Musikgeschmack

  • Vielleicht passt es hier ganz gut.


    Habe ne zweistündige Doku zu den Hosen (Nichts als die Wahrheit - Die Toten Hosen) gefunden. Ist noch bis zum 25.2. online in der ARD Mediathek zu finden. Ich habe ausschnittsweise mal reingeschaut, da ich die Zeit gerade nicht habe für die ganze Doku und fand das soweit sehenswert.

  • Musikgeschmack ändert sich - das muss so sein!

    Sorry, dass ich jetzt erst darauf antworte.


    Ich finde nicht, dass sich Musikgeschmack ändern muss. Oder anders: Bei mir ist es doch sehr konstant.


    Meine erste Single, die ich mir gekauft habe, war Samba Pa Ti von Santana. Finde ich immer noch richtig gut. Wie fast alles, was Santana so gebracht hat.


    Ähnlich geht es mir mit Pink Floyd. Wish you were here, The dark side of teh Moon, The wall. Höre ich heut noch gerne.


    Aber auch die vermeintlich peinliche Musik. Marianne Rosenberg fällt mir dazu ein. Aber auch Seemannslieder mit Hans Albers; Freddy und Co.


    Neue deutsche Welle: Markus "Ich will Spaß" ist auf meinem USB-Stick im Auto und wenn es dann ertönt, singe ich laut mit. (Und denke nicht an stscherer und die Elektroautos)


    Später dann Berlin mit "Take my breath away". Immer noch angesagt bei mir.


    Big Band Sound finde ich auch klasse, besonders Glenn Miller, Benny Goodman und Tommy Dorsey. War schon immer so.


    Für County-Music habe ich auch gerne ein Ohr. John Denver, Dolly Parton, Loretta Lynn, Johnny Cash, Willi Nelson usw. Auch mal auf deutsch mit Truck Stop oder Western Union.


    (Prickel hat mir ja irgendwann mal bestätigt, dass ich einen zweifelhaften Musikgeschmack habe. Jetzt werden ihm sicher einige beipflichten.)


    Da war neulich noch ein nettes Erlebnis: Ich habe mir bei ebay eine BASF-Metall-Spule für mein Tonbandgerät gekauft. Üblicherweise löschen die Verkäufer die Bänder nicht und als es dann ankam, habe ich sofort das Band eingefädelt um zu hören, was da denn wohl drauf sei. Und siehe da: Es war Rock n Roll der 50er. Ich war begeistert und habe mich sofort beoi dem Verkäufer bedankt und ihm zu seinem Musikgeschmack gratuliert. Er schrieb dann zurück, bedankte sich unmd meinte, dass das alles Aufnahmen wären, die er Anfang der 70er Jahre vom Radio aufgenommen hätte. Da wurde ich dann doch ein wenig nachdenklich ....

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  • (Prickel hat mir ja irgendwann mal bestätigt, dass ich einen zweifelhaften Musikgeschmack habe. Jetzt werden ihm sicher einige beipflichten.)

    So klein kannst Du gar nicht schreiben, dass ich das nicht sehe.


    BTT:

    Hast Du denn im Laufe Deines laaaangen, seeeehr laaaangen Lebens keine Änderungen im Musikgeschmack erfahren?

    Heißt ja nicht, dass man alles in Frage stellt, bzw. sich alles umkrempelt, aber zumindest bei mir kamen Richtungen dazu, während andere in den Hintergrund traten.


    Man darf auch nicht vergessen, dass gerade die Musik aus unserer Zeit des bewussten Heranwachsens (bei mir die 80er), die Gabe haben kann, alte Erinnerungen zu triggern. Sprich: Die Musik finde ich gar nicht explizit gut, sondern sie gehört einfach zu meiner Vita, und ich drehe sie daher lauter, wenn ich sie höre.

    Im Umkehrschluss freue ich mich immer über neu Musik und lasse mich gerne überraschen, was so alles entsteht, oder von mir übersehen wurde...

  • Wenn ich darüber nachdenke, ist es in der Tat so, dass ich alles, was ich früher gerne gehört habe, auch noch heute gerne höre. Ich habe noch sehr viele Compact-Cassetten, CDs ohne Ende, viele Vinyl-Platten und eben Tonbänder. Die Musik, die darauf ist, reicht von den 60er Jahren bis in die 90er. Da ist nichts dabei, wo ich jetzt sage: Kann weg, höre ich nicht mehr oder gar "Oh Gott, was für ein Mist habe ich mir früher angehört".


    Das merke ich auch immer dann, wenn ich mir für das Auto einen Musik-USB-Stick zusammenstelle. Irgendwie ist da immer das Gleiche drauf.


    Wo es eine Änderung gab, ist eher bei den Interpreten. Aber das liegt eher daran, dass die sich verändert haben. Zum Beispiel Grönemeyer fand ich in seinen Anfangsjahren richtig gut. Da waren Lieder wie "Männer", "Opel Kadett" oder "Sie hört Musik nur, wenn sie laut ist". Jetzt gefallen mir seine Lieder nicht mehr, sowohl von den Texten, als auch den Melodien und außerdem ist sein Genuschele viel extremer geworden. Reinhard Mey ist auch so ein Beispiel. Früher habe ich sofort nach Erscheinen jede Platte gekauft. Heute kann ich mit seien Texten nicht mehr viel anfangen, Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber die alten Sachen ("Gute Nacht Freunde", "Dieter Mallinek, Ulla und ich" usw) höre ich immer noch sehr gerne.


    Neue Sachen? Ich habe da gar keinen Zugang. Was gibt es denn Neues ? Mit diesen "neuen" deutschen Interpreten ( Mark Foster, Oerding, Namika, Unheilig, ich und ich) komme ich nicht so klar. Auch weil ich den Eindruck habe, dass eigentlich gar nicht richtig singen können. Aber die hört man wenigstens ab und zu mal im Radio.


    Was gibt es denn tatsächlich Neues? Ich habe den Eindruck, dass stilprägende Bads wie in der Bedeutung von Rolling Stones, Beatles, Pink Floyd nicht mehr gekommen sind, ebenso wie bedeutende Künstler wie Freddy Mercury, Elton John, Phil Collins. Die alten werden älter oder sterben weg und da kommt nichts vergleichbar Neues. Oder täusche ich mich da ?

  • Was heißt letztendlich neu? Wahrscheinlich wurden alle Töne schon einmal miteinander kombiniert....

    Die stilprägenden Jahre der 40er, 50er, 60er, 70er, 80er und 90er sind vielleicht rum (aber das sind auch mal schlank 60 - 70 Jahre), aber das auch nur aus der Sicht desjenigen, der nicht mehr so aktiv schaut. Kai, wir werden alt...


    Die 40er hatten neu den Big Band Jazz, die 50er den Rock'n Roll, die 60er die Stones, Beatles und den Garage-Sound als Vorläufer von Metal & Punk und die psychedelischen Anfänge, die die 70er weitergeführt haben. Außerdem Soul als Weiterentwicklung aus den 60er Jahren. Reggae nicht zu vergessen, der sich aus dem Rocksteady entwickelt hat.

    Die 70er markieren auch die Geburt von Punk und Verwandtem, das Coming Out von Metal, Glamour Rock und Disco. Nicht zu vergessen die Geburtsstunde der elektronischen Musik dank Kraftwerk und Co., die dann die 80er massiv beeinflusst haben.

    Die 90er hatten viel von allem und deren konsequente Weiterentwicklung (Britpop, Techno, Postpunk, etc.).


    Und über allem schwebten immer schon die diversen Ausprägungen des Jazz....


    Wer mag, der darf gerne für die letzten 20 Jahre übernehmen und weiter ausführen. :)


    Ich persönlich höre gerade viel:

    Fountaines D.C.

    Little Simz

    Porcupine Tree


    Es geht immer weiter, Kai. :)


    PS: Reinhard Mey kann passt bei mir auch heute noch immer, Simon & Garfunkel ebenso. The Stranglers als Dauerbegleiter auch. etc, pp

  • Kai, wir werden alt...

    Das könnte der Schlüssel sein...


    Es ist aber nicht nur das Lebensalter, sondern das Umfeld hat sich verändert. Wenn es um Musik ging bzw. das Aufmerksamwerden auf irgendwelche Bands, Interpreten, Musikstile gab es damals im Fernsehen diverse Sendungen, die mehr oder weniger Pflicht waren (Formel 1, Disco, Beat Club usw.). Selbst die gute alte ZDF-Hitparade ist begraben. Im Radio mußte ich immer unbedingt die NDR-Hitparade mit Wolf-Dieter Stubel auf NDR 2 hören und mitschneiden. Sowas gibt es nicht mehr, oder ?


    Und früher haben wir uns im Freundeskreis auf neue Musik angesprochen ("Hast du schon die neue Platte von xy gehört?"). Mich hat schon seit Ewigkeiten keiner mehr darauf angesprochen. Wenn ich das richtig von meiner Tochter verstanden habe, funktioniert das heute so über Youtube und Influencer. Da bin ich nicht mit dabei.

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  • Ich habe oder hatte das Glück immer mal wieder auf Konzerten Musik zu hören, die eigentlich überhaupt gar nicht meine ist und halt auch Neues.


    Wo sich meiner Meinung nach viel ändert und auch Neues entsteht, ist bei Crossover und beim Einsatz von immer neuerer Technik, und auch da in Kombination.


    Musik ist jetzt irgendwie viel visueller und greifbarer, das ist vielleicht neu..


    Nachgedanke


    was für Musik würden wohl Pink Floyd und Konsorten machen wenn sie diese Technik zur Verfügung gehabt hätten?


    Also Pink Floyd hat schon aus der damaligen Technik alles raus gepresst.


    PS


    Die Telekom Street Gigs als ein Beispiel Musik anders neu zu erleben

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  • Als es nur drei Fernsehkanäle gab, waren die Sendungen am Tag danach ein Thema für die ganze Schule, Kantine, Sportverein. Das ergibt sich so. Entweder hat man die Show gesehen oder der Fernseher war überhaupt nicht eingeschaltet. Heute gibt es unzählige Kanäle und keiner zentriert mehr die große lokale Gruppe mehr hinter sich. Weltweit verstreut ist es vielleicht eine große Gruppe, aber nicht im persönlichen Umfeld. Durch die Vielfalt gibt es Streuung, jeder schaut seinen eigenen Kanal.


    Mit der heutigen Radiolala kann ich auch nichts anfangen. Wenn die mal ein Lied aus den 80ern bringen, ist das für mich schon wie ein Highlight, obwohl die 80er für mich musikalisch kein Highlight sind. Es ist nur der Kontrast zwischen Phil Collins und Justin Bieber oder zwischen dem alten Grönemeyer und Max Giesinger (Danke, Jan Böhmermann, für den Beitrag über deutschen Pop).


    Das heißt nicht, daß es keine interessante Musik mehr gibt. Es gibt sie halt (für mich) nicht mehr auf NDR2 & Co. Das kann Retro-Rock oder -Funk von neuen Bands sein, das kann Ambient sein, das kann Café-Jazz sein, das kann Chanson sein, das kann irgendein Crossover sein (ein Wort, das an sich nichtssagend ist, weil da verschiedene Stile miteinander vermischt werden, aber das Wort sagt nicht, welche). Und diese Sachen findet man dann eben nicht mehr auf NDR2 & Co, sondern in Nieschenkanälen, über die man sich dann halt nicht mehr auf dem Schulhof, in der Kantine oder im Sportverein austauschen kann.


    Dennoch glaube ich auch, daß die musikalische Grundprägung irgendwann im Alter zwischen 15 und 25 stattfindet. Der Geschmack kann sich später noch erweitern. Aber ich glaube, eine grundlegende Änderung ist danach eher selten.


    Schwierig finde ich auch modern produzierte Sachen. Wenn die Stones oder AC/DC heute was rausbringen, dann habe ich den Eindruck, als wenn echte musikalische Feinheiten (Melodie, Instrumente, Hintergrundgesang, Stille) durch ein hartes Brett aus Schall ersetzt worden wären. Da gibt's bestimmt einen Ausdruck für. Selbst leise Sachen sind heute zu laut.


    Und alle Mainstreamartisten sind durch die neuen Medien geprägt: Keine Zeit mehr für ein Intro. Wenn in den ersten 20 Sekunden "nix passiert", wird weitergeklickt. Also gleich rein in den Song. Keine Zeit mehr für Soli. Keine Zeit mehr für Groove. Keine Zeit für eine Bridge. Einfach nur 3:20 Minuten Lala. In einer Einheitsintensität. In einer Einheitsgeschwindigkeit. Nichts mit Spannungsaufbau und Klimax. Nur noch Dauerberieselung. Musik als Massenware. Maximal eine Idee pro Song. Nichts für Genießer. Genießer legen eine Platte auf und hören die so lange, bis sie zu Ende ist. Die meisten Käufer heutzutage haben den Finger ständig auf dem Knopf "nächster Song". Ich kann mich leider nicht davon freisprechen. Wenn ich etwas ganz Bestimmtes hören will, meistens ein kleiner Ausschnitt aus einem Rockkonzert, dann spule ich direkt zu der Stelle, schaue sie mir an, freue mich, und dann beende ich das. Hab ja wiedergefunden, was ich wollte. Der Rest kann als Ohrwurm im Kopf weiterlaufen.


    Wir sind Kinder unserer Zeit.

  • Was in der Hinsicht für mich tatsächlich recht gut funktioniert, sind die Algorithmen der einschlägigen Streamingdienste. Wenn die für einen Playlists mit neuen Musikvorschlägen erstellen, kann man ganz gut auf spannende, dem zugrundeliegenden eigenen Musikgeschmack entsprechende Neuentdeckungen stoßen.

  • Was für mich gut funktioniert ist meine Tochter, bzw. die Musik, die sie anschleppt.

    Plus der ein oder andere im Bekanntenkreis, der auch über den Tellerrand späht und immer wieder mal eine Perle auspackt.


    Und immer wieder Radio Paradise (gibt's auch als App und streamt dann bis zu CD-Qualität!) und radioeins (vom rbb).

  • Auch weil ich den Eindruck habe, dass eigentlich gar nicht richtig singen können

    Hier hab ich ein gegenteiliges Gefühl. Die sind heute alle ausgebildet, fachlich top aber alles andere geht mir da völlig flöten. Ich höre lieber einen drogenverseuchten und depressiven Kurt Cobain, als eine der von dir genannten Personen*. Von dem, was die Musiker rüberbringen, davon zehre ich. Dieses Gefühl, dass da eine Band was transportiert. Und nicht dieses Gefühl, dass da ein toll ausgebildeter Musiker singt. Das ist mir nicht so wichtig. Es gibt aber auch hier Beispiele von Musikern, die beides verbinden. Da fallen mir gleich die Editors ein. Studierte Musiker, aber da kommt halt irgendwas an bei mir.


    Edit: *Geht hier um Forster, Oerding und wie die alle heißen.

  • Also mein Musikgeschmack hat sich im Laufe der Jahre komplett verändert. Hörte ich in den 70gern hauptsächlich Hard Rock, so bin ich heute auf Heavy Metal :D. Von AC/DC zu Metallica, von Status Quo zu Black Sabbath, von Nazareth zu Deep Purple ...


    Das tolle ist, dass ich mit diesem Geschmack einen tollen Draht zu meinem Neffen bekommen habe. Der Kerl hat mir seine Lieblingscombos näher gebracht: Stone Sour, Shinedown, Rise Against ...


    Besonders gefreut hat mich, dass wir gemeinsam ein Konzert von Queens of the Stone Age besucht haben :rocken:.

  • Mein Junior hatte mich, als er noch nicht allein zu Konzerten durfte, ins Chez Heinz geschleppt.

    Das hat meinen Musikgeschmack dann doch gehörig erweitert um so grandiose Bands wie Terror, Lionheart etc.

    Auch zu NoFX etc bin ich erst spät gelangt.

  • Ich habe soeben neben meinem Iglu getanzt


    Die Playlist (spontan, zeitlich begrenztes Guthaben aufbrauchen):


    Stairway to Heaven (to be a rock and not to roll)


    Sultans of Swing (ich kann immer noch jeden GitarrenTon in der Luft mitspielen, einmal kurz gepatzt)


    Free Bird (Alta!)


    Lazy (live aus Japan, beste Version, mein Talent ist ganz klar im LuftgitarrenBereich)


    Und das ganze in der Sonne, das war geil.


    Jetzt mach ich L.A. Woman an....