Martin Kind

  • Man weiß es nicht.
    Mit derselben Wahrscheinlichkeit wäre 96 auch ohne Kind der Insolvenz entgangen und in die Bundesliga zurückgekehrt.
    Das Umfeld ist hier ja schließlich vorhanden.


    Es sind andere Punkte, die darauf schließen lassen, dass Kind keine Affinität zum Fußball besitzt. Was m. E. die Voraussetzung ist, um genügend gute Arbeit zu leisten.
    Und Punkte, die ihn für mich in menschlicher Hinsicht soweit disqualifizieren, dass ich mit ihm nichts zu tun haben will. Wem es egal ist, immer wieder in den Arsch getreten zu werden, bitte. Jedem Tierchen sein Plaisierchen.

  • Tja. Nun. Du hast natürlich Recht.


    Aber muss man wirklich immer jedes Mal dazusagen, was alles Mist an Kind ist?
    Ich habe hier ja nun nicht behauptet, dass Martin Kind ein wundervoller Mensch oder der beste 96-Präsident aller Zeiten ist. Sondern nur die Kritik an ihm im Zusammenhang mit der angeblich viel zu späten Korkut-Entlassung, seitenweise nachzulesen in den entsprechenden Threads, nochmal in eine Gegenthese gepackt. Zugegebenermaßen etwas zugespitzt, aber zumindest im Kern (Klassenerhalt) doch richtig.

  • Sorry, ich übertreibe es manchmal vielleicht und gehe damit wohl auch dem ein oder anderen auf die Nerven.
    Ich finde ihn schlimm, und mich irritiert, wie viele Menschen das so einfach hinnehmen. Ich befürchte, die Menschen tun das in der Annahme, dass es sie direkt ja ohnehin nicht betrifft. Und diese Ignoranz macht mich irgendwie betroffen.
    Ich versuche jetzt, mich dahingehend einzuschränken.

  • Die Ergebnisse geben ihm Recht.


    Ich will ja gar nicht bestreiten, dass man Korkut auch früher hätte rausschmeißen können, vielleicht sollen oder müssen.
    Es wird dir aber nie jemand mit Gewissheit sagen können, ob Frontzeck die Roten auch gerettet hätte, wenn er drei Spiele früher gekommen wäre. Womöglich wäre das, was der Wechsel gebracht hat, dann für die entscheidende Phase der letzten zwei, drei Spiele schon wieder abgenutzt gewesen.


    Die letzten 2 Siege haben wir wohl eher den Schiris, als Frontzeck zu verdanken, wenn man ehrlich ist! ;)

  • Aus dem MF-Thread:

    Für einen Narziss wie Kind ist das jetzt aber die intensivste, beglückendste Phase. Ich glaube, er würde am liebsten ständig Bewerbern zuhören, die ihm, dem Meister, ihre Konzepte ausfalten - und das dann gegenüber willfährigen Medienvertretern ausbreiten. Darum ist Stabilität für ihn im Grunde Gift - auch wenn er das Gegenteil bekundet. Wann kann er sich großartig fühlen, wenn nicht in diesen Übergangssituationen.


    Für mich klingt das wie für Niedersachse1896 recht realitätsnah. Wenn dann auch noch Initiativ-Bewerbungen von so großen Namen wie Trapattoni kommen, kann er wie wir bereits gemerkt haben gar nicht damit hinter'm Berg bleiben. Der liebt Medien-Anfragen und seinen Namen in der Zeitung und sein Gesicht im TV. Und daher ist das für sein Ego schon besser als ein Club der läuft und höchstens alle den Trainer und Manager sprechen wollen.
    Und zurückziehen wenn hier mal die Nachfolge geregelt ist, wie Stammspieler im Dufner-Thread angekündigt hat, ist so lange utopisch wie Gesundheit bei ihm mitspielt. Selbst wenn er irgendwann "nur noch" Hauptgesellschafter ist und kein Geschäftsführer der KGaA oder S&S. Der wird immer noch über allen stehen und stets Forderungen stellen und vor einem Rettig klar machen, an wem kein Weg vorbei führt. Und die Presse hat auch immer noch seine Nummer und weiß genau, dass er niemals antworten würde "Dazu möchte ich mich nicht äußern, bitte wenden Sie sich an die Geschäftsführung.", sondern fröhlich Ansprüche und Kritik rausposaunen wird.
    Der Mann ist Narziss, Workaholic und Kontrollfreak. In der Kombination einfach kein Mann für die 2.Reihe.

