Trainerkarussell

  • Sport 1: Zweitligist LR Ahlen hat sich überraschend mit sofortiger Wirkung von Trainer Peter Neururer getrennt. "Ja, ich bin seit Dienstagabend beurlaubt", sagte Neururer auf Anfrage von Sport1.


    Die Nachricht traf den 46-Jährigen unvorbereitet: "Ich war eigentlich von einer Vertragsverlängerung ausgegangen." Neururer war seit 20. September 2000 als Trainer bei den Westfalen tätig und verpasste in der vergangenen Saison den Aufstieg nur knapp.

    Zuletzt konnten die Ahlener aber nur eines von sechs Spielen gewinnen. Neururer hatte bis Mittwochmittag aber noch keine Begründung für seine Beurlaubung. "Ich habe keine Ahnung warum", sagte er.

    Ich versteh die Welt nicht mehr. So schlecht ist Neurer doch gar nicht, oder???

  • So gut wie mit Neururer warn die noch nie und jetzt das.Unverständlich.Als Nachfolger sind Frank Pagelsdorf,Uwe Rapolder und Werner Lorant im Gespräch

  • ...denn jetzt hat sich Rostock von Friedhelm Funkel getrennt.Auch hier ist Pagelsdorf heisser Kandidat, da er ja schon bei Rostock war.

  • Den Rauswurf von Neururer kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Was erwarten die Ahlener denn? Als Zweitliga - Frischlinge mit 'nem vergleichsweise kleinen Etat gleich aufzusteigen? Sowas kommt, wenn ein Verein unter einem Präsidenten leidet, der Millionen in den Club pumpt und sich dann für Gott hält!

  • Mit Neururer rechne ich Bochum wieder mit zu den Austegsaspiranten. Wenn er die Profis in den Griff bekommt, dann können sie als dritter (nach den Roten und Mainz) aufsteigen.

  • Endlich mal ein guter Artikel über die Daum - Verhandlung (aus der Süddeutschen von heute bzw. gestern)! Ich hab ihn mal unter "Trainerkarussel" gesetzt, weil Daum es in der Türkei ja offenbar auch nicht merh lange aushält ;).


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    Ab und zu mal eine Nase Kokain


    Der Fußballtrainer scheint ein besseres Gespür in eigener Sache zu haben als seine übereifrigen Verteidiger


    Von Hans Holzhaider


    Es ist mal wieder ein langer Tag im Saal 102 des Landgerichts in Koblenz, wo sich seit sieben Wochen der Fußballlehrer Christoph Daum, der einmal fast Bundestrainer geworden wäre, wegen des Verdachts des Drogenmissbrauchs verantworten muss. Der Tag beginnt damit, dass Staatsanwalt Jörg Angerer, ein schneidiger Doktor der Rechte, eine Erklärung abgibt: Die Herren Verteidiger des Angeklagten Daum, die Kölner Rechtsanwälte Stankewitz, Schmitte und Dr. Mayer, hätten ihn unter Setzung einer Frist und Androhung weiterer Schritte aufgefordert, seine Erklärung zu widerrufen, die Anwälte hätten sich der versuchten Bestechung schuldig gemacht, um einen Belastungszeugen zur Änderung seiner Aussage zu bewegen. Es gebe aber nichts zu widerrufen, weil er diese Behauptung nie aufgestellt habe, er sei gespannt, wann die Herren Anwälte das endlich einmal kapieren würden. Im übrigen lasse sich die Staatsanwaltschaft auch nicht durch die Androhung irgendwelcher „weiterer Schritte“ einschüchtern.
    Rechtsanwalt Rolf Stankewitz antwortet, er habe gar nicht gewusst, dass die Staatsanwaltschaft so zart besaitet sei, und das Perfide an der Vorgehensweise der Anklagevertreter sei ja eben, dass sie ihre Erklärung so raffiniert komponiert hätten, dass in allen Medien landauf, landab eben doch die Botschaft vermittelt worden sei, die Anwälte Daums hätten ein krummes Ding drehen wollen. Es geht dann noch ein bisschen hin und her, und danach gaben die Anwälte Stankewitz und Schmitte noch, wie üblich, umfängliche Erklärungen über die Qualität der Zeugenaussagen vom vorausgegangenen Verhandlungstag ab. So geht erst einmal eine gute Stunde ins Land, bevor der Vorsitzende Richter Ulrich Christoffel den ersten Zeugen dieses Tages in den Saal rufen kann.


