Da finde ich aber auch, dass eine Rücktrittsforderung da (noch?) übertrieben ist.

Martin Kind
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stscherer
Ok, dann gerne!
Sag bescheid, wenn es soweit ist.Ricklinger
Man kann ihm viel vorwerfen, aber nicht, dass seine "Vergehen" diskutiert werden, oder? Das ist doch gewollt von uns. -
Bescheid sagen wird wahrscheinlich Herr Rossberg via Bild und Facebook, vermute ich mal.
Ich fände tatsächlich, dass ein Anfangsverdacht und die damit verbundene Eröffnung des Ermittlungsverfahren zumindest ein Ruhen seines Amtes beim Verein auslösen sollte - aber wahrscheinlich stehe ich mit dieser Auffassung relativ allein, wie man gerade bei VW mal wieder überdeutlich sehen kann...
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Bescheid sagen wird wahrscheinlich Herr Rossberg via Bild und Facebook, vermute ich mal.
Da passiert nichts öffentlich nehme ich an, oder?
Und am Ende heißt es im Namen des Volkes?
ich hab null Ahnung vom Prozedere! -
Herr Rossberg ist der Bild-Reporter aus Berlin, der auf FB schon angekündigt hat, dass er demnächst nachlegen will.
Wäre also abzuwarten...Ansonsten sickert es eigentlich schon durch, wenn die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen jemanden wie MK eröffnet. Und wenn es nicht eröffnet wird, dann werden es MK und seine Vasallen schnell und lauthals in alle Welt posaunen.
Sollte das Verfahren eröffnet sein, endet es entweder mit einer Anklage (Posaune Bild und die Gerichtsflure) oder mit einer Einstellung (Posaune MK + Getreue).
Und ein Gerichtsverfahren ist dann sowieso öffentlich...Aber wie gesagt, bisher prüft die Staatsanwaltschaft wohl noch, ob sie überhaupt ein Verfahren eröffnet...
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Herr Rossberg ist der Bild-Reporter aus Berlin, der auf FB schon angekündigt hat, dass er demnächst nachlegen will.
Er will dranbleiben, lese ich dort. Das meinst du aber nicht mit „nachlegen“, oder?
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Ok,stelle ich die Frage nochmal anders,bzw eine neue:
Kann man sich eine WEITER-Entwicklung von 96,was Image und merchandise,öffentliche Wahrnehmung und damit sein Kernthema als "Marke" mit Martin Kind noch vorstellen?
...oder ist der Name Martin Kind mit der Vorgehensweise,die er ja zweifellos an den Tag gelegt hat,nicht inzwischen verbrannt und negativ belegt in der bundesweiten Fußballszenerie?Welche Sponsor investiert noch in diese Marke,die auch noch nichtmal unbedingt die Mehrheit der Mitglieder mehr hinter sich weiß-und sich womöglich über Jahre mit Anklagen plagen muß die Allgemeinheit hintergangen und Gelder dieser veruntreut zu haben?
Wer wäre mit diesem Image auf Dauer glücklich,was wären die Chancen mit diesem Image für 96 in Zukunft?
Wäre ein Rücktritt in dieser Hinsicht so übertrieben,Stephan?
Ich denke es würde genügend verantwortungsvolle Geister in solchen Positionen geben,die jetzt einen geordneten Rückzug von diesen Ämtern organisieren würden um weiteren Schaden von seiner "Marke" abzuwenden.
Oder erst recht eine MV einberufen um sich zumindest des Rückhalts im eigenen Hause sicher zu sein.Kann er sich aber nicht,und das ist der Punkt...ist er dann ein Präsident der bloß wegen undemokratischer Strukturen noch in Amt und würden ist?
Ist das in ordnung so,wollen wir das,ist das im Sinne des deutschen Fußballs?Edith:
Natürlich kann man ihm auch die öffentlichen Diskussionen vorwerfen und daß die Klub-Mitglieder gespalten sind,und daß es einen Antrag selbst aus dem Aufsichtsrat gegen ihn gibt.
Einiges(wenn auch nat nicht die Anonyme Anzeige) ist ja auch zweifellos belegt,und auch das Wirtschaftsgutachten von Tillys gibt es ja,da gibt es dochkeine zwei Meinungen oder?
