Martin Kind

  • Was glaubst Du denn, warum es 50+1 dann überhaupt gibt, und warum Kind so einen Aufriss macht?

    Weil Kind den Knatsch nicht haben will, der entstehen würde, wenn der Verein ihn als Geschäftsführer der Management GmbH abberuft und z.B. Herrn Nestler zum Geschäftsführer macht. Diese Konstellation würde nämlich auf Dauer zum Ende des Profifussballs in Hannover führen, insbesondere wenn Herr Nestler versuchen sollte, mit dem Hund zu wedeln.

    Einmal editiert, zuletzt von Joker007 ()

  • Edit Joker
    Siehste. Damit hast Du doch Dein eigenes Argument entkräftet. Die Absicherung von 40 Millionen Bilanzkapital dagegen, dass das Ende des Profifußballs in Hannover eintritt, ist doch nicht nur 25k wert.

    Eben nicht. Wenn man sich nicht zusammenrauft und der ganze Laden aufgelöst wird, hat Kind immer noch die Transferrechte an den Spielern, das Markenrecht, die Immobilien etc und kann seine Investition herausholen. Wenn ihm die Feindseligkeiten zu arg werden, ist das - auch angesichts seines Alters - eine attraktive Variante. Der Verein hat dann jedoch nur noch die Management GmbH (Wert 25.000 €) kein Geld, keine Spieler, keine Sportstätte. Er darf im Profifussball nicht einmal mehr unter dem Namen Hannover 96 auftreten (was das geringste Übel wäre, denn er hätte ja ohnehin nicht die Mittel für die Unterhaltung einer Profifussballmannschaft).


    Und außerdem will sich hier ja keiner mit Kind zusammensetzen - ich lese immer nur: kmw. Niemand bedenkt, dass eine Abwahl Kinds ja nicht dazu führt, dass er weg ist, denn die Anteile an der KGaA kann man ihm nicht gegen seinen Willen entziehen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Joker007 ()

  • Auch das ist schon mal Quatsch. Meines Wissens ist es keineswegs so, das bspw. ProVerein Kind als Vereinsvorsitzenden absägen will oder wollte. Das Gerücht, dass Kind am Tag nach der MV 2016 nicht mehr Vorsitzender gewesen wäre, hätte ProVerein eine AR-Mehrheit erlangt, kam nicht von deren Seite, sondern aus Kinds Kreisen. Weil der Vereinsvorsitz für ihn nämlich keinen Sinn mehr gehabt hätte mit einem AR, der seinen Job macht und den Vorstand im Interesse des Vereins kontrolliert, statt alles abzunicken.


    EDIT: "Kind muss weg" ist doch lediglich die prägnante Formel, in der sich die Ablehnung des Systems Kind und der Vereinsführung nach Gutsherrenart bündelt. Die Person Kind ist sicherlich (verdientes) Ziel von reichlich Antipathie, den meisten KMW-Rufern aber letztlich vermutlich recht egal.

    Einmal editiert, zuletzt von musketeer54 ()

  • Meines Wissens ist es keineswegs so, das bspw. ProVerein Kind als Vereinsvorsitzenden absägen will oder wollte.

    Was soll dann das Ganze? Die Auseinandersetzung dient doch nur dazu, ihn früher oder später absetzten zu können.

  • Sehr schön zusammengefasst, Musketeer!



    und kann seine Investition herausholen

    Welche sind dies eigentlich? Kann man das mal irgendwo einigermaßen valide nachlesen? Ich hatte gestern erst mit einem recht integren und durchaus geschäftlich erfahrenen Herrn diskutiert, der auch zu mir meinte, Herr Kind habe ja viel in den Verein gesteckt. Auf meine Frage, was denn eigentlich, und woher er diese Info hätte, antwortete er, dass Herr Kind das irgendwann mal so gesagt hätte.
    Das ist dann also das Fundament, auf dem man sein Vertrauen baut. Ich war doch gelinde irritiert.

  • Was soll dann das Ganze? Die Auseinandersetzung dient doch nur dazu, ihn früher oder später absetzten zu können.


    Für mich? Dient das Ganze dazu, ein Mindestmaß an demokratischer Kontrolle beizubehalten.


    Wenn sich nicht noch ein mittelgroßer politischer Erdrutsch ereignet, wird Merkel auch nach der BTW noch Kanzlerin sein. Eine Mehrheit scheint also mit ihrer Amtsführung zumindest nicht unzufrieden genug zu sein, um sie abwählen zu wollen. Trotzdem kommen wir als Republik ja nicht auf die Idee, sie zur Kanzlerin "für immer" zu erklären, mit Vererb- oder -äußerbarkeit der Regierungsmacht.

