Dokus, Vorträge und Experimentalfilme im Netz

  • Das ist natürlich korrekt. Trotzdem finde ich, dass man dann solche Filmaufnahmen nicht einfach unkommentiert übernehmen darf. Eine kritische Hinterfragung bzw. Anmerkung, dass die Aufnahmen illegal sind sollte schon sein. Da so etwas nicht geschieht wird es insgeheim für gut befunden.

  • Ja, könnte man machen.
    Ich halte es im gezeigten Zusammenhang übrigens nicht nur für gut, sondern für notwendig.


    Aber man kann darauf hinweisen, dass es sich um einen Einbruch handelt...

  • Oder aber teurere Qualität(die man natürlich auch nur anhand von Biosiegeln erahnen(!) kann und sich sicher icht jeder leisten kann, aber da liegen die Probleme woanders) kaufen.
    So machen wir es hier inzwischen. Wir haben seit 3-4 Monaten unseren Fleischbedarf drastisch runtergeschraubt, mehr frisches Gemüse, Obst, andere Agrarprodukte, und Fleisch quasi als Beilage. Eher verzichten wir auf letzteres. Seitdem haben sich meine Blutwerte verbessert und ich fühle mich extrem fit. Bewusstes Essen bringt richtig was.

    • Offizieller Beitrag

    Mir geht es ja dabei jetzt weniger um die Frage, wie man sich gesünder ernährt (und da hast Du sicherlich recht).
    Aber in Konsequenz übst Du ja Verzicht.


    Teurere, hochwertige Qualität geht ja nur, weil sichgd as nicht so viele leisten (können, wollen). Sonst hätte man ja wieder das Mengenproblem.
    Und das Ausweichen auf Gemüse etc. ist ja nicht verkehrt - aber auch hier könnte sich irgendwann das Preis-/Mengenproblem ergeben.
    Tomaten, Gurken, Salate in hochwertiger Qualität in den benötigften Mengen... stelle ich mir genauso schwierig vor wie bei Geflügel.

  • Oder aber teurere Qualität(die man natürlich auch nur anhand von Biosiegeln erahnen(!) kann und sich sicher icht jeder leisten kann, aber da liegen die Probleme woanders) kaufen.
    So machen wir es hier inzwischen. Wir haben seit 3-4 Monaten unseren Fleischbedarf drastisch runtergeschraubt, mehr frisches Gemüse, Obst, andere Agrarprodukte, und Fleisch quasi als Beilage. Eher verzichten wir auf letzteres. Seitdem haben sich meine Blutwerte verbessert und ich fühle mich extrem fit. Bewusstes Essen bringt richtig was.



    megaschwul!

  • wenn du wirklich sicher sein willst und nur dinge essen willst, die fair produziert worden sind, dann würde ich an deiner Stelle schonmal einen Garten pachten und einen Stall bauen


    wenn du wirklich strom haben willst, der fair und umweltfreundlich erzeugt worden ist, dann würde ich schonmal den dynamo am fahrrad anmachen


    wenn du wirklich handy, laptop und den rest der elekto-spielerei haben willst, der fair und umweltfreundlich produziert worden ist, dann kannst du dich von diesen dingen verabschieden

  • das heisst ja trotzdem nicht, dass jede sauerei erlaubt ist. dass massentierhaltung kein ponyhof ist, sollte jedoch auch klar sein. aber ein chicken mc nugget ist ja eigentlich auch nichts, das früher ein lebendes wesen war, gelle? oder bierschinken, oder leberwurst, selbst ein nackensteak sieht aus wie ein nackensteak und nicht wie ein herausgeschnittenes teil fleisch aus irgend ner armen jungsau. ob bio oder nicht. normalerweise sollte man, wenn man sich darüber empört vegetarier werden...veganer noch besser. aber wie fanta schon sagte...

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  • So machen wir es hier inzwischen. Wir haben seit 3-4 Monaten unseren Fleischbedarf drastisch runtergeschraubt, mehr frisches Gemüse, Obst, andere Agrarprodukte, und Fleisch quasi als Beilage. Eher verzichten wir auf letzteres. Seitdem haben sich meine Blutwerte verbessert und ich fühle mich extrem fit. Bewusstes Essen bringt richtig was.


    :daumen: Und vor allem stimmen die letzten Aussagen.

  • Ich glaube, dass "man" sich letztlich darüber im Klaren sein muss, dass man die schiere Menge an Geflügel, die täglich "benötigt" wird, gar nicht tierwürdig "produzieren" kann.
    Darüber hinaus glaube ich, dass den meisten vielen nicht ganz klar ist, was das eigentlich bedeutet: Weiterquälen, oder Verzicht.


    Das ist so nicht richtig, Stephan. Die Grundfrage - Was ist tiergerecht? - ist natürlich für uns und für die Wissenschaft nur schwer zu beantworten. Aber kein Landwirt würde (sollte) die Tiere quälen wie es in den Bildern zu sehen war. Schon allein aus wirtschaftlichen Gründen ist dem Landwirt selber das Wohlergehen seiner Tiere eben nicht egal!


    Es ist hier eine Frage von Strukturen. Wenn wir die Tierhaltung in landwirtschaftlichen Betrieben belassen, dann werden diese Bilder die Ausnahme bei wenigen frustrierten schwarzen Schafen bleiben. Diese gehören bestraft. Wenn wir den bäuerlichen Betrieben die Zukunft verbauen indem wir Auflagen immer höher schrauben und aufgrund unserer Preisgeilheit nur noch Dimensionen alla Wiesenhof wirtschaftlich sind, dann hilft tatsächlich nur das Strafrecht (gegen Wiesenhof) oder der Verzicht.


    Ich habe viele Ställe gesehen, die von landwirtschaftlichen Unternehmern betrieben werden. Da war nicht ein so abartiges Beispiel dabei, vielmehr habe ich den Eindruck, dass diese Menschen höchst verantwortungsoll mit Ihrer Aufgabe, Lebensmittel zu erzeugen, umgehen. Wenn der Stall natürlich einem gewerblichen Unternehmen gehört, er durch einen Verwalter geleitet und da nur für 5,50€ gefrustete Import-Ak´s durchgeprügelt werden, dann provoziert das diese Skandale.


    Landwirtschaft den Landwirten. Auch unter denen gibt es schwarze Schafe - egal ob Bio oder Konventionell. Aber diese werden nicht den langen Atem haben, sich schlechte Qualitäten und Zahlen durch nicht tiergerechte Haltung zu erlauben oder gar Tiere bewusst zu quälen. Sie werden aus dem Markt gedrängt. Dies führt allerdings nicht zu kleinen Einheiten, warum auch? Ich habe den Eindruck, dass es z. B. den Kühen heute deutlich besser geht, wenn Sie mit 150 anderen in einem hellen Boxenlaufstall stehen, als es früher in den engen, dunklen, stinkenden Dielen in Anbindehaltung in meiner Nachbarschaft der Fall war.


    Als Folge eines solchen Skandals muss das System in Frage gestellt - aber nicht alles umgeworfen werden. Weniger Fleisch ist definitiv eine Alternative! Weltweit wird der Fleischkonsum aber dennoch steigen und da sollte man sich sowohl in Entwicklungs - als auch in entwickelten Ländern dafür starkmachen, dass die Erzeugung in der Hand derjenigen bleibt, die vor Ort leben, im Stall arbeiten und am Ende auch das Geld verdienen!!!

    • Offizieller Beitrag

    Grundsätzlich würde ich Dir ja recht geben. Und ich will auch gar nicht verhehlen, dass ich mich in der Materie nicht besonders auskenne.
    Aber: Ich halte dennoch an meiner These fest, dass die Fleischproduktion zu DEM Preis nur so möglich ist.
    Tierhaltung und alles was dazu gehört (Schlachtung, Zerlegung, Verpackung, Verteilung) kann man natürlich in die Hände der Landwirtschaft (zurück) geben. Doch wie soll das zu den derzeitigen Preisen gelingen?
    Das geht doch nur mit der Kolonne rumänischer Maurer, die für 5,50 €/Stunde im Großbetrieb buckeln. Und mit der Ausnutzung jeglichen Sparpotentials.


    Ich heiße das ja nicht gut, merke nur an, dass die Preise deutlich stiegen, änderte man das Herstellungsprocedere (grundlegend) - und das brächte dann unweigerlich Verzicht (auf die jetzt so verzehrten Mengen) mit sich, weil man sich das dann gar nicht mehr leisten könnte.

  • Ich heiße das ja nicht gut, merke nur an, dass die Preise deutlich stiegen, änderte man das Herstellungsprocedere (grundlegend) - und das brächte dann unweigerlich Verzicht (auf die jetzt so verzehrten Mengen) mit sich, weil man sich das dann gar nicht mehr leisten könnte.


    Die Krankenkassen würden sich freuen.

