Die Arena hat keinen kalkulierbaren Marktwert. Im Prinzip ist sie nichts anderes als eine riesige ovale Veranstaltungsbühne, nutzbar ausschließlich für die Ausrichtung von Profifußball und Popkonzerten sowie vergleichbaren Events. Diese quasi Single-Use-Eigenschaft macht sie de facto zu einer sog. Spezialimmobilie, für die es keinen definierbaren Käufermarkt gibt. Solche Assets entziehen sich daher auch einer Marktpreisbewertung. Selbst eine nachhaltige Ertragswertkalkulation fällt recht schwer, weil dieser (der Ertrag) weitestgehend abhängig ist von der Existenz bzw. dem dauerhaften sportlichen Erfolg seines einzigen Dauernutzers, der KGaA. Mit anderen Worten: Solange Hannover 96 in der Bundesliga spielt, bleibt die aktuelle Ertragssituation stabil und kalkulierbar. Steigt unsere Veranstaltungsgesellschaft für Profilfussball jedoch dauerhaft in die 2. Liga ab, reduziert sich der Ertragswert möglicherweise schon gegen Null, weil eine wirtschaftliche Betreiberschaft der Arena dann längerfristig nur noch mit Zuschüssen der Stadt Hannover möglich sein könnte. Erschwerend für die Gesamtbetrachtung kommt noch hinzu, dass der einzige Veranstaltungsdauernutzer, die KGaA sowie die Arena-Betreibergesellschaft lediglich zwei unterschiedliche SPV's des gleichen Profifußballveranstaltungskonzerns sind, was die Tranparenz der Ertragsstrukturen nicht gerade erleichtert. Abgesehen von all dem gilt es zudem noch zu beachten, dass man die Arena auch gar nicht langfristig erwerben kann, da das Grundstück und damit auch die darauf errichteten Gebäude immer noch der Stadt Hannover gehören.
Fazit: Wie du schon richtig ausgeführt hast, besteht angesichts dieser Konstellation lediglich die Möglichkeit, die Baukosten in der Bilanz zu aktivieren, was auch zweifelsohne erfolgt ist. Einen nachhaltigen, objektiv kalkulierbaren Marktwert hat die Arena aber nicht.