"Hallo Sonntag": "Lienen raus"-Rufe bei erneuter Heimpleite

  • "Lienen raus"-Rufe bei erneuter Heimpleite


    HANNOVER (dk). Hannover 96 leistete gestern ein kräftiges Stück Aufbauhilfe Ost. Mit 0:1 verlor die Mannschaft von Trainer Ewald Lienen gegen Hansa Rostock in der AWD-Arena. Es war die fünfte Heimniederlage in Folge. "Lienen raus"-Rufe quittierten den schwachen Auftritt der Roten.
    Es blieb vergleichsweise leer in der AWD-Arena. Nur 26.434 Zuschauer wollten die Partie sehen. Das hatte wohl weniger damit zu tun, dass sich das Schlusslicht vorstellte. Die Gründe sind eher da zu suchen, dass im neuen Jahr das Verhältnis zwischen gebotener Leistung und Höhe der Eintrittspreise sich nicht mehr entsprach.
    Seit fünf Spielen waren die Roten ohne Sieg, verloren viermal in Folge. Dazu kommen die zwei Niederlagen bei Schalke. Kein Wunder, dass sich der Enthusiasmus diesmal in überschaubaren Grenzen hielt.
    Es war eine verkehrte Welt, die sich in den ersten 45 Minuten bot. Nicht die Gäste, sondern die Hausherren spielten wie ein abstiegsbedrohter Klub auf. Gleich in der 2. Minute tauchte Rostocks Stürmer Rade Prica alleine vor 96-Torhüter Robert Enke auf. Fünf Minuten später setzte Marcus Allbäck einen Kopfball knapp neben das 96-Tor. Spätestens zu diesem Zeitpunkt verkrampften die Lienen-Schützlinge. Im Spiel nach vorne lief fast gar nichts mehr zusammen, in der Defensive war von Ordnung nicht mehr viel zu spüren.
    Als Enke in der 24. Minute gegen Prica zur Ecke rette, da brach sich der Leidensdruck in der Fankurve Bahn. "Außer Enke könnt ihr alle gehen", mussten sich die 96-Profis nicht zum letzten Male anhören. Und nachdem Prica (27.) im dritten Versuch die Führung für Rostock erzielt hatte, da hieß es "Wir haben die Schnauze voll". 96 erspielte sich keine Torchance, die Folge war ein gellendes Pfeifkonzert zur Halbzeitpause. Es konnte nur besser werden.
    In der zweiten Halbzeit zeigte sich 96 energischer. Rostocks Torhüter Mathias Schober wurde in der 47. Minute zum ersten Mal durch eine direkte Ecke von Jiri Stajner gefordert. Fast im Gegenzug musste Enke erneut vor Prica retten. Die Roten blieben jedoch die optisch überlegene Mannschaft und kamen zu Möglichkeiten. Nach einer Ecke von Leandro (65.) scheiterten Nebojsa Krupnikovic und Thomas Christiansen hintereinander. Das blieb die Geschichte der zweiten Halbzeit, 96 stürmte, doch Hansa konterte sehr viel gefährlicher.
    Lienen wollte den Druck weiter erhöhen, brachte in der 67. Minute mit Daniel Stendel für Abwehrspieler Danijel Stefulj einen weiteren Angreifer. Vergeblich! Dafür ging das Duell Enke gegen Prica weiter. In der 73. Minute rettete der 96-Keeper gegen Rostocks Stürmer zur Ecke, die setzte Prica per Kopf an die Latte. Unterm Schlussstrich stand ein verdienter Sieg für Hansa.