Umzug nach Hannover - wohin?

  • Deine Kriterien werden im Grunde in jedem hannoverschen Stadtteil erfüllt. Sich in Ruhe alles anzugucken ist auf jeden Fall der richtige Ansatz, denn letztlich hat jeder Stadtteil seine schönen und seine hässlichen Ecken. Die größte Aufgabe ist derzeit ne gute und bezahlbare Bude zu finden, da ist es hinsichtlich Flexibilität nicht das schlechteste, sich nicht völlig auf einen Stadteil zu versteifen.

  • für mich als Single käme immer nur "maximal 15 Minuten zu Fuß zum Bahnhof/Kröpcke" in Frage, also Nordstadt/Vahrenwald/oststadt/Nördliche Südstadt/Calenberger Neustadt ... oder meinetwegen auch Teile von Linden.


    Als Familie mit Kind empfehle ich zusätzlich zu den bereits im Faden diskutieren Gegenden mal einen Blick auf den Stadtplan zu werfen und mal dem Verlauf des Kanals zu folgen. Da gibt es viele unterschätzte Gebiete.


    Vinnhorst beiderseits des Kanals
    östliche List in Kanalnähe
    Kanal Nähe Gehaplatz (3 Stadtbahnlinien und Einkaufsmöglichkeiten ohne Ende)
    Kanal im Bereich Vogelsiedlung und gegen über auf der Misburgseite
    oder auch in Anderten zwischen Bahnhof und Schleuse


    Bei Interesse einfach mal eine gemütliche Radtour den Kanal entlang machen und da und dort mal die Gegenden begutachten. Habe schon viele nette Wohnlagen gesehen dort. (Uferzeile z.B.)

  • Ich bin am Kanal aufgewachsen, ich kann mich nicht entsinnen, dass da jemand ersoffen ist. Obwohl wir da den ganzen Tag rumgeturnt sind. Allerdings gab es damals eine flache Böschung und keine Spundwände.

  • Dann sind die Kinder, die jedes Jahr ertrinken, eben zu dumm.


    Ein weites Feld, Luise. (Effi Briest)


    Zu dumm sicher nicht. Aber wir waren mehr, alle Altersstufen, und haben aufeinander "aufgepasst". In vermeintlich sichereren Gewässern (Freibad, Silbersee) sind mehr Kinder umgekommen.

  • Ich weiß nicht, wie aussagekräftig Anziehungskraft ist, wenn man ständig Straßen überqueren muss.


    Eine Schnellrecherche brachte folgende Zahlen zutage:


    Verkehrstote 2015: In der Landeshauptstadt starben sieben Menschen, im Umland 30 und auf den Autobahnen zwölf Personen. Dabei ein Kind und neun junge Erwachsene.


    Dazu kommen aber, wenn man über Risiko redet, Schwerverletzte:


    Zitat

    Während in der Stadt ein Rückgang auf 234 (2014: 283) schwerverletzte Personen zu verzeichnen ist, bleibt es mit 283 Personen im Umland auf einem ähnlichen Niveau wie 2014 (289).
    Auffällig ist jedoch ein Anstieg der Schwerverletzten bei den Risikogruppen der Kinder von 28 auf 40 und bei den Senioren von 135 auf 143.[...] Der Trend der vergangenen Jahre bei den verunglückten Kindern in der Landeshauptstadt hat sich weiter fortgesetzt und die Zahlen sind erneut leicht gesunken (von 199 auf 189). 172 von ihnen wurden leicht verletzt (2014: 182) und 17 erlitten, wie auch 2014, schwere Verletzungen. Im Umland verunglückten 213 Kinder (2014: 206) - eines starb (2014: vier), 20 wurden schwer verletzt (2014: acht), 192 erlitten leichte Verletzungen (2014: 194).


    Ertrunkene 2013: In Hannover sind im vergangenen Jahr vier Menschen ertrunken, im Umland starben acht Menschen in Flüssen, Seen sowie im Mittellandkanal.