    Viele „äh’s“ und „mhm’s“


    Am Nachmittag sind Prozessbeteiligte, Zuhörer und Journalisten gezwungen, sich über mehrere Stunden hinweg Tonbandaufzeichnungen von Telefongesprächen anzuhören, die auch bei wohlwollendster Auslegung nichts Erhellendes zum Gegenstand dieses Prozesses beitragen können. Auf dem Zeugenstuhl sitzt eine 33-jährige Büroangestellte, die bei einem Mallorca- Urlaub den damals noch als Haustechniker im Kölner „Bonotel“ tätigen Rüdiger K. kennen gelernt hat. Der 39-Jährige ist wegen Drogenhandels angeklagt, er soll Daum und andere mit Kokain beliefert haben.
    Die beiden tanzten in der Disco „Oberbayern“, sie lagen am Strand, und K. gab mächtig an, unter anderem mit seinen Kenntnissen über den Herrn Daum, von dem er ganz genau wisse, dass er niemals Bundestrainer werden würde. Die Zeugin interessierte sich nicht für Fußball, aber sie verliebte sich wohl in den fünf Jahre älteren Mann, der ihr weismachte, er sei „so eine Art Manager“. Daheim in Deutschland telefonierten die beiden dann noch zwei Wochen miteinander, mit unendlich viel unmotiviertem Gekichere von Seiten der jungen Frau und vielen „äh’s“ und „mhm’s“ und „schau mer mal’s“ von Seiten des K., der offensichtlich nicht willens war, die Liaison weiter zu verfolgen. Das alles wird nun öffentlich vorgespielt, man möchte schier im Boden versinken vor Peinlichkeit ob dieser indiskreten Darbietung, und alles für nichts und wieder nichts, denn die Gespräche enthalten nichts auch nur annähernd Gerichtsverwertbares.
    Insgesamt also ein ziemlich typischer Prozesstag, es ist der achte, aber am Abend dieses Tages kann Christoph Daum seinen Frust und seinen Zorn nicht länger bändigen. Vergeblich versucht Rolf Stankewitz seinen Mandanten zurückzuhalten. Es bricht geradezu aus Daum heraus: Jede Woche müsse er aus Istanbul hier anreisen, um sich dann so etwas anzuhören. „Wie eine Hinrichtung“ empfinde er das hier. Er sei bereit, die Verantwortung für seine Fehler zu übernehmen. „Ich gebe ja zu, dass ich gelegentlich Kokain genommen habe. Aber ich habe weder gedealt noch zum Dealen angestiftet.“ Einige Zuschauer klatschen Beifall. Die Verhandlung wird unterbrochen.
    Es könnte sein, dass Christoph Daum mit diesem spontanen Plädoyer in eigener Sache ein besseres Gespür als seine Verteidiger dafür bewiesen hat, was ihm gut tut in diesem Prozess. Wenn es nach ihm gegangen wäre – er hätte gleich am ersten Prozesstag auf den Tisch gelegt, was er zuzugeben bereit ist: Ab und zu mal eine Nase Kokain gezogen, so etwa in der Größenordnung von einmal im Monat, in einer psychisch schwierigen Lage. Daum hatte sich im Herbst 1998 von seiner Frau getrennt und war für eineinhalb Jahre ins Hotel gezogen – eben jenes „Marienburger Bonotel“, das sich als „Kölns elegante Hotel-Residenz“ anpreist. Dort hatte er jenen Rüdiger K. kennen gelernt, der jetzt der eigentliche Hauptangeklagte im so genannten Daum-Prozess ist. K. soll sich regelmäßig in Holland mit Kokain eingedeckt und den Stoff nicht nur an Daum, sondern an eine Reihe weiterer Kunden abgegeben haben, unter anderen auch an Prostituierte in einem „Sauna-Club“ und an ein damals erst 17-jähriges Mädchen aus Ungarn.
    Wenn Christoph Daum nichts anderes anzulasten wäre, als der Erwerb von kleinen Mengen Kokain zum Eigengebrauch, dann müsste er unter normalen Umständen vor dem Einzelrichter an einem Kölner Amtsgericht stehen. Die Sache wäre an einem Tag erledigt, mit einer Geldstrafe von höchstens 90 Tagessätzen. Aber Daum ist darüber hinaus der Anstiftung zum Rauschgifthandel angeklagt. Das kam so: Die Kripo in Koblenz hatte den 55-jährigen Gastwirt Hans Josef W. in Verdacht, mit Drogen zu handeln. Im Hotel „Tannenhof“ in Ahrbrück horchten zwei V-Männer den Gastwirt aus. W. habe, so berichteten die V-Männer, dringend 100 Gramm Kokain gesucht. Er brauche es für einen Freund, dieser wiederum brauche es für Daum. Der „Freund“, so stellte sich heraus, war kein anderer als Rüdiger K. vom Bonotel.


