• Wenn Du im gleichen Haus wohnst und arbeitest, fährst Du auch nicht eine Stunde lang im Berufsverkehr durch die Gegend, um zur Arbeit zu kommen. Zu Fuß Treppe hoch/runter, fertig.


    Wenn das Rumfahren aber billiger ist als das Treppensteigen, dann ist das durchaus pervers. Das logische Denken wird verdreht, weil man plötzlich den größten Aufwand betreibt, um Aufwand zu vermeiden.

  • Aufwand bemisst sich primär in Geldeinheiten.


    Wenn die Ersparnis durch günstige Löhne die Transportkosten übertrifft, ist so eine Entscheidung nur rational.
    Warum sollte jemand freiwillig und ohne Grund mehr Geld als nötig ausgeben?


    Das mit dem "Krabbenpulen" kann man gerne noch so sehen, aber

    Zitat

    Irgendwelche Computerteile in Asien herstellen zu lassen und dann hier zusammenzustecken ebenfalls...

    ist doch keine "Perversion".

  • Pervers heißt verdreht. Und wo ich die Verdrehung sehe, steht oben.


    Dann argumentiertest Du mit dem Begriff rational im Sinne von Geld sparend. Aber darum ging's gar nicht.

  • empfehle ich die Lektüre des folgenden Artikels aus dem Handelsblatt:


    http://www.handelsblatt.com/po…eim-klimaschutz;2620672;0


    Klimaökonom ist für mich ein herrliches Unwort. Es zeugt von der üblichen menschlichen Arroganz zu glauben, die Kosten für einen Klimawandel überhaupt berechnen zu können. Stichwort hierzu: Meereserwärmung = steigende Gefahr von starken Stürmen bis Trinkwasserknappheit + Gefahr dass der Golfstrom kollabiert. - Diese Kosten sollen berechenbar sein? In Geld? Die Natur kümmert sich ein Dreck um Geld. Und wenn Kriege um die Ressource Trinkwasser (und Ernährung) geführt werden, dann kann man die ganzen Berechnungen der Kosten auf den Müll schmeissen.


    Nun kann man ja die Frage ob der Klimawandel zB durch den CO2-Ausstoß menschengemacht ist durchaus zur Glaubensfrage erklären. Damit befindet man sich allerdings deutlich im Gestern. - Heute denken Politiker real über die Besteuerung von CO2-Emmissionen nach. Mit anderen Worten: In der Realität ist die Frage bereits entschieden. Allerdings herrscht in aufgeklärten Gesellschaften Glaubensfreiheit ... ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von LordJerry ()

  • Aufwand bemisst sich primär in Geldeinheiten.


    Wenn die Ersparnis durch günstige Löhne die Transportkosten übertrifft, ist so eine Entscheidung nur rational.
    Warum sollte jemand freiwillig und ohne Grund mehr Geld als nötig ausgeben?


    Solange die echten Kosten für Transport und Verarbeitung der Krabben verschleiert werden, und die bemessen sich eben nicht nur anhand der Sprit-, Arbeits- und Zusatzkosten (Zoll, Versicherungen, etc.), sondern müssten auch die Umweltbelastung einbeziehen, ist es günstiger die Krabben von kleinen willfährigen Maroccanerhänden entpanzern zu lassen.


    Es gibt schon länger Überlegungen, wie man den 'Verschleiß' der Umwelt in Kosten einbeziehen kann. Umgesetzt werden wird es eh erst, wenn den Industrienationen das Wasser bis zum Hals steht. Man denke an die tasächlichen Kosten für ein Kilo Rindfleisch...


    Ganz nebenbei:
    Aufwand in der Aschi-Hemisphäre bemisst sich primär monetär. Nicht generell.

  • weil du es schonmal gescchrieben hast. nicht der Golfstrom KÖNNTE kollabieren, sondern der verlängerte arm, der Nordatlantikstrom.


    http://wiki.bildungsserver.de/…rdatlantikzirkulation.jpg


    der Golfstrom wird durch wind angetrieben und ist teil der grossen subtropischen wirbel. beim nordatlantikstrom ergibt sich die zirkulation aus temperatur- und salzunterschieden, die durch höhere temperaturen und süsswassereintrag im nordatlantik beeinflusst werden könnten. wobei mir persönlich ein solches szenario zu spekulativ ist.

