DFL-Reformen

  • Bin ich der einzige, der dieser Torlinientechnik eine gewisse Ungenauigkeit attestiert? Der Ball war aus Perspektive der Seitenkamera komplett vor der Linie, in der Animation halb auf der Linie.

  • Das Bild, das bei Sky gezeigt wurde, stellte glaub ich den Zeitpunkt der Berührung mit der Latte dar. Der Moment in dem der Ball sich am weitesten "im" Tor befand.

  • Thema: Videobeweis


    http://www.bundesliga.de/de/li…o-assistent-noblmd17n.jsp


    Unter diesem Link nennt die DFL die vier Einsatzmöglichkeiten.


    Zitat

    1. Bei Regelwidrigkeiten (Foul, Handspiel und Abseits) bei einer Torentscheidung; 2. Bei Strafraumsituationen, in denen vom Schiedsrichter unberechtigterweise auf Strafstoß entschieden wurde beziehungsweise nicht [auf Strafstoß entschieden wurde]; 3. Bei Vergehen, die zu einer Roten Karte führen sollen oder sollten; 4. Im Falle der Verwechslung eines Spielers bei Gelber oder Roter Karte.


    Wie soll das genau funktionieren, wenn der Schiedsrichter das Spiel nicht unterbricht und bis zum Ergebnis der Videoanalyse vielleicht sogar schon ein Tor auf der Gegenseite gefallen ist oder der nicht geahndete Rotsünder möglicherweise durch das nicht unterbrochene Spiel in einer Szene direkt im Anschluss foult und Gelb bekommt, bevor der Videoassi das Rotsignal übermitteln kann?

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  • Ja, wie soll das schon funktionieren? Genauso wenig, wie derzeit, wahrscheinlich. Die Entscheidungen im Promillebereich, die dein Szenario ausmachen, sind zu vernachlässigen. Mich stört es nich, wenn es sich auf die beschriebenen Situationen bezieht.

  • Mein Szenario sind fälschlicherweise nicht unterbrochene Spielsituationen, die den obigen Vorgaben 2 und 3 entsprechen. Wie wird das umgesetzt? Gerade bei nicht gegeben Strafstößen läuft das Spiel meistens normal weiter, nämlich dann wenn der Ball nicht im Aus landet.

    Einmal editiert, zuletzt von strunz ()

  • Das wird man sehen, oder nicht? Derzeit ist es jedenfalls auch nicht perfekt und kann es auch nicht sein. Dein Szenario wird aber wahrscheinlich die Ausnahme sein. Und daher ist das für mich okay.

  • Wieso sollte das die Ausnahme sein? Ich habe keine Zahlen zur Hand, aber die Fehlentscheidungen a) falsch gepfiffen und b) falsch nicht gepfiffen sollten doch in etwa gleichverteilt sein. Nur in Fall a) ist der Einsatz des Assis möglich, ohne das Spiel nachträglich verändern zu müssen. Theoretisch heißt b), dass ein bis zwei Minuten gespielt werden und dann alles auf Anfang gestellt und ein Strafstoß ausgeführt wird.

  • Gut, in dem Fall stimmt das. Ich gehe aber davon aus, dass die dann per Video gefällte Entscheidung von externen Schiedsrichtern auch relativ ad hoc stattfinden soll und auch wird. Sonst müsste eben eine dementsprechend lange Unterbrechung her - und das würde ich wiederum nicht wollen. Das kann ich mir aber auch nicht vorstellen oder höchstens als einmalige Möglichkeit des womöglich benachteiligten Trainerteams.


    Letztlich sehe ich diesen Video-Beweis von aussen als etwas ähnliches an, was wir jetzt schon haben. Nämlich, dass auch der Linienrichter seinem Chef sagen kann, dass irgendwas passiert ist. Dass zwichen einer Nichtentscheidung des Schiedsrichters und einem Hinweis des Assistenten auch mal 30 Sekunden vergehen, ist doch nichts neues. So wäre da eine weitere Instanz drüber. Aber dass beispielsweise Punkt 1 so formuliert ist, wie es in deinem Zitat der Fall ist, zeigt in meinen Augen, dass man den Schiri nicht zu sehr enteiern, aber trotzdem dem schneller gewordenen Spiel Rechnung tragen möchte.


    Nochmal: Wäre die Folge, dass drei Minuten nach einer Tätlichkeit jemand vom Platz gestellt wird, der kurz davor ein Tor schiesst, halte ich erstens für statistisch sehr gering und zweitens für gar hoffentlich nicht einmal möglich.

  • Sonst müsste eben eine dementsprechend lange Unterbrechung her


    Kann man mit Verbraucherinformationen auf dem Videowürfel überbrücken, oder einer Kiss-Cam. Bei einem Topspiel wäre sogar ein Music-Act denkbar :lookaround:

  • Ja. Man könnte sich auch ein Loch ins Knie bohren und Spüli reinschütten.


    Genau mein Punkt: Das ist doch gar nicht gewollt. Hoffe ich. Ich will es jedenfalls nicht.

  • Ich bin gespannt, aber auch skeptisch. Freue mich schon auf so Sachen wie:


    - Strafstoß nicht gegeben
    - In der selben Szene fällt 15 Sekunden später doch noch das Tor (...oder so halb damit man darüber diskutieren kann ob Vorteil oder nicht?!)
    - Tor wird nicht gegeben, da ein nicht gegebener Strafstoß übersehen wurde
    - Strafstoß wird verschossen :engel:

    Einmal editiert, zuletzt von Juk96 ()

  • Das hätte ich gegenteilig interpretiert.


    Wenn aus dem nicht gegebenen Strafstoß sich für den Gegner ein Konter mit Tor ergibt, würde das Tor nicht gegeben und der Strafstoß ausgeführt.


    Was Du schilders würde das Tor so anerkannt werden und auf den Strafstoß verzichtet.

  • Es sind doch gar nicht alle Szenen eindeutig aufklärbar. Auch ein Videoschiedsrichter wird interpretieren/werten müssen. Beispielsweise bei einem Handspiel; Absicht durch Verbreiterung der Körperfläche. Es war doch gerade bei der U-20-WM schon so, dass der Videoschiedsrichter eine richtige Entscheidung falsch korrigiert hat.

  • Das ist doch überhaupt nicht die Frage ...


    Ich gehe nicht davon aus, dass der Schiri im Verdachtsmoment vom Videoassi ein Signal zur Spielunterbrechung bekommt und das Spiel dann ggf. mit Schiedsrichterball weitergeht, wenn der Videoassi dann festgestellt hat, dass es doch kein Strafstoß war.