• Da werden aber ganz schön viele „wenn und abers“ gemacht, um auf die CO2 Einsparungen zu kommen .🙃 Eine Berechnungsgrundlage findet sich aber auch nicht im Kurzpapier.

    Zitat

    Mittel- und langfristig könnte ein Tempolimit auf Autobahnen über die direkte Minderung hinaus auch einen Einfluss auf die Zusammensetzung der Fahrzeugflotte haben. Wenn die Leistung sehr PS-starker Pkw nicht voll ‚ausgefahren‘ werden kann, könnten diese auch weniger attraktiv für Käufer*innen werden. Sollten sich sparsamere Fahrzeuge am Markt durