HNA: Grube auf dem Sprung nach ganz oben

  • Dransfelder C-Jugendfußballer André Grube wechselte in der Winterpause von RSV 05 zum Enke-Club Hannover 96
    von Per Schröter


    DRANSFELD. Aus diesem Jungen könnte mal ein ganz Großer werden. Nicht, dass André Grube nicht schon groß wäre - im Gegenteil: Gerade erst 14 Jahre alt geworden, überragt der C-Jugendfußballer bei 1,90 Meter Körpergröße bereits jetzt die meisten seiner Altersgenossen deutlich. Genau aus diesem Grund wurde vor kurzem Hannover 96 auf den Dransfelder aufmerksam, der noch in der Winterpause vom RSV Geismar 05 in die niedersächsische Landeshauptstadt wechselte.


    Angefangen hatte seine Karriere beim Dransfelder SC. Vater Horst Grube übernahm 1997 das Training der G-Jugendmannschaft und führte diese schon im zweiten Jahr zur Kreismeisterschaft. "Obwohl ich noch so jung war, zählt der 3:1-Endspielsieg über Göttingen 05 bislang sicher zu den schönsten Erlebnissen", sagt André. Seinerzeit war der damals Sechsjährige gerade vom Torwart zum Feldspieler gemacht worden. "Seine Stärke waren vor allem Standards wie Ecken und Freistöße sowie sein strammer Schuss", sagt Horst Grube. Fünf erfolgreiche Jahre später folgte die erste große Veränderung. Nachdem sowohl für den Vater als auch für den Sohn der Leistungsgedanke immer eine große Rolle gespielt hatte - Grubes Teams spielten immer in der Kreisliga - wehte beim DSC plötzlich ein anderer Wind. Nach der Übernahme der D-Jugend durch Gerd Quentin 2004 wurde diese nur noch für die 1. Kreisklasse gemeldet. "Da gab es einfach keine Perspektive mehr", so Horst Grube.


    Die für beide logische Konsequenz war ein Wechsel nach Göttingen. Auch hier zunächst noch als Feldspieler agierend, zog André bald die Aufmerksamkeit von Stützpunkttrainer Thomas Hellmich auf sich. Im Januar 2006 folgte die Aufnahme in den NFV-Kader. Und wieder sollte sich plötzlich alles ändern.


    "Als sich der Kader-Torwart verletzte, wurden wir gefragt, wer denn auch im Tor spielen könnte", sagt André. Da er in der G-Jugend das Tor gehütet hatte, meldete er sich - und fand dadurch seine Bestimmung. "Die Trainer waren sofort begeistert und für mich stand ganz schnell fest, dass ich jetzt nur noch im Tor spielen will", sagt er. Dabei komme ihm sowohl seine Körpergröße als auch die Fähigkeit, das Spiel zu lesen und so als spielender Keeper ins Geschehen einzugreifen, zu Gute.


    Als Hannover 96 dann nach einem NFV-Lehrgang im September vergangenen Jahres bei den Grubes anklopfte, wurde nicht lange gefackelt. "So eine Chance muss man einfach am Schopf packen", sagt der Vater. Das anspruchsvollere Training, die starken Mitspieler, die tollen Trainingsmöglichkeiten mit Kraftraum und Fußballhalle, die sehr guten Trainer und nicht zuletzt die Aussicht, dauerhaft auf hohem Niveau spielen zu können- es habe einfach alles für einen Wechsel gesprochen. Und die Tatsache, dass André künftig viermal wöchentlich mit dem Zug zum Training nach Hannover fahren muss, sieht dieser nüchtern. "Ich habe mein Ziel im Kopf, möglichst bald in der U15-Auswahl des DFB zu spielen und später Profi zu werden", sagt er. Und dafür müsse man eben auch etwas tun.


    Die Absprache mit 96-Trainer Reiner Graf sieht nun vor, dass André zunächst als Stammkeeper der C2-Elf des jüngeren 93er-Jahrgangs in der Bezirksoberliga das Tor hüten soll. Erste Einsätze beim älteren Jahrgang unter anderem bei der inoffiziellen Hallenmeisterschaft in Magdeburg zeigen jedoch, welch große Stücke die Trainer schon jetzt auf ihn halten.


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