• heftig:

    durchschnittlich fallen 50 Liter Regen auf den Quadratmeter im April.

    2020 sind es 1,5 Liter.

  • ich bin ja auch für Wasserstoffautos. Da kommt Wasser raus. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Mit Argwohn beobachte ich gerade die Begehrlichkeiten der Autoindustrie nach einer Art neuen "Abwrackprämie" vor dem Hintergrund des Absatzrückganges aufgrund der Corona-Krise. Am Dienstag ist die Autoindistrie diesbezüglich schon bei der Bundesregierung zu Gast. Ich hoffe, dass die damit nicht durchkommen. Um ein Signal in eine andere Richtung zu setzen, habe ich dies zum Anlass genommen, nun dem ADFC beizutreten, damit dieser nun auch von mir ein entsprechendes Mandat mit einer ganz anderen bzw. nicht nur auf Autos ausgerichtete Stoßrichtung bekommt.


    Im Moment macht es der ADFC einem noch etwas leichter, sich dazu zu entschließen. Erstmitglieder erhalten die Jahresmitgliedschaft für das erste Jahr vergünstigt (19,50 Euro) und zwar hier: https://www.adfc.de/formulare/…fuer-einstiegsmitglieder/ (als benötigter Code funktioniert 64-B14) - vielleicht erwärmt sich ja noch jemand hier dafür.

  • Man sollte dabei aber auch nicht vergessen dass ein angekurbelter Autoverkauf gerade auch Italien und Spanien extrem zugute kommen würde, da dort sehr viele Zulieferer der (deutschen) Autoindustrie produzieren.


    Aus sozialer Sicht und gelebter europäischer Solidarität fände ich diese Prämie absolut richtig, aus klimawissenschaftlichen Gesichtspunkten eher nicht so positiv.

  • Aus sozialer Sicht?


    Edit: sollen sie Bürgergeld gießen - dann kauft jeder was er nötig hat.

    Aber verfickte Autos, die von der Straße sollen.....

  • Man sollte dabei aber auch nicht vergessen dass ein angekurbelter Autoverkauf gerade auch Italien und Spanien extrem zugute kommen würde, da dort sehr viele Zulieferer der (deutschen) Autoindustrie produzieren.


    Aus sozialer Sicht und gelebter europäischer Solidarität fände ich diese Prämie absolut richtig, aus klimawissenschaftlichen Gesichtspunkten eher nicht so positiv.

    Klimapolitisch benötigen wir ein alternatives Verkehrskonzept, keine Förderung des Autoverkaufs. Das hast du ja auch formuliert.


    Wirtschaftlich benötigen wir eine Abkehr vom Turbokapitalismus, wie ihn auch die Automobilindustrie befeuert hat. Wenn ich Herbert Diess höre, wie er weiter Verbrennungsmotoren vermarkten will, dann wird mir schlecht. Und wenn er davon spricht, weiterhin Dividenden ausschütten zu wollen, dann muss ich kotzen :kotzen:. Dafür keinen Cent.


    Die europäische Solidarität aus italienischer und spanischer Sicht besteht nicht darin, Zulieferer der deutschen Automobilindustrie zu bleiben. Vielmehr fordern diese Regierungen Euro-Bonds, die in Deutschland auf wenig Gegenliebe stoßen.

  • mal wieder muss ich auf den wunderbaren "lage der nation"-podcast verweisen. Da haben die eine studie über die letzte abwrackprämie besprochen. Annahme war, dass sich die nummer aus dem gesteigerten absatz selbst finanziert. Die wahrheit war, dass der absatz zwar im ersten jahr stark gestiegen ist, in den folgenden jahren aber komplett eingebrochen ist. Die menschen haben ihren eigentlichen autokauf lediglich nach vorne verlegt und vom steuerzahler profitiert. Lange rede kurzer sinn: kompletter blödsinn.


    Deswegen verwehre ich mich gegen staatliche eingriffe. Der markt regelt das.

  • Würde man die Prämie tatsächlich rein für Elektroautos geben, würde man den Verkauf noch einmal stark befeuern, was sicherlich sinnvoll wäre.


    Aber: Dies würde definitiv nicht der deutschen Automobilindustrie nützen, denn die hat entweder keine Fahrzeuge oder kann sie nicht liefern. Nach meiner EInschätzung haben wir uns in diesem Geschäft gnadenlos abgehängt.


    Es wird also am Dienstag nur darum gehen, tote Pferde (Euro 6, Hybride) zu reiten... und da bin ich dann bei Nils pp., obwohl mir natürlich 4.000 Euro extra schon gut in den Kram passen würden (nimmt man dann halt mit!).


    PS: Der Markt würde es regeln, wenn es faire Marktregeln gäbe. Gibt es aber nicht: Windenergie erwürgt, Sonnenenergie gedeckelt, E-Autos über den Verkauf von Dreckschleudern reguliert.

    Einmal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • obk die Zweite

    Du hast das mal wieder nicht durchdrungen. Wenn eine Abwrackprämie nicht reicht, müssen halte mehere alle paar Jahre kommen.

    Wie sollen die Autohersteller sonst ihre Dividenden und Boni finanzieren?

  • Prämie [...] für Elektroautos [...] sinnvoll.

    Ich habe mal etwas zusammengekürzt. Und möchte gern entschieden widersprechen!


    Das Problem ist erstens das Auto, und zweitens der Antrieb. Elektro mag besser sein als Verbrenner, aber lange noch nicht gut. Und das Problem Auto bleibt bestehen. Da ist nichts förderungswürdig!

  • Das sehe ich auch so. Das Konzept "Viel Straße für möglichst unpraktischen Individualverkehr" ist auch dann überholt, wenn dieser Individualverkehr keinen Verbrennungsmotor mehr hat. Denn Probleme wie Parkraum, Stau, etc. werden damit nicht gelöst. E-Autos können maximal eine Übergangstechnologie darstellen, gefördert werden müssen aber andere Konzepte für unsere Zukunft. Solange jeder glaubt (und ggf. sogar damit Recht hat), dass er ein eigenes Auto benötigt, werden die Probleme nicht kleiner.

  • Rick Linger und sasa

    Bei allem Respekt, ihr müßt mal aufhören, allein aus der Stadtsicht zu argumentieren. Es kann doch nicht das Ziel sein, den ländlichen Raum komplett zu entvölkern.


    Das Problem ist ja außerhalb der Städte nicht der Individualverkehr an sich, sondern die Fahrzeuge, mit denen er abgewickelt wird. Und man sieht es doch jetzt schon in der Entwicklung der deutschen Elektrofahrzeuge: man baut Verbrenner nach... ein Auto ohne 600km Reichweite ist kein Auto... und das durchschnittliche deutsche Auto wird 40km am Tag gefahren.

  • Ich sagte ja selbst, dass viele mit Recht davon überzeugt sind, dass sie ein eigenes Auto benötigen. Dürfen sie auch gerne (noch) fahren. Aktuell ist es sehr wahrscheinlich, dass auch mein nächstes Auto ein E-Auto wird. Ich möchte das aber nicht gefördert wissen. Zukunftsfähige Förderung muss in meinen Augen in andere Verkehrskonzepte (z.B. das Wiedererstarken des ÖPNV im ländlichen Raum) fließen.

  • Aber man entvölkert ihn ohne Individualverkehr. Und wie willst Du denn bitte im ländlichen Raum einen ÖPNV installieren? Allein mal so ein grünes Schlagwort "Stärkung des ÖPNV im ländlichen Raum" in den Raum werfen, ändert halt nicht wirklich was an der auch nur mittelfristigen Situation. Wir haben schon jetzt nicht genug Lokführer, um einen Stundentakt nach Hannover und Hildesheim durchzuhalten, wer soll denn die ganzen Zubringerbusse von den Dörfern dann rund um die Uhr fahren (mal abgesehen davon, dass wir dann ja noch mehr prekäre Arbeitsverhältnisse haben)?


    Unsere besten Freunde wohnen in Hildesheim - 33 Minuten mit dem Auto. Wenn ich am Wochenende von denen wieder nach Hause will, muß um 23:07 gehen (insgesamt 18 Minuten Fußweg übrigens (und die wohnen in der Nähe der Uni!), das macht auch nicht jeder... und dann habe ich eine Fahrzeit von 02:07 Minuten! Ach so, und falls ich die 18 Minuten Fußweg mit meinem Rad fahren will, zahle ich pro Rad den Preis für eine komplette Person zusätzlich - Privatbahn halt!


    Wir müssen die Verbrenner jetzt von den Strassen bekommen, und dies gelingt uns halt nicht mit Konzepten, die vielleicht in 20 Jahren fliegen (autonomes Fahren, Wasserstoff pp.).


    Nur ein Beispiel: warum fördert man nicht gezielt Elektrokleinwagen (e-Up, Mii, Citigo) und gleichzeitig den Ausbau von kostenfreien Ladestationen an den P+R-Plätzen. Mit einer 10.000 Euro - Förderung könnte man Kleinwagen mit einer Reichweite von 200km als Neuwagen unter 10.000 Euro anbieten (falls VW vielleicht mal ein paar Milliarden weniger Dividende ausschütten würde). Die könnten tagsüber auf den P+R-Parkplätzen geladen werden und allen wäre geholfen - natürlich bei kostenfreiem ÖPNV.


