HAZ: Christiansen hat Ärger

  • Christiansen hat Ärger


    Hannover (fe/gru). Auf dem Platz hat sich Thomas Christiansen in jüngster Zeit vornehm zurückgehalten. Der Stürmer von Hannover 96 ist den Nachweis, ein Torjäger zu sein, seit Saisonbeginn schuldig geblieben und hat deshalb seinen Stammplatz beim Bundesligisten verloren. Damit mag sich der 31-Jährige aber nicht abfinden. Christiansen hat für seine schwachen Leistungen und seine Nichtberücksichtigung mit Trainer Ewald Lienen den Schuldigen ausgemacht und seine Meinung öffentlich kundgetan. „Mein Selbstvertrauen ist bei null, meine Moral ganz tief unten. Der Trainer baut mich nicht auf, er baut mich total ab“, sagte der Spanier der „Bild“-Zeitung. „Seit Lienen hier Trainer ist, sind meine Leistungen deutlich schwächer.“
    Die Vorgehensweise des Stürmers können Lienen und Manager Ilja Kaenzig nicht verstehen. Deshalb hat Christiansen vom Klub eine saftige Strafe zu erwarten. Er muss mit einer Abmahnung rechnen und dürfte empfindlich zur Kasse gebeten werden. „Wenn jemand nicht spielt und deshalb unzufrieden ist, ist das in Ordnung“, sagte Kaenzig. „Wenn jemand damit aber an die Öffentlichkeit geht, dann ist das nicht zu tolerieren.“ Alle Spieler hätten sich an einen Ehrenkodex zu halten; dies sei auch in den Arbeitsverträgen geregelt. „Wir wollen hier nichts dramatisieren und über niemand den Stab brechen“, sagte der Manager, „aber es geht hier um die Einhaltung der Regeln, und daher behalten wir uns alle Maßnahmen vor.“
    Lienen warf Christiansen, der gestern mittrainiert hat, „Respektlosigkeit“ und „Egoismus“ vor. „Er stellt seine Belange über die der Mannschaft“, sagte der 50-Jährige. Im zurückliegenden halben Jahr sei bei 96 erfolgreich gearbeitet worden, weil Ruhe geherrscht habe. Dies sieht Lienen infolge der Attacke von Christiansen anscheinend in Gefahr. Intern habe er bereits reagiert, sagte der Coach.
    P Training ist heute um 15.30 Uhr.