  • Ja, aber ohne Merkel wären wir trotzdem alle hier, ohne Martin nicht. Das ist schon ein gewisser Unterschied.


    Edit
    Ich nehme Merkel übrigens ab, dass sie sich für ihren Job interessiert. Herr Kind hingegen interessiert sich recht wenig für Fußball. Das ist als Vorstandsvorsitzender eines Vereins in der wichtigsten gesellschaftlichen Sportart zumindest nicht 100%ig passgenau.

    Einmal editiert, zuletzt von Hedemann ()

  • Aber welches Interesse soll denn der Verein daran haben, das dadurch auszuschließen, dass er die Komplementärgesellschaft fast verschenkt?

    Wenn man natürlich an der Auffassung festhält, in der gegebenen Konstellation habe die Komplemetärgesellschaft einen Wert im 2-3 stelligen Millionenbereich (obwohl sie nichts hat) und die KGaA sei nichts Wert (obwohl sich alle Werte in ihr befinden) kann ich dagegen nichts vorbringen, außer darauf hinzuweisen, dass das mit der Realität eben nicht übereinstimmt.

  • Lies doch einfach mal, was Lasse oben geschrieben hat. Wenn die Anteile an der KGaA weniger wert sein sollen als Anteile an anderen Bundesligisten aufgrund der wegen 50+1 fehlenden Kontrollausübung (so hat Kind ja den geringen Preis gerechtfertigt, den er dafür gezahlt hat), dann muss der im Vergleich zu den Anteilen anderer Bundesligisten fehlende Wert ja zwangsläufig in der Management GmbH mit ihrer Kontrollausübung stecken. Das Gesamtpaket KGaA plus Management GmbH kann jedenfalls nicht weniger wert sein als die Gesamtheit der Anteile an einem vergleichbaren Bundesligisten.

  • Irgendwann wird 50+1 deutschlandweit fallen. Meinst du wirklich, der Scheich, Chinese oder sonstwer interessiert sich für die Kapitalanteile der KGaA? Es wird demjenigen dann darum gehen die Kontrolle über den Profifußball in Hannover zu haben um seine persönliche Macht zu zeigen. Allein daher gesehen muss man die Management GmbH deutlich höher bewerten als den Kapitalanteil. Wenn ein Scheich o.ä. auch Kapitalanteile halten und Geld reingeben möchte, dann wird sich dies über eine Kapitalerhöhung in der KGaA ebenfalls realisieren lassen. Nur die Macht durch die Management wird dann deutlich teurer. Und da kann man eines der liebsten Kind-Argumente sehr gut anwenden: Wer möchte Geld geben ohne die Kontrolle zu haben. Dementsprechend ist der Wert definitiv höher als die Bewertung von 25.000 €.


    Eine andere Geschichte ist die Notwendigkeit die Management zu verkaufen. Die ist eigentlich auf Seiten des e.V. nicht gegeben. Aus welchem Grund muss (!) denn unbedingt verkauft werden? Auf die 12.750 € ist der Verein momentan definitiv nicht angewiesen. Für einen Verein, der momentan 5 Mio. EK besitzt, ist diese Summe fast vernachlässigenswert. Sogar soweit, dass auf die 119 Mitgliedsbeiträge verzichtet werden kann. Dann kann der e.V. die Gesellschaft doch auch behalten?!

  • Herr Kind hingegen interessiert sich recht wenig für Fußball. Das ist als Vorstandsvorsitzender eines Vereins in der wichtigsten gesellschaftlichen Sportart zumindest nicht 100%ig passgenau.


    Weshalb er den Verein ja auch ausgegliedert hat.

  • Ja, aber ohne Merkel wären wir trotzdem alle hier, ohne Martin nicht. Das ist schon ein gewisser Unterschied.


    Ob dem wirklich so wäre/ist kann man geteilter Meinung sein.


    Das ohne Kind und seine Mitinvestoren heute wahrscheinlich kein Erstliga Fußball in Hannover gespielt wird kann muss aber nicht sein.


    Fan sein hat doch mit der Spielklasse m.M.n nichts zu tun.


    Wie mein N.N. schon sagt gab es schon mal die Situation das der E.V. vorm Konkurs stand und durch eine groß angelegte/artige Spenden Aktion gerettet wurde und somit als alternative hätte damals in Betracht bezogen werden können.


    Ob es den Verein letztendlich gerettet hätte und heute noch Profi Fußball gespielt würde in Hannover vermag ich nicht zu sagen.

