Martin Kind

  • Schneppe, so einfach ist das nicht.
    Die Angst davor, hier zusammengeschrien zu werden, lässt einen zwangsläufig irgendwann wie eine Ültje-Werbung aus den 90ern klingen.

  • Ja, Stammi, Kind setzt sich finanzielle Ziele. Macht er doch schon immer und wer keine Ziele hat, der braucht auch nicht weitermachen.
    Soll er dafür jetzt Applaus bekommen? Er will von 75 Mio Umsatz auf 100-120 Mio kommen. Er weiß sicher auch wie er das macht und
    wird es auch erreichen können. Stichwort 50+1. Wenn es um wirtschaftliche Dinge geht und die finanzielle Entwicklung der letzten 10 Jahre bei 96 haben glaube ich die meisten User auch nichts gegen MK.
    Aber Fußball ist weit mehr als das. Jedoch kann er das nicht verstehen, da ihm dafür mindestens ein Gen fehlt, dass Dir anscheinend auch fehlt.
    Zu Korkut: Er scheint sehr angetan von ihm, da Korkut ehrlich, direkt ist und eine Spielidee hat, die er durchsetzt. Nur wie lange wird er
    noch von ihm angetan sein, wenn Ergebnisse ausbleiben? Das Geschäft ist bekanntlich sehr kurzlebig.
    Das Gequatsche von Bayern, Analyse und Marke hätte er sich aber wieder sparen können und zum Schluss, als es wirklich spannend wurde und TuT ihn mit der
    schlechtesten Stimmung aller Bundesligisten konfrontierte, da merkte man seine Anspannung....genau danach war Ende...es wurde nicht weiterdiskutiert über das Thema...es hinterfragt einfach niemand mal länger, was bei uns los ist. Und so wird es auch nicht besser, da MK es nicht reflektieren will und es abtut...z,B. ARD Thema Fans und Hannover..."Wir haben tolle Fans...und sie kommen..." oder gestern im Doppelpass...Tja...wie lange kommen sie noch? Und wie viele? Möchte mal wissen, ob dieses Jahr, sollten wir gegen den Abstieg spielen, auch 5 oder 10 TSD irgendwo hin fahren so wie damals nach Bochum...sicher nicht...

  • Das inzwischen wirklich wahnsinnig nervige Gerede von einer Marke könnte eigentlich auch etwas Positives sein, wenn man ganz anders daran gehen würde als Kind es tut.


    Ich nehme mal das Beispiel Apple. Wodurch ist Apple eine beeindruckende Marke geworden, wofür steht oder stand Apple? In meinen Augen für eine in jeder Hinsicht optimale Kundenorientierung, schöne und einfach zu bedienende Produkte, mit denen jeder klarkommt und die Spaß machen. Gerade bei Apple wird oft von Fanboys gesprochen. Hey, Wahnsinn, Fans einer Marke. Selbst dort ist eine tolle Marke nur etwas, das Fans erzeugt. Im Fußball gilt das für mich auch, aber um ein Vielfaches mehr. An was denke ich bei der "Marke" BVB. Zuerst einmal an die gelbe Wand und 80.000 Zuschauer bei jeden Heimspiel. Vor allem das ist für mich das Entscheidende, was Kind anstreben sollte, um aus 96 eine überregionale Marke zu machen. Warum kapiert er das bloß nicht?

  • Ja. das sehe ich auch so. Er will eine Marke aufbauen, aber tut alles dafür, dass sie zerstört wird. Welcher überregionale Fan wird sich denn für 96 begeistern, wenn im Stadion totenstille herrscht. Da wird man ja am Ende noch ausgelacht. Es ist ja jetzt schon soweit, dass bei Auswärtsspielen dauernd Sprüche kommen. Spiele mit 15.000 Fans wie in Kopenhagen / Choreos oder andere Dinge sorgen für ein Gemeinschaftsgefühl und zu einer engeren Bindung zum Verein.


    Wer glaubt, dass man dieses (das Schaffen einer Marke) nur durch schönen Fußball erreicht, der soll mal gucken, wie viele Fans Wolfsburg, Leverkusen und Hoffenheim auf nationaler Ebene haben.


    Es gehört mehr dazu als nur Geld in ein Team zu stecken und darauf zu hoffen, dass es eleganten Fußball bietet. Aber das wird Kind nie verstehen.

  • Ja, so ist es und so wird es bleiben. Können wir noch oft drüber jammern, ändert nix. Fußball in Hannover ist in Zukunft die Spielwiese für Leute, die "in Ruhe Fußball gucken und Bratwurst essen" wollen. Ist halt so...

  • Ich habe vor kurzem ein Video gesehen, da ging es um das Auseinanderfallen der drei Kompassnadeln Ziel-Weg-Sinn in unserer rein zielorientierten Gesellschaft. Da dachte ich sofort an MK.


    Als Lösung wurde dort propagiert eine andere Sicht zum Erfolg: erst solle man den Sinn für sich selbst definieren, dann käme der Weg von alleine und das Ziel sei nur eine Art "Leitplanke", mit der man das Erreichen des Sinns und die Ausrichtung des Wegs dahin prüfen könne.


