Die nächste Mannschaft, die es bald nicht mehr gibt

  • Stirbt das Zebra? Sportlich läuft beim MSV nichts zusammen – Platz 18 nach dem 1:2 gegen den FSV Frankfurt.
    Und wirtschaftlich wird es auch brenzlig: rund 8 Mio Euro Schulden, dazu Einnahme-Ausfälle durch das Aus im Pokal (2. Runde) und Zuschauerminus.
    Kalkuliert
    ist ein Schnitt von 12 500, gestern kamen gerade mal 8617. Schon
    nächsten Monat wird es eng für die Gehälter einiger Mitarbeiter.



    Keine Ahnung, wie bedrohlich die Lage tatsächlich ist, aber so berichtet heute die Springer-Presse.



    Alles erinnert an Aachen und Bielefeld... wäre bitter, wenn Duisburg und Aachen zusammenbrechen würden!
    Aachen hat nun vorerst jemand 'aus den eigenen Reihen gerettet, so Springer II, Albert Streit soll es nicht gewesen sein...

  • Irgendwie ist hier in Lübeck alles pleite: Die Verkehrsbetriebe, die Werften, die Schulen, ... , ach, die ganze Stadt. Und jetzt mal wieder der Verein. Irgendwie interessiert es entsprechend kaum jemanden. Schon komisch.

  • Da hat es der feine Herr Kentsch mal wieder geschafft einen Verein frontal gegen die Wand zu setzen.


    BRAVO!!!


    Zitat

    Durch die prekäre sportliche Situation in der Abstiegszone und dem Ausscheiden aus dem DFB-Pokal beim Drittligisten Karlsruhe fehlen dem Verein eingeplante Einnahmen aus TV-Geldern. Für die Finanzierung des Stadions müssen jährlich rund 4,5 Millionen Euro aufgebracht werden. Im Zweifelsfall müssen die Duisburger wegen Verstoß gegen die Lizenzauflagen mit einem Punktabzug rechnen.


    Am Dienstag war der bisherige Vereinsvorsitzende Andreas Rüttgers von seinem Amt zurückgetreten. "Wir waren davon alle überrascht", sagte Kentsch, der seit März 2010 als Geschäftsführer beim MSV Duisburg beschäftigt ist. Kentsch war von 1998 bis 2009 Schatzmeister und von 2002 bis 2009 Geschäftsführer bei Arminia Bielefeld.


    :lookaround:

  • Ist Kentsch so eine Art Michael Meier des Mittelstands? Wie kann man als mittelmäßiger bis schlechter Zweitligist nur mit Einnahmen aus dem DFB-Pokal planen? Das verbietet sich eigentlich für jeden Bundesligisten.

    Einmal editiert, zuletzt von Rick Linger ()

  • dieser komische aachener klüngel in der oberen etage. abgefahren auch, dass einer der hauptverantwortlichen arbeitsrechtliche schritte einleitet anstatt sich klammheimlich zu verpissen.


    ich weiss allerdings immer noch nicht genau, was das in der konsequenz bedeuten würde. 4.liga? 5.liga? mal sehen ob der braune pöbel heut nacht nach seinem kc-konzert noch freidreht.

  • Freiburg macht es schon richtig, das die an ihrem Stadion keinen Umbau so stattfinden lassen, das der Verein am Ende im Ruin landet.


    Schon nicht ohne, wo überall neue Stadien glänzen und die Vereine im Dreck gelandet sind.


    Aber das Aachen und Duisburg wegen "NUR" 2 und 3 Millionen die Kurve nicht mehr bekommen, schon seltsam.


    Bielefeld hat das bei knapp 30 Millionen ja auch geschafft und das Stadion in Bielefeld ist bei weitem nicht so wie der Tivoli oder das Stadion in Duisburg.

  • Tja, irgendwie traurig mit den Aachenern.


    War neben DSC Wanne-Eickel die erste schwarz-gelbe Mannschaft, die ich bei 96-Jahr erlebt habe. Wahrscheinlich ist denen die Zeit in der Bundesliga nicht bekommen. Auf Teufel komm raus ein neues Stadion, obwohl doch gerade der (alte) Tivoli so prägend für diesen Verein war. :nein:


    Wünsche ihnen eine baldige Rückkehr in Liga drei, gerne auch zwei :ja:

  • Erst zerstören sie freiwillig DAS Aushängeschild und damit ein Stück der Seele des Vereins (Alter Tivoli) - und machen sich damit zu einem 0815-Klub unter vielen - und dann krepieren sie auch noch daran...
    Mich regt sowas ja so schon genug auf, wie groß muss dann erst die Wut bei ebenso fühlenden ATSV-Fans sein?



