter“.
    Es geht um den Unterhalt für Vanli und die kleine Aaliyah (zehn Monate). Die ehemalige Bankangestellte hat nach Paragraf 1615l BGB einen Anspruch auf Unterstützung bis drei Jahre nach der Geburt des Kindes, also bis Herbst 2006. Aaliyah muss außerdem bis zum 18. Lebensjahr und auch bei einer späteren Ausbildung unterstützt werden.
    „Bei jemandem, der so viel verdient“, sagt Juristin Köhler-Heister, „ist die Partnerin an einen bestimmten Lebensstil gewöhnt, der die Beziehung geprägt hat.“ Den will sie nun weiter sichern, Vanli könnte 10 000 Euro im Monat fordern. Wahrscheinlich ist aber eine Einigung deutlich darunter. GN