Unglaubliche Schlagzeilen

  • Ich hoffe du findest den Begriff bei anderen Themen passender, wenn z.B. Leute bei Events ausgeladen werden oder dran gehindert werden was vorzutragen.

  • Ich hoffe du findest den Begriff bei anderen Themen passender, wenn z.B. Leute bei Events ausgeladen werden oder dran gehindert werden was vorzutragen.

    Der Begriff ist grundsätzlich Bullshit, egal, wie er verwendet wird.

    Für mich potentielles Unwort des Jahres!

  • Ich konnte gestern nicht die letzte Rate der "Business-Finanzierung" an meinen Mann transferieren.


    Mein Limit war voll (5.000 € innerhalb von 30 Tagen). Ich hätte alle möglichen Formulare benötigt.

  • Der Begriff ist grundsätzlich Bullshit, egal, wie er verwendet wird.

    Ich weiß nicht wirklich wo das Wort her kommt, assoziier ihn aber als Kampfbegriff und eher im Vokabular von weißen eher rechten und etwas jüngeren Männern. "I call bullshit" in 99% der Fälle.


    Aber (:lookaround:) es gibt halt schon irgendwie ein Phänomen aus Amerika, das hier über Twitter etc. auch rüber schwappt. Mir fällt dafür kein neutrales Wort ein. Ich habe einen Kumpel aus Studienzeiten der sich viel auf Twitter rumtummelt, mit ihm hatte ich deswegen auch mal einen Disput in jüngerer Zeit. Dabei ging es um Dieter Nuhr ... ich find den total scheiße (zumindest das was ich von früher kenne) und auch nicht witzig, das wir uns da nicht falsch verstehen (ich bin auch nicht seine Zielgruppe). Er war der Meinung, dass sei "Dreck" und müsse "einfach nur weg aus dem Fernsehen", der würde mit seinem Programm dazu beitragen, dass die bürgerliche Mitte wieder ein Stück weit nach Rechts rückt oder so ähnlich.

    Diese Auffassung steht ja jedem frei, aber sich jetzt jedem hoch emotionalem Shitstorm auf Shitstorm auf teilweise aus dem Kontext gerissenen Einzelaussagen anzuschließen, damit der irgendwie "Weg" kommt, ist für mich irgendwie auch nicht der richtige Weg der Auseinandersetzung (die man sicherlich auf anderen Ebenen führen sollte). Weil es im Kern eigentlich keine Auseinandersetzung mehr ist und auch nicht zu Erkenntnisgewinn führt und unsere Probleme mit Rassismus, Sexismus etc. nicht löst. Und da würde das Wort schon irgendwie passen ... funktioniert aber nicht mehr, wegen oben erwähnter Assoziation (oder der Okkupation des Begriffes).

  • Für mich ist das wie die Meinung, durch Herdenverhalten die Individualität leben zu wollen.


    Kommt das nun vom Unwissen oder durch Oberflächlichkeit?

  • juk96


    Kritik an Sendungen hat es immer gegeben. Früher wurde beim Sender angerufen oder Briefe geschrieben und Empörung über Inhalte, aber auch Protagonisten, gerade auch beim Kabarett ausgedrückt. Auch der Wunsch nach Absetzung wurde öffentlich artikuliert. Die Auseinandetzung BR und Dieter Hildebrand sind überliefert. Da hat der Intendant des BR auch mal die Sendung Scheibenwischer nicht ausgestrahlt. Weil er die Macht hatte. Die öffentliche Debatte haben nur wenige, nämlich diejenigen die Zugang zu den Medien (Print wie auch Rundfunk) hatten, geführt. Die waren zum größten Teil männlich und weiß, mit einem bildungsbürgerlichen Hintergrund.

    Jetzt hat sich diese Öffentlichkeit durch social media erweitert. Diese Öffentlichkeit diverser und bietet mehrere Perspektiven. Sie bietet aber eben auch die Möglichkeit, ungefiltert, haßerfüllt, destruktiv Einfluss zu nehmen.

    Der shitstorm wird von manchen Künstler*innen - Nuhr zähle ich auch dazu - sehr gerne für ihre Eigenmarke genutzt. Viel Feind, viel Ehr.

