Wir gewinnen 2:1 gegen die Bayern
Von Aline Häger
Am Sonntag steigt das Top-Spiel des 20. Spieltags Hannover gegen Bayern. Im Interview mit SPORT BILD online erklärt der langjährige 96-Kapitän und Mittelfeld-Kämpfer Altin Lala, wie man den Rekordmeister schlagen will. Zudem spricht Lala über das Ziel Uefa-Cup und warnt vor einem Absturz, wie ihn der 1. FC Nürnberg erlebt hat.
SPORT BILD online: Herr Lala, was erwarten Sie vom Kracher gegen die Bayern am Sonntag?
Altin Lala (32): Spiele gegen Bayern sind immer ausverkauft, man könnte 100000 Tickets verkaufen. Für uns geht darum, denen das Leben schwer zu machen und die Punkte in Hannover zu behalten.
Gut für 96: Bayern war zuletzt nicht in Top-Form, nur 1:1 gegen Bremen, dann nur 2:2 im Uefa-Cup in Aberdeen.
Klar ist, die Bayern waren zu Saisonbeginn besser in Form. Da dachte man: Die marschieren durch. Aber sie haben Einzelspieler mit so viel Qualität, ein Spiel allein zu entscheiden. Wir müssen 120 Prozent geben und drei Punkte holen.
Der wichtigste Kreativ-Spieler, Franck Ribéry, fehlt den Münchnern verletzt.
Es ist ein Verlust für die Bayern, ganz klar. Ribéry ist der beste Bundesligaspieler und einer der besten Spieler in Europa. Er holt sich den Ball, geht immer in die Eins gegen Eins-Situationen und kommt meistens vorbei. So schafft er immer Überzahlsituationen im Strafraum. Zudem gibt er Super-Pässe in die Spitze. So ein Spieler ist Gold wert für eine Mannschaft. Auch wenn sie schlecht spielt - eine Einzelaktion von einem Ribéry entscheidet Spiele.
Sein Fehlen ist die große Chance für 96.
Wenn es nicht läuft, kann Ribéry immer etwas mit dem Ball anfangen. Aber Bayern hat die beste Mannschaft, da sitzen Leute draußen, die bei fast jeder anderen Bundesligamannschaft Stammspieler sein könnten. Von daher müssen wir konzentriert und engagiert sein.
Konkret: Wie muss ihre Mannschaft gegen die Bayern auftreten?
Wichtig ist, kompakt zu stehen, denen nicht viel Platz zu lassen und aggressiv zu spielen. Wir dürfen nicht abwarten, was Bayern macht, sondern müssen selber agieren. Dann können wir zu Chancen kommen und müssen die wenigen Chancen dann auch nutzen.
Was tippen Sie, wie geht das Spiel aus?
2:1 für uns.
Hannover ist gut drauf in dieser Saison. Ein Uefa-Cup-Startplatz ist in greifbarer Nähe.
Wir müssen in der Rückrunde die gute Hinrunde bestätigen. Wir versuchen, Schritt für Schritt nach vorne zu kommen. Man muss immer das Beispiel Nürnberg vor Augen haben. Sie haben sich in der vergangenen Saison für den Uefa-Cup qualifiziert und jetzt hängen sie unten drin. Das darf eigentlich nicht passieren. Wir sind in einer ähnlichen Phase wie Nürnberg, wollen aber über einen längeren Zeitraum konstant spielen. Wenn wir die gleiche Punktzahl holen, wie in der Hinrunde (27, d. Red.), ist einiges drin. Aber wir haben noch viel Arbeit.
Der Uefa-Cup muss das Ziel sein.
Ja klar, jede Mannschaft, die sich in diesen Tabellenregionen befindet, hat ein Auge darauf. Wir natürlich auch. Aber erstmal müssen wir von Spiel zu Spiel die Leistung bestätigen und uns immer weiter verbessern.
Sie spielen jetzt in der zehnten Saison in Hannover, haben noch einen Vertrag bis 2009. Wollen Sie den noch mal verlängern?
Ja klar. Ich denke, wenn die Leistung stimmt, wird das auch was. Ich würde gern in Hannover meine Karriere beenden. Aber ich bin 32 Jahre alt, will noch drei Jahre spielen und versuchen, mein Niveau zu halten. Ich denke, das schaffe ich locker.