Politik der ruhigen Hand gegen den Abstieg?

  • Ja, Kopf stinkt und zwar nicht zu knapp. Trotzdem: wenn dieser Kopf (und dazu zähle ich neben Kind auch den Investoren/Aufsichtsrathaufen) mal die letzten Jahre so analysiert.... ach, egal: du hast sicher recht, es wird sich wenig bis nichts ändern.
    Wobei mir einfach nicht klar ist, warum sich nichts ändern wird. Alles in mir schreit förmlich danach, dass sich jetzt entscheidende Dinge ändern müssen! Keine der Maßnahmen und Entscheidungen, die speziell in den Jahren nach EL getroffen wurden, haben auch nur ansatzweise gefruchtet (ich zähl' die jetzt aber nicht nochmal auf). Das Ergebnis ist weniger als null... Und da das so ist, ist es doch einfach nur logisch, dass völlig neue Ansatzpunkte gefunden werden müssen - und dafür braucht es m.M.n. (in Hannover) unverbrauchte und selbstsichere Köpfe, die ein Konzept erarbeiten, vertreten, das zu Hannover und den 96-Fans passt, und es dann auch konsequent durchziehen...

  • Ja alles schön und richtig. Ich glaube eher daran, dass wir in Liga 3 durchgereicht werden, weil sich auch in Liga 2 die Führungsetage nicht ändern wird.

  • Ich sehe das auch so, dass mit Liga 2 nicht alles besser wird. Da muss erstmal oben aufgeräumt werden.


    Ist mir aber auch egal. In Liga 3 wird notfalls auch Fußball gespielt.

  • So sehe ich es auch, solange in der Führung die gleichen handelnden Personen ihr Unwesen treiben, wird sich absolut nichts ändern egal in welcher Liga. Aber die sind ja so von sich selber überzeugt...

  • Tja, das Prinzip der "kommunizierenden Röhren" kennt vermutlich noch jeder aus dem Physikunterricht. Es gibt dieses Phänomen auch im zwischenmenschlichen Bereich, also überall dort, wo Menschen miteinander arbeiten. Ich nenne das mal "die sich selbst (nach unten) nivellierenden sozialen Systeme", die vorzugsweise in den Verwaltungen und Behörden der Öffentlichen Hand auftreten und wirken, aber auch in vielen größeren Firmen, vermutlich auch in diesem Martin-Kind-KGaA-Konstrukt. Es funktioniert so: Wenn erst einmal Schlüsselpositionen mit fachlich/menschlich ungeeigneten Personen besetzt sind, dann neigen diese häufig dazu, niemanden einzustellen/zu akzeptieren, der "besser" ist als sie selbst. So entwickelt/regelt sich dann im Laufe der Jahre das ganze personelle Gefüge von selbst (nach unten), unterliegt quasi einer Eigendynamik die nicht wahrgenommen oder thematisiert wird, niemand wird diese Dinge ansprechen, weil es ja auch um den Selbsterhalt geht, man dient diesem "System" dessen Teil man ja auch ist. Alles vollkommen irrational, aber ich vermute, das dieser ganze Schlamassel der letzten Jahre so oder ähnlich strukturiert sein wird. Da waren/sind mehr Personen dran beteiligt, aber Martin Kind hätte diese Entwicklung erkennen müssen, das war sein Kardinalfehler. Verfahrene Situationen zu lösen/zu korrigieren ist leider immer schwerer als ein Neuanfang, das braucht Zeit

  • Zitat

    Achtung! Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 1 012 Tage zurück.


    Ich habe diesen Thread mal ausgegraben, damit wir vielleicht Überschneidungen in verschiedenen Threads (Breitenreiter, Düsseldorf-Spiel, Martin Kind etc ) vermeiden und hier kompakt diskutieren.


    Scott hat im Düsseldorf-Spiel-Thread gefragt:

    Wir sollten doch potent und groß genug sein dass uns das nicht passiert sondern eher langfristig in der Kategorie Frankfurt/Mainz landen. Oder meint ihr dass es nach einem Abstieg eher ein zweites Bielefeld/Lautern/1860 wird?


    Ich denke, dass der letzte Abstieg gezeigt hat, dass ein angestrebter Wiederaufstieg trotz Beibehaltung des Kaders und der 1.Bundesligastrukturen sehr schwierig ist und eine Menge Druck entsteht. Dieser Druck führt dazu, dass dieses Märchen vom "Neuaufbau in der zweiten Liga" - sozusagen ein Gesundbrunnen romantisches Wunschdenken bleibt. Also hat man m.E. nur zwei Möglichkeiten: Entweder wird unter Druck und Zurückstellen aller anderen Interessen der Wiederaufstieg "koste es was es wolle" angestrebt oder man bleibt länger in der zweiten Liga und wird von Jahr zu Jahr immer mehr ein Zweitligaverein. Da kann dann ganz schnell ein weiterer Abstieg erfolgen und da muss man nicht erst auf die 10 ehemaligen Bundesligisten (von 20 Vereinen, also 50%) schauen, die derzeit in der 3. Liga spielen, sondern sich an 1996 erinnern, als wir in die damalige Regionalliga abstiegen.


