Groundhopping

  • Wo bist du denn gerade? In Bratislava? Sollte mit dem Taxi eigentlich machbar sein, das Stadion liegt ja relativ zentral.

  • Schneppe und co.: Schonmal jemand in Bratislava gewesen?
    Habe zufällig entdeckt, dass Slovan um 19.00 Uhr spielt am Donnerstag.


    Tickets scheinen online bezahl-und druckbar zu sein.
    Hoffe, dass ich Donnerstag rechtzeitig rauskomme, um dann 19.00 Uhr das Spiel zu sehen und um 21.00 Uhr in der Stadt "La Mannschaft".
    Am besten Taxi?


    Schade, dass es ein Geheimnis ist, wo du hoffst am Donnerstag rechtzeitig rauszukommen? Dann kann ich dir schlecht sagen, wie lange du vom Ort X zur aktuellen Spielstätte von Slovan brauchst. Das Stadion ist jedenfalls sowohl vom Flughafen als auch Bahnhof bequem in wenigen Minuten zu erreichen.
    Nach dem Spiel gehst du nochmal fünf min zur Bushaltestelle und fährst dann nochmal 10 min ins Zentrum. Willst du also unbedingt zum Anpfiff in der Kneipe sitzen, nimm ein Taxi oder hau 20:30 aus dem Stadion ab.

  • Bin direkt in der Innenstadt.
    Mit rauskommen meinte ich frühen Feierabend.
    Bin gespannt, aber Taxi ist wohl die beste Option.

  • Die Straßenbahn hält doch auch direkt vor dem Polus Einkaufszentrum, hinter dem das Stadion ist. Wo ist denn "direkt" in der Innenstadt?

  • im Radisson bzw. Pressezentrum Reduta. Problem: wegen des Innenministertreffens ist hier recht viel abgesperrt.
    Tram sieht gut aus. Danke für den Hinweis. Haltestelle Kammene nam ist aber nur 550m weg.
    Also Daumendrücken für fühen Feierabend. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Marv1896 ()

  • Spiel abgesagt. Glaube, es hackt!
    Wäre auch zu schön gewesen. Spielen wohl gerade ein Testspiel gegeneinander ohne Zuschauer.
    Bratislava zieht scheinbar in die nächste Runde ein. Wie auch immer es zu dieser Entscheidung kam.

  • Slovans Kontrahent ersetzt KF Skenderbeu als albanischen Vertreter in der CL-Quali, denn der albanische Meister wurde für ein Jahr von allen europäischen Wettbewerben ausgeschlossen wegen Spielmanipulationen.

  • Moin!


    Ich bräuchte mal eure Hilfe oder vielleicht hat ja auch der ein oder andere noch einen Tipp für mich.


    Ich fliege Ende des Monats nach GB zum rumreisen und will natürlich die Möglichkeit nutzen nen paar Spiele mitzunehmen.


    Weiß jemand wie das mit dem Ticketversand für Spiele von Manchester United aussieht?
    Habe am 19.06 Karten für das FS gegen Everton (03.08 ) bestellt und bisher keine bekommen. Habe im Netz gelesen, dass diese erst kurz vor dem Spiel versendet werden?


    Ansonsten hatte ich noch geplant folgende Spiele zu besuchen:
    Sa, 06.08 Glasgow Rangers – Hamilton Academical
    So, 07.08 Heart of Mildothian - Celtic Glasgow
    Mi, 10.08 Linfield FC – Coleraine FC
    oder Cliftonville FC – Glentoran FC
    Fr, 12.08 St. Patricks Athletic – Galway United FC


    Bis auf das Spiel Hearts of M vs. Celtic dürfte es ja Kartentechnisch kein Problem geben, oder?