    Auf der anderen Seite sind gerade Politikerinnen und Journalistinnen sexistischen Angriffen auf den verschiedenen social media Kanälen ausgesetzt. Viele Politiker*innen und Journalist*innen sind alltäglich Gewaltandrohungen ausgesetzt, mit dem Ziel sie mundtot zu machen und zum Rückzug aus Politik und Beruf zu drängen. In diesem Zusammenhang ist der Begriff der cancel culture interessanterweise sehr selten zu vernehmen.

    andremd hat mal einen ganz interessanten Artikel verlinkt.

    https://areomagazine.com/2020/…story-and-cancel-culture/

    Auf dieser Seite sind einige gute Artikel zum Thema

  • Es gab schon einige Situationen, bei denen er einen liberalen Standpunkt für Meinungsfreiheit hätte einnehmen können. Er kämpft halt in erster Linie für sich. Natascha Strobl wird sich auf andere Unterstützer*innen verlassen müssen.

  • andro96, du kannst so nicht von Nuhr verlangen, dass er sich gegen andere "alte weiße Männer" wie z.B. Don Alphonso stellt, Vertreter der "rohen Bürgerlichkeit".

    Hallo :erstaunt:




    ... die allesamt Erfahrungen damit gemacht haben: Laura Sophie Dornheim (Politikerin, Die Grünen), Anna-Mareike Krause (Leitung Zentrales Social-Media-Management im RBB), Ssaman Mardi (wissenschaftlicher Mitarbeiter der Politikerin Margarete Bause, Die Grünen), Sibel Schick (Autorin), Julia Schramm (Politikerin, Autorin) und Natascha Strobl (Rechtsextremismus-Expertin). Außerdem sprach ich mit der Historikerin Marion Detjen, die dem feministischen Autorinnen-Kollektiv "10 vor 8" angehört, einem ehemaligen FAZ-Blog, das inzwischen 10 nach 8 heißt und bei ZEIT ONLINE veröffentlicht wird. Dessen Autorinnen wurden regelmäßig von Meyer attackiert ("Giftnattern", "dummdreiste Art", "minderbeschäftige (sic!), minderkompetente Berlinerinnen", "Köroerandiemedienverkäuferin (sic!)").


    was zum Teufel ist eine "Köroerandiemedienverkäuferin" :???:

  • Was definierst Du als seelsorgerischen Bereich? Nur den Pfarrer allein und sonst nix?

    Pfarrer, Diakon, Pastoralrefentin, Krankenhausseelsorger...

    Menschen die im dienstlichen Auftrag einer Kirchlichen Einrichtung Glauben verbreiten, Sakramente spenden...


    Zitat von 96Weizen

    Wenn ich mein Kind nicht in den Kindergarten (oder Schule) um die Ecke gebe, sondern gezielt in einen katholischen oder evangelischen, dann mache ich das vermutlich, weil ich erwarte, daß es im Sinne der jeweiligen Religion erzogen wird.

    Auch katholische Kindergärten sind offen für Kinder andere Glaubensrichtungen. Wenn du dir vorstellst, dass dort heute noch eine rein am Katechismus orientierte Erziehung der Kinder stattfindet, dann liegst du falsch.


    In unserer Gemeinde ist es gute Tradition, dass an Fronleichnam ein Familienfest auf der Kirchenwiese stattfindet.

    Früher war es selbstverständlich, dass die Spiele für die Kinder von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Kita vorbereitet und durchgeführt wurden. Und es war selbstverständlich, dass die Erzieherinnen da waren.


    Heute geht das nur, wenn der Dienstplan das zulässt und Überstunden bezahlt werden.

    Für viele in der Gemeinde ist das ein Unding, andere verstehen, dass das ihr gutes Recht ist.


    Das ist ein Kernproblem mit der Anwendung des Arbeitsrechts im kirchlichen Bereich.

    Die eine Seite erwartet, dass die Mitarbeiter mehr sind als "nur" Angestellte, dass sie sich selbst als Teil des Ganzen sehen.


    Die andere Seite erwartet, dass die Tätigkeit wie jede andere berufliche Tätigkeit auch zu behandeln ist.


    Wenn in einem, von einem kirchlichen Verein geführten Männerwohnheim mit ehrenamtlicher Geschäftsführung, die Weihnachtsfeier für die Bewohner nur noch in der Dienstzeit der Angestellten stattfinden kann, statt wie früher in den frühen Abendstunden, dann kann ich nachvollziehen, dass die Ehrenamtlichen das Gesicht verziehen.


    Die Angestellten, die darauf pochen, dass das für sie Dienststunden sind sicher im Recht. Das die Arbeitgeber da eine anderes Selbstverständnis ihrer Einrichtung haben sehe ich auch.


    Das dieses Selbstverständnis nicht dauerhaft gegen allgemein arbeitsrechtliche Grundsätze bestehen wird, ist für mich klar. Kirchliches Arbeitsrecht sollte auf den seelsorgerischen Bereich beschränkt werden.