    Fragen wir uns doch mal: was könnte der Sinn von MK sein für sein Handeln bei 96?

  • 1. Anerkennung (Befriedigung des Ego) (+)
    2. Erfolg? Frage: persönlicher Erfolg? Markenerfolg?
    3. Reichtum? eher (-), der hat genug.


    Also: ich würde sagen: persönliche Anerkennung und damit Befriedigung seines Ego


    Wenn wir das als den Sinn seines Handelns definieren, wie produktiv oder kontraproduktiv ist dann sein derzeitiger Weg - oder anders: kann er mit seinem definierten Zeil (Aufbau einer nationalen Marke ohne jeden inhaltlichen Bezug zu Vereins und Fans) diesen Sinn erreichen? Und beschreitet er insoweit einen nachvollziehbaren Weg?

  • Die Frage ist doch, ob er sich diese Frage überhaupt stellt oder ob er nicht vielmehr glaubt, daß ihm ein Teil der Fans im Wege steht, was den weiteren Aufbau der Marke angeht oder ob diese Fans schlicht verzichtbar sind.


    Nach seiner Sicht der Dinge ist 96 auf einem stetigen Weg nach oben.


    3. Liga, zweite Liga, erste Liga, dort nach und nach etabliert, Europatour ...


    ... der nächste Step wäre bzw. ist, die Mannschaft für den Kampf um die internationalen Plätze zu entwickeln und nicht mehr "nur noch" Erstligist rund um den 10ten Platz zu sein.


    Das Potential von Hannover 96, auch und gerade was Zuschauer angeht, hat sich für ihn in dieser Zeit gezeigt.


    Das sieht er so, das redet ihm auch sein Umfeld nach dem Munde.

  • Ich denke, ihm wird langsam klar, dass er sich verschätzt hat.
    Das wird sehr an ihm nagen, und zwar aus mehreren Gründen:
    1. Wo er ist, ist oben. Da irrt man gemeinhin nicht, und er muss nun grübeln, wie das passieren konnte.
    2. Ausgerechnet die Leute, vor denen er - ersichtlich - überhaupt keinen Respekt hat, weil er sie nämlich nicht ansatzweise gleichberechtigt bzw. auf Augenhöhe betrachtet, stehen ihm gerade im Weg. MK macht Unterschiede zwischen den Menschen; anders wäre ja schon nicht zu erklären, warum der Pöbel ausnahmslos mit dem Bus nach BS fahren sollte, die VIPs aber nicht.
    3. Und zur Krönung sieht er mehr und mehr auf sich zukommen, dass er ausgerechnet diesen Asseln gegenüber nun auch noch Kreide fressen muss. Man sieht doch, wie er sich sträubt, und dass er immer wieder - vollkommen unzureichende - Versuche unternimmt, so etwas wie eine Fankultur (also was er darunter versteht: Menschen, die so doof sind, viel Zeit und Geld in etwas zu investieren, ohne einen sicheren Gegenwert zu erhalten, und die irgendwie dazugehören, weil sich alle darüber freuen, wenn es laut und bunt ist) zu generieren.


    Mir tut er in gewisser Weise leid, weil ich ihn für unempathisch und relativ einsam halte. Deshalb ist die ganze 96-Nummer aus meiner Sicht ein Ding, um Anerkennung zu erhalten, die er allerdings auch darüber definiert, welchen wirtschaftlichen Erfolg er erzielt (das ist so eine Art Recht behalten, denke ich), und welche prominente Leute sich mit ihm abgeben. Es ist m. E. kein Zufall und auch nicht aus wirtschaftlichen Gründen angezeigt, so dermaßen oft in den Medien aufzutauchen.


    Auf der anderen Seite hält sich mein Mitleid dann doch stark in Grenzen, wenn ich sehe, wie kalkuliert und abschätzig er mit anderen Menschen umgeht.


  • Mir tut er in gewisser Weise leid, weil ich ihn für unempathisch und relativ einsam halte. Deshalb ist die ganze 96-Nummer aus meiner Sicht ein Ding, um Anerkennung zu erhalten, die er allerdings auch darüber definiert, welchen wirtschaftlichen Erfolg er erzielt (das ist so eine Art Recht behalten, denke ich), und welche prominente Leute sich mit ihm abgeben. Es ist m. E. kein Zufall und auch nicht aus wirtschaftlichen Gründen angezeigt, so dermaßen oft in den Medien aufzutauchen.


    Auf der anderen Seite hält sich mein Mitleid dann doch stark in Grenzen, wenn ich sehe, wie kalkuliert und abschätzig er mit anderen Menschen umgeht.

    Gerade für die im letzten Satz genannte Art, die Abschätzigkeit, müsste man Mitleid haben. Die abhanden gekommene Fähigkeit zur Empathie zusammen mit dieser umfangreichen Machtausübung und Manipulation halte ich für grenzwertig und nicht normal.