Nein zum Modernen Fußball!!!!

  • Meine Begeisterung für 96 ist ungebrochen und dadurch ist auch mein Interesse an der zweiten Liga hoch. Die erste Bundesliga ohne 96 finde ich dagegen etwas belangloser. Hier setze ich mich selten vor den Fernseher, um ein Spiel komplett zu sehen. Es reichen Radioübertragungen und das Sportstudio, sowie der Rasenfunk.

    Länderspiele sehe ich mir eigentlich immer an, wenn es die Zeit erlaubt.


    Seit der Corona-Pause hat mein Interesse an der Champions League sogar deutlich zugenommen. Während der Fußballpause kamen ständig alte Klassiker im Fernsehen. Natürlich hat man dazu eine ganz andere Bindung, weil auf dem Platz „Typen“ standen und die Fanwelt irgendwie rustikaler war, aber das Spiel war verglichen mit heute doch ziemlich langsam. Besonders die Auftritte der Bayern in der Champions League begeistern mich. Das ist es einfach toller Fußball. Weil ich das ganze aus der Distanz verfolge und vom Kommerz überhaupt nicht betroffen bin, konzentriere ich mich auf das Spiel und genieße es.

    Hier in Concepcion habe ich mit Deportes Concepcion die ideale Lösung für meine Stadionbesuche. Der Kommerz ist auf dem Stand der 80er Jahre, die Fankultur ist groß genug, um zu begeistern, nur das Spiel ist eben eher Regionalliganiveau. Die Geisterspiele im TV machen eher weniger Spaß.

  • Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich mich nicht verächtlich über die Nationalmannschaft geäußert habe. Ich habe nur kein Interesse (mehr) an ihr, welches über guten Fußball hinausgeht. Und ich finde, dass diese Mannschaft inzwischen einen Fußball spielt, der mit unansehnlich milde umschrieben ist.


    Und die Begleitumstände (DfB pp.) sind für mich ein absolutes No-Go.


    Aber jeder, der Spaß daran hat, der soll den sehr gerne haben.

  • Meine Entscheidung, auf die WM in Katar zu verzichten, habe ich aus politischen Gründen getroffen.


    Die umstrit­tene Ver­gabe sym­bo­li­siert bis heute die Kor­rup­tion im Welt­ver­band FIFA und die unstill­bare Gier nach Geld und Ein­fluss der Fuß­ball­funk­tio­näre – koste es was es wolle. Seit langem kri­ti­sieren Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tion wie Amnesty Inter­na­tional oder Human Rights Watch die kata­stro­phale Lage der Arbeitsmigrant*innen im kleinen Wüs­ten­staat auf der Ara­bi­schen Halb­insel. Wäh­rend FIFA-Boss Gianni Infan­tino Katar als kul­tu­rellen und gesell­schaft­li­chen Brü­cken­bauer“ preist, hausen gleich­zeitig aus­län­di­sche Arbeiter*innen in lager­ähn­li­chen Unter­künften und ver­richten auf den WM-Bau­stellen Schwerst­ar­beit unter frag­wür­digen Bedin­gungen. Und nun bedroht auch noch das Coro­na­virus die Gesund­heit der Ärmsten in Katar.


    https://11freunde.de/artikel/katarstrophe/1679866

  • Ok und mehr als das.


    Für mich ist das sehr schwer, drauf zu verzichten, bin wie Kai lang dabei. Die meisten Weltmeisterschaften in der Vergangenheit (Ausnahme: 1978; etwas auch `94, weil ich sie dort als etwas künstlich empfand) hatten für mich viel Flair, und dem konnte ich mich selten entziehen; auch die Begeisterung in den Stadien steckte an. Bis es losgeht, tu ich mir das Ballyhoo nicht an, und ich schalte nahezu immer erst mit dem Anpfiff eines Spiels ein. Wie gesagt, könnte sein, dass es mir mit Katar anders ergeht, auch aus den von AlterEgo dargelegten Gründen.


    Aber wenn ich zB an das 11er-Schießen bei der EM 2016 denke.....

  • Mein Interesse an der Nationalmannschaft ist sehr stark erkaltet, nachdem ich zum ersten (und letzten) Mal ein Spiel besucht hatte.

    Leute, die sich dabei gegenseitig fotografierten, wie sie sich schwarz-rot-gelb schminken, fast niemand sang bei der Nationalhymne mit; im Spielverlauf dann Personen, die hackestramm auf den Sitzen stehend bzw. wankend pöbelten und rassistische Scheiße riefen.


    Die Turniere schaue ich mir immer noch an (Katar aus den von Alter Ego genannten Gründen nicht), die Qualifikation nicht mehr, seit sie bei RTL läuft. Testspiele und Nations League interessieren mich nicht. Früher war ich nach einem Ausscheiden todtraurig, mittlerweile finde ich es aber nur noch "schade" (und wenn mehr drin war, ärgere ich mich dann auch).


    Doof finde ich nur die Leute, denen Fußball egal ist, sich aber während der Turniere ausschließlich die Spiele der deutschen Nationalelf bei diesen sogenannten "Public Viewings" ansehen, weil das "in" ist und um am nächsten Tag davon zu erzählen.


    Deshalb missgönne ich es aber niemandem, dass er sich für die Nationalmannschaft begeistert. Ganz im Gegenteil - ich wünschte, ich könnte auch noch so mitfiebern wie früher.

  • Weltmeisterschaften ziehen mich im Prinzip auch immer wieder in ihren Bann. Das ist so wie Weihnachten: vorher meckert man drüber, aber wenn es da ist, macht es Spaß.

    Allerdings leiden die Turniere heute unter der Champions League. Die Topspieler kommen ausgepowert dahin und die Begegnungen sind oft sehr schwach. Das Aufblähen des Turniers halte ich für einen großen Fehler.