    Vom doppelten Hörensagen


    Messerscharf schloss die Koblenzer Staatsanwaltschaft: Daum habe 100 Gramm Kokain bestellt, eine keinesfalls geringe Menge. Damit habe er sich der Anstiftung zum Rauschgifthandel schuldig gemacht. Nun gibt es zwar hinreichend Beweise dafür, dass K. ohnedies einen schwunghaften Handel mit Kokain betrieb, also keineswegs von irgend jemandem angestiftet werden musste. Aber der Gedanke, den berühmten Christoph Daum auf der Anklagebank in Koblenz zu sehen, war offensichtlich nicht minder berauschend als eine Nase voll Kokain. Also findet sich Daum vor einer Großen Strafkammer wieder, in einem Mammutprozess, der vorerst auf 18 Verhandlungstage bis Ende Februar angesetzt ist, in dem 59 Zeugen und vier Sachverständige geladen sind, dessen Akten die Telefonüberwachungsprotokolle von rund 5000 Gesprächen enthalten.
    Dass der Vorwurf der Anstiftung zum Drogenhandel aufrechterhalten werden kann, glaubt nicht einmal mehr die Staatsanwaltschaft. Die Beweislage dafür „dünn“ zu nennen, wäre eine schamlose Übertreibung. Es gibt die Aussage der beiden V-Männer, die aber vor Gericht nicht als Zeugen auftreten dürfen. Man muss sich mit der Vernehmung der V-Mann-Führerin von der Koblenzer Kripo zufriedengeben, einer Aussage also vom doppelten Hörensagen mit einem Beweiswert, der gegen Null tendiert. Daneben gibt es nur noch die Aussage eines mehrfach wegen Betrugs vorbestraften Strafgefangenen, dem Rüdiger K. angeblich in der Untersuchungshaft von den 100 Gramm für Daum erzählt haben soll – wiederum Hörensagen, niemals ausreichend für eine Verurteilung.
    Also wird es, was Daum betrifft, ernsthaft nur noch um die Menge seines Kokainkonsums gehen. 63-mal, so die Anklage, habe Daum in der Zeit von Anfang 1999 bis Ende September 2000 unerlaubt Betäubungsmittel erworben. Das klingt verblüffend exakt, ist aber nur eine Hochrechnung, die sich auf Untersuchungsergebnisse des Instituts für Rechtsmedizin an der Universität Köln gründet. Dort hatte sich Daum am 9.Oktober 2000 je eine Probe seiner Kopf- und Schamhaare entnehmen lassen. Für die Kopfhaare ermittelte der Leiter des Instituts, Professor Herbert Käferstein, den exorbitant hohen Wert von 72 Nanogramm pro Milligramm. Daum, der bis dahin jeglichen Kokainkonsum bestritten hatte, flüchtete daraufhin nach Florida.
    Inzwischen gibt es aber begründete Zweifel an der Korrektheit des Käferstein-Gutachtens. Der Bonner Rechtsmediziner Burkhard Madea, von Daums Anwälten mit der Überprüfung des Gutachtens seines Kölner Kollegen beauftragt, hat massive handwerkliche Mängel entdeckt. Ein vom Gericht eingeholtes Gutachten des Münchner Instituts für Rechtsmedizin kommt zu dem Schluss, Daum habe „nicht weniger als ein- bis zweimal pro Monat“ Kokain konsumiert. Man wird sich im neuen Jahr auf einen munteren Gelehrtenstreit im Koblenzer Gerichtssaal freuen dürfen.
    Was nützt es Christoph Daum? Je länger der Prozess dauert, ohne dass er sich selbst zur Anklage äußert, desto mehr schwindet sein Ansehen in der Öffentlichkeit. Er ist ein Gefangener der Strategie seiner Verteidiger: Nichts zugeben, solange die Staatsanwaltschaft nicht alle Karten auf den Tisch gelegt hat. Abwarten, was der „Frontmann der Staatsanwaltschaft“, der höchst zwielichtige Franz R., zu präsentieren hat, ein Zeuge, der seine Aussage schon mal im Voraus für 5000 Mark an eine Boulevardzeitung verhökert hat. „Vor jedem anderen Gericht“, sagt Daum-Verteidiger Stankewitz, „hätten wir unserem Mandanten zur Aussage geraten. Aber nicht in Koblenz.“ Wahrscheinlich eine kluge Strategie für den Angeklagten Christoph Daum. Der Mensch Christoph Daum könnte dabei auf der Strecke bleiben."

  • röber wird ja auch neuer trainer auf schalke, wenn der hubwagen seiben job als holländischer nichtwm-nationaltrainer antritt.


    die frage ist doch, wo ehrmantraut unterkommen könnte, um von der 96-gehaltsliste zu verschwinden?

  • Zitat

    Original von 96FANS
    RWO hat Stepanovic gefeuert und versucht es jetzt mal mit Alexander Ristic. Mal sehn ob es was bringt !


    hat der oberhausen nicht auch schon mal trainiert!!Der hat doch bestimmt schon jeden verein in Deutschland durch.Irgendwie stellt ihn jeder ein, obwohl er nicht trainieren kann und auch nicht so recht erfolg hat!

  • Werner Lorant soll laut türkischer Medien neuer Trainer bei fenerbache werden.


    Das wär doch was : Derby Besiktas vs. Fenerbache mit Lorant und Daum auf den Bänken; Leidenschaft pur.

  • :kichern: also irgendwie kann ich mir dat überhaupt nich vorstellen das lorant in ferner zukunft seine spieler auf türkisch anschreit. :kichern: