Wir haben am Wochenende unseren Vertrag für die Montessori-Schule in der Südstadt abgegeben und freuen uns, nach jetzt knapp 5 Jahren im Montessori Kinderhaus in der Milanstraße, das nächste Kapitel aufschlagen zu können. Auch wenn wir schon wussten, dass wir irgendwann die Zusage bekommen werden, bzw. automatisch hoch rutschen, war es doch ein toller Moment.
Wir haben ab Sommer ein Schulkind. Wahnsinn. Er ist doch gerade erst geboren.
Eine Freundin schrieb nur: "Jaaa, die Unterschrift in die Armut." Aber wir wollten das ja so, und haben uns da auch bewusst für entschieden, also wird jetzt auch nicht gejammert.
An der Richtigkeit dieser Wahl kann doch nun wirklich keine/r von uns ernsthaften Zweifel hegen.
Maria Montessori hält bekanntlich in ihrem letzten Studienjahr 1896 in Rom den obligaten Vortrag vor ihren Kommilitonen, der sich zu einem gesellschaftlichen Ereignis mit vielen Gästen entwickelt, denn viele wollen die erste Frau sehen (vielleicht auch scheitern sehen) die tatsächlich das Medizinstudium abschließen will.
Im gleichen Jahr, 1896, reicht sie ihre Dissertation (Thema: „Ein klinischer Beitrag zum Verfolgungswahn“, „Contributo clinico allo studio delle Allucinazioni a continuto antagonistico“) ein,
auf sechsundneunzig handgeschriebenen Seiten.
(Übrigens eine Arbeit von besonderer Qualität, denn von den 110 maximal möglichen Punkten erhält sie 105, eine Sensation. Die Urkunde, die nur Männer vorsieht, muss handschriftlich geändert werden: Italien hat seine erste Dottoressa.)