Stade wurde jedenfalls aus der Hanse rausgeworfen*, weil sie trotz gegenteiligen Beschlusses englische Tuchkaufleute aufgenommen hatten!
Protektionismus wohin man schaut!!
*(nichtdestotrotz entblödete man sich nicht, Stade ab 2009 wieder "Hansestadt" zu nennen)
Das hat übrigens eine schöne Vor- und Nachgeschichte und nach meiner Erinnerung an ein Proseminar zur Hanse vor genau 20 Jahren lag das Ganze vor allem daran, dass die Hamburger sich mächtig über Stade geärgert haben -- unter anderem unterhielten die englischen Tuchkaufleute nämlich vorher auch mal eine Niederlassung in Hamburg. Bis die Hamburger so dämlich waren, sie vorgeblich wegen der unterschiedlichen Religion hinauszukomplimentieren. Die Engländer gingen dann erst nach Emden (keine Hansestadt und den Hansen wegen früherer Seeräubergeschichten ohnehin verhasst), dann kurz in die Niederlande und dann nach Stade. Pech für Stade, dass Hamburg genug Macht und Einfluss hatte, um die wichtigen Hansestädte davon zu überzeugen, dass die Stader ganz schlimme Finger seien.
Ein paar Jahre nach der Verhansung (Rauswurf bzw. ausdrückliche Nicht-mehr-zu Hansetagen-Einladung) von Stade durften die englischen Kaufleute ab 1611 dann übrigens doch wieder die Elbe rauffahren. Natürlich nach Hamburg und das für die nächsten knapp 200 Jahre.
Was auch wieder belegt, wie locker der Hansebund tatsächlich war, wenn es darauf ankam.
https://de.wikipedia.org/wiki/…Adventurers#Handelskriege
Angesichts der Tatsache, dass die Hanse bei Stades Rauswurf eigentlich eh schon mit schwindender Bedeutung kämpfte, finde ich es übrigens nicht weiter verwerflich, dass die Stader sich heute wieder als Hansestadt titulieren.