Hochstens die Interpretation geht hier vielleicht auseinander,ob es für eine einstweilige Verfügung reicht etc.
Also unschuldig an den ganzen Vorgängen ist Martin Kind mit Sicherheit nicht,daß lasse ich nicht gelten als Einwurf,sorry.Plädoyer für ein Ende der Illusionen
Bevor Martin Kind freiwillig seine Ämter auch nur ruhen lässt, geschweige dem von sich aus zurücktritt, muss schon weiteraus mehr geschehen als eine, auch noch anonyme Strafanzeige.
Machen wir uns bitte nichts vor. Alle bisherigen Anläufe, ihn zivilrechtlich zu stoppen, sind bisher krachend gescheitert. Nicht einmal die gutachtliche Bewertung von Baker Tilly in Bezug auf den vereinbarten Kaufpreis der Komplementäranteile vermochte die Richter am Landgericht Hannover weder inhaltlich noch grundsätzlich zu überzeugen. Selbst der neue Ehrenamt, deren neu gewählte Mitglieder sogar allesamt von Pro Verein 1896 ausgewählt und explizid zur Wahl empfohlen worden waren, hat all unsere Beschwerdeanträge gegen Martin Kind und die sonstige Vereinführung unisono abgewiesen und sich der Argumentation des Vereinsvorstands ohne Abstriche angeschlossen.
Und seien wir - auch wenn es wehtut - doch bitte ehrlich zu uns selbst, was die Aussichten der nunmehr bekannt gewordenen Strafanzeige gegen Martin Kind betrifft. Anonyme Strafanzeigen müssen zwar - so will es das Gesetz - von der Staatsanwaltschaft geprüft werden, aber sie haben eben einen entscheidenden Nachteil. Der Anzeigensteller zieht es nämlich vor, wie der Begriff schon sagt, anonym zu bleiben und steht somit nicht als Zeuge gegen den Angezeigten zur Verfügung. Er kann zwar im Rahmen der Anzeige auf Sachverhalte und -zusammenhänge hinweisen und Insiderwissen preisgeben, aber in aller Regel reichen solche Schilderungen dennoch selten allein für eine Anklageerhebung aus. Abgesehen davon kommt im konkreten Fall noch die besondere Schwierigkeit hinzu, dass es sich im Rahmen der Anzeige wohl um den Vorwurf der Umtreue beim Erwerb/Verkauf der Namens- und Markenrechte handeln soll. Wie immer man zu diesem Punkt steht (und ich selbst persönlich gehöre speziell hier zu den schärfsten Kritikern von Martin Kinds Vorgehensweise), muss man doch nüchtern konstatieren, dass dieser Geschäftsakt bereits vor rund 18 Jahren vollzogen worden ist. Mit anderen Worten: Selbst wenn es sich damals um einen Akt der Untreue gehandelt haben sollte, dürfte dies heute dennoch kaum noch zu einer Anklageerhebung reichen, weil strafrechtlich ein solches Vergehen längst verjährt wäre.
Fazit:
Wenn es nicht noch ein überraschende Wendung der Ereignisse geben sollte, dann wird Martin Kind aus der Auseinandersetzung nicht nur ziemlich unbeschädigt, sondern letztlich sogar - zumindest in den Augen der breiten Öffentlichkeit - als strahlender Sieger darstehen. Nicht allein, dass er gegen alle Widerstände doch die Komplementär-GmbH mehrheitlich übernehmen und damit 50+1 entgültig überwinden konnte. Nein, zusätzlich und quasi als unverhoffter Bonus bestätigen ihm auch noch die vereinsinterne Gerichtsbarkeit (Ehrenrat) als auch die ordentlichen Gerichte unisono, dass sein Handeln satzungsgemäß und rechtlich nicht zu beanstanden ist. Die absurde Ironie dabei ist, dass wir ihm mit all unserem Widerstand am Ende auch noch geholfen haben werden, seinen Hannover 96 Übernahmeplan vor den Augen der Öffentlichkeit zu legitimieren.Ja, ich weiß, diese Perspektive klingt nicht schön, aber leider deutet doch vieles daraufhin, dass es wohl so kommen wird.
