Todesstrafe - pro/contra und News

  • Absolut richtig.


    Der mögliche erste Gedanke eines Angehörigen mag durchaus der sein, sich den (gar qualvollen) Tod des Täters zu wünschen und soweit reicht dann auch die Vorstellungskraft derjenigen, welche das entsprechende Argument für die Todesstrafe formulieren.


    Mehr als dieser emotional geprägte Gedankenansatz ist es aber nicht und daher empfinde ich dieses Argument auch stets als besonders schwach.

  • Das Fordern der Todesstrafe hat doch gerade dann, wenn der berühmte Einzelfall als Begründung herangezogen wird, primär nichts mit Strafe zu tun. Da geht es doch eher um Rache der Gesellschaft am Täter.
    Ich halte das für einen Rechtstaat nicht angemessen, da niedere Beweggründe mit niederen Beweggründen vergolten werden. Das Bedürfnis Betroffener oder gesellschaftlicher Gruppen nach Rache ist manchmal nachvollziehbar, darf aber im Hinblick auf Strafvollzug für mich keine Rolle spielen. Ähnlich bzw. noch schlimmer sieht es in der Forderung nach Folter von Straftätern aus.


    Andere Argumente für eine Todesstrafe (Möglichkeit zum Abschluss des Opfers, Kosten, Verhinderung von Wiederholungstaten) wiegen aus meiner Sicht die Gefahr fataler Fehlurteile nicht auf.

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde mir nur wünchen, dass denen trotzdem irgendwie EINMAL gezeigt wird, wie sich das Opfer gefühlt haben muss.


    In dem hier verlinkten Artikeln ist doch zu lesen, dass der Hingerichtete Täter in seiner Kindheit missbraucht worden sei. Da sieht man mal, was die Erfahrung am "eigenen Leibe" bringt... - in Deinen "Phantasien" diesbezgl. wie auch bei der Forderung der Todesstrafe geht es m. E. um nichts anderes als Rache. "Heilsam" ist beides nicht.

  • Ich schließe mich meinen Vorrednern ausdrücklich an.
    Im übrigen bin ich der Auffassung, dass Gewaltverbrecher kein befriedigendes, schönes Leben führen. Weder vor einer Tat, noch danach, weder in der eigenen Wohnung, noch im Knast.
    Die sind - auch wenn das die Opfer niemals trösten kann und wird - im Grunde genommen von ihren eigenen Lebensumständen genug gestraft.

  • der letzten satz vom wellenbrecher sollte jedoch als erstes stehen, denn kein argument pro todesstrafe wiegt die unbestreitbar erwiesene möglichkeit von fehlurteilen auch nur ansatzweise auf.
    rache macht blind!

    • Offizieller Beitrag

    Die Gefahr von Fehlurteilen ist ein gutes und vor allem auch für "jeden" nachvollziehbares Argument.
    Allerdings gehört das meiner Meinung nach trotzdem nicht nach vorne. Den zweiten Absatz finde ich viel wichtiger. Andersrum gesagt: Ein Staat, der seine Straftäter umbringt kann auch mit ein paar Fehlurteilen leben. Kommt auch nicht mehr drauf an...


  • In dem hier verlinkten Artikeln ist doch zu lesen, dass der Hingerichtete Täter in seiner Kindheit missbraucht worden sei. Da sieht man mal, was die Erfahrung am "eigenen Leibe" bringt... - in Deinen "Phantasien" diesbezgl. wie auch bei der Forderung der Todesstrafe geht es m. E. um nichts anderes als Rache. "Heilsam" ist beides nicht.


    Ich gebe euch ja recht. Es fließen einfach Emotionen mit ein und dann wünscht man Tätern auch mal solche Erfahrungen. Ja, in diesem Artikel ist das natürlich anders. Der hatte einfach eine scheiß Vergangenheit

  • Warum kommt es bei der Vollstreckung der Todesstrafe mit Giftspritzen in den USA eigentlich immer mal wieder zum qualvollen Tod? Bekommt man in Ländern, in denen es ein Recht auf aktive Sterbehilfe gibt ein anderes, wirksameres Gift? Oder besteht bei der Selbsttötung das gleiche Risiko eines qualvollen Todes?

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  • SPON: Abgeordnete in Nebraska stimmen für Abschaffung der Todesstrafe


    Zitat

    Dem US-Bundesstaat Nebraska fehlen schon seit 2013 die Medikamente, um Hinrichtungen zu vollstrecken. Mit großer Mehrheit haben Abgeordnete sich nun dafür ausgesprochen, die Todesstrafe abzuschaffen. Widerstand kommt vom Gouverneur.


    Aus dem Artikel geht auch hervor, in welchen US-Staaten die Todesstrafe zuletzt abgeschafft wurde. Leider wird das nicht mit Statistiken verknüpft, wie sich das auf das Mordverhalten in Amerika auswirkt. Im Staat New York wurde die Todesstrafe 2007 abgeschafft. Bei einer schnellen Internetrecherche finde ich bzgl. der Anzahl der Morde leider nur was für die Stadt New York. Aber da sinkt die Mordrate immerhin kontinuierlich. Das dürfte zwar vor allem an anderen (auch umstrittenen) Maßnahmen liegen, zeigt aber doch, dass die Todesstrafe kein Abschreckungsmerkmal darstellt.

  • Ist zwar schon ein wenig her aber ich habe zu Todesstrafen auch mal meinen Senf hinzugegeben. :mundzu:


    Den heute geposteten Artikel vom don hatte ich schon gelesen und viele weitere der letzten Jahre.
    Ich habe mich auch über einzelne Werke zu bestimmten Thematiken in und um die Todesstrafe mit beschäftig und mir fällt es immer noch schwer, mich in eine bestimmte Richtung zu positionieren
    (Für/Wider Todesstrafe). Menschen/Angehörigen wird so viel unsagbares Leid hinzugefügt. Natürlich hängen auch auf der Schuldseite genug Menschen hinter, denen es genauso schrecklich nach der Tat geht.


    Am meisten Schwierigkeiten habe ich dabei, wenn Kinder verschleppt, vergewaltigt und teilweise auf bestialische Weise umgebracht werden. Dabei zu akzeptieren, dass es den Tätern auch schlecht geht und eine Erkrankung der Tat vorausgeht ist für mich ungemein schwierig. Gleichzeitig versuche ich aber auch diese Seite zu verstehen warum/wieso/weshalb... Kann man solchen Menschen helfen etc....


    Ich hoffe, dass hier nicht etwas hochfahre aber vielleicht versteht mich der eine oder andere...