  • wenn joker007 sagen würde: "ich glaube an kind, ich vetraue ihm und deswegen unterstütze ich seine pläne voll und ganz!", hätte ich nicht mal ein problem damit. dann könnte ich sagen:" sehe ich anders und du bist auf dem holzweg!". könnte ich mit leben auch wenn ich mit "glauben" persönlich nicht viel anfangen kann.
    aber nein, es wird immer alles vermischt und kind nachgeplappert und dann hier als fakten "verkauft" obwohl die pro50+1ler alles widerlegen können. und wie immer bleibt am ende nur heisse luft. aber herr kind hat ja so viel in den verein investiert. nie gelogen. sich nie was zurecht gebogen oder dinge klammheimlich unter den nagel gerissen.
    und bevor mir jetzt vorgeworfen wird, ich halte die kindfreunde für dumm. ist nicht so. wider besseren wissens verblendet und ignorant würde es treffen. gegen dumme menschen habe ich nix.

  • wenn joker007 sagen würde: "ich glaube an kind, ich vetraue ihm und deswegen unterstütze ich seine pläne voll und ganz!", hätte ich nicht mal ein problem damit. dann könnte ich sagen:" sehe ich anders und du bist auf dem holzweg!". könnte ich mit leben auch wenn ich mit "glauben" persönlich nicht viel anfangen kann.
    aber nein, es wird immer alles vermischt und kind nachgeplappert und dann hier als fakten "verkauft" obwohl die pro50+1ler alles widerlegen können. und wie immer bleibt am ende nur heisse luft. aber herr kind hat ja so viel in den verein investiert. nie gelogen. sich nie was zurecht gebogen oder dinge klammheimlich unter den nagel gerissen.
    und bevor mir jetzt vorgeworfen wird, ich halte die kindfreunde für dumm. ist nicht so. wider besseren wissens verblendet und ignorant würde es treffen. gegen dumme menschen habe ich nix.


    Das kannst du so jetzt aber nicht sagen! Ich habe bei Facebook bereits mehrfach gelesen, u. a. von dem neuen Capo der Nordkurve, dass Pro Verein vorsätzlich alles verdreht und sowieso schon gescheitert ist! So nämlich...also komm doch jetzt hier nicht mit sowas wie Fakten...pff.

  • Lies doch einfach mal, was Lasse oben geschrieben hat. Wenn die Anteile an der KGaA weniger wert sein sollen als Anteile an anderen Bundesligisten aufgrund der wegen 50+1 fehlenden Kontrollausübung (so hat Kind ja den geringen Preis gerechtfertigt, den er dafür gezahlt hat), dann muss der im Vergleich zu den Anteilen anderer Bundesligisten fehlende Wert ja zwangsläufig in der Management GmbH mit ihrer Kontrollausübung stecken. Das Gesamtpaket KGaA plus Management GmbH kann jedenfalls nicht weniger wert sein als die Gesamtheit der Anteile an einem vergleichbaren Bundesligisten.

    M.E. trifft das, was Lasse geschrieben hat, nicht zu. Kind (und die übrigen Gesellschafter) hatten schon lange vor 2014 die wesentlichen Anteile an der KGaA inne.


    Dies ist eben ein wesentlicher Unterschied zu den meisten anderen Bundesligisten, die ihre Anteile - jedenfalls überwiegend - nicht verkauft haben (bzw nicht haben verkaufen müssen, weil sie noch nie insolvent waren). Bei allen anderen Bundesligisten gibt es eine vergleichbare Konstellation nicht - und das ist eigentlich die Chance für Hannover 96.


    Verfolgt doch einfach mal, was eine Insolvenz bedeutet (gutes Beispiel zur Zeit: Air Berlin). Eine insolvente Gesellschaft muss froh sein, wenn sie nach dem Insolvenzverfahren noch irgendwie vorhanden ist. Das war aber die Situation im Jahre 1997. Die Mannschaft war in der 3. Liga; es bestand keine Aussicht, die Schulden je abtragen zu können (die 3 Liga von damals ist eher mit der heutigen Regionalliga vergleichbar, denn es gab mehrere Staffeln). In dieser Situation den Verein vor der Insolvenz zu bewahren ist und das durch Einsatz eigenen Geldes ist kein Zeichen übertriebenen Gewinnstrebens, denn es war viel eher zu befürchten, dass die Sache schief geht und 3 - 4 Jahre später erneut Zahlungsunfähigkeit vorliegt. Dafür gibt es unzählige Beispiele.


