Martin Kind

  • hat man schlichtweg verpennt


    Das meine ich halt. Wir marschieren mit Kind&Co seit langem in eine Richtung und es wurde zumindest nie ein Hehl daraus gemacht, wohin der führen wird. Fragen (-kataloge) gibt es aber erst jetzt.


    Daraus ergibt sich übrigens kein Vorwurf an niemanden, ist lediglich selbstkritisch gemeint.

  • Es stimmt natürlich, dass überhaupt nur eine Minderheit der stimmberechtigten und erst recht nur eine Minderheit aller Vereinsmitglieder auf der letzten JHV waren. Insofern hat tatsächlich auch nur eine Minderheit der (stimmberechtigten) Mitglieder für die Anträge gestimmt, die die Übernahme durch Kind erschweren sollten. Das ändert indes nichts an der Legitimation der Abstimmungsergebnisse. Dazu muss man Folgendes beachten: Handlungen, die eine Änderung des materiellen Vereinsstatus nach sich ziehen sind von Handlungen zu unterscheiden, die lediglich Verfahrensweisen ändern wollen.


    Kinds Bestrebungen zielen auf ersteres ab. Seine Übernahme würde das Wesen von Hannover 96 von einem Profifußball betreibenden Sportverein zu einem nicht Profifußball betreibenden Sportverein ändern. Es dürfte dabei unstrittig sein, dass der Profifußball ein wesentliches Identitätsmerkmal von Hannover 96 ist. Ohne die Leistungen der anderen Sparten auch nur ansatzweise schmälern zu wollen, ist es zumindest zu bezweifeln, ob Hannover 96 auch ohne den Profifußball heute der Sportverein Hannovers wäre.


    Die Oppositionsanträge auf der JHV zielten hingegen gerade nicht auf eine Änderung des Wesens von Hannover 96, sondern vielmehr auf eine Bewahrung dessen ab. Sie sollten lediglich die Verfahrenshürden erhöhen, die für eine Änderung des Vereinswesens erforderlich sind. Was droht denn jetzt, wo der eine Antrag unter skandalösen Begleitumständen nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit erlangen konnte und der andere zur bloßen "Empfehlung" degradiert wurde? Eine Veränderung des Wesens von Hannover 96, der m.W. zu keinem Zeitpunkt eine Mehrheit aller (stimmberechtigten) Mitglieder aktiv zugestimmt hat, die aber eine Mehrheit der an der letzten JHV teilnehmenden Mitglieder abgelehnt hat.


    Die Satzung verlangt für derartige Wesensänderungen nicht die Mehrheit aller stimmberechtigten Mitglieder, daran hätten im Übrigen auch die Anträge nichts geändert. Man sollte aber mal den Gedanken zulassen, ob Kinds Pläne nicht alleine schon deshalb moralisch auf arg tönernen Füßen stehen, dass sie tiefgreifend das Wesen des Vereins ändern, ohne jemals von einer Mehrheit der Mitglieder aktiv bejaht worden zu sein. Dass er sie aber gegen den erklärten Willen auch der Mitglieder, die jedenfalls zur letzten JHV den Arsch hochgekriegt und dadurch ein besonderes Interesse am Verein signalisiert haben, durchsetzen will, schlägt unter den tönernen Füßen noch den Boden weg.

  • Richtig, dort wurde eine Ausgliederung bejaht. Kein Anteilsverkauf oder Totalausverkauf. Und wenn ich das richtig sehe, wird auch kein Wort darüber verloren, dass man eine Eingliederung in ein Unternehmen beschlossen hat, dessen Kapitalminderheitsgesellschafter man von Anfang an sein sollte.

  • Hier lautet das Argument ja "Vorstandsentscheidung" ...


    ... welcher auf der letzten (und allen anderen) MV entlastet wurde.


    Auf die nächste darf man gespannt sein. Aber ggf. wird der Drops bis dahin gelutscht sein und der Rücktritt von MK aus dem eV stünde damit ohnehin an. Ich hab echt kein gutes Gefühl. Aber ich lass mich da gerne belehren.

    Einmal editiert, zuletzt von Svennypenny ()

  • Die Entlastung stellt kein Hindernis dar, wenn der Vorstand div. Sachen verschwiegen oder falsch dargestellt hat, meinte jemand aus dem juristischen Spektrum.

    Einmal editiert, zuletzt von strunz ()

  • Tja. Wie gesagt, ich bin weiterhin gespannt, werde das alles verfolgen und versuchen, es trotz der Komplexität auch nachzuvollziehen. Wie jede(r) andere hier. Wirklich durchsteigen kann ich aber nicht (erst recht nichts vorhersagen).


    Dazu fehlt mir der Hintergrund.

  • Stimmt Strunz, die Entlastung gilt nur für bekannte Tatsachen. Wurde die MV nachweislich falsch informiert, dann gelten die Entlastungen nicht für Tatbestände, über die falsch informiert wurde. Und dann redet man über Schadenersatzhaftung.

  • Solche Jokes kann man getrost ignorieren. Wer die ganze scheiße immer noch mit dem Pyroquatsch mischt liest anscheinend nicht mal Bildzeitung oder ist ein Troll.

  • Peter Rossberg, der Investigativreporter der Bild der vor rund zwei Wochen das Geheimgutachten der DFL aufgedeckt hat, twittert heute Abend: "Recherchen zu Hannover 96 sind wirklich etwas besonderes...in ganz vielerlei Hinsicht" und "Der Fall „Hannover 96“ und die Rolle von Martin Kind sind jetzt ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Die Hintergründe morgen in BILD".


    Bin gespannt was da kommt.

  • So breaking können die News ja kaum gewesen sein. Oder hat sich einfach noch keiner gefunden, der sich stellvertretend fürs Forum die "Bild" gekauft hat?

  • Jetzt haben diese Ultras neben den Redaktionen des Spiegels, der TAZ, FAZ und was weiß ich noch was sogar schon das nahe Umfeld Kinds infiltriert.