    Ansonsten bin ich für alle weiteren Tipps sehr dankbar =)


    Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Nexa ()

  • Fuckers, Hearts und Linfield, da haste dir ja die ekelhaftesten Truppen ausgesucht :D
    Für Ibrox wird es wahrscheinlich auch nicht ganz einfach mit Tickets. Die haben mega viele Dauerkarten verkauft und gerade ziemlich viel Zuspruch (klar, Euphorie wegen Aufstieg). Hamilton dürfte der unattraktivste Gegner sein, das könnte dein Glück sein. Check am besten mal Foren und FB Kanäle, vielleicht bekommste da n guten Kontakt.
    Hearts gegen Celtic ist immer ein heißes Spiel, da wird es mit Karten meist eng. Ich höre mich aber mal um, wenn du möchtest.
    Linfield/Cliftonville sollte kein Problem sein. Für Cliftonville kann ich dir auch evtl helfen, wenn du möchtest. Linfield natürlich nicht :p

  • Wieso sind denn die Hearts noch ekelhaft? Genau die müssten doch mittlerweile das Vorbild für alle Fans von 96 sein.

  • Was in Glasgow Celtic - Rangers ist, ist in Edinburgh Hibs - Hearts. Die Hibs sind auch ein Verein von irischen Einwanderen und republikanisch, die Hearts unionistisch geprägt. Die Hearts gelten als kleines Abziehbild der Rangers. Daher gibt es es zwischen Celtic und Hearts große Abneigungen. Um es mal ganz verkürzt zu sagen ;)

  • Ja, von der Anhängerschaft ok. Mir ging es aber eher um die ehemaligen Besitzverhältnisse des Vereins und seine Geschichte samt Abstieg und Wiederaufstieg.

  • Das mag sein, aber als Anhänger von Celtic bin ich nicht objektiv ;)
    Habe die Hearts oft genug erlebt um tiefe Abneigung zu empfinden. Mir sind sie vor allem durch stumpfes rassistisches Gepöbel in Erinnerung.


    Neutral gesehen, hast du da aber natürlich nicht unrecht

  • Dazu kann ich zu wenig Beitragen. Die Entwicklung der letzten Jahre dürfte für 96 aber dennoch als Vorbild taugen.

  • 15.07.2016 Hansa Rostock-Hamburger SV
    Ostseestadion


    Sohnemann geht mit offenen Augen durchs Leben und entdeckte im Bücherladen in Rostock das Plakat, das für dieses Testspiel warb. Da mein Cousin zweites Fanherz an den FCH verschenkt hat, konnten wir ihn schnell überzeugen uns beim Groundhoppen zu begleiten. Seine Tochter übernahm dann unsere Damen und führte sie durch die Shoppingszene der Hansestadt.


    Das Ostseestadion liegt mitten im Grün des Barndorfer Waldes und wurde in den fünfziger Jahren erbaut (teilweise durch Spenden und freiwillige Arbeit). Im Rahmen eines ganzen Sportkomplexes (Eishalle, Schwimmhalle, Sportplätze) war es natürlich nicht nur für den Fußball gedacht. Zur reinen Fußballarena mit 29000 Plätzen wurde es erst in den 2000er Jahren, von der alten Pracht zeugen nur noch die Flutlichtmasten. In den fünfzigern wurde auch der FCH gegründet. Naja, gegründet ist vielleicht das falsche Wort, zumindest wenn man sich mit Menschen aus Lauter unterhält. Denn deren Fußballmannschaft Empor wurde 1954 während der laufenden einfach so nach Rostock delegiert in die Truppe des SK Empor Rostock. In Sachsen gab es genug Oberligavereine und der Norden brauchte eine Fußballmannschaft, die dann immer ganz passabel abschnitt (viele zweite Plätze). 1965 gründete man dann den FCH als reinen Fußballverein. Der "Sponsor" waren die Hafenbetriebe, die Spieler waren dort dann beschäftigt. Nach vielen Jahren als Fahrstuhlmannschaft gelang den Rostockern in der letzten DDR Saison 90/91 das Double. An diesen Erfolg konnten sie aber nicht mehr anknüpfen, so ging es eine Saison 92/93 später in Liga " weiter. Von 95 bis 05 waren sie noch einmal in der ersten Liga zu Gast, dann ging es aber mit einer Unterbrechung stetig nach unten. Die Fans sind trotzdem ziemlich treu. Bis zu 2000 Mann fahren auswärts mit und auch zu Heimspielen kommt immer eine für die dritte Liga ordentliche Menge. Im Stadtbild und im Umland ist der FCH durch Graffiti (teilweise richtig schöne und nicht nur so hingekrakelte Dinger), Sticker und Fahnen sehr präsent. Selbst an der Müritz gab es nur wenige Brücken oder Stromkästen ohne entsprechende "Markierung". Die Ultras sind hier Suptras und auch die haben so ihre Schwierigkeiten mit der Polizei, der örtlichen Zeitung und dem Verein. Nicht so gern gesehen sind Pauli und Cottbus, sächsische Vereine oder Westvereine auch nicht. Also eigentlich alles, was nicht Hansa ist. ;)


    So nun aber zum Spiel. Die Anreise erfolgte im PKW, wir parkten in einer Seitenstraße und wanderten durch den Park zum Stadion. Durch den Hintereingang kamen wir nach einer sehr oberflächlichen Kontrolle direkt an die Südkurve. Nachdem der Stehplatzbereich zu klein wurde, bekamen die Fans gesamte Südkurve als Fankurve zugewiesen. Allerdings nicht als Stehplatzbereich, man kauft wie bei uns im ehemaligen RK-Block Sitzplätze, um dort dann aber zu stehen. So richtig glücklich finde ich diese Lösung nicht, zumal die Gästefans gleich nebenan stehen, was dann zu der Einrichtung eines Pufferblockes führte. Warum man nicht den Familienblock auf die Süd und die Fans auf die Nord gelegt hat, konnte mir mein Cousin nicht erklären. Wir versorgten uns mit Getränken, Bratwurst und Fischbrötchen und enterten die Kurve. Von der Besetzung her wie in Hannover. Bunt gemischtes Publikum, zahnlose Hartzer, Jungspunde mit Adidas und Northface, alte Daddies mit Schal, Kutten, Studenten, ein paar Frauen. Neben uns ließ sich dann die erlebnisorientierte Fraktion nieder, die zu den Stone Island Pullis die Jogginghose aus Herzogenaurach bevorzugte, was jetzt nicht ganz so stylisch aussah, aber vielleicht der Tatsache geschuldet ist, dass man sich im Osten modetechnisch dann eher an Polen als an den Lads aus London orientiert. Die Jungs hatten auf jeden Fall die laschen Kontrollen genutzt, um sich mit Energiegetränken und Wodka zu stärken. Die anderen Kurven waren auch gefüllt. Der Support war, weil es nur ein Testspiel nicht organisiert, es gab keine Fahnen und Trommeln. Das "Aaaa-UH!", was dem Island "Uuuh" wohl recht nahe kommen soll, konnten wir so nicht mitbekommen. Dafür wurde dann eher situationsangepasst unterstützt. Die Fangesänge ähneln sich, nur das hier dann die Wessischweine in der Bahnhofsmission oder unter Brücken schlafen. Und wo in Hannover im Lied der Braunschweiger eine Rakete ins Auto bekommt, wird hier der Cottbusser sehr unfreundlich mit Glasflaschen und Tritten behandelt. Nachdem wir unsere Plätze mit Blick auf das umstrittene Graffiti eingenommen hatten, ging es dann auch schon los mit dem Vereinslied, was textlich ähnlich sinnfrei ist, wie alle anderen Vereinslieder. Immerhin war es so eingängig, dass Sohnemann und ich den Refrain dann schnell mitgröhlen konnten. Die Hamburger waren auch da, allerdings eher ein kleiner Haufen. Trotzdem hatte eine rothaarige Dame aus dem Hansablock da Gefühl, sie müsse auf den Zaun klettern und die Hamburger durchbeleidigen. Dieses eher peinliche Schauspiel wurde dann von den Fanordnern beendet. Fanordner sind so die erste Eskalationsstufe, bevor Polizei und Ordnungsdienst in die Kurve stürmen. So eine Art organisierte Selbstregulierung.


    Das Spiel selbst war eher mau. Hamburg war mit einer verstärkten B-Mannschaft vor Ort und noch nicht richtig im Training. Auch wenn beide natürlich testspielbedingt mit angezogener Handbremse spielten, konnten die Hansaspieler besser zeigen, was sie draufhatten.Mehrere Torchancen ließen sie aber ungenutzt, so dass es am Ende beim 0:0 blieb.


    In der Halbzeit und vorher waren Musik und Gelaber in angenehmer Lautstärke, so dass man sich normal unterhalten konnte. Nach dem Spiel ging es dann gesittet nach Hause.