    Kurz: Ich halte bei einem Abstieg und einem verpaßten sofortigen Wiederaufstieg einen längeren Verbleib in der 2. Liga für sehr wahrscheinlich und für nicht ausgeschlossen, dass es nach einer Zeit in Liga 2 auch noch weiter runter geht.

  • Zumal 2016 die finanzielle Situation besser war als 2019. Bei den Fernsehgeldern sind die Folgen des Abstiegs immer noch zu spüren. Ob sich ein solches Unternehmen Wiederaufstieg nochmals so verhältnismäßig finanzstark bewerkstelligen ließe, ist fraglich. Man kann für den Fall der Fälle nur hoffen, dass Nürnberg mit runtergeht und der hsv und Köln den Aufstieg schaffen. Dann gäbe es schon mal nicht solch einen finanzkräftigen Mitkonkurrenten wie Stuttgart.

  • Nicht besonders optimistisch stimmt das Eingeständnis, dass es in der Mannschaft nicht stimme - und dass sich der Mannschaftsrat insofern sogar hilfesuchend an den Trainer gewandt habe. Puh. (Geradezu skurril ist die Erzählung, da Breitenreiter sie ja als durch seinen großen Urlaubs-Move als überwunden darstellt und ernsthaft meint, die letzten beiden Spiele hätten das irgendwie gezeigt.)


    Es erinnert in vielen Facetten tatsächlich an die Zeit unter Schaaf. Gelöst wurde das Problem seinerzeit mit einem verspäteten Trainerwechsel.


    Meine Hoffnung, dass wir im Winter echte Glücksgriffe landen, ist dagegen eher nicht so groß.


    Im Grunde müsste man die Trainer- (und Managerfrage) auch vorab klären, sonst hat man wieder das altbekannte Problem, dass die Leute das Personal auswählen, die ein paar Tage oder Wochen später weg sind.


    Nach den jüngsten Entwicklungen ist Breitenreiter hier eigentlich fertig. Insofern ist Kinds Hang zur Weihnachts-Entlassung ja durchaus nachzuvollziehen; nur so kann der neue Trainer in der Winterpause zumindest noch etwas Einfluss nehmen...

  • Einen IV brauchst du schon alleine deswegen, weil du sonst planmäßig in Wimmer-Option läufst, was unterm Strich deutlich teurer ist, als jetzt ein neuer Spieler. Das wird auch MK verstehen.
    Abgesehen davon kann/ darf/ wird man nicht dauerhaft mit Felipe planen.

  • Entweder wird unter Druck und Zurückstellen aller anderen Interessen der Wiederaufstieg "koste es was es wolle" angestrebt

    Kai: Was meinst Du mit " Zurückstellen aller anderen Interessen" ... ?

  • Ich meine damit, neue Strukturen aufzubauen, ein solideres Fundament. Ein besseres Scouting. Usw.
    Das braucht alles Zeit, die man nicht hat, wenn man vom ersten Spieltag an unter Druck steht.

  • Es muß doch möglich sein, auch als Mitglied in der 1. Liga angemessene Strukturen, Arbeitsabläufe und Kompetenzen aufzubauen und für alle Beteiligten verbindlich zu machen. Das muß doch nicht zwingend erst in der 2. Liga angestrebt werden, da wird es dann natürlich noch schwerer, zumindest was die verfügbaren Mittel betrifft Man kann es drehen und wenden wie man möchte, man landet immer wieder bei Martin Kind.

  • Ganz genau Toni, in all den Jahren haben es Trainer und Manager mal geschafft gute Arbeit zu leisten und ab und an war auch etwas schlechtes dabei.
    Lief zu viel schlecht, wurde das Personal getauscht.


    Was in den all den Jahren dagegen nicht geklappt hat fällt in den Aufgabenbereich von Kind und zwar entweder selber eine Strategie für den Verein zu entwickeln oder zumindest die Basis dafür zu bilden.
    Und genau das wäre mal fällig gewesen - wie in jedem Unternehmen - nur in Inhaber geführten Unternehmen passiert soetwas nicht und das ist der Punkt wo man mal wieder in der Hannöverschen Struktur landet....

  • Was in den all den Jahren dagegen nicht geklappt hat fällt in den Aufgabenbereich von Kind


    Das ist eine Frage des zeitlichen Horizontes.
    Wenn ich da an die "Strukturen" der Herren Strothe, Bock, Henze oder die des Herrn Claasen.
    Es ist kein Automatismus, dass sich alles zum Guten wendet und z.B. dieses vielbeschworenen Strukturen geschaffen werden, wenn nur Martin Kind weg wäre.
    Nicht falsch verstehen: Ich bin auch dafür, dass er weg sollte. Aber ich habe schon zuviele Präsidenten von 96 gesehen, die auf andere Art und Weise untragbar waren.
    Warum sollte ausgerechnet jetzt der Heilsbringer kommen, sollte KInd weg sein ?

  • Warum sollte ausgerechnet jetzt der Heilsbringer kommen, sollte KInd weg sein ?


    ... also ich für meinen Teil erwarte keinen "Heilsbringer", nirgendwo, die gibt es nämlich nicht. Ich hoffe nur, oder könnte mir vorstellen, daß im Verein/bei den Mitgliedern und vielen anderen Menschen aufgrund der Geschehnisse der letzten Jahre eine Sensibilisierung oder eine neue Art der Einschätzung und Bewertung dieser Kind´schen Art und Weise stattgefunden hat, und vielleicht die Erkenntnis gereift ist, daß deshalb eine Eigenschaft für einen guten Chef zentral ist: Integrität und natürlich die Fähigkeit zu delegieren. Solche Personen lassen sich nicht im Regal finden, mir schon klar, aber Lehren aus dem Vergangenen ziehen und drauf hoffen, daß "es" besser wird.

  • Was in den all den Jahren dagegen nicht geklappt hat fällt in den Aufgabenbereich von Kind


    Das ist eine Frage des zeitlichen Horizontes.
    Wenn ich da an die "Strukturen" der Herren Strothe, Bock, Henze oder die des Herrn Claasen.
    Es ist kein Automatismus, dass sich alles zum Guten wendet und z.B. dieses vielbeschworenen Strukturen geschaffen werden, wenn nur Martin Kind weg wäre.


    Da verweise ich auf Clubs wie Mainz, die es mit deutlich schlechterer Ausgangslage als 96 geschafft haben, einen stabilen Bundesligisten zu formen, da man ein Konzept und eine Strategie hat, die eben nicht darauf beruht, unbedingt irgendwelchen Investoren das Zepter in die Hand zu geben. Da sitzen aber auch Leute in den entscheidenden Positionen, die etwas vom Geschäft Fußball verstehen und nicht Leute wie Kind und Schatzschneider, die entweder überhaupt keine Ahnung von Fußball haben (nach über 20 Jahren als Präsident eines Fußballclubs!) oder dummes Zeug von vor 30 Jahren erzählen...

  • Wie muss ich das verstehen ?
    Kind zieht sich zurück und Hannover 96 wird dann so wie z.B. Mainz ?
    Wäre schön. Zu schön, dass ich daran glauben kann.


    (Davon abgesehen, dass ich die historische Entwicklung von Mainz nicht verfolgt habe, jedoch rund 50 Jahren die Entwicklung von Hannover 96 mitbekommen. Warum ist es in den 50 Jahren nicht gelungen, so zu werden wie z.B. Mainz? Kann das vielleicht noch andere Gründe haben als Martin Kind ??)

  • Martin Kind ist nicht Harald Strutz und die Hannover 96 GmbH & Co. KGaA ist nicht der Bereich Profifußball innerhalb des FSV Mainz 05 e.V. Das ist die verkürzte Fassung davon, dass das Hannover 96 und das Mainz 05, wie wir sie heute kennen, sich maßgeblich in den letzten 20 Jahren entwickelt haben.

  • Mainz wird auch eines Tages absteigen. Und dann werden die es auch schwer haben. Was nicht meinen Respekt mindert über die Arbeit, die da geleistet wird.
    Aber auch hier wurde viele Jahre gut gearbeitet. 16 Jahre Liga 1 am Stück waren eine starke Leistung und wir hatten immer wieder ordentliche Saisons in der Zeit. Bergab ging es, nachdem es zwischen Schmadtke und Slomka nicht mehr klappte und dann haarsträubende Fehler gemacht wurden. Inzwischen ist der Riss im Verein so groß, dass es dauern wird, bis hier wieder etwas entstehen kann.

  • Kann das vielleicht noch andere Gründe haben als Martin Kind ?

    Dass Kind seinen Stiefel so fahren kann, wie er es tut, funktioniert auch nur, wenn sein Umfeld es zulässt. Und scheinbar gibt es in Hannover ziemlich viele Personen, die sich entweder gerne Honig von ihm ums Maul schmieren lassen, oder die genauso schräg drauf sind wie er (Die Opposition davon ausgenommen). Außerdem würde ich der katastrophalen lokalen Presseberichterstattung unterstellen, manipulativ zu der Entwicklung von 96 beigetragen zu haben.