VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Es war das Thema der Woche in den niederländischen Medien: Bayern-Star Mark van Bommel will für Deutschland spielen. Das jedenfalls hatte der 40-malige niederländische Nationalspieler in einem Interview mit dem lokalen Fernsehsender TV Limburg angekündigt. Die Tageszeitung „De Telegraaf“ berichtete daraufhin, van Bommel hätte bereits mit Bundestrainer Joachim Löw Kontakt aufgenommen.
Auch wenn wir inzwischen August haben – die spektakuläre Einbürgerung entpuppte sich als holländischer Aprilscherz des Jahres. Van Bommel wunderte sich selbst, welche Auswirkungen sein Interview hatte: „Ich habe gedacht, dass jeder mitkriegt, dass das nicht ernst gemeint war. Ich konnte mein Lachen ja selbst kaum unterdrücken.“
96-Spielmacher Arnold Bruggink hat kräftig mitgelacht – sich via SMS über seinen Kumpel lustig gemacht. Inhalt der Handy-Nachricht: „Mark, du bist doch ein Deutscher.“
Van Bommel und Bruggink kennen sich, „seit wir 13 sind“. In diversen Jugendnationalteams und drei Jahre bei der PSV Eindhoven spielten sie Seite an Seite. Nach dem 2:1 der Bayern in Hannover letzte Saison tauschten sie die Trikots. Van Bommel tröstete Bruggink, der erst den 96-Führungstreffer erzielte und später verletzt ausscheiden musste.
Das ist die liebe Seite des 30-Jährigen. Auf dem Platz dagegen ist er „eklig“, findet auch Bruggink. Van Bommels jüngste Eskapade: der Griff in die Weichteile von Stuttgarts Fernando Meira beim Ligapokal im Juli – drei Spiele wurde er gesperrt. „Das war unschön“, sagt Bruggink: „Mark provoziert gern. Er will halt immer gewinnen, egal, wie. Aber eigentlich ist er ein feiner Kerl und ein lustiger Typ.“
Sonnabend soll van Bommel aber nichts zu lachen haben.