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Aufstiegsrunde: Kuhne erklärt den Modus
Wenn im kommenden Sommer die neue dreigleisige Regionalliga, als dann vierthöchste Spielklasse eingeführt wird, wird es in Norddeutschland eine Aufstiegsrunde geben, in der das sechste Team, das aus dem Bereich des Norddeutschen Fußball-Verbandes den Sprung in die neue Regionalliga schafft, ermittelt wird. Sicher ist, dass die fünf besten Mannschaften aus der Oberliga Nord, die auch die Lizenz für die neue Regionalliga beantragt und bekommen haben, direkt in die Regionalliga aufsteigen. Der sechstbeste Oberligist, der ebenfalls eine Regionalliga-Lizenz beantragt und bekommen hat, geht in die Aufstiegsrunde, wo er auf fünf Verbandsligisten trifft. Welche Teams das sein werden, wird erst am Ende der regulären Saison feststehen.
SportNord sprach nun mit Reinhard Kuhne, dem ehemaligen Spielausschussvorsitzenden des Hamburger Fußball-Verbandes, der nun dem Spielausschuss des Nord-FV angehört, über die mögliche Zusammensetzung der Aufstiegsrunde ...
SportNord: Welche Mannschaften qualifizieren sich, neben dem sechstbesten Oberligisten, für die Aufstiegsrunde?
Reinhard Kuhne: „Der Niedersächsische Fußball-Verband schickt zwei Mannschaften in die Aufstiegsrunde, und zwar vermutlich den Meister der Niedersachsenliga West und den Meister der Niedersachsenliga Ost – immer vorausgesetzt, dass die entsprechenden Teams aufsteigen wollen und dürfen. Der HFV, der Schleswig-Holsteinische Fußball-Verband und der Bremer Fußball-Verband können jeweils eine Mannschaft in die Aufstiegsrunde schicken!“
SportNord: Nach welchen Kriterien wird der HFV dieses Team aussuchen?
Kuhne: „Das erste Anrecht, als Hamburger Vertreter an der Aufstiegsrunde teilzunehmen, hat natürlich der Hamburg-Liga-Meister. Sollte dieser keine Regionalliga-Lizenz beantragt oder bekommen haben, wäre der Hamburg-Liga-Vizemeister der erste Nachrücker-Kandidat. Sollte auch der Vizemeister nicht aufsteigen wollen oder dürfen, besteht für den HFV die Möglichkeit, einen Oberligisten, der sportlich nicht die Qualifikation für die Regionalliga geschafft hat, für die Aufstiegsrunde zu nominieren – vorausgesetzt, er hat die Lizenz beantragt und bekommen!“
SportNord: Was ist, wenn keiner der Hamburger Oberligisten, die sich nicht direkt für die Oberliga qualifiziert haben, aufsteigen darf oder möchte?
Kuhne: „Dann würden wir in der Hamburg-Liga schauen, ob beispielsweise der Dritt- oder Viertplatzierte aufsteigen möchte und auch eine Lizenz bekommen hat. Zunächst hieß es, dass nur der Hamburg-Liga-Meister und –Vizemeister aufsteigen dürfe – aber dann sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es ärgerlich wäre, wenn wir einem Team, dass vielleicht mit einem Punkt Rückstand auf den zweiten Platz Dritter wird, aber den mühsamen Weg der Lizenzerteilung erfolgreich beschritten hat, die Chance nehmen würden, an der Aufstiegsrunde teilzunehmen!“
SportNord: Dürfte, rein theoretisch, auch ein Team, das in der Hamburg-Liga einen Regelabstiegsplatz belegt und eigentlich in die Landesliga absteigen müsste, an der Aufstiegsrunde teilnehmen?
Kuhne: „Nein, das wäre ja dann sozusagen ‚Aufstieg statt Abstieg’ - das wird es definitiv nicht geben! Die vier Teams, die am Saisonende in der Hamburg-Liga die Regelabstiegsplätze belegen, müssen auch in die Landesliga absteigen ... Wer an der Aufstiegsrunde teilnehmen will, muss in der Hamburg-Liga am Saisonende mindestens den 14. Platz belegen!“
SportNord: Wie würde der Nord-FV verfahren, wenn beispielsweise Hamburg und / oder Schleswig-Holstein keine Mannschaft für die Aufstiegsrunde melden?
Kuhne: „Dann wird die Aufstiegsrunde entsprechend nur mit fünf beziehungsweise vier Mannschaften ausgespielt! Es wird auf jeden Fall nicht dazu kommen, dass beispielsweise aus Niedersachsen weitere Teams nachrücken, nur weil aus einem anderen Landesverband kein Team gemeldet wird!“
SportNord: Wie genau wird die Aufstiegsrunde aussehen?
Kuhne: „Wenn, wie vorgesehen, sechs Teams an der Aufstiegsrunde teilnehmen, werden diese zunächst in zwei Dreier-Gruppen gelost; die beiden Gruppen-Sieger würden dann in einem Entscheidungsspiel den Aufsteiger ermitteln. Wenn nur fünf oder vier Teams an der Aufstiegsrunde teilnehmen, würde es vermutlich nicht zwei Gruppen geben, sondern wir würden den Aufsteiger in einer einfachen Runde, in der jeder gegen jeden antreten muss, ermitteln!“
Interview: Johannes Speckner
[SportNord]