    Statt dessen ist die Sache fast unglaublich gut verlaufen. 5 Jahre später war man in der Bundesliga. Das ist sensationell und wenn einer behauptet, das hätte Kind 1997 vorausgesehen und nur deshalb dieses Konstrukt entworfen und alle anderen gezwungen, das abzunicken, dann hat derjenige, der dieses behauptet, nicht alle Tassen im Schrank. Wer dann weiter sagt, die Rettung von 1997 war ja ganz ok, aber danach habe Kind mehr egoistisch als im Interesse des Vereins gehandelt, der möge sich doch einmal vergegenwärtigen, dass 14 Jahre Bundesliga in Folge, Abstieg und sofortiger Wiederaufstieg für einen Verein mit dieser Ausgangsposition alles andere als selbstverständlich sind. Dass er wegen des Erwerbs von Anteilen von der positiven Entwicklung stark profitiert, ist klar, aber kann ihm doch bitte schön nicht vorgeworfen werden. Wäre es negativ ausgegangen, hätte er auch den größten Verlust davongetragen.


    Um einen Verein in der Bundesliga zu halten, sind heutzutage derartige Geldmengen erforderlich, zu denen Hannover 96 nur aufgrund der damals geschaffenen und heute so stark kritisierten Strukturen gekomen ist. Die etwas eindimensionale Führungsstruktur war sicherlich ebenso hilfreich wie der Umstand, dass Kind die Angelegenheit auch wegen seines finanziellen Engagements eben als "sein Kind" betrachtet hat. Aufgrund der Besonderheit der damaligen Insolvenz ist hier die 50+1 Regel schon seit damals ziemlich aufgeweicht - letztendlich war dies wohl der entscheidende Vorteil für die seit 1997 überaus positive Entwicklung von Hannover 96. Die Leistung von Kind beschränkt sich nicht auf die Rettung im Jahre 1997. Der weitere Verlauf beweist, dass er in den ganzen 20 Jahren sehr vieles sehr gut gemacht hat. Nicht dass man hier und da nicht einiges hätte besser machen können, viel leichter wäre es jedoch gewesen, vieles schlechter zu machen.


    Ich finde es nicht bedenklich, sondern vorteilhaft, wenn jemand, der mit eigenem Geld haftet, das Sagen hat. Ich sehe nicht, dass jemand, der nur Fremdgeld verwaltet, es prinzipiell engagierter und besser macht. Im Einzelfall mag das durchaus mal sein, tendeziell aber eher nicht. Es mag zwar demokratisch sein, wenn eine Mitgliederversammlung entscheidet; dass dieses jedoch zu besseren Ergebnissen führt, ist keineswegs gewährleistet. Mehr Motivation, als wenn es um die eigene Kohle im beträchtlichen Umfang geht, ist nicht denkbar. Der Supergau tritt ein, wenn der Verein einen Geschäftsführer bestimmt, der gegen die Anteilseigner der KGaA arbeitet - und darauf läuft es nach der Intention der meisten Mitglieder dieses Forums m.E. hinaus. Ich bitte daher um Verständnis, wenn ich hoffe, dass Kind seine Anteilskaufpläne möglichst rasch durchsetzt. Unabhängig davon würde ich mir wünschen, dass jeder das aus seiner Sicht bestmögliche tut, um den sportlichen Erfolg zu fördern. Möge man - wenn es denn sein muss - alle Rechtsmittel gegen die Übertragung ausschöpfen, aber ein Stimmungsboykott ist nach meiner Überzeugung der absolut falsche Weg.


    Noch ein paar Sätze zur 50+1 Regel allgemein:
    Die meisten deutschen Vereine sind noch komplett an die 50+1 Regel gebunden und der hierdurch bedingte Wettbewerbsnachteil wird immer offensichtlicher. Die deutschen Vereine fallen zunehmend hinter die europäische Konkurrenz zurück. Konnte vor 3 - 4 Jahren noch Bayern München mit den europäischen Topclubs mithalten, so sind die spanischen Topclubs vor ca. 2 Jahren vorbeigezogen. Inzwischen sind auch die englischen Topclubs vorbeigezogen und die italienischen und französischen werden in den nächsten 2-4 Jahren vorbeiziehen. Zudem ist in Deutschland Bayern München so weit von allen anderen entfernt, dass man denen die Schale eigentlich schon vor Saisonbeginn überreichen kann. Der Umstand, dass sie in der Liga keine echte Konkurrenz haben, führt zudem dazu, dass sie versagen, wenn es eng wird (Platzverweise in den letzten beiden Championsleague-Spielen). Zum einen unterliegt Bayern München der 50+1 Regel, wodurch sie auf europäischer Ebene weiter zurückfallen, andererseits zementiert die 50+1 Regel die Vorrangstellung in Deutschland und verhindert, dass andere Mannschaften aufschließen können. Hinzukommt die ungerechte Verteilung der Fernsehgelder (aber das ist ein anderes Thema).

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