    Richtig gut finde ich in dem Zusammenhang allerdings die Südamerika-Qualifikation, die praktisch eine Liga ist. Argentinien und Brasilien sind gesetzt, aber um die Plätze 3-5 ist es ein harter Kampf.

  • Puh, Nationalmannschaft. Früher hatte ich wirklich jedes Spiel geschaut, selbst das langweiligste Freundschaftsspiel gegen den schlechtesten Gegner überhaupt. Heute hingegen weiß ich in der Regel schon gar nicht mehr, wann DIE MANNSCHAFT überhaupt spielt. Und zwar selbst dann nicht, wenn es um ein Qualifikationsspiel geht.


    Mein Interesse ist zwar nicht komplett erloschen, aber mehr als WM & EM gebe ich mir zu 99% nicht mehr. Wenn ich mal zufällig am Tag des Spiels mitbekommen sollte, dass es gegen einen wirklich interessanten Gegner geht, dann schaue ich mir das vielleicht noch an. Wenn ich zu dem Zeitpunkt nichts Wichtigeres zu tun habe. Und selbst dann sind mir Niederlagen ehrlich gesagt ziemlich egal. Mitfiebern geht bei mir nur noch bei WM & EM nach der Gruppenphase.


    Mir fehlen auch die Spielertypen. Unser Kader wird immer langweiliger und gleichgeformter. Fast alles nur noch Ja-Sager. Mich hat damals schon Lahm angekotzt. Ein Schönredner wie aus dem Bilderbuch. "Schwierige" Typen werden gerne aussortiert, darunter auch der für mich letzte Spieler, der kein Schönredner war und auch mal Tacheles gesprochen hat, nämlich Müller.


    Einen selbstgefälligen Löw, der selten bis gar nicht eigene Fehler eingestehen kann und ein Kader voller Spieler ohne Ecken und Kanten, die es sich ja nicht mit dem Bundes-Jogi verscherzen wollen. Dazu noch eine furchtbare Defensive, wo man beim Blick auf die Aufstellung oft denkt, dass das eigentlich eher eine C- oder gar D-Besetzung sein sollte für eine Nation wie der unseren.


    Nein Danke, das ist wirklich nichts, was mich noch öfters vor den Fernseher bringen kann und zudem auch noch zu fesseln vermag. Da schaue ich mir lieber ab und an mal Spiele ehemaliger Turniere an und denke an die guten alten Zeiten zurück. Beispielsweise die WM 1990. Wenn man den Kader mit dem heutigen vergleicht, dann macht es das nur noch trauriger. So viele interessante Spieler und auch Typen waren das 1990. Vom heutigen Kader interessieren mich (rein sportlich) maximal noch vielleicht 4-5 Spieler. Die aber leider auch nicht immer zusammen auf dem Platz stehen.

  • Beim podcast Sportradio360 haben sich ja einige Journalisten über den WM-Kader von 1990 geäußert. Sie fanden den eher abstoßend, weil ihnen der ganze damalige Nationalismus auf den Geist ging und diese Spielertypen ihnen zu asozial waren, Ich fand das interessant. weil das Bild ja sonst eines großer Helden ist, Mich hatte zwar damals mit 15 auch der Nationalismus im Drumherum angekotzt, aber die 90er Elf war in meiner Erinnerung großartig. Das Siiiiiieg Gebrülle habe ich immer abgelehnt und die Reichskriegsflaggen in der Kurve waren auch schlimm.


    Wenn ich aber die heutige Mannschaft sehe, finde ich nur die Abwehr und mittlerweile auch den Trainer schwach. Die Offensive macht Spaß und gehört zu den besten im Weltfußball. Goretzka und Kimmich haben auch ihre Meinung. Zudem sind sie keine Hohlbirnen.

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    Doof finde ich nur die Leute, denen Fußball egal ist, sich aber während der Turniere ausschließlich die Spiele der deutschen Nationalelf bei diesen sogenannten "Public Viewings" ansehen, weil das "in" ist und um am nächsten Tag davon zu erzählen.


    Deshalb missgönne ich es aber niemandem, dass er sich für die Nationalmannschaft begeistert. Ganz im Gegenteil - ich wünschte, ich könnte auch noch so mitfiebern wie früher.

    Genauso bei mir. Klar dürfen alle die Spiele ansehen und auch davor und danach darüber "diskutieren", auch wenn sie sich sonst keinen Deut für Fußball interessieren. Aber wenn "diese Leute" dann darauf so einen Party-Hype um des hypens Willen machen, nervt das nur noch. Auf einmal sprechen einen Leute auf Fußball an, die damit sonst nun mal gar nichts am Hut haben.

    Wann hat das eigentlich angefangen? War das mit der 2006er HeimWM und dem aufkommenden public viewing?

  • Wenn man einen Zeitpunkt sucht, dann war es der. Das war zwar tatsächlich eher ein schleichender Prozess mit der Eventisierung des Fußballs, aber die Heim-WM hat da sehr zu beigetragen.

  • Wenn ich aber die heutige Mannschaft sehe, finde ich nur die Abwehr und mittlerweile auch den Trainer schwach. Die Offensive macht Spaß und gehört zu den besten im Weltfußball. Goretzka und Kimmich haben auch ihre Meinung. Zudem sind sie keine Hohlbirnen.


    Gerade Goretzka und Kimmich vertreten ihre Meinungen doch nur lautstark, wenn diese fast überall Gefallen findet. So zumindest meine Einschätzung.


  • Ich vermisse in dieser Auflistung und ihren nachfolgenden Zitierungen den DFB-Pokal. Da sind mir zwar viele Spiele ohne 96-Beteiligung mehr oder weniger egal, aber der Wettbewerb an sich ist klasse.