Wem gehört Hannover 96?

  • Also ein paar Gesellschafter sind bekannt und stehen in dem einen HAZ-Artikel, der weiter oben verlinkt ist.


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    Vom ursprünglich geplanten Vier-Augen-Prinzip auf allen Führungsebenen hat man bei der Chefbesetzung von Sales&Service Abstand genommen. Die Gesellschaft ist finanzieller Dreh- und Angelpunkt des Vereins. Alle Fernseheinnahmen, TV-Erstattungen und Vermarktungserlöse laufen hier auf, der Spiel- und Stadionbetrieb wird von hier aus über die jeweiligen Tochtergesellschaften finanziert. Ursprünglich sollte Vehling auch bei Sales&Service eine Führungsrolle spielen. Vermutlich auf Drängen von Maschmeyer und Kind setzte sich aber schließlich das Ein-Mann-Prinzip durch. Nur so glaubt man, den starken dritten Mann finden zu können. Neben Kind und Maschmeyer nahmen die privaten Gesellschafter Gregor Baum, Gerd Lehker, Heinrich Schiermann und Matthias Wilkening an der Sitzung teil, außerdem Vertreter der Verlagsgesellschaft Madsack, des Braukonzerns Inbev und von Hit-Radio Antenne.
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    Wer entscheidet eigentlich, wer Gesellschafter wird, und was muß man dafür tun? Irgendwie ein ganz schön undurchschaubares Geflecht.

  • Die Bundesligamannschaft von Hannover 96 hat NIX mehr mit
    dem Verein Hannover 96 zu tun. Das sollte inzwischen JEDER begriffen haben.
    Aber die Frage ist, ob das alles im Sinne der Fans und der Vereinsmitglieder gelaufen ist! I.M.O. ist das alles böse am Anspruch der Vereinsmitglieder vorbei gehandelt worden, in Ausnutzung der damaligen desolaten Finanzsituation.
    Vollstecker buttern rein. Das ist ja nur gut für den Verein. Aber wenn die Vollstecker dann u.a. die Eintrittspreise auf Vollsteckerniveau anheben, hat das schon einen unanständigen Charakter. Nix gegen die (noch) unbekannten Helden des Geldes, aber man sollte denen die Luft aus den Puschen nehmen und klarstellen, dass 96 auch ohne diese ätzende Klientel weitergelebt hätte!

  • Sie sitzen als Grosskapitalisten beisammen und machen sich einen Spass daraus, ein Taschengeld zu investieren um einen Buli-Verein zu übernehmen.


    edit: Ein Stadion kann man dann auch locker vereinnahmen und als Firmenarena auszeichnen. Die Wirtschaftsmächte mögen sich gerade an den hilflosen Fans ergötzen, aber auf Dauer werden sie hoffentlich gerade von dem verachteten Klientekl niedergemacht!

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  • Zitat

    Original von redfan
    Sie sitzen als Grosskapitalisten beisammen und machen sich einen Spass daraus, ein Taschengeld zu investieren um einen Buli-Verein zu übernehmen.


    Die Sales- und Service-Gesellschaft dürfte aber, glaubt man den Zeitungen und Herrn Kind, jedenfalls in den letzten Jahren, keinen Gewinn abgeworfen haben, weil der Spielbetrieb Verluste erwirtschaftet hat.


    Die Vorteile der Gesellschafter dürften eher mittelbar sein, bei Maschmeyer der Stadionname, bei Kind eine gewisse Prominenz, bei Interbrew die Ausschankrechte bei Heimspielen, bei Madsack die Möglichkeit, über ienen Erstligisten zu berichten.


    Ich frage mich aber: was passiert eigentlich, wenn Maschmeyer oder Kind (aus welchem Grund auch immer) ausscheiden ?

