Martin Kind

  • Vorsicht, Rettig ist - genau wie Kind - niemand den man als Beispiel für den Durchschnitt nehmen sollte.


    Das ist mir klar.
    Aber Rettig bewertet in erster Linie anders und hat für sich andere Prioritäten.
    Ich denke jedoch, dass selbst diejenigen unter den Vereinsvertretern, die auf Kinds Seite stehen, spätestens jetzt klar vor Augen haben, dass Kinds Aussagen keine inhaltliche Belastbarkeit und keine mittel- oder gar langfristige Verläßlichkeit aufweisen.


    Mir ist wichtig, dass die Leute verstehen, dass er einfach grundsätzlich kein integrer Verhandlungspartner ist. Auch nicht bei anderen Punkten. Sondern lediglich seinen eigenen Vorteil im Auge hat.


    Die hannöversche Fanszene weiß das aus leidvoller Erfahrunf, überregional konnte er sich bislang besser verkaufen. Siehe zum Beispiel auch die grausame kicker-Berichterstattung. Demzufolge haben wir Kritiker hier ja alle Paranoia und/ oder sind zu doof, um die Zusammenhänge zu erkennen.

  • Irritierend finde ich in dem Zusammenhang, dass sich hartnäckig das Märchen von der erheblichen Förderung hält. Ich gehe mal davon aus, dass die anderen 35 DFL Mitglieder sowohl den Kind Antrag, als auch die Schutzschrift gelesen haben.

  • Irritierend finde ich in dem Zusammenhang, dass sich hartnäckig das Märchen von der erheblichen Förderung hält.

    Das verwundert mich nicht, wenn ich mir ansehe, wer dieses Gerücht so hartnäckig streut: Das sind alles Leute, die ein Interesse daran haben, daß Kind sich durchsetzt. Neben dem Konstrukt eben die hannoverschen Medien, weil sie offenbar fürchten, daß sie sonst nicht mehr über Erstligafußball in der Stadt berichten können, und überregionale Presse, die glaubt, daß Deutschland mit 50+1 international abgehängt werden könnte.

  • Da wird vereinbart sein das die DFL stillschweigen bewahrt, also kann er auch munter vor sich hin lügen, sie werden ihn sicher nicht verraten.

  • Mal was Grundsätzliches zur 50+1-Regel: Widerspräche eine erhebliche Förderung nicht vollumfänglich dem Financial Fair Play?


    Nein, FFP verbietet den Clubs im Wesentlichen, sich zu verschulden. Es verbietet den Clubs nicht, Geld auszugeben, das sie aus Sponsoring, Kapitalerhöhungen oder sonstwas eingenommen haben.


    Es geht darum, dass die Clubs mehr ausgeben als einnehmen. Genau das tut ein Unternehmen, das eine gegenleistungslose Förderung erhält und diese verpulvert. Als Förderung werden grundsätzlich keine Kapitalerhöhungen angerechnet.

  • Mir stellt sich eine Frage, die ich mir nicht beantworten kann und zwar wozu dient ihm überhaupt die Übernahme der 96-Management GmbH noch seit 2014 und dem Abschluss des Grundlagenvertrages? Wo liegt/lag das Interesse an der Ausnahmegenehmigung?


    Wenn mich nicht alles täuscht (wurde ja auch hier kürzlich ausdiskutiert), wird durch den Grundlagenvertrag eine Einflussnahme des Stammvereins auf die KGaA verhindert, der AR der KGaA bestimmt faktisch die Geschäftsführung und damit entscheidet bereits seit geraumer Zeit "das Kapital" über dessen Geschicke. Eine (die einzig mögliche) Einflussnahme eines konträr geführten Stammvereins (so ja offensichtlich seine Befürchtung) wäre eine Abänderung des Gesellschaftsvertrages und die damit verbundene Abschaffung der AR-Verhältnisse in der KGaA, was gegen die eV-Fessel Grundlagenvertrag zu dessen Ungunsten verstoßen würde. Es gibt daher theoretisch, faktisch und auch aus Kapitalgeberperspektive überhaupt keinen Grund für Änderungen hinsichtlich der 96-Management GmbH oder irgendwas hat erheblichen Staub aufgewühlt?! Gibt es einen Fehler in meiner Annahme?