  • Martin Kind hat jetzt (wieder einmal) die Chance, eigentlich eher den Zwang, sportlich etwas wirklich nachhaltiges zu schaffen. Wenn man einmal annimmt, er sieht es ähnlich, dann habe ich ein gewisses Verständnis dafür, dass er sich die entsprechende Zeit nehmen will. Das Problem, was ich dabei sehe: er ist seit gefühlten 1.896 Jahren Präsi des Vereins und man sollte doch annehmen, dass seine sportliche (und vereinsinterne soziale) Kompetenz allein aufgrund von Erfahrung zugenommen hat. Das sehe ich allerdings nicht. Wenn man seine Personalentscheidungen insgesamt so betrachtet, waren nur wenig Ausreißer nach oben dabei und die halte ich sogar eher für Zufall, als dass sie aus einer fundierten Kenntnis der jeweiligen Menschen und ihrer für Job erforderlichen fachlichen Kompetenz heraus getroffen wurden. Will sagen: wer hier seit seiner Präsidentschaft alles so durch den Verein gerauscht ist, zeugt nicht gerade von einer guten Personalpolitik.
    Im besten Fall hat er aus seinen Fehlern ein wenig gelernt und will keinen Schnellschuss.


    Andererseits, wenn er denn wirklich Nachhaltigkeit will, muss er den Neuen (oder alten wie Frontzeck) auch Zeit geben. Und hier sehe ich den Knackpunkt: Kind hat keine Zeit, hatte er nie und wird er nie haben (jetzt schon gar nicht mehr, da auch seine Lebenszeit immer begrenzter wird und er sicher mit der Idee abtreten will, er habe das Feld bestellt). Unter anderem deshalb hat der Verein keinerlei erkennbare Philosophie. Weder hat seine Marke ein Alleinstellungsmerkmal, das deutschlandweit irgendeine Beachtung findet, noch hat er sportlich eine Idee oder gar ein Konzept, was er konsequent umsetzt. Sei es nun Ausbildungsverein (scheitert allein schon an der nicht-existenten Nachwuchsarbeit) oder dass wir eine Spielidee umsetzen. Wir haben diesbezüglich aktuell nichts, was uns hervorhebt oder gar unterscheidet.


    Seine Idee war bislang eigentlich nur, Spieler zu kaufen und die Klasse zu halten. Das ist nicht wirklich schlimm, aber um - wie er es ja postuliert hatte - sich weiter oben in der Tabelle zu etablieren, auch zu wenig.
    Selbst Bayer Leverkusen hat mehr Philosophie als wir - da reicht es sogar, dass sie den Begriff "Werkself" auf ihrem Trikot haben.
    Da er ja nun schon so lange dabei ist, muss er doch erkennen: ein weiter-so-wie-bisher darf es nicht geben (erkennt er wahrscheinlich auch), aber ihm fehlen mangels Phantasie und Kompetenz (vor allem mangels ersterem) die Ideen für: wenn-nicht-wie-bisher-wie-dann.


    Hätte er die Muße UND den Mut, dem Ganzen Zeit zu geben, eine Idee/Philosophie zu entwickeln, sie dem Verein/der KgaA einzuimpfen, die Leute entsprechend einzustellen, DANN könnte auch sowas wie Nachhaltigkeit und etwas entstehen, dass einer Marke gleichkommt. Allerdings müsste er sich auch eingestehen, dass diese Marke in erster Linie eben eine regionale wäre. Denn, um mal einen Forumsuser zu zitieren "Deutschland braucht keine weitere Fußballmarke. Davon haben wir schon genug." Und: "Nördlich von Nienburg und südlich von Kassel interessiert 96 keine Sau." (außer natürlich irgendwelche Exilanten oder "ver(w)irrte";))


    Wir sind einfach ein kleiner Verein, eine graue Maus, ein Underdog. DAS wäre m.M.n. gleichermaßen ein Ansatz für ein Coporate Identity wie für eine Spielphilosophie.
    Aber Herr Kind sieht das nicht, will groß hinaus, immer weiter, weiter... dabei ist dieser Ansatz nicht gleichbedeutend mit Rückschritt oder Stagnation. Auch darin liegt eine Chance zur Weiterentwicklung...
    Think big funktioniert mit und in Hannover nicht wirklich...