  • Und wie werden diese dann ausgewählt? Wie kann garantiert werden, dass die neuen Gesellschafter zuallererst an das Wohl des Vereines denken und nicht - wie die Glazers - an ihr eigenes Wohl? Bei Kind und Maschmeyer bin ich mir ziemlich sicher, dass sie aus uneigennützigen Motiven handeln, aber wie sieht das mit eventuellen Nachfolgern aus? Möchte meinen Verein auch wirklich nicht als Privatspielzeug einzelner Multimillionäre sehen (wie Abramowitsch). Ganz sympathisch finde ich die Lösung durch sog. Supporter's Trusts in England, wobei ich diese Konstruktion noch nicht ganz verstanden habe. Letztlich gehören einige der englischen Vereine den eigenen Fans.

  • Und, wenn der Multimilliardär den Kauf von 96 durch Schulden finanziert (Glazer), deren Abtragung der Verein zu tragen hat, was wiederum dazu führt, dass die Eintrittspreise enorm steigen (um 30-40% bei ManU), was wiederum dazu führt das die normalen Fans sich die Dauerkarten nicht mehr leisten können und nur noch Mittelschicht - Osttribünenpublikum wie in Stuttgart zu den Spielen kommen, was die Stimmung wohl doch eindeutig belasten würde, wärest Du dann immer noch einverstanden?
    Wenn man sich die Meinungen hier im Forum mal durchliest, regt sich doch jedermann über den Einfluss der Sponsoren (Choreo vom AWD, diese Auswechslung wird präsentiert....) auf, aber diese Scheisse liefert dem Verein Geld, das irgendwann sicherlich nicht im Verein verbleibt sondern den Gesellschaftern zukommt.
    Warum sollte jemand, der den Verein als reine Kapitalanlage betrachtet, überhaupt Rücksicht auf die Bedürfnisse der "kleinen" Fans nehmen? Dem ist doch ein zahlungskräftiges Eventpublikum sehr viel lieber als Ultras und Konsorten.

  • Im Handelsregister des Amtsgericht Hannover müsste auch der Jahresabschluß (mit Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung) der GmbH & Co. KgaA (sprich: der Bundesligamannschaft) hinterlegt sein.


    Viel interessanter ist aber die Position von "Sales and Service". Wie sind die Anteile unter den Gesellschaftern verteilt? Fließen die kompletten Marketing-Einnahmen an diese Gesellschaft oder erhält "Sales and Service" nur eine Provision? Ist "Sales and Service" profitabel? Vor allem aber interessiert die Frage, ob "Sales and Service" bereits Mehrheitsbesitzer von Hannover 96 ist.

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  • thx@Oberbayern für die knappe und klare Erklärung.


    Zitat

    Originally posted by Sagna
    Die Sales- und Service-Gesellschaft dürfte aber, glaubt man den Zeitungen und Herrn Kind, jedenfalls in den letzten Jahren, keinen Gewinn abgeworfen haben, weil der Spielbetrieb Verluste erwirtschaftet hat.


    Aber die Verluste des Spielbetriebs gehen ja erstmal zu Lasten der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA. Das ist gar nicht so einfach zu durchschauen.


    Ich denke, das wird von den Kapitalgebern durchaus als Investition betrachtet und bewertet. (Es geht also IMHO nicht nur um Prominenz und Image-Gewinn.)


    Zitat

    Originally posted by H-Town Rocker
    Und wie werden diese dann ausgewählt? Wie kann garantiert werden, dass die neuen Gesellschafter zuallererst an das Wohl des Vereines denken und nicht - wie die Glazers - an ihr eigenes Wohl?


    Wenn und solange sie Geld im Verein haben, ist das ja ihr eigenes Wohl. (Allerdings nicht unbedingt das der Fans.)


    Zitat

    Originally posted by Sagna
    Ich frage mich aber: was passiert eigentlich, wenn Maschmeyer oder Kind (aus welchem Grund auch immer) ausscheiden ?


