Musikgeschmack

    • Offizieller Beitrag
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    Original von andro96
    edit: ich als Hörer will das Gefühl haben, daß die Band, welche die Musik machen, Spaß dabei haben und nicht nur Musik der Kohle wegen spielen, zum Beispiel.


    Bei welchen Rock-Bands hast Du dieses Gefühl denn beispielsweise?
    Die "Geschichte" hinter den Bands oder den Liedern ist mir ziemlich egal. Ich bin da Pragmatiker: Mir gefällt, was mir gefällt. :)

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    Original von Nils


    Bei welchen Rock-Bands hast Du dieses Gefühl denn beispielsweise?
    Die "Geschichte" hinter den Bands oder den Liedern ist mir ziemlich egal. Ich bin da Pragmatiker: Mir gefällt, was mir gefällt. :)


    Nix anderes meine ich mit dem guten und schlechten Rock and Roll. Wenn die Rolling Stones ihre Touren machen und sechsundneunzigmillionen Euro Eintritt haben wollen, sind die bei mir unten durch.


    Ich habe mir mal ein Limmit von 50 DM für Konzerte gesetzt und es nur einmal bei AC/DC überschritten (88 DM). Das war es mir aber Wert!

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    Original von MeisterFloh
    Deshalb mochte ich auch - Du magst es mir verzeihen - Bands wie Depeche Mode damals überhaupt nicht,...........


    Dass bei deren Konzerten in den 80ern und 90ern geschätzte 50% der Musik vom Band kamen, war nie ein Geheimnis.
    Aber wie ist denn diese Musik bloß auf das Band gekommen?


    Das glaubt doch heute keiner mehr ernsthaft, dass Bands wie DM, OMD, Soft Cell usw. einfach nur den Stecker in die Steckdose gesteckt haben, und dann kamen irgendwelche Töne raus?
    Talent als Texter und Komponist braucht man bei dieser Musikrichtung genauso sehr wie beim "ehrlichen" Rock.


    Sicherlich ist es nicht ganz so wichtig, auch "handwerklich" ein guter Musiker zu sein, wobei ich kaum glaube, dass Fletch die Basslines schlechter spielt als Adam Clayton seinen "ehrlichen" Bass. Und Fletch gilt nun wirklich nicht als guter Musiker :D


    andro96: Und wenn Du glaubst, dass AC/DC für ein Ticket heute weniger als (umgerechnet ca.) 44 Euro verlangen würden, dann träum weiter.

    Einmal editiert, zuletzt von Mazurek ()

  • Gilt Fletch ÜBERHAUPT als Musiker? In London stand er eigentlich nur hinter den Tasten und hat Cocktails getrunken ohne irgendwas zu machen, außer cool aus zu sehen. :D

  • Um Fletchs Status ranken sich die verschiedensten Legenden. Aber schön ist doch, dass er nach all den Jahren immer noch unerschütterlich in sein niemals eingeschaltetes Mikro singt.

  • Zitat

    Original von Mazurek


    Dass bei deren Konzerten in den 80ern und 90ern geschätzte 50% der Musik vom Band kamen, war nie ein Geheimnis.


    Doch! Ein offenes vielleicht, aber freimütig zugegeben wurde da zunächst nichts.


    Zitat

    Aber wie ist denn diese Musik bloß auf das Band gekommen?


    Frag mal Milli Vanilli... ;).


    Zitat

    Talent als Texter und Komponist braucht man bei dieser Musikrichtung genauso sehr wie beim "ehrlichen" Rock.


    Japp. Ich habe sie auch nicht als talentfrei bezeichnet. Allerdings gab es auch gute Gründe, warum nicht live gespielt wurde.


    Zitat

    Um Fletchs Status ranken sich die verschiedensten Legenden. Aber schön ist doch, dass er nach all den Jahren immer noch unerschütterlich in sein niemals eingeschaltetes Mikro singt.


    Heute vielleicht kultig, damals Masche und daher unehrlich. Aber sei's drum, ich hab meinen Frieden mit DM und der Synthi-Musik gemacht. Bin mir sicher, Dave schläft nun viel besser ;).

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    Original von Mazurek



    andro96: Und wenn Du glaubst, dass AC/DC für ein Ticket heute weniger als (umgerechnet ca.) 44 Euro verlangen würden, dann träum weiter.


    Ist mir schon klar. Diese Entwicklung prangere ich aber auch an. Allerdings kann man da wenig machen. AC/DC wollte ich halt einfach sehen. Ansonsten begnüge ich mich mit Heinz, Glocke oder Jazzkonzerten, welche umsonst oder für wenig Geld zu haben sind. Freue mich schon aufs Maschseefest!

  • Zitat

    Original von MeisterFloh


    Doch! Ein offenes vielleicht, aber freimütig zugegeben wurde da zunächst nicht.


    Bis 1982 haben DM bei ihren Konzerten die Tape Machine mitten auf der Bühne plaziert, und falls Du diesen (lahmen) Pennebaker-Film "101" über die USA-Tournee 1988 gesehen hast, hast Du sicher noch gut Andy Franks in Erinnerung, der im Film gefühlte 101x "Start the tape" gesagt hat.


    Diese Ehrlichkeit macht sie um so sympathischer :D

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    Original von MeisterFloh


    Frag mal Milli Vanilli... ;).


    Wer Milli Vanilli angehimmelt hat, dem ist natürlich nicht zu helfen. Dennoch ist Frank Farian natürlich ein guter Komponist, dem meine Hochachtung gilt - und nicht irgendwelchen Hupfdohlen, die man vorne aufbaut. Allerdings war Milli Vanilli Farians schwächstes Projekt. Aber was soll überhaupt "Ehrlichkeit"? Entscheidend ist doch, was im Ohr oder noch besser im Tanzbein angkommt. Diese Leute, die nie Tanzen und sich dann verschulden, um in einem Konzert vor Schweiß stinkenden Fratzen - nur die Fäuste im Takt hobelnd - zujubeln hab ich Zeit meines Lebens nicht begriffen.

  • Zumal das mit Milli Vanilli natürlich ein dämlicher Vergleich ist, aber das weiß der MeisterFloh sicher auch selbst.


    Bzgl. Frank Farian gebe ich Silly auch recht. Der hat nun wirklich etliche Tophits produziert und ist dabei bei weitem nicht so ein Selbst- und Fremdplagiator wie z.B. Dieter Bohlen.

  • ...wobei sich Bohlen "nach seinen Möglichkeiten" (o.k. die sind höher als bei Müller-Westernhagen, aber das heißt ja auch nichts) durchaus entwickelt hat.

  • Musikgeschmack - spaßiges Thema. Meiner eigenen Theorie nach habe ich den besten Geschmack der Welt - es geht doch nichts über Radikalkonstruktivismus bei der Verfechtung der eigenen Meinung.


    In jungen Jahren (die Frühphase mit Roxette und Co. lass ich mal aus) hab ich mich stark dem Metal zugewandt, allerdings nicht die Bands, die damals angesagt waren (Pantera, Sepultura und so Zeug), sondern die "frühen" Bands: Iron Maiden, Helloween und meine besonderen Lieblinge waren Judas Priest. da war ich kompromisslos, alles andere war scheiße. Kurz danach hat mich der Grunge gepackt und irgendwann hab ich für mich selber Teilzeit-Musiktoleranz beschlossen. Zu einigen Stilrichtungen hab ich allerdings nie Zugang gefunden (bspw. Hip-Hop und elekronische Musik oder Musik, die sich in meinen Ohren in Selbstmitleid und Depressivität suhlen, wie Dark Wave und EBM). Sehr gerne höre ich bspw. Jazz (gestern war ein großartig besetztes Jazzfest in der Autostadt: Al di Meola (!!!), Candy Dulfer, Randy Brecker und Paul Kuhn (!!!)), aber auch Funk, Punk, viel im Bereich Gitarrengeschrabbel (inzwischen dann auch Band wie Sepultura), oder aber die Stilrichtung Seeed/Culcha Candela; manchmal aber auch Musik nur um der Technik der Musiker willen (Dream Theater, Terry Bozzio, Illegal Aliens, Curt Cress, Simon Phillips und so Zeug). Zum Candle-light-Dinner darf es auch mal Friedrich Gulda oder Glenn Gould sein, aber im Bereich der Klassik bin ich (noch) recht ungebildet.

  • zum anfang: depeche mode sind geniale komponisten und JA, auch musiker. deswegen erübrigen sich jegliche fragen nach talent, etc.


    zum thema:


    seit ich denken kann, interessiere ich mich extremst für musik. schon als kleines kind, bin ich zu den platten meiner eltern durchs wohnzimmer getanzt. bevor ich lesen und schreiben konnte, konnte ich eine stereoanlage bedienen.


    mal von den platten meiner eltern abgesehen (60s soul, beat, chanson, 60s hippiegedöns), waren die ersten bands, die jemals in mir dieses gefühl ausgelöst haben, nach dem ich noch heute süchtig bin, depeche mode und the smiths.
    darauf aufbauend habe ich dann sehr viel synthie pop, ebm und eben 80er britpop (housemartins, new order, etc.) gehört.
    irgendwann lernte ich mit 14 hip-hop kennen und bands wie public enemy, demon boyz, nwa, eric b. & rakim, grandmaster flash, bdp, de la soul, jungle brothers fand ich sehr interessant.
    zusätzlich entdeckte ich punk, hardcore und psychobilly.
    besonders hervorzuheben wäre noch 60er jahre reggae, rock steady und jamaica ska. bis heute bin ich begeisterter anhänger dieser stile.
    seattle grunge war mir eigentlich eher fremd. ich liebe sonic youth, dinosaur jr. und auch die frühen nirvana. diese nihilistische grundeinstellung hat mich aber in meinem lebensgefühl nie berührt. ich habe auch nie ein pali-tuch besessen. hilfe !
    ein grosses thema ist auch britpop !
    irgendwann dann elektronische musik: die ersten techno-parties in hannover hatten noch den geruch des neuen. techno und drum & bass waren noch eine musik. extrem spannend. irgendwann wurde das alles eine reine drogennummer und ich wendete mich von techno ab, hin zum drum & bass. auch triphop, big beat und instrumental hip-hop.


    ich könnte hier romane verfassen. musik steht in meinem leben an erster stelle und mein musikgeschmack ist so weitgefächert, dass das hier absolut den rahmen sprengen würde.


    ich hasse radiogedudel und kann leute nicht verstehen, die sich damit zufriedengeben. es gibt musikalisch soviel zu entdecken.

  • Schade. Eigentlich ein interessantes Thema, was hier aber besprochen wird, ist in den zahlreichen anderen Threads genauso nachzulesen.
    Was mich viel mehr interessieren würde, warum unterscheidet sich der Musikgeschmack in Hannover grundsätzlich von dem der Kölner und Frankfurter? Warum hat hier Musik, die in in den beiden Städten, aber z.B. auch in Hamburg oder Bielefeld offene Ohren findet, keine Chance? Fragen die ich niemals beantwortet bekommen werde. Hat bestimmt mit den "musikalischen Wurzeln" der Stadt (Rock und Reggae) zu tun.

  • Na, sonst hätte ich es nicht geschrieben. Warum haben sich z.B. hier Clubs wie das Soxs (Mist, wie hat sich das geschrieben) nicht halten können? Warum gehen an Hannover sämtliche Gruppen von diversen Strömungen weitestgehend vorbei, die aber in anderen Städten ihr Publikum finden? Beispiel Xiu Xiu im Glocksee. Hat hier keiner begriffen. Alles was "schräg" ist und eine gewisse Aufmerksamkeit erfordert geht hier überhaupt nicht.

  • was den stellenwert angeht, isses bei mir so ähnlich wie bei bullitt.
    was den geschmack angeht allerdings nicht.
    ich kann mit elektro z.b. überhaupt nichts anfangen. das einzige was ich mal gehört habe und irgendwie wenigstens ein bißchen in diesen bereich geht, ist apollo440, obwohl die ja auch mehr gespielt als gesampelt und an knöppen gedreht haben.
    angefangen hats bei mir mit der killers von maiden, wobei ich sowas heute maximal noch besoffen höre.
    es entwickelte sich dann immer mehr in richtung blackmetal, von dort zu deutschem stumpf- und hardcorepunk und von da über all die jahre zu dem was ich heutzutage höre, was ne ganze menge ist und immer auf die gemütslage ankommt und vor allem auf die jeweilige band, man kann gar nicht sagen, daß ich das und das genre höre, sondern immer nur irgendwelche einzelnen bands, manchmal sogar nur einzelne alben. es gibt grundsätzlich bei mir auch nur richtig geil oder scheiße, irgendwas dazwischen gibts nicht.
    so ist zum beispiel auch dieser ganze seattle-kelch an mir vorbeigegangen, da alles was aus der richtung kam, schon immer scheiße war, meiner meinung nach. ska geht mir z.b. mittlerweile auch so dermaßen auf den sack, daß sich ausnahmsweise mal der ganze musikstil von richtig geil zu scheiße gewandelt hat.
    was ich heute konkret höre ist nach wie vor punk (das jetzt mal als breitgefächerter begriff), allerdings nich mehr die stumpfinummer, sondern eher sachen wie as friends rust, turbostaat, die receipe for hate von bad religion, smoke blow, the movement, the briggs, social distortion, at the drive-in um nur einige zu nennen.
    hardcore, da allerdings eher neue sachen, die zwar irgendwie gern oldschool wären, es aber nich sind (barcode, ryker's, brightside, slapshot, sworn enemy...)
    metalcore oder wie sich das heute schimpft, aber bitte ohne emosingsang (das slaughter of the soul von at the gates, devil driver, walls of jericho, maroon...)
    ein paar von diesen "the" bands und was in diese richtung geht aus england, kettcar, aber auch wirklich nur kettcar, jeder andere deutsch rock-pop gehört in die kategorie scheiße. ansonsten sehr gern und viel northern soul oder auch mal swing.

    Einmal editiert, zuletzt von Fanta ()

  • Deutschpunk: Ärzte, Hosen, Brieftauben
    Punk: Bad Religion, SexPistols, Lard, Dead Kennedys
    Deathmetal: Carcass, Morbid Angel, Deicide, Terrorizer


    Das ging dann ein paar Jahre so. Dann kamen die ChiliPeppers und die Beastie Boys, Public Enemy und DeLaSoul.
    HipHop und Speedmetal war auch mal dran - Spermbirds z.B. :lookaround:
    Soul, Jazz, FUNK wurde dann auch mal gehört.


    Techno war 3 Jahre der Hit - das war aber nur mit einer Überdosis Drogen zu ertragen.


    Naja, ich höre fast alles und kann mich auch auf Musik einlassen. Wie bei Kassen_Meyer kann ich Deathmetal immer hören und gehe heute noch ab und an zu Konzerten. Irgendwie muss man seinen Tinitus füttern.