NP (18.01.2008): Engländer und Russen jagen Enke

  • Engländer und Russen jagen Enke


    Vorsicht, 96! Robert Enke wird von englischen und russischen Klubs mit millionenschweren Angeboten umworben.

    VON GUNTHER NEUHAUS
    HANNOVER. Dieser Kniefall bereitet 96 nur leichte Sorgen: Robert Enke fasste sich gestern wiederholt ans rechte Bein und ließ sich von Physiotherapeut Björn Pabel behandeln. Nach 50 Minuten brach er das Training ab. „Eine reine Vorsichtsmaßnahme“, sagte Dirk Bremser, der erneut den grippekranken Cheftrainer Dieter Hecking vertrat. „Robert hat Probleme mit der Kniescheibe. Sie schmerzt, wenn er das Knie beugt.“ Das sei aber „nichts Gravierendes“.
    Sie wollen jedes Risiko vermeiden, denn die Nummer eins im Tor ist unersetzlich für 96. Die Qualität des Nationalspielers ist natürlich auch der Konkurrenz nicht verborgen geblieben. Vor der Vertragsverlängerung (bis 2010) mit 96 im Dezember 2006 hatte sich Stuttgart intensiv um Enke bemüht und mehr als 2,5 Millionen Euro Jahresgehalt geboten. Alles vergebens.


    Auch im Ausland verfolgt man Enkes Leistungen mit Interesse. In der Hinrunde saßen wiederholt Spione aus England auf der Tribüne der AWD-Arena, sie wurden vor allem mit Hanno Balitsch in Verbindung gebracht. Das ist aber höchstens die halbe Wahrheit – sie waren auch wegen Enke da.
    Inzwischen locken mehrere zahlungskräftige Klubs aus der Premier League den 96-Kapitän mit Millionen-Offerten. Der FC Middlesbrough sucht einen Nachfolger für Mark Schwarzer (35) und bot Enke mehr als zehn Millionen Euro für drei Jahre – bei 96 bekommt er zwei Millionen Euro im Jahr.


    Auch in Russland ist zurzeit viel Geld im Spiel. Enke wurden über Mittelsmänner Top-Verträge angeboten – ebenfalls im zweistelligen Millionen-Bereich. „Das ist kein Thema für Robert“, blockt Berater Jörg Neblung aber diese Avancen ab. 96-Sportdirektor Christian Hochstätter sieht Enkes Zukunft ohnehin in Hannover: „Robert hat einen Vertrag und ist eine wichtige Größe bei 96. Wir wollen mit ihm hier etwas aufbauen.“