    Aber Nein, das ist zu einfach (und außerdem regelt/reguliert es ja nicht der Markt, sondern der böse Staat), wir brauchen ÖPNV an jeder Milchkanne, autonomes Fahren und Wasserstoffautos mit einer Reichweite von 1.000 Kilometern....


    Ach so, und was wir dringend brauchen sind streng kontrollierte und scharf sanktionierte Tempolimits - schon jetzt scheitert nämlich das halbautonome Fahren sowohl auf den Bundesstrassen als auch auf den BABs an den Spacken, die rasen wie die Blöden... ist ein tolles Gefühl, wenn Du brav mit 70km/h auf der B3 unterwegs bist und Dein halbautonomer Tempomat voll in die Bremse geht, weil sich wieder mal ein Golf GTI auf dem Weg zur Schicht in den Sicherheitsabstand drängelt....

  • Ich sagte nicht, dass der ländliche Individualverkehr wegfallen soll oder wird, sondern lediglich, dass ich eine Umwandlung des selbigen in E-Verkehr nicht gefördert sehen möchte. Das wird unsere Probleme nicht lösen.

    Nur ein Beispiel: warum fördert man nicht gezielt Elektrokleinwagen (e-Up, Mii, Citigo) und gleichzeitig den Ausbau von kostenfreien Ladestationen an den P+R-Plätzen. Mit einer 10.000 Euro - Förderung könnte man Kleinwagen mit einer Reichweite von 200km als Neuwagen unter 10.000 Euro anbieten (falls VW vielleicht mal ein paar Milliarden weniger Dividende ausschütten würde). Die könnten tagsüber auf den P+R-Parkplätzen geladen werden und allen wäre geholfen - natürlich bei kostenfreiem ÖPNV.

    Um das Beispiel zu nehmen: Gefördert werden müssen da nicht die E-Autos, sondern die P&R-Konzepte. Zum Beispiel dadurch, dass es erstmal ausreichen P&R-Parkplätze gibt (weil die heute, zumindest dort, wo ich sie ab und an nutze, zu 150 bis 200% belegt sind und ganze Wohngebiete mit auswärtigen Autos vollmüllen) und dadurch, dass an diesen P&R-Parkplätzen dann auch ein vernünftiges Kontingent an öffentlichen Verkehrsmitteln zu brauchbaren Zeiten in brauchbarer Quantität und Qualität fährt. Wenn dann "alle" ab P&R-Parkplatz auf den ÖPNV umsteigen, ist es in meinen Augen zweitrangig, ob die Leute die 5-10 km zum P&R-Parkplatz mit einem Verbrenner oder einem E-Auto zurücklegen.

  • Zum Beispiel dadurch, dass es erstmal ausreichen P&R-Parkplätze gibt (weil die heute, zumindest dort, wo ich sie ab und an nutze, zu 150 bis 200% belegt sind und ganze Wohngebiete mit auswärtigen Autos vollmüllen) und dadurch, dass an diesen P&R-Parkplätzen dann auch ein vernünftiges Kontingent an öffentlichen Verkehrsmitteln zu brauchbaren Zeiten in brauchbarer Quantität und Qualität fährt. Wenn dann "alle" ab P&R-Parkplatz auf den ÖPNV umsteigen, ist es in meinen Augen zweitrangig, ob die Leute die 5-10 km zum P&R-Parkplatz mit einem Verbrenner oder einem E-Auto zurücklegen.

    Wir haben ausreichend P+R-Parkplätze (mehr als 100), die auch stark frequentiert werden - allerdings von Verbrennern, die am durchschnittlich 20-30km am Tag zurücklegen. Also von 5-10km am Tag ist da definitiv nicht die Rede, ich bin mir wirklich nicht ganz sicher, ob Dir die ländlichen Strukturen (auch und gerade in Bezug auf die Verkehrskreuze des Bahnverkehrs) da wirklich bekannt sind. Und Du kannst doch nicht wollen, dass dieser Individualverkehr weiterhin mit Verbrennern abgewickelt wird, dann hast Du doch praktisch keinen Effekt für den Klimaschutz


    Das Konzept des ÖPNV scheitert an


    - den zu niedrigen Löhnen und (nicht zuletzt) damit an

    - den zu wenigen Menschen


    Und deswegen wirst Du in den Tages- und Wochenrandzonen weiterhin Individualverkehr brauchen - Du kannst doch nicht an den Wochenenden auch nur einen 1-Stundentakt im ländlichen Raum aufrecht erhalten. Aber darf ich denn nicht mehr ins Kino, ins Theater oder auch nur in ein Restaurant (okay, in Elze gibt es noch ein paar) gehen - nach Corona?