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Martin Kinds Handeln in Bezug auf 96 ist zum Kotzen und ich hätte ihn gerne da weg. Aber auch für ihn gilt selbstverständlich die Unschuldsvermutung. Und nur weil sein Tun vielleicht kriminell wirkt - jedenfalls wenn man - wie auch ich - Laie ist, heißt das noch lange nicht, dass es auch kriminell ist. Zumal wir da ja nicht neutral sind: Es wäre einfach sehr praktisch für unser Anliegen, würde Kind tatsächlich einer Straftat überführt werden...
Einen Rücktritt aufgrund der Anzeige fände ich unlogisch. Gleiches gölte für den Fall, dass tatsächlich ein Verfahren eröffnet oder gar Anklage erhoben würde. Entweder hat Martin Kind veruntreut, dann müsste Kind aber doch nicht wegen der Anzeige etc. zurücktreten, sondern hätte sein Amt moralisch gesehen schon längst nicht mehr ausüben dürfen. Eine Tat wird doch nicht erst dadurch verwerflich, dass man erwischt oder ein Verfahren eröffnet wird. Oder aber Kind hat nicht veruntreut, dann ist er in dieser Hinsicht unschuldig und dann mag es immer noch genügend andere Rücktrittsgründe geben, aber nicht die Anzeige.
Nein, zusätzlich und quasi als unverhoffter Bonus bestätigen ihm auch noch die vereinsinterne Gerichtsbarkeit (Ehrenrat) als auch die ordentlichen Gerichte unisono, dass sein Handeln satzungsgemäß und rechtlich nicht zu beanstanden ist. Die absurde Ironie dabei ist, dass wir ihm mit all unserem Widerstand am Ende auch noch geholfen haben werden, seinen Hannover 96 Übernahmeplan vor den Augen der Öffentlichkeit zu legitimieren.
Das ist leider zu befürchten. Auch wenn ich mir meine Hoffnung bis zur definitiven Übernahme nicht nehmen lassen will. Und auch dann fände ich es immer noch richtig, dieses Risiko eingegangen zu sein.
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Cui bono. Ich hätte es vorgezogen , der Kindverein hätte den Fragnkatalog offen, ehrlich und überzeugend beantwortet.
Das steht aus und diese blöde Strafanzeige lenkt davon ab.
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Und seien wir - auch wenn es wehtut - doch bitte ehrlich zu uns selbst, was die Aussichten der nunmehr bekannt gewordenen Strafanzeige gegen Martin Kind betrifft.
(...)
Fazit:
Wenn es nicht noch ein überraschende Wendung der Ereignisse geben sollte, dann wird Martin Kind aus der Auseinandersetzung nicht nur ziemlich unbeschädigt, sondern letztlich sogar - zumindest in den Augen der breiten Öffentlichkeit - als strahlender Sieger darstehen. Nicht allein, dass er gegen alle Widerstände doch die Komplementär-GmbH mehrheitlich übernehmen und damit 50+1 entgültig überwinden konnte. Nein, zusätzlich und quasi als unverhoffter Bonus bestätigen ihm auch noch die vereinsinterne Gerichtsbarkeit (Ehrenrat) als auch die ordentlichen Gerichte unisono, dass sein Handeln satzungsgemäß und rechtlich nicht zu beanstanden ist. Die absurde Ironie dabei ist, dass wir ihm mit all unserem Widerstand am Ende auch noch geholfen haben werden, seinen Hannover 96 Übernahmeplan vor den Augen der Öffentlichkeit zu legitimieren.Nichts gegen einen gesunden Pessimismus, geschätzter Winsley, der kann sicher oft ein wirksamer Schutz gegen Enttäuschungen sein.
Aber ...
1. Wenn es stimmt, was der BILD-Mann schreibt, dass da Insider aus dem Kind-Umfeld der StA umfangreich Material zur Verfügung gestellt haben, ist es grundsätzlich erstmal völlig wurscht, ob da Jemand seinen Namen drüber schreibt. Entweder die StA hält strafbares Tun für möglich - durch wen auch immer und sei es zunächst „Unbekannt“, dann wird sie dem nachgehen und ermitteln. Dabei kann sich alles in Luft auflösen oder eben nicht, wobei dann auch „Unbekannt“ ein Gesicht und einen Namen bekommen kann oder auch mehrere, sind bei den kolportierten Themen doch mehrere Beteiligte im Gesamtkonstrukt 96 wahrscheinlich. Diese kämen dann möglicherweise auch als Zeugen in Frage. Den oder die anonymen Anzeigeerstatter braucht‘s da nicht (zumal es ja wohl keine Anzeige durch ein Opfer einer Straftat war).2. Ob der Ehrenrat sich noch aufraffen wird, seinem Namen und seiner Rolle und Funktion ehrenhaft gerecht zu werden, wer weiß. Wie beim Fußball, sollte man bis zum Abfiff auf alles gefasst sein. Ich mag immer noch glauben, dass eine Dame mit der Vita der Vorsitzenden (die - nicht zuletzt hinsichtlich Ihrer Unabhängigkeit - zu Recht zu großen Hoffnungen Anlass gegeben hatte und deshalb mit großer Mehrheit in das Gremium gewählt worden war), sich wirklich mit all den Ausflüchten, Ungereimtheiten und Unwahrheiten der Gremienvertreter abfindet, die Sie hofieren und einlullen, bis es ernst wird, um sie dann rotzfrech auflaufen zu lassen und alle Auskünfte und Unterlagen zu verweigern.
3. Und schließlich unterstellst Du, Martin Kind und seinem Vorstand würde gerichtlich ein nicht zu beanstandendes Handeln bescheinigt. Bisher hat das OLG Celle in einem ersten Verfahren den Erlass einstweiliger Verfügungen abgelehnt. Nachdem Martin Kind anschließend durch seine PR-Abteilung verbreiten ließ, es sei seinem Vorstand eine ordentliche und gewissenhafte Geschäftsführung bestätigt worden, hat das OLG eine eigene Pressemitteilung veröffentlicht und darin betont
„Ob der Vorstand durch die Höhe des hierfür vereinbarten Kaufpreises gegen seine Pflicht zur ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsführung verstoßen hat, konnte im Eilverfahren nicht festgestellt werden.“
(Dem Senat fehlte letztlich nur ein betriebswirtschaftliches Gutachten mit WP-Stempel, was im Übrigen laut Der Spiegel ja nun vorliegt (von Baker & Tilly)Fazit:
Ich würde sagen: Schaun mer mal -
Ich gebe Dir, lieber Winsley555, völlig recht in Bezug auf das sehr, sehr dicke Brett, was gebohrt werden muss gegen ein Mitglied der in Deutschland berüchtigten Hannover-Connection - und dem Umstand, dass der Bohrer dabei auch mal steckenbleiben kann.
Völlig anders sehe ich den Charakter einer anonymen Anzeige eines Delikts aus dem Bereich der Wirtschaftskriminalität; man ist sich inzwischen einig, dass das "Whistleblowing" ein sehr wichtiges Element zur Verbrechensbekämpfung in Unternehmen ist, auch in vielen Compliancesystemen sind solche Strukturen der anonymen Anzeige (dann natürlich intern, aber an wen soll man sich da schon bei Hannover 96 wenden?) implementiert. Ich bin da schon sehr zuversichtlich, dass die Staatsanwaltschaft weniger Wert auf die Person des Anzeigeerstatters legt als auf den Inhalt der Anzeige selbst. Und da wiederum bin ich gespannt, was noch bekannt wird.
