Eltern töten ihre Kinder

  • Aber: Um arglos sein zu können, muss man auch zum Argwohn fähig sein. Bei Säuglingen und Kleinkindern ist das in der Regel nicht der Fall. Wer also seine schlafenden Kleinstkinder tötet, handelt in vielen Fällen nicht heimtückisch.


    Auch wenn es grundsätzlich logisch ist, klingt das irgendwie schräg.

  • Macht es echt keinen Unterschied ob man die Tat Wochenlang plant und wartet bis z.B. die Mutter einen geplanten Urlaub antritt und man dann mit den Kids alleine ist?



    Doch, aber nicht bei der Frage, ob Heimtücke vorliegt oder nicht.

  • Vater tötet drei Söhne und eine Tochter (Spon)
    Vater ersticht seine vier schlafenden Kinder (HAZ)
    In Ilsede bei Peine. Wird mir richtig schlecht, wenn ich sowas lese. Kloß im Hals.


    Hab gestern durch Zufall die Mum der 4 Kinder vor unserem Haus getroffen...sie war auf dem Weg zur Kirche...
    Sie wohnten ja nur 3 Strassen weiter...
    Der jüngste ging bei meinem Sohn in den Kindergarten. Junge ist das merkwürdig eine Frau zu treffen der so etwas widerfuhr....

  • Im Stern jetzt neulich wieder ein Artikel zu diesem Thema.
    Darin unter anderem die Feststellung, das immer mehr Geld in Einrichtungen fließt, die solchen Familien helfen sollen, das ganze aber total unkoordiniert läuft: die Einrichtungen unter einander keinen Datenabgleich vornehmen, so dass es manchmal einfach reicht in den Nachbarstadtteil umzuziehen, wenn das Amt dir zu sehr auf die Pelle rückt und da kannst du dann von vorne anfangen...
    Auch interessant, dass man wohl in dem Bereich ganz gut Geld machen kann, wenn man an der richtigen Stelle sitzt.


    Beim Lesen bekam ich zumindest den Eindruck dass es in dem Bereich so läuft, wie auch bei der Arbeitslosenproblematik:
    Viel Geld Reinballern, damit alle leise sind, aber kein übergreifendes Konzept!


    Wie wäre es zum Beispiel, wenn es für jedes Kind eine Akte gäbe, auf die dann Kinderarzt, Jugendamt, Schule und Kindergarten Zugriff hätten?
    Wie wäre es denn, wenn man auffällige Eltern rechtzeitig ganz eng in die Begleitung nähme?

    • Offizieller Beitrag

    Das klingt erstmal ja nichts schlecht. Aber was dann? Was sind "auffällige" Eltern? Wie weit schreitet man bei wem ein? Ist das nicht eine art "unter Generalverdachtstellen" aller Eltern?


    Was könnte man damit wirklich verhindern?
    Wo hört eigentlich das Recht der Eltern auf die Ausübung der Pflege und Erziehung auf? Wann muss, soll "man" einschreiten?


    Das wären alles Fragen, die man sich meiner Meinung nach stellen müsste, bevor man "sowas" installiert.

  • Auch interessant, dass man wohl in dem Bereich ganz gut Geld machen kann, wenn man an der richtigen Stelle sitzt.


    Definitiv gibt es dort viel Geld zu verdienen, auch wenn die "Manager" so tun als wäre das nicht so und ihre Angestellten entsprechend schlecht bezahlen.
    Das die Arbeit mit Familien häufig unkoordiniert und extrem kompliziert läuft (teilweise mit nicht unerheblichem - auch finanziellem und privatem - Aufwand der ohnehin schon schlecht bezahlten Angestellten), kann ich bestätigen. Vieles läuft dann nebenbei. Ohne solch ehrenamtliche Tätigkeiten würde es noch deutlich schlechter aussehen.


    PS: Mein Beitrag betrifft eher den Präventionsbereich in problematischen Familien (Eltern im Gefängnis, Eltern mit Alkohol- und Drogenproblemen, Vernachlässigung etc.) und keinen Fall, wo es bereits zu Mord und Totschlag gekommen ist.

  • 535, viele Fragen, versuche ohne viel Hintergrundwissen zu antworten.


    "Aber was dann? Was sind "auffällige" Eltern?"

    Eltern im Gefängnis, Eltern mit Alkohol- und Drogenproblemen, Vernachlässigung etc.

    , Eltern, die die Us nicht wahrnehmen, Eltern, die nicht zum Elternsprechtag kommen,


    "Wie weit schreitet man bei wem ein?"
    Das wäre dann natürlich von Fall zu Fall zu entscheiden. Mal reicht vielleicht ein Gespräch, mal muss das Kind zum Arzt, mal kommt täglich eine Familienhelferin, bis es besser wird, mal müssten die Eltern zur Elternschule, im schlimmsten Fall müsste das Kind raus aus der Familie.


    "Ist das nicht eine art "unter Generalverdachtstellen" aller Eltern?"
    Ja, so wie alle Autos durch den TÜV müssen, warum nicht auch Familien? Ist alles okay, muss ja keine Handlung folgen.


    "Was könnte man damit wirklich verhindern?"
    Im schlimmsten Fall siehe Threadtitel, aber darum geht es mir ja gar nicht. Das sind ja nur die Eisbergspitzen. Mir ginge es darum, dass die Hilfe koordiniert läuft. Dass es eben diese einer Kinderakte gibt (und nicht jeder Heini einen neuen Vorgang anlegt und nach viel Zeit dann das feststellt, was die anderen Stellen ihm schon längst hätten sagen können). Dass die ganzen Servicebetriebe um Familie und Kind verzahnter und effektiver arbeiten können.


    "Wo hört eigentlich das Recht der Eltern auf die Ausübung der Pflege und Erziehung auf? Wann muss, soll "man" einschreiten?"
    Immer da wo das Wohl des Kindes gefährdet wäre, oder?


    Definitiv gibt es dort viel Geld zu verdienen, auch wenn die "Manager" so tun als wäre das nicht so und ihre Angestellten entsprechend schlecht bezahlen.


    Und das ist doch der Oberkracher.
    Dreckslohn für die Leute an der Front, die zum Teil eben nur durch ihr Engagement den Laden am Laufen halten, oder aber eben ausgebrannt und desillusioniert sind. Die, wenn etwas schief geht, aber diejenigen sind, die öffentlich gesteinigt werden!


    (".."= Zitate von 535)

  • Ein noch größerer Kracher ist, dass dort auch die Kirchen, die Diakonie und andere Organisationen (DRK bspw.) mitmachen und kassieren.
    Also ich behaupte mal, dass man eine Vergütung in Höhe von ca. 800 € netto in Steuerklasse 4 Faktor für oftmals 30 - 35 Stunden pro Woche (lt. Vertrag natürlich weniger) als Dreckslohn bezeichnen kann. Also ja, definitiv eine Unverschämtheit. Da wird einfach die Menschlichkeit ausgenutzt, die viele in diesen Bereichen beschäftgiten Menschen an den Tag legen.


    Im Grunde genommen kann man immer nur hoffen dass Verwandte, Bekannte, das Umfeld der entsprechenden Personen die Signale erkennen und entsprechend handeln bzw. die zuständigen Stellen um Hilfe bitten.
    Bei solch offensichtlichen Fällen wie Haftstrafen oder Verurteilungen wird mit Sicherheit schon gehandelt. Übel ist, wenn gewalttätige Eltern ihr Handeln vertuschen können, weil keiner aus dem Umfeld was "merkt". Deswegen bin ich auch kein Freund einer "Herdprämie", da dann ein weiteres Stück Kontrolle flöten gehen würde.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde das alles - sorry - nicht greifbar genug.
    Mir ist schon klar, dass Du da keine exakten Antworten geben kannst. Wie auch!
    Wie gesagt: Sorge macht mir vor allem die Abgrenzung. Wer bestimmt ab wann, was dem Wohl des Kindes förderlich ist und was nicht?
    Impfverweigerer? Immer nur die Mutter beim Elternabend? Dumme Eltern? Eltern mit wenig Geld? Raucher? Alkoholiker? Ab und zu Betrinker? Eltern mit mehr als drei Kindern? Vier? Sechs? Religiöse Erziehung? Scientology böse, Christentum gut? Eltern die ihren Kindern niemals was vorlesen, sondern die nur vor die Glotze setzen?


    Meine Beispiele und "Abers" sind natürlich gezielt fragwürdige - das ist mir klar und so gewollt ;) Die Mutter, die ihre Kinder krankenhausreif schlägt ist ja aus meiner Sicht nicht strittig.


    Zum TÜV-Beispiel: Ja klar das ist richtig. Aber es macht doch einen gewaltigen Unterschied, ob einem das Auto stillgelegt wird, oder das Kind weggenommen wird. Wenn man meint, dass das ungerechtfertigt sei, ist es zwar beides doof - aber bei einem Kind ja nun doch was ganz anders mit ganz anderen Konsequenzen.


    Ich bin da gespalten. Sehr.

  • Müsste nicht eine Mutter, die sieben Kinder hat und trotzdem aus eigensinnigen Motiven ("Selbstverwirklichung" oder so´n Käse) berufstätig ist, und das nur mit Hilfe von Kinderbetreuung durch Dritte umsetzen kann, ebenfalls regelmäßig von der Familienhilfe besucht werden? Ist denn nicht (ständige Rechtsprechung aller möglichen Gerichte) die persönliche Betreuung der Kinder durch ihre Eltern das Beste für den Wurf? Natürlich sozialadäquat ergänzt durch Schule und Kindergarten. Aber Nannies dürften dann ja eigentlich nicht sein.

  • Wie gesagt: Sorge macht mir vor allem die Abgrenzung. Wer bestimmt ab wann, was dem Wohl des Kindes förderlich ist und was nicht?
    Impfverweigerer? Immer nur die Mutter beim Elternabend? Dumme Eltern? Eltern mit wenig Geld? Raucher? Alkoholiker? Ab und zu Betrinker? Eltern mit mehr als drei Kindern? Vier? Sechs? Religiöse Erziehung? Scientology böse, Christentum gut? Eltern die ihren Kindern niemals was vorlesen, sondern die nur vor die Glotze setzen?


    Sei Dir sicher, dass man vernachlässigte Kinder ganz, ganz hervorragend erkennen kann.
    Vor allem, wenn man ein geschultes Auge hat.

  • Müsste nicht eine Mutter, die sieben Kinder hat und trotzdem aus eigensinnigen Motiven ("Selbstverwirklichung" oder so´n Käse) berufstätig ist, und das nur mit Hilfe von Kinderbetreuung durch Dritte umsetzen kann, ebenfalls regelmäßig von der Familienhilfe besucht werden?


    Ein Schelm, wer.....

  • Müsste nicht eine Mutter, die sieben Kinder hat und trotzdem aus eigensinnigen Motiven ("Selbstverwirklichung" oder so´n Käse) berufstätig ist, und das nur mit Hilfe von Kinderbetreuung durch Dritte umsetzen kann, ebenfalls regelmäßig von der Familienhilfe besucht werden?


    In meinem Gedankengebäude würde sie wie alle anderen besucht werden. Läuft alles gut, werden vielleicht auch die Abstände länger.


    Wer bestimmt ab wann, was dem Wohl des Kindes förderlich ist und was nicht?


    Naja, das machen dann die Profis. Es gibt ja schon bestimmte Signale und Hinweise ab wann ein Kind vernachlässigt gilt. Einer deiner genannten Punkte reicht sicher nicht, aber wenn mehrere zutreffen, dann sollten eben alle Alarmglocken bei allen Beteiligten klingeln. Und eben nicht nur beim Kindergarten und dann passiert nichts weiter.


    Zum TÜV-Beispiel: Ja klar das ist richtig. Aber es macht doch einen gewaltigen Unterschied, ob einem das Auto stillgelegt wird, oder das Kind weggenommen wird. Wenn man meint, dass das ungerechtfertigt sei, ist es zwar beides doof - aber bei einem Kind ja nun doch was ganz anders mit ganz anderen Konsequenzen.


    Du hast dann ja immer noch den Rechtsweg offen. Wenn dir die Entscheidung nicht passt, dann kannst du auch in meinem Modell Beschwerde einlegen. Ich denke ja jetzt erstmal in den bestehenden Systemen.


    Vielleicht kann man das. Dann dürfte es aber gar keine Problem geben.
    Außerdem: Was ist auf dem Weg dorthin?


    Das verstehe ich nicht!

  • und in der praxis läuft das dann so ab, daß kristina schröder entscheidet wie ich mein kind zu erziehen hab?

    Einmal editiert, zuletzt von Fanta ()

  • Vielleicht mal jemand fragen, der sich mit sowas auskennt. Margot zum Beispiel. Könnte sich der faule Sack aus Conce glatt mal nützlich machen.

    • Offizieller Beitrag

    Fanta drückt aus, was ich (unter anderem) meine.



    Das verstehe ich nicht!


    Und hier meinte ich, dass man verwahrloste Kinder bestimmt erkennen kann. Aber besser wäre es ja, wenn man verhindern könnte, dass sie verwahrlosen (sofern man erstmal definiert hat, was "verwahrlost" denn nun genau ist). Das hieße aber wieder: Früher eingreifen.


    Alles in allem bleibt es - aus meiner Sicht - eben schwierig, weil man festlegen müsste was "gut" und was "schlecht" ist. Und ich halte es keineswegs für ausgemacht, dass es da einen allgemeingültigen Konsens gäbe.

  • der hat grippe. außerdem glaube ich, daß ein aufeinandertreffen von margot und kristina unweigerlich zu einem alles verschlingenden schwarzen loch führt.