  • weil du es schonmal gescchrieben hast. nicht der Golfstrom KÖNNTE kollabieren, sondern der verlängerte arm, der Nordatlantikstrom.


    der Golfstrom wird durch wind angetrieben und ist teil der grossen subtropischen wirbel. beim nordatlantikstrom ergibt sich die zirkulation aus temperatur- und salzunterschieden, die durch höhere temperaturen und süsswassereintrag im nordatlantik beeinflusst werden könnten. wobei mir persönlich ein solches szenario zu spekulativ ist.


    Inwieweit ist denn in dem Zusammenhang die Gefahr spekulativ, dass durch das Abbrechen grösserer Mengen Packeis im Nordatlantik der Salzgehalt des Meeres sich so verändert, dass der Nordatlantikstrom gefährdet wird? Oder ist die Menge Salzwasser generell einfach zu gross, um von den Eisbergen signifikant verdünnt zu werden?

  • weil die eismengen bzw. süsswassermengen doch gigantisch sind, die dafür benötigt werden. hier wurden ja schon häufig modelle, die sich mit dem klimawandel befassen kritisiert die weitaus "sicherer" sind. dennoch gibt es natürlich auch menschen, für die das einbrechen des nordatlantikstromes kurz bevor steht. sollte das passieren, müssen wir nordwesteuropäer die globale erwärmung unbedingt vorantreiben, um die folgen zu kompensieren. ;)

  • Ich hatte mal versucht, mich in das Thema einzulesen. Aber das Problem für einen Laien ist die Uneinigkeit der Forschung auf dem Gebiet und die Ideologisierung jeder Theorie und jeden Resultats.

  • Das stimmt, Pit. Hier wäre man auf gesicherte, wissenschaftliche Erkenntnisse angewiesen und das Problem ist in der Tat, dass sich immer wieder jemand aus Wissenschaftskreisen findet, der andere Positionen vertritt. Allerdings werden insbesondere die Klimawandelleugner durch die Wirklichkeit letztendlich widerlegt: Keine Regierung der sogenannten freien Welt leugnet mittlerweile den Zusammenhang zwischen Erderwärmung und CO2-Emmissionen und fängt daher an, ihre Politik auf CO2-Reduzierung auszurichten.


    Nun gibt es Leute, die sehen darin ein große weltweite Verschwörung und diese tuen sich leichter darin zu glauben als zu wissen.Die vorgebrachten Gründen für diese Verschwörungstheorien sind jedoch eher ideologischer Natur und keinesfalls getragen von wirtschaftlichen Grundüberlegungen. - Daher ist der viel näher liegende Gedanke dieser:


    Wenn sogar die politischen Führer einen Zusammenhang zwischen CO2-Emmissionen und Erderwärmung sehen, dann - und dass lehrt die Geschichte von politisch viel zu spät getroffenen Entscheidungen - dann ist das Problem der Erderwärmung aller Voraussicht noch viel schlimmer, als uns Normalbürgern gegenüber zugegeben wird.

    Einmal editiert, zuletzt von LordJerry ()

  • Der Nordatlantikstrom ist letzten August schon abgebrochen und den ganzen Winter ausgefallen, was lustigerweise keinen interessiert hat. Obwohl es nun eine naheliegende Erklärung für den kalten Winter wäre.

  • Das stimmt, Pit. Hier wäre man auf gesicherte, wissenschaftliche Erkenntnisse angewiesen und das Problem ist in der Tat, dass sich immer wieder jemand aus Wissenschaftskreisen findet, der andere Positionen vertritt.


    Das ist kein Problem. Wissenschaft bedeutet immer auch Uneinigkeit. Wissen entsteht eben hauptsächlich durch Diskurs. Auch und gerade in den Naturwissenschaften. Wie es in der Mathematik ist, weiß ich nicht. Aber Physik, Biologie, Chemie und alle entsprechenden Kombinationen und Spezialdisziplinen dieser Fächer, wie eben Klimatologie und Meteorologie, müssen bei der Erstellung von Rechenmodellen immer die Modelle selbst wie auch die berücksichtigten Eingabegrößen -- samt deren Gewinnung, also Datenerhebung -- permanent hinterfragen. Tun sie ja auch.


    Was uns die Medien immer wieder als Uneinigkeit oder sogar mögliche Fehlerhaftigkeit verkaufen wollen, ist also in Wahrheit nichts anderes als ein ganz normaler Vorgang in den Wissenschaften. Es ist eine Illusion zu glauben, dass es "gesicherte Erkenntnisse" über irgendwas gibt und jemals geben wird. Es gibt aber Wahrscheinlichkeiten, und die Wahrscheinlichkeiten werden immer genauer, desto ausgefeilter die Modelle und die darin berücksichtigten Variablen und desto besser die Methoden zur Datengewinnung werden.


    Da die Zahl der Skeptiker meines Wissens nach über die Jahre abgenommen hat, vermute ich, dass Modelle wie Daten so gut geworden sind, dass man ihre Sinnhaftigkeit zunehmend anerkennt. Das hat wohl eher nichts mit Gehirnwäsche oder Verschwörung zu tun, sondern mit guten Argumenten. Mit Überzeugung auf Basis von wachsenden Wahrscheinlichkeiten und überdies Abgleich älterer Prognosen mit realen Daten.


    Wer es nicht glauben will, sollte sich mal die Geschichte der Theorie der Plattentektonik angucken. Wegener hat die Theorie 1915 vorgestellt, aber erst in den 1960er Jahren setzte sie sich durch. Heute herrscht wohl fast nirgends ein Zweifel über die Existenz der Plattentektonik. Man weiß zwar noch nicht alles darüber und muss vorhandene Ansätze und Erklärungsmodelle immer wieder korrigieren, aber das Grundprinzip -- die Lithosphäre ist in Platten aufgeteilt, die sich bewegen -- ist nicht mehr umstritten.


  • Da die Zahl der Skeptiker meines Wissens nach über die Jahre abgenommen hat,

    Man sollte hierbei allerdings unterscheiden, ob die Klimaerwärmung angezweifelt wird oder ob nur die angeblichen Ursachen angezweifelt werden. Bei den Ursachen kann sich nämlich keiner sicher sein. Und von diesen selbsternannten "Klimatologen" sind die wenigsten Naturwissenschaftler, das gibt den meisten Menschen zu denken, wenn Statistiker ein Gas als Hauptschuldigen ausmachen, das eine der miserabelsten Wärmekapazitäten hat.

  • natürlich ist die wärmekapazität von co2 gering, kommt in der athmosphäre aber auch nicht in "reinform" vor. in erster linie resultiert der treibhauseffekt aus der fähigkeit der absorption von infrarotstrahlung (wärmestrahlung) und der abgabe durch schwingungs- bzw. rotationsenergie. kann co2 viel besser als o2 oder n2. das hat erstmal wenig mit der wärmekapazität zu tun, da es egal ist, wieviel energie gespeichert werden kann. wichtig ist wieviel energie aufgenommen und abgegeben werden kann.
    ausserdem ist es nicht ein gas. methan, stickoxide und wasserdampf (ensteht auch durch temperaturerhöhungen) sind zum teil schlimmer. allerdings ist co2 nunmal der stoff, den die menschheit mit abstand am meisten in die atmosphäre pustet.

  • ausserdem ist es nicht ein gas.

    Au weia! :rofl: Unfassbar. OK, dann erklär mir mal was es sonst ist! So, und da Du Dich ja zumindest ein wenig damit auskennst, kann ich Dir ja fachlich entgegnen. Da CO2 ein lineares Molekül ist, kann es die Wärme nur in Form von Translation, Rotation (zwei verschiedene) und im Prinzip nur 2 Streckschwingungen aufnehmen. Das ist im Vergleich zu Wasser, Methan oder selbst Kohlenmonoxid extrem wenig!!!!! Die Wärmekapazität quantifiziert das nur. Dadurch dass es so wenige Schwingungen gibt, ist die Fähigkeit von CO2 Energie aufzunehmen auch so gering. Wenn Du Dir mal ein IR-SPektrum von CO2 anschaust siehst Du wie wenig Banden das Molekül hat. Es hat eigentlich nur eine ganz kleine Absorbtionsbande. Rein physikalisch gesehen kann CO2 gar nicht das ausfüllen, was viele Ihm zuschreiben!