    • Offizieller Beitrag

    Aber das sind doch - mit Verlaub - nur Phrasen!
    Mal abgesehen davon, dass man darüber streiten könnte, ob Fleisch wirklich so ungesund ist (könnte! Lass es uns lieber nicht machen :D ), wer ist denn dazu bereit? Wer wird denn gezwungen Fabrikfleisch zu essen? Gibt es denn sonst nichts anderes zu kaufen?


    Ich wollte ja nur bemerken, dass viele (manche, einige, die meisten) von denen, die die gezeigten Methoden verurteilen, nicht bereit wären sind, die Konsequenzen zu tragen.
    Schau doch nur mal im Supermarkt ins Eierregal: Welche werden denn verkauft? Die von glücklichen Hühnern zu 2,29€/10Stück oder die billigen zu 1,69€/10 Stück? Das war zuvor, als die Hühner noch in engen Käfigen le(b)gten nicht anders. Und da wusste auch jeder wo die Eier her kamen.
    Nein! Aufgeregt wird sich nur wenn es eine Reportage gibt, oder einen "Das Schicksal der Hühner"-Bereicht auf RTL oder sowas. Aber im Laden! Da wird weiter gemacht wie bisher.

  • Ich glaube schon, dass inzwischen in den Supermärkten sehr viel mehr Eier aus Boden-/Freilandhaltung kommen als noch vor einigen Jahren. Das Problem: das macht vielleicht ein Prozent der Eier aus, der Rest geht an Lebensmittelhersteller. Und die kaufen billig ein.


    Aber wir verlieren uns gerade ein wenig. Zurück zum Thema: einfach weniger Fleisch und insgesamt etwas bewusster essen, mehr auf die Herkunft der Lebensmittel achten, dann bewirkt man ein wenig, und lebt gesünder.

  • Als ich vor ca 20 Jahren von Hannover nach Cloppenburg zog, habe ich zum ersten Mal diese Lebensmittelindustrie kennengelernt. Vorher war ich eben Städter und kannte die Landwirtschaft und die landwirtschaftliche Industrie nur aus Medien. Ich habe Ställe gesehen ( Puten, Hühner, Kälber ), Schlachthöfe und hatte im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit die Gelegenheit, mich mit Firmenchefs, Mästern, Ausstallern, Tierärzten, normalen Arbeitern usw zu unterhalten. Für mich war das, was ich da kennengelernt habe, zunächst völlig fremd und teilweise hat es mich auch als Städter befremdet.


    Weil das so war, habe ich mich mit dem Thema Massentierhaltung und industrielle Fleischproduktion näher beschäftigt. Dadurch bin ich zwar kein Experte geworden, habe aber viele direkte und persönliche Einblicke erworben. Als Fazit daraus ergibt sich für mich, dass diese Thematik sehr differenziert zu betrachten ist. Der ARD-Bericht ist daher für mich viel zu oberflächlich und in der Tat so, als ob die Grundaussage schon vorher fest stand. Die dort gezeigten Bilder sind Fakten, unbestritten. Ich bezweifele jedoch, dass sie repräsentativ sind. Wohlgemerkt: ich kennen nur das oldenburgische Münsterland und nicht die Zustände in der ehemaligen DDR. Dorthin hat die Fleischindustrie expandiert, als die Grenzen fielen. Genauso wie es fast jede Branche damals tat. Die Zustände dort sollen nach meinen Informationen deutlich schlechter gewesen sein, als das im Cloppenburger Land der Fall gewesen ist.


    In der Tat geht es Firmen wie Wiesenhof ( in der Folgen steht "Wiesenhof" als Synonym für alle Unternehmen der Lebensmittelindustrie)tatsächlich um Gewinnerzielung. Je mehr, je besser. Da unterschiedet sich Wiesenhof nicht von anderen Unternehmen, die marktwirtschaftlich tätig sind. Genauso wie in anderen Branchen gibt es Mißstände. Es gibt Gesetze und Auflagen, die zu erfüllen sind und die kontrolliert werden. Und wie jedes Großunternehmen aus einer anderen Branche, versuchen diese Wiesenhofs diese Auflagen so niedrig wie möglich zu gestalten und suchen Gesetzeslücken. Und sie drohen mit Abwanderung bzw. Firmenverlagerung - letztendlich also mit dem Wegfall von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen. Das ist nicht erfreulich, aber völlig normal in der Wirtschaft.


    Die in der Doku aufgezeigten Mißstände betreffen in erster Linie den Bereich Mast. Ein Mäster, egal ob Pute, Huhn oder Fleisch, kann entweder seine Tiere frei verkaufen oder einen Vertrag mit einem Großunternehmen abschließen. Beides hat Vor- und Nachteile. Schließt ein Mäster einen Vertrag z.B. mit Wiesenhof ab, so ist dort auf der einen Seite eine Abnahmeverpflichtung enthalten, aber es sind auch Qualitätsstandard zu erfüllen. Der Mäster wird verpflichtet nur bestimmtes Futter zu verwenden ( meistens aus einem Konzernbetrieb Wiesenhofs ), deren Preis er nicht beeinflussen kann. Für die hygienischen Auflagen und für den Tierschutz ist der Mäster alleine verantwortlich. Ein Mäster wird nur Geld verdienen, wenn er eine bestimmte Anzahl an gesunden Tieren an Wiesenhof verkaufen kann. Das funktioniert jedoch nur bei guten hygienischen Verhältnissen, geringen Krankenstand der Tiere( wenig Arzt - und Arztneikosten) und geringer Sterblichkeitsrate. Erfüllt ein Mäster dies nicht, wird er auf Dauer insolvent. Wiesenhof hat eigene Kontrolleure ( neben den Amtstierärzten ), die die Qualitätsstandards genau überprüfen. Wenn ein Mäster diese nicht erfüllt, wird der Vertrag gekündigt. Insofern liegt das Risiko in erster Linie beim Mäster. Wie überall gibt es darunter sone und solche. Ich habe beide Sorten von Mästern persönlich kennengelernt. Mein Eindruck ist, dass die guten Mäster deutlich in der Überzahl sind. Dass es die anderen auch gibt, stört auch Wiesenhof. Gerade solche Berichte wie der aus er ARD sind geschäftsschädigend und aufgrund der Historie von dem Aufdeckungsjournalismus ist man hochsensibel. Wenn dann bekannt wird, dass der Titel des Films, für den noch recherchiert wird und für den um Interviews angefragt wird, schon feststeht, kann ich gut nachvollziehen, dass das Vertrauensverhältnis gestört ist. Dass das ein "Arbeitstitel" sein soll, ist ja wohl ein schlechter Witz. Glauben denn die ARD-Leute, dass die Typen von Wiesenhof komplett naiv sind oder warum bietet man so eine erbärmliche Erklärung an ? In etwa so, als wenn sich Leute vornehmen, einen Bericht über die Bundeswehr zu drehen und als Arbeitstitel nehmen" Die Bundeswehr - Die Mördertrupe und ihr mieses Handwerk". Nein, die Journalisten haben sich selbst entlarvt.


    Zu den Ausstallern: Das sind oft regional ansäßige Kleinunternehmen, die mit billigem Personal arbeiten. Dort arbeiten Leute, die buchstäblich sonst kaum noch eine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben und froh sind, überhaupt noch einen Job zu bekommen. Der Job selbst ist sehr mies, anstrengend, oft nachts - wird aber gut bezahlt. Intelligenz wird nicht gefordert, dafür aber zupacken und Schnelligkeit. Was dabei rumkommt, sieht man im Film. Auch bei den Ausstallern gibt es Regeln. Die werden aber selten eingehalten. Der Mäster selbst ist daran interessiert, dass möglcichst schnell sein Stall leer wird und möglichst alle Tiere lebend im Schlachthof ankommen ( nur dafür gibt es Geld). Wenn es doch Kontrollen gibt, ist das wie Telefonieren im Auto ohne Freisprechanlage: Wird die Polizei entdeckt, verhält man sich ordnungsgemäß - ist sie wieder weg, wird weiter telefoniert. Mit anderen Worten: Hier ist es sehr schwer, die Mißstände abzuschaffen.


    Was die Situation mit den ausländischen, unterbezahlten Arbeitskräften angeht: Das hat mit der Tierquälerei oder mit der der Verantwortung für die Umwelt nichts zu tun - und ist somit auch kein speziellen Problem der Nahrungsindustrie oder von Wiesenhof. Da geht es rein um wirtschaftliche Interessen wie in jeder anderen Branche auch. Solange das legal ist, wird es getan. dadurch wird es nicht besser, aber man kann einem Unternehmen nicht verbieten, legale Möglichkeiten auszunutzen. Ob es einem gefällt oder nicht. Wiesenhof selbst könnte ( aus moralischen oder unternehmenskulturellen Überlegungen) mit seinen Subunternehmern entsprechende Vereinbarungen treffen, dass hier Abhilfe geschieht. Hier kommt dann m.E. die Überlegung von Stephan535 zum Zug: es geht darum, möglichst günstig die Theken der Supermärkte zu füllen.




    (Der Beitrag ist länger geworden als geplant, sorry.)