    Und weil Herr Kind so phantasielos ist, ihm jegliche Flexibilität und Selbst-Reflexion abgehen, er eine soziale Kompetenz wie ein Holzhammer besitzt, wird es eben immer so weitergehen wie bisher. Das Paradoxe daran ist, dass er das ja eigentlich gar nicht will. Er erkennt sich einfach nicht als eine der Hauptursachen für die Probleme, die er "anprangert".

  • Der Sonnenkönig kann die Schwarz Weiß Grüne Ballnacht eröffnen und für Geld sorgen aber er sollte sich nicht um Sachen kümmern von denen er keine Ahnung hat (Fussball). Und nicht in jedes Mikrofon das ihm hingehalten wird seinen Blödsinn plärren.

  • Piech hat sich beruflich auf ene Sache, seine Kernkompetenz, konzentriert. Dafür hatte er 100 Frauen mit 1000 Kindern.
    Kind hat beruflich dies und das und jenes.

  • Ich bin sehr überrascht, dass sich da ein über die Medien geführter Machtkampf anbahnt. Verstehe ich nicht, was das bezwecken soll. Kind sitzt doch eh am längeren Hebel, und die Abfindung wird so auch nicht höher.

  • @ Horse:
    Super Beitrag!


    Bei einer Sache habe ich jedoch eine Anmerkung, nämlich bei dieser "Graue-Maus-Geschichte". Ich habe eher den Eindruck, dass diese Wahrnehmung zu einem guten Teil der hannöverschen Mentalität entspricht, nämlich dass man in Hannover eher geneigt ist, sein eigenes Licht unter den Scheffel zu stellen. Anders ausgedrückt: Außerhalb von Hannover wirkt Hannover nicht so grau, wie es die meisten Hannoveraner meinen. Zwar immer noch grau, aber eben nicht so intensiv. Das bedeutet, dass m.E. dieses Graue-Maus-Image nicht so festbetoniert ist, wie man manchmal meint/glaubt.


    Ich bin der Meinung, dass man mit der von dir angesprochenen Zeit, entsprechenden Ideen und Investionskapital "Hannover 96" schon deutlich besser positionieren könnte als bisher und so zwar keine schillernde Marke würde, aber doch einen deutlichen Imagegewinn und eine Steigerung der bundesweiten Wahrnehmung erreichen könnte.

  • Kai:
    Auch, wenn wir außerhalb Hannovers nicht so als graue Maus gesehen werden (sondern wahrscheinlich eher als die Maschsee-Connection-Maus :) - wobei: rein sportlich betrachtet sind wir eben tatsächlich nicht mehr als das, also die graue Maus, denke ich), wäre es trotzdem denkbar, dieses "Image" zu pflegen. Aber es muss ja auch nicht genau das sein, sondern soll lediglich eine mögliche Richtung aufzeigen. Wir können natürlich auch "Bollywood für Arme" oder so nehmen...


    Nichtsdestotrotz gebe ich dir bei deinem zweiten Absatz vollumfänglich recht ;). Was jedoch echt mal scheiße ist: die Zeit hätten wir doch schon gehabt! Deshalb weiß ich nicht, warum Er sie ausgerechnet jetzt gewähren sollte.

  • Eines muss man dem Maddin ja lassen: pressetechnisch lässt er sich wirklich von jedem zum Vollhorst machen. In der "Affäre Fink" stehen er und H96 jetzt schon wieder wie die begossenen Pudel da - und der Fink hat sich mal so richtig nett auf Maddins Kosten profiliert, indem er sich erst am Flughafen erwischen lässt (...) und dann H96 "absagt". Der kommende Trainer ist jetzt schon mal per se "2. Wahl".


    Zum Kotzen!

  • Zitat

    Eines muss man dem Maddin ja lassen: pressetechnisch lässt er sich wirklich von jedem zum Vollhorst machen. In der "Affäre Fink" stehen er und H96 jetzt schon wieder wie die begossenen Pudel da - und der Fink hat sich mal so richtig nett auf Maddins Kosten profiliert, indem er sich erst am Flughafen erwischen lässt (...) und dann H96 "absagt". Der kommende Trainer ist jetzt schon mal per se "2. Wahl".


    Zum Kotzen!


    Glaubt echt irgendwer, dass Fink 96 abgesagt hat?


    So wenig können die dem gar nicht geboten haben. Niemand geht freiwillig in die österreichische Liga, wenn er in die 1. Bundesliga kann.