Und in einem anderen Punkt bist Du, lieber Winsley555, nach meiner Einschätzung auf dem Holzweg und stützt damit sogar (sicherlich unbeabsichtigt) die Pro-Kind-Fraktion in ihrer pauschalen Kritik an den Kind-Gegnern: es geht denjenigen, die in der bisherigen Diskussion einen strafrechtlichen Anfangsverdacht sehen, doch nicht um die Vorgänge zu Beginn der Präsidentschaft des Herrn Kind oder zur Zeit der Ausgliederung der Profiabteilung; dass damals durchaus nachvollziehbare und richtige Entscheidungen zur Sanierung und zum Schutz des Vereins getroffen wurden ist doch eigentlich nicht ernsthaft zu bestreiten - genau so wenig wie die Verdienste des Herrn zum damaligen Zeitpunkt. Allerdings scheint dann irgendwann das Moment des Gemeinnutz vom Moment des Eigennutzes verdrängt worden zu sein, und so kam es zu einer immer weiter fortschreitenden wirtschaftlichen Ausbeutung des Vereins (Stichwort: "Abschmelzung" der Gesellschaftsanteile und abschliessender "Verkauf" für einen Spottpreis heimlich ohne Einbindung von Aufsichtsrat und Mitgliederversammlung) und gipfelte 2014 im sogenannten "Grundlagenvertrag", mit dem der Verein um seine Rückkaufoption an den Markenrechten und damit um einen grossen Vermögenswert gebracht wurde. Nur das kann ernstlich noch Gegenstand einer strafrechtlichen Ermittlung und einer vereinsinternen Aufarbeitung sein. Und wenn man sich darauf bezieht, dann spielt man der Pro-Kind-Fraktion nicht in die Karten, weil man ihn eben in seiner ganzen Veränderung über die Jahre wahrnimmt. Diese Vorgänge sind auch nicht verjährt - und sie zeigen exemplarisch, wie man immer mehr das Vereinswohl us dem Auge verloren, immer gieriger ins Vereinsvermögen eingegriffen und immer mehr das Bewusstsein verloren hat, was richtig und was unrichtig ist: auch dies übrigens ein Vorgang, denn man bei den angesprochenen Vermögensdelikten sehr häufig antrifft.
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Nichts gegen einen gesunden Pessimismus, geschätzter Winsley, der kann sicher oft ein wirksamer Schutz gegen Enttäuschungen sein.
Aber ...
1. Wenn es stimmt, was der BILD-Mann schreibt, dass da Insider aus dem Kind-Umfeld der StA umfangreich Material zur Verfügung gestellt haben, ist es grundsätzlich erstmal völlig wurscht, ob da Jemand seinen Namen drüber schreibt. Entweder die StA hält strafbares Tun für möglich - durch wen auch immer und sei es zunächst ?Unbekannt?, dann wird sie dem nachgehen und ermitteln. Dabei kann sich alles in Luft auflösen oder eben nicht, wobei dann auch ?Unbekannt? ein Gesicht und einen Namen bekommen kann oder auch mehrere, sind bei den kolportierten Themen doch mehrere Beteiligte im Gesamtkonstrukt 96 wahrscheinlich. Diese kämen dann möglicherweise auch als Zeugen in Frage. Den oder die anonymen Anzeigeerstatter braucht?s da nicht (zumal es ja wohl keine Anzeige durch ein Opfer einer Straftat war).Vielleicht habe ich mich für Dich nicht klar genug ausgedrückt, daher gern noch einmal deutlicher:
Mehr als 80 % der anonymen gestellten Strafanzeigen führen am Ende zu keiner Anklageerhebung. Entweder, weil diese einen Anfangsverdacht nicht hinreichend deutlich belegen konnten oder weil die von der Staatsanwaltschaft aufgenommenen Ermittlungen den Anfangsverdacht nicht soweit erhärten konnten, dass es für eine Anklage aus Sicht der Staatsanwaltschaft gereicht hätte. Zumeist mangelt es an schriftlichen Belegen für die angezeigten strafbaren Handlungen und da anonyme Behauptungen nun einmal schlecht als Zeugenaussage dienlich sein können, endet die Ermittlung in solchen Fällen eben häufig aus Mangel an Beweisen. Im Übrigen fragt man sich schon, woher der besagte Reporter von der Bild-Zeitung denn so genau wissen will, dass der Anzeigensteller der Staatsanwaltschaft nach seiner Aussage "umfangreiches Material" und Insiderwissen" zur Verfügung gestellt haben soll. Die Staatsanwaltschaft jedenfalls wird ihm dies defintiv nicht mitgeteilt haben, schon allein deshalb, weil sie so eine Information - selbst wenn diese den Tatsachen entsprechen würde - niemals herausgeben oder auch nur auf Anfrage bestätigen dürfte. Sie darf maximal bestätigen, dass eine Anzeige bei Ihr eingegangen ist.