    Vielleicht raffen ja nun die letzten Vereine mal, dass es in mehrerer Hinsicht deutlich cooler ist, Vorhandenes behutsam zu hegen und zu pflegen, als immer einen auf Proll zu machen und auf deubel komm raus einer von vielen im 'big business' zu sein.

  • Ich sehe schon das nächste Opfer im Norden.


    Die WM hat uns echt die Haut gerettet.


    Ich finde es trotzdem schon nicht ohne, das oft ein neues Stadion und falsche Rechnungen der Sargnagel sind.


    Aber auch da müßen sich DFL und DFB mal Fragen, sind diese Auflagen alle Richtig?


    Da muss man ja nur auf die zweite Liga gucken, da sind doch genug Vereine "verstorben" nur weil Sachen umgesetzt werden mussten, wegen §wtf.

  • M.E. ist es zu einfach, die Auflagen als Grund für den Niedergang zu benennen.


    Das alte Stadion ( der alte Tivoli ) stammte aus 1928 und faßte zum Schluß rd. 21.000 Zuschauer. Bis zum Jahre 2004 wurde immer wieder investiert ( Überdachung, Sitzschalen, Rasenheizung ).


    Ab 2004 wurde dann ein neues Stadion geplant. In den letzten 10 Jahren davor hatte die Alemannia eine stark positive sportliche Entwicklung genommen. 1994 noch in der Oberliga Nordrhein, bis 1999 in der Regionalliga und danach in der zweiten Liga. Dort hatte man sich etabliert und stand in der Saison 2003/2004 noch am 33. Spieltag auf einem Aufstiegsplatz. Am letzten Spieltag verlor man dann jedoch gegen den KSC, während Mainz 05 sein Spiel gewann und Aachen überholte.


    Vor diesem sportlichen Hintergrund wurde geplant. Im Folgejahr holte man dann die 3 Punkte mehr, die 2003/2004 noch zum Aufstieg gereicht hätten, aber in dieser Saison war die Konkurrenz einfach zu stark. und somit wurde der Aufstieg um ein Jahr vertagt. Die Planungen für das neue Stadion liefen derweil weiter, was aus sportlicher Sicht durchaus vertretbar war. Die Alemannia war im Kommen !


    Das neue Stadion hat eine Kapazität von knapp 33.000 Zuschauer ist ist für ein Bundesligastadion damit eher klein und bescheiden. Sie haben dann das gemacht, was wir in Hannover hier auch gerne hätten: Der Stadionname wurde nicht verkauft, sondern man versuchte die entgangenen Gelder durch Umlage auf die Eintrittspreis hereinzuholen.


    In der Bundesligasaison 2006/2007 standen sie am 27. Spieltag mit 33 Punkten auf Platz 9. ( übrigens: Zum gleichen Zeitpunkt stand der BVB mit 29 Punkten auf dem Abstiegsplatz 17.). Am 28. Spieltag verlor man dann gegen diesen BVB zu Hause, der BVB konnte sich von den Abstiegsrängen befreien und zog die Alemannia runter. Danach konnten sie nur noch einen Punkt holen und der Abstieg war besiegelt. In dieser Saison hatten sie einen Zuschauerschnitt von 20.745 - also nahezu komplette Auslastung der Kapazität des alten Stadions.


    Der direkte Wiederaufstieg scheiterte und auch im Jahr danach konnte sie trotz einer starken Aufholjagd die Aufstiegsplätze nicht erreichen. Danach ging es nur noch bergab - obwohl sie immer noch einen Zuschauerschnitt von rd. 20.000 hatten. Der Abstieg 2011/2012 besiegelte dann das Schicksal.


    Interessant in diesem Zusammenhang ist, die Ausschreibung für das neue Stadion die Hellmich-Gruppe gewann, die ebenfalls die Stadien in Duisburg und Schalke gebaut hat. Man vergleiche die finanzielle Situation von Aachen, Duisburg und Schalke !


    Unter dem Strich waren es also sportliche Gründe und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Gründe, die zu dem Niedergang führten. Sicher waren auch Managementfehler dabei. Aber wenn man sich die Entwicklung anschaut und sich in die damalige Situation hinein versetzt, waren die Entscheidungen schon nachvollziehbar und plausibel. Mit den "bösen" Auflagen des DFB/DFL hatte dies m.E. nur sehr wenig zu tun.


    @ JochenHeisig: Bist du nicht Zeitzeuge, weil du damals vor Ort warst ?