Der Börse Fachsimpelthread

  • Die haften mit bis zu 4 Millionen - es gibt kein Geld zurück, und keine angemessene Haftung/Strafe für irgendeinen der Beteiligten in Deutschland.


    Und Wirtschaftsprüfer sind Berater, die eher Gesetzeslücken zum Nutzen der Unternehmen aufzeigen.

    Man muss nur mal auf die Seiten von EY gehen - die werben offen mit inovatien Lösungen.

    2 Mal editiert, zuletzt von mustermann ()

  • Wieviele verschiedene Titel hast du denn jetzt in deinem Depot?

  • Arthur Andersen hat Enron nicht überlebt. Das Deutschlandgeschäft ist größtenteils zu Ernst & Young gewandert. Mal schauen was jetzt kommt. Wirtschaftsprüfer müssen unabhängig sein, dies ist bei zusätzliche Steuerberatung meist unproblematisch, der Unternehmensberatung sind aber definitiv engere Grenzen gesetzt. Vor allen wird auch zwischen Unternehmen von öffentlicher Interesse (Kapitalmarktbezug) und mittelständischen eignergeführten Unternehmen unterschieden.


    Hier eine Erklärung von Rödl & Partner

    https://www.roedl.de/themen/wi…eit-von-abschlusspruefern

  • Wieviele verschiedene Titel hast du denn jetzt in deinem Depot?

    Und: wie viele verschiedene Themen? Nur KI hört sich wieder nach einer Risikoschiene an. Was, wenn sich die Technologie als nutzlos erweist? Oder als zu gefährlich und verboten wird?

  • Der mit Haftbefehl gesuchte und in Asien abgetauchte Wirecard-COO Marsalek, die rechte Hand des Chefs, will sich nun wohl doch nicht stellen, berichtet u. a. die SZ.
    (Ob nun China oder Philippinen, beide liefern grundsätzlich nicht aus. Sollte er sich noch auf den Philippinen aufhalten - die China-Fährte könnte er ja bewusst gelegt haben - und ausreichend solvent sein, so dass er den Verlust seines Visums umgehen kann, wird man seiner dort eh nicht so einfach habhaft werden können, zumal er Österreicher ist.)

    Einmal editiert, zuletzt von 94-95-96 ()

  • Tiefststand 1,08 am Freitag. Leider war mein Limit 1,00€. Hätte gerne mitgemacht, aber ab jetzt lass ich die Finger davon.

  • Ich halte die Wasserstofftechnologie(+erneuerbare Energie) für eine Disruptive Technologie und das nicht bei einem Nischenthema.

    Das soll nicht heißen, dass Wasserstoffaktien derzeit nicht gnadenlos überbewertet sind und man mit erheblichen Rückschlägen rechnen darf.
    Außerdem werden die Großen wie Siemens, ThyssenKrupp und andere sich natürlich auch ein großes Stück vom Kuchen holen werden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Nebensache ()

  • Bei H2 geht's um eine (Zukunfts)Technologie mit 100 Anwendungsmöglichkeiten. Das ist ne ganz andere Nummer als z.B. bei Marihuana (m.E. suspekt) oder Wirecard (erst recht suspekt) oder oder oder.

  • Unfassbar - verstehe eh nicht, warum diese Aktien überhaupt noch handelbar sind.


    Kurz danach sind aber anscheinend viele Raus und sie ging ordentlich runter - aktuell 6,x


    Das Ganze zeigt deutlich, wass an den Finanzmärkten falsch läuft - da wird totes Material künstlich hochgepusht.

  • Es wird einfach gezockt. Nichts besonderes bei solchen Werten.


    Die BilligBroker vor allem auch in den USA tun ihr übrigens. Da waren so unfassbar viel über RobinHood in Hertz investiert. Und jetzt bei Wirecars wohl auch.

  • Erinnert mich an den Artikel, den ich die Tage las, wo geschildert wurde, wie coronabedingt gelangweiligte junge Leute ihre vom Staat geschenkte Coronaunterstützung zum Aktienzocken nutzten.

    Zitat

    „Die Konventionen der Börsenberichterstattung unterstellen Investoren eine Rationalität, Aktienbewegungen werden daher einem Optimismus bezüglich der wirtschaftlichen Erholung zugeschrieben“, so Krugman. In der Realität jedoch handele es sich derzeit „schlicht um einen Haufen junger Männer“, die Aktien kaufen, „weil sie bisher damit Geld gemacht haben“.

  • https://www.zeit.de/wirtschaft…e-spekulation-wall-street


    Auszug:


    Letztlich sei das Auf und Ab an den Börsen nichts anderes als ein Meinungsaustausch über unsere wirtschaftliche Zukunft, sagt Howard Marks, Mitgründer von Oaktree Capital Management. Jede Wertpapier-Transaktion basiert auf den unterschiedlichen Annahmen der Beteiligten: Der Käufer glaubt, dass es mehr wert sein wird, der Verkäufer das Gegenteil. Die heftigen Ausschläge kommen daher, dass die Meinungen unter den Marktteilnehmern gerade extrem auseinander gehen.“

  • Die Börse war und ist immer ein gutes Stück Psychologie, sie übertreibt und untertreibt. Entsprechend entwickeln sich die Kurse. Referenzwert bleibt immer die kurzfristige / mittelfristige / langfristige Erwartungshaltung der Gesamtheit der Akteure. Unsichere Zeiten sind immer von volatilen Märkten geprägt Was mich am Freitag Artikel stört, ist die Darstellung der Börse als reine (böse) Spekulationsplattform ( "Wer an der Börse spekuliert" ). In Aktien investiert die Mehrheit der Aktionäre längerfristig, sei es z.B. mittelbar durch breit streuende ETF´s, Value Investing, Mitarbeiteraktien, Staatsfonds oder strategische Beteiligungen. Alles impliziert im Normalfall einen längeren Besitz der Aktie. Natürlich ist auch hier ein Verkauf aufgrund Änderung der Markteinschätzung möglich und jeder Investor wird regelmäßig seine Anlagen überprüfen. Dann gibt es die Strategie der Trendfolger ( Chart-Technik - Keynes Schönheitswettbewerb geht in die Richtung), Daytrader und natürlich auch Algorithmen großer Player. Die letzt genannten handeln viel schneller und haben an der Börse natürlich einen höheren Umsatz als die anderen Marktteilnehmer, die zum Teil auch nicht über die Börse die Aktien erwerben.


    Natürlich findet an der Börse auch Spekulation statt. Definition Gabler Wirtschaftslexicon: "Im Gegensatz zur Daueranlage meist kurzfristige Betätigung, die lediglich auf Gewinn bringende Ausnutzung der Preisunterschiede zu verschiedenen Zeitpunkten gerichtet ist." (https://wirtschaftslexikon.gab…inition/spekulation-44322), die meist auch unabhängig von der Realwirtschaft ist.


    Aber, gibt es einen Mangel an Liquidität, erweitert sich der Spread zwischen Geld und Briefkursen extrem: Meines Erachtens ist jegliche Liquidität an der Börse willkommen. Die Spekulation ermöglicht erst den Handel, besonders in schweren Zeiten. Sie wirkt entsprechend preis- und risikoausgleichend.


    Wer also wirklich Interesse hat, sich mit Wertpapieren als Anlagen zu beschäftigen , wird wohl nicht die Wochenzeitung "der Freitag" als Informationsquelle nutzen. Hier erkenne ich nur ideologische Aversionen gegen den Börsenhandel und Aktien an sich. Der Zeit Artikel vom 27.04. thematisiert das Geschehen nach dem Absturz im März und bringt Argumente von Marktkennern, warum Börsenakteure in der Situation so handeln wie sie handeln. Apfel mit Birnen vergleichen will ich nicht, theMenace wohl auch nicht.


    P.s. Meine Einschätzung dazu: Vielleicht reagiert der Markt zu schnell mit Kursteigerungen, zur Zeit bewegt er sich in der Erwartungshaltung zwischen einer V- und U-Formation. Vielleicht ändert es sich noch in eine L-Formation in einer länger dauernder Coronakriese.

    Zu Beachten ist auf jeden Fall, dass der Anlagemarkt seit Öffnung der Geldschleusen der weltweiten Zentralbanken extremen externen Markteingriffen unterworfen ist. Dies äußert sich schon seit Jahren in immer niedrigen Zinsen für Sichteinlage oder Rentenpapieren ( ja, es gibt auch neben der Währungsunion / Währungskrise andere Gründe) und stabilisiert Sachwerte. Kein Wunder das Ausweichhandlungen auf den Immobilienmarkt und in Aktien stattfinden. Das bedeutet aber speziell auch bei Aktien, dass die Akteure risikoaffin werden, da sie wissen, dass andere Anleger auch weniger Anlagemöglichkeiten haben. Das ist für mich auch ein Grund warum die Indizes so schnell hochgegangen sind. Im Artikel hat der Freitag die Ausweitung der Geldmenge nicht angesprochen. Was meint die Zeitung mit der Überschrift: " Sie pumpen wieder" ?, Ohne Bezug auf das Thema zu nehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von finky ()

  • finky: Deine Argumentation kann ich sehr gut nachvollziehen, wenn ich mich in der Logik des Finanzkapitalismus bewege. Wechsele ich allerdings die Perspektive und betrachte die Entwicklung der Börse und deren Auswirkung auf die Realwirtschaft und die Gesellschaft, dann stellen sich Fragen.


    Sicherlich ist derFreitag kein Börsenblatt, dennoch wird in dem von mir verlinkten Artikel das Auseinanderdriften der Finanzwirtschaft und der Realwirtschaft recht anschaulich und kritisch aufgezeigt.


    derFreitag:

    „Seit ihrem Absturz im März sind die Aktienindizes der USA und Europas wieder um etwa 40 Prozent gestiegen. Gleichzeitig geht es mit der Wirtschaftsleistung noch immer bergab.

    ...

    In Frankreich sieht das Statistikamt INSEE eine „Erholung im Mai“, die allerdings lediglich dazu führt, dass das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal um 17 Prozent sinkt statt um die zuvor erwarteten 20 Prozent. Die Allianz schätzt, dass in Europa neun Millionen Menschen ihren Job verlieren könnten, wenn Kurzarbeiter-Regelungen und andere staatliche Stützungen auslaufen.“


    Auch im Artikel der Zeit wird darauf hingewiesen, dass die Entwicklung der Börsen unvorhersehbar geworden ist.


    Zeit Online:

    „Auch wenn Kritiker in den Börsen nichts als professionellere Casinos sehen, bleibt die fundamentale Aufgabe der Finanzmärkte, Kapital in der Wirtschaft dorthin zu steuern, wo es den meisten Nutzen bringt. Doch angesichts der Verwerfungen durch die Covid-19-Pandemie kommen selbst an der Wall Street Zweifel auf, ob das in einer Zeit, in der es mehr Fragen als Antworten gibt, überhaupt stattfinden kann. Eine solche fundamentale Sinnkrise gab es in der Branche nicht einmal in der Finanzkatastrophe 2008. Jeder Versuch, einen Kurs für Aktien zu bestimmen, sei derzeit nur ein Ratespiel, argumentierte kürzlich etwa John Authers, ein Kommentator des Finanznachrichtendienstes Bloomberg.“


    Das Kapital wird irgendwo hingetragen, aber nicht dort, wo es gebraucht wird. Diese Gegenläufigkeit der Entwicklung von Finanz- und Realwirtschaft wird auch in folgendem Artikel thematisiert.


    https://m.focus.de/finanzen/bo…on-kommt_id_11970356.html


    Wie schon in einem anderen Zusammenhang erwähnt, gibt es durchaus Profiteure dieser Entwicklung. Aber sollen sie in Zukunft unsere Geschicke lenken?

    https://app.handelsblatt.com/f…-milliarden/25684690.html

    Wohin uns derartige Entwicklungen bringen, haben wir erst 2008 erlebt.


    https://www.spiegel.de/wirtsch…kollabierte-a-648261.html

    Ganz traurig finde ich, dass wir offensichtlich nicht mehr in der Lage sind, Alternativen zu unserem Wachstumsparadigma zu denken.


    https://www.tagesschau.de/wirt…ewrolandzieschank100.html