Wie auch immer, die Erfahrung zeigt nun einmal, dass anonyme Strafanzeigen aus den vorgenannten Gründen zumeist nach kurzer Prüfungszeit in Ablage "P" landen, weil es an belastbaren Beweisen mangelt. Wer also von der strafrechtlichen Schuld einer Person überzeugt ist, zudem die Vorwürfe durch persönliche Kenntnis bezeugen kann, der stellt eine solche Anzeige auch persönlich und stellt sich als Zeuge zur Verfügung, wenn es ihm denn wirklich wichtig ist, dass die angezeigte Straftat auch zu einer Anklage führt.
Daher würde ich die Chancen, dass diese Strafanzeige am Ende auch zu einer Anklage führt, als wenig erfolgversprechend einschätzen.
2. Ob der Ehrenrat sich noch aufraffen wird, seinem Namen und seiner Rolle und Funktion ehrenhaft gerecht zu werden, wer weiß. Wie beim Fußball, sollte man bis zum Abfiff auf alles gefasst sein. Ich mag immer noch glauben, dass eine Dame mit der Vita der Vorsitzenden (die - nicht zuletzt hinsichtlich Ihrer Unabhängigkeit - zu Recht zu großen Hoffnungen Anlass gegeben hatte und deshalb mit großer Mehrheit in das Gremium gewählt worden war), sich wirklich mit all den Ausflüchten, Ungereimtheiten und Unwahrheiten der Gremienvertreter abfindet, die Sie hofieren und einlullen, bis es ernst wird, um sie dann rotzfrech auflaufen zu lassen und alle Auskünfte und Unterlagen zu verweigern.
Sämtliche Ehrenratsverfahren im Zuge der letzten JHV sind bereits durch und endeten mit einer Abweisung. Die jeweiligen Begründungen für die Abweisungen der größtenteils sogar sehr gut begründeten Ehrenratsbeschwerden deckten sich komplett mit der Argumentation des Vorstands. Um also bei Deinem gewählten Bild zu bleiben: Der Abpfiff ist längst erfolgt und das Spiel ist bereits beendet und verloren. Auch der neue Ehrenrat bewegt sich ganz auf Vorstandslinie. Das ist ziemlich traurig, aber das sind nun mal die Fakten.
3. Und schließlich unterstellst Du, Martin Kind und seinem Vorstand würde gerichtlich ein nicht zu beanstandendes Handeln bescheinigt. Bisher hat das OLG Celle in einem ersten Verfahren den Erlass einstweiliger Verfügungen abgelehnt. Nachdem Martin Kind anschließend durch seine PR-Abteilung verbreiten ließ, es sei seinem Vorstand eine ordentliche und gewissenhafte Geschäftsführung bestätigt worden, hat das OLG eine eigene Pressemitteilung veröffentlicht und darin betont
?Ob der Vorstand durch die Höhe des hierfür vereinbarten Kaufpreises gegen seine Pflicht zur ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsführung verstoßen hat, konnte im Eilverfahren nicht festgestellt werden.?
(Dem Senat fehlte letztlich nur ein betriebswirtschaftliches Gutachten mit WP-Stempel, was im Übrigen laut Der Spiegel ja nun vorliegt (von Baker & Tilly)Entschuldige, aber Du interpretiert die Fakten nicht nach ihrem Inhalt, sondern schlicht nach Deinen eigenen Wunschvorstellungen. So schließt Du lustig und munter aus einer Pressemitteilung des OLG, dass diese zur Prüfung des Vorwurfes des Nestler-Antrages "ein betriebswirtschaftliches Gutachten mit WP-Stempel fehlen würde". Sorry, aber das steht dort nicht in der Pressemitteilung, sondern ist ausschließlich Dein Wunschdenken. Tatsächlich ist der Sachverhalt hier weitaus komplexer, als Du es hier darstellt. Der Nestler-Antrag hat nämlich zwei bedeutende Hürden vor Gericht zu nehmen, um berechtigte Aussicht auf Erfolg haben zu können. Die eine Hürde ist, durch ein WP-Gutachten hinreichend deutlich belegen zu können, dass der vereinbarte Kaufpreis für die Komplementäranteile viel zu gering angesetzt ist. Das LG Hannover hat hierzu in seiner erstinstanzlichen Abweisung klar durchklingen lassen, dass sie das vorgelegte Baker Tilly Gutachen inhaltlich nicht voll überzeugt hat. Das LG Hannover hat in seiner weiteren Abweisungsbegründung aber zudem deutlich gemacht, dass dieser Punkt für deren Entscheidung auch gar nicht so bedeutend war, weil der Nestler-Antrag schon an einer anderen Hürde scheitert, nämlich der fehlenden Drittvermarktungsfähigkeit der Geschäftsanteile. Diese kann der Verein aufgrund der bestehenden 50+1 Regel nun mal an niemanden anderes als Martin Kind verkaufen. Es spielt also aus Sicht des LG Hannover keine Rolle, was das Gutachten von Baker Tilly an theoretischem Marktwert errechnet hat, weil es objektiv keinen Markt für die Anteile gibt. Und diese Argumentation ist leider nicht von der Hand zu weisen. Natürlich besteht noch theoretisch die Chance, dass die Richter am OLG diesen Punkt als nicht entscheidungssrelevant bewerten, aber wie wahrscheinlich ist das bitte?
Fazit:
Ich würde sagen: Schaun mer malDieser Aussage vermag ich nicht zu widersprechen. Nur ist allzu großer Optimismus leider fehl am Platze.
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Natürlich besteht noch theoretisch die Chance, dass die Richter am OLG diesen Punkt als nicht entscheidungssrelevant bewerten, aber wie wahrscheinlich ist das bitte?
Grundsätzlich: Keineswegs unwahrscheinlich.
In Celle weht ein anderer Wind. -
Natürlich kann der Verein DERZEIT nur an MK verkaufen, aber warum muss er denn verkaufen? Was nützt ihm der Verkauf zu einem eher symbolischen Preis?
Und MK hat ja ein Maximalinteresse am Kauf gezeigt, warum soll der Verein dann für einen solch lächerlichen Preis verkaufen?
Komisch kommen mir auch die 80% vor - ich kenne diese Zahl als Verhältnis zwischen eröffneten Ermittlungsverfahren und späteren Anzeigen... geht da vielleicht etwas durcheinander? -
???
Der Vorstand und mehrheitlich der Aufsichtsrat möchten das so.
Geht das jetzt endlich rein in Deinen Schädel.??? -
Darum geht es ja bei einem Untreuevorwurf: Ist es ein objektiv nachvollziehbares Verhalten im Sinne des Vertretenen oder ist es rechtswidrig zu dessen Lasten und zugunsten eines Dritten - der hier auch noch auf beiden Seiten mitgewirkt hat?
Wenn es auf den Willen des Vermögensbetreuers ankäme, gäbe es keine Untreue.
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Da meinst Du, kommst du mit einer Zivilklage weiter.???
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Es scheitert ja bisher nicht an der Anspruchsgrundlage, sondern an der Überzeugung des Gerichts vom Vorliegen der Voraussetzungen. Und da greift das kolportierte Argument des LG einfach zu kurz, weil es einen Verkaufszwang beim Verein unterstellt.
Und der von Dir beschriebene Verkaufswunsch von Vorstand und Aufsichtsrat muss nach meiner Einschätzung eben im Interesse des Vereins sein - und dies sehe ICH definitiv nicht.
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Das Interesse ist ja da.
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Was nützt dem Verein der Erlös von 12.000 Euro?
Es ist doch unstreitig, dass die Anteile für MK einen völlig anderen Wert darstellen.
Warum sollte der Verein den nicht realisieren?
Beispiel: Ich habe eine halbe Schatzkarte, ein Anderer hat die andere halbe Schatzkarte. Getrennt sind sie wertlos, zusammen aber Millionen. Warum sollte ich dem Anderen meinen Teil schenken, wenn ich doch weiss, dass er damit reich wird? Sein Interesse bestimmt dann doch zwingend den Preis.