  • Diese Frage hatte ich mir auch schon gestellt nach Winsleys Ausführungen. Wenn das alles so stimmt und wie du doch glaube ich auch selbst schon festgestellt hast, verstößt man hier doch praktisch schon seit Jahren gegen die 50+1-Regel. Riskiert also bewusst einen Lizenzentzug als äußerstes Mittel, was man aber dahingehend zu verschleiern versucht, indem man den Grundlagenvertrag nur sehr schwierig zugänglich macht und halt darauf hofft, dass die DFL auch weiterhin nicht großartig genau auf die Einhaltung von 50+1 achtet.


    Bei einer erteilten Ausnahmegenehmigung hingegen würde ja alles in offiziell von der DFL genehmigten Bahnen laufen. So stellt sich das ganze für mich als Laie dar.

  • Ich finde es ja schon wieder peinlich, wie MK auf der Pressekonferenz mit Medienvertretern von etlichen großen Zeitungen einfach raushaut, das egal was der Verein auch tut, er keinen Einfluss mehr auf die Profi Sparte hat und da niemand mal nachhackt. Wie kann man als Überschrift in seiner Zeitung stehen haben "50+1 in Hannover bleibt vorerst" und dann bei einer solchen Aussage nicht hellhörig werden. :wut:

  • Diese Frage hatte ich mir auch schon gestellt nach Winsleys Ausführungen. Wenn das alles so stimmt und wie du doch glaube ich auch selbst schon festgestellt hast, verstößt man hier doch praktisch schon seit Jahren gegen die 50+1-Regel. Riskiert also bewusst einen Lizenzentzug als äußerstes Mittel, was man aber dahingehend zu verschleiern versucht, indem man den Grundlagenvertrag nur sehr schwierig zugänglich macht und halt darauf hofft, dass die DFL auch weiterhin nicht großartig genau auf die Einhaltung von 50+1 achtet.


    Bei einer erteilten Ausnahmegenehmigung hingegen würde ja alles in offiziell von der DFL genehmigten Bahnen laufen. So stellt sich das ganze für mich als Laie dar.


    Dann sollte die Neureglung von 50+1 den hiesigen Status Quo verfestigen! Schafft dem Kapital Sicherheit und hält die Stammvereine im Boot und Kind kann sich gehackt legen mit seinem Erbgeschenk ;)

    Einmal editiert, zuletzt von WDJ_Lasse ()


  • Genau so sieht es aus.

  • Das sind alles Leute, die ein Interesse daran haben, daß Kind sich durchsetzt. Neben dem Konstrukt eben die hannoverschen Medien, weil sie offenbar fürchten, daß sie sonst nicht mehr über Erstligafußball in der Stadt berichten können, und überregionale Presse, die glaubt, daß Deutschland mit 50+1 international abgehängt werden könnte.


    Dabei denken denken die nicht mal an das Wohl des deutschen Fußballs, sondern an ihre eigene Relevanz und das eigene Portemonnaie. Was könnten wir absahnen, wenn die Bundesliga endlich so viel Kohle generieren würde wie die Premier League...

  • Dass der Grundlagenvertrag den Zugriff auf die Management GmbH beschränkt, ist bisher ja nur eine Einzelmeinung. Ich weiß gar nicht, ob Winsley überhaupt Jurist ist.

  • Steht nicht auch noch ein Gerichtsverfahren aus, welches ruhen sollte, solange die DFL nicht entschieden hat? Oder habe ich da was falsch verstanden?

  • Irritierend finde ich in dem Zusammenhang, dass sich hartnäckig das Märchen von der erheblichen Förderung hält. Ich gehe mal davon aus, dass die anderen 35 DFL Mitglieder sowohl den Kind Antrag, als auch die Schutzschrift gelesen haben.


    Inzwischen sollen es übrigens 70 Millionen aus seinem Privatvermögen sein, schreibt Blöd Hannover...
    Wenn noch ein bisschen Zeit verstreicht und seine Nase noch ein wenig länger wird, dann ist die Bundesrepublik dank dem goldenen Ritter aus Burgwedel schuldenfrei.

  • Ich hatte es so verstanden, dass ein Club gegen FFP verstößt, wenn ein Investor 200 Mio. für Neymar bereitstellt, ohne dass eine Chance besteht, dass das Geld wieder reinkommt. Nichts anderes wäre doch eine "erhebliche Förderung", die ein ständiges Defizit ausgleicht.

  • Da ich heute unter Terminstress stehe, nur dieser eine Beitrag von mir. Ich bitte daher von Rückfragen abzusehen, da ich diese leider zumindest heute nicht beantworten kann.


    Warum die 50+1 Regel durch Abschluss des Grundlagenvertrages praktisch nicht mehr exitiert, habe ich gestern bereits recht ausgiebig erläutert.


    Zunächst zu Strunz:


    Was ich bin, ist zunächst einmal unerheblich, aber ich habe u. a. Jura sturdiert und habe zudem - was im konkreten Kontext wichtiger ist - im meiner täglichen Berufspraxis auch mit der Entwicklung von recht komplexen Vertragsgestaltungen für Gesellschaften zu tun. Das sollte als Antwort auf Deine Frage reichen. Und was nun die Kontrahierungsverbotsklausel an sich betrifft, so ist diese nicht einmal besonders kompliziert zu erkennen, insofern bräuchte man dafür nicht einmal ein Jurastudium. Eine solche Klausel solltest selbst ein schlauer Buchhalter erkennen können, wenn man ihn - wie geschehen - mit der Nase drauf stößt.


    Und um die Frage von WDS Lasse zu beantworten:


    Ich kann mir auch keinen richtigen Reim darauf machen, warum Martin Kind das Risiko eingegangen ist, eine Vereinbarung in den Grundlagenvertrag hereinzuschreiben, die wunderbar dazu geeignet ist, sich in einem worst case szenario nach Verlust seiner Machtbasis im Verein renitente Vereinsfunktionäre vom Hals zu halten, jedoch den eindeutigen Schönheitsfehler besitzt, zumindest gegen die Bestimmungen der 50 + 1 Regel zu verstoßen. An einen Flüchtigkeitsfehler vermag ich hier nicht zu glauben. Er wußte mit Sicherheit sehr genau, was er tat, als er die entsprechende Sätze in den Grundlagenvertrag hineinschreiben ließ. Was auch völlig logisch erklärt, warum er diesen Vertrag wie einen kostbaren Schatz hinter Verschluss hält und Vereinmitglieder ihn nur mit vorheriger Anmeldung und unter Aufsicht lesen, aber nicht fotografieren oder kopieren dürfen.

    Noch weniger kann ich allerdings verstehen, wieso er auf der gestrigen Pressekonferenz den Umstand, dass die 50+1 Regel bei Hannover 96 bereits nicht mehr gilt, so offen vor laufenden Aufnahmegeräten hinausposaunt!


    Es bieten sich eigentlich nur 2 mögliche Erklärungen an:


    a) Er ist uns allen wieder zwei Schritte voraus, hat somit bereits den Grundlagenvertrag der DFL im Rahmen seines Antrages offengelegt und die DFL hat den Inhalt zur Kenntnis genommen und zumindest nicht als regelwidrig erkannt und gebilligt. Das kann ich mir zwar eigentlich nicht so richtig vorstellen, aber zumindest wäre dies im Bereich des Möglichen.


    b) Er leidet mittlerweile schon unter zeitweiser Demenz und wußte in dem Moment nicht, was er damit anrichten kann, wenn er die Öffebtlichkeit und damit auch die DFL darüber in Kenntnis setzt, dass 50+1 bei Hannover 96 bereits Geschichte ist.


    Ich gebe offen zu, dass ich beide Lösungen nicht wirklich überzeugend finde.

  • Das stimmt schlicht nicht.
    Strunz hat vollkommen Recht mit seiner Frage bzw. Aussage. Ich sehe keinen einzigen Absatz im GLV zu dem Zugriff des eV aus (seine) Management GmbH.

  • Leider war der anwesenden Presse nahezu vollkommen egal der er das rausposaunt hat, mit ein zwei kritischen Frage die auf die Aussage abzielen, hätte man unfassbaren Druck auf ihn ausüben können.