    Land unter. Außer, das ganze ist rentabel (verspricht, rentabel zu werden) und jemand anders steigt ein. Es hängt letztlich am wirtschaftlichen Erfolg, würde ich denken.


    Das wollte ich ja schonmal zum Ausdruck geben: Ich finde es schwer nachvollziehbar, zu sagen: Kind hat einerseits den Verein nach vorne gebracht, andererseits stark kommerzialisiert. Letztlich ist es inkonsequent zu sagen: Das eine hat er gut gemacht, aber es gibt auch Kritikpunkte, weil das schon zwei Seiten einer Medaille sind.

  • gibts das evt. auch in größer? so ähnlich hatte ich das auch schon einmal auf papier geschmiert. sieht aber sehr schön aus, auch wenn ein paar pfeile gedreht werden müssten und zusätzlich noch herausgestellt werden könnte, dass den aufsichtsrat der der gmbh & co kgaa auch die gesellschafter bzw. deren vertreter bereichern. dieser aufsichtsrat ernennt den geschäftsführer der management gmbh, die die gmbh & co. kgaa führt. dementsprechend müsste es der aufsichtsrat der management gmbh sein.

  • Soweit ich das erkennen kann, gehören 72,2% der Bundesligamannschaft S&S und nur 27,8% dem Verein. Hannover 96 ist demnach mehrheitlich im privaten Besitz. Aufgrund der gewählten Gesellschaftsform (GmbH & Co. KgaA) können die Investoren nur begrenzten Einfluss nehmen und z.B. icht die Geschäftsführung bestimmen. Deshalb wurde diese Gesellschaftsform auch von anderen Bundesligisten, u.a. Borussia Dortmund, gewählt. Rein rechtlich ist S&S also nicht befugt, Kaenzig und Vehling abzusetzen. Aber in der Wirklichkeit gilt das Prinzip: Wer zahlt, bestimmt die Musik.


    Festzuhalten ist, daß 72,2% der Bundesligamannschaft in Privatbesitz gelangt sind, ohne daß diese Übernahme an die große Glocke gehängt wurde, um es mal freundlich auszudrücken. Gewinnausschüttungen würden zu 72,2% in die Taschen der Investoren von S&S fließen.


    Die zwischengeschalteten Haftungsfirmen sind nicht weiter wichtig, da sie nur aus gesellschaftsrechtlichen Gründen notwendig sind. Interessant ist noch, daß die Stadionvermarktungsgesellschaft eine 100% Tochtergesellschaft von S&S ist.


    Bekanntermaßen hat S&S u.a. das Marketing und das Merchandising von Hannover 96 übernommen und dafür Schulden der Bundesligamannschaft getilgt. Bleibt die Frage, wie das wirtschaftlich zu bewerten ist. Meine Vermutung ist die, daß S&S sozusagen als Agentur eingeschaltet ist und für alle im Namen von Hannover 96 getätigten Geschäfte eine Provision erhält. Irgendwann ist der Kaufpreis für die Rechte finanziert und S&S schreibt durch die Provisionen schwarze Zahlen. Wie gesagt ist das bloß meine Vermutung. Informationen zu S&S ließen sich wohl im Handelsregister beim Amtsgericht in Burgwedel nachschlagen.


    Wir wissen auch, daß Maschmeyer einige Transfers (z.B. den von Christiansen) ermöglicht hat. Ich gehe inzwischen davon aus, daß dies über eine Kapitalerhöhung geschehen ist. So könnte der AWD-Boß seine Beteiligung an Hannover 96 kontinuierlich aufgestockt haben.

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  • Zitat

    Original von stein
    Wir wissen auch, daß Maschmeyer einige Transfers (z.B. den von Christiansen) ermöglicht hat. Ich gehe inzwischen davon aus, daß dies über eine Kapitalerhöhung geschehen ist. So könnte der AWD-Boß seine Beteiligung an Hannover 96 kontinuierlich aufgestockt haben.


    So war es seinerzeit zu lesen!