    Eine Aufschlüsselung nach der Nähe des Wohnortes zum Kanal dürfte hinfällig sein, weil die Fallzahlen kaum belastbar wären. Selbst wenn die Daten vorlägen. Unter Umständen schwingen sich Kinder, die weiter vom Kanal weg fahren, auf's Rad, wegen der Anziehungskraft. (D.h. was wäre ein sicherer Abstand und wo in Hannover ist der zu Gewässern gegeben.)


    Irgendwie kann ich aufgrund der Daten kein ernstzunehmendes Risiko durch Kanalnähe sehen. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Bis dahin schiebe ich es auf "Dinge, über die sich Eltern einen Kopf machen, um sich von den wirklichen Risiken abzulenken."


    EDIT: Ich wäre als Kind mal fast in der Beeke (meine, die hieß so) in Hemmingen ertrunken. Zu Hochwasserzeiten. In einem Bach. Es braucht nicht unbedingt einen Kanal. EDIT: Und es war keine Wohnortnähe gegeben, wir waren da zu Besuch.

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  • Man schmeisst die kleinen Scheisser schon als Säuglinge ins Wasser,dann fangen die aus Reflex mit Schwimmbewegungen an.


    Wenn man sie auf die Strasse schubst ,rennen sie nicht instinktiv zurück.


    Türlich ist Strasse gefährlicher.

  • Ich bin mit sechs Jahren alleine mit der Straßenbahn quer durch die Stadt mit Umsteigen am Steintor, um meinen Vater in seiner Werkstatt zu besuchen. Jeden Donnerstag. Und schwimmen konnte ich auch nicht. Kann ich heute noch nicht richtig, will ich auch gar nicht, der Mensch ist ein Landtier.

  • Man lässt Kinder nicht allein raus, solange sie nicht schwimmen können.


    Wenn das wirklich so wäre, hätte sich seit meiner Kindheit viel geändert.


    Wir sind seit wir Laufen konnten unbeaufsichtigt draußen rumgerannt. Gut, Dorf, keine Autos.


    Von wem ich bezüglich der Erziehung meiner Kinder viel gelernt habe, war die kurdische Müttergruppe auf dem Spielplatz in Bielefeld. Die haben sich auf Decken zusammen in's Gras gesetzt und geschwätzt, ohne ein Auge auf die Kinder zu haben. Und immer draußen gewesen, bis es dunkel war.


    Da wir auch oft auf dem Spielplatz waren, konnte ich mich davon überzeugen, dass das funktioniert. Deswegen regen mich die Immigrations-Nachbarkinder auch nicht mehr auf, die bei mir in Linden bis zum Einbruch der Dunkelheit alleine auf der Straße sind. (Auch ab 4 aufwärts, würde ich mal sagen.) Obwohl ich das nicht zulassen würde.


    Eine alleinerziehende Mutter von drei Kindern meinte mal zu mir: Kinder wissen genau, was sie sich zutrauen können. Seitdem wende ich den Grundsatz bewußt an, und es funktioniert tatsächlich. Schwierig sind eben nur Sachen, die sie nicht einschätzen können, wie Straßenverkehr.

  • Wir haben die Weser quasi vor unsere Tür und wohnen nur einige Meter von der Hauptstraße Mindens entfernt. Also wächst er, sozusagen, mit den Gefahren auf. Ich bin froh, das er mit knapp 2,5 Jahren weiß, was bei einer Ampel Grün und Rot bedeutet.
    Morgen möchten wir uns die Südstadt genauer angucken ggf. Döhren dazu nehmen. Wie ist denn eigentlich Linden so? Und Kirchrode nähe Tiergarten?

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  • Wenn ich noch was zu Linden sage, kriege ich Prügel. ;) Aber das geht in jedem Fall. Mit Kind vielleicht lieber Nord, mehr Grün um die Ecke.


    Döhren geht auch, denke ich, die Südstadt ist sehr zentral, aber auch sehr dicht bebaut. Wenn, würde ich mich dort zum südlichen Rand hin orientieren.


    Linden-Süd ist auch nicht völlig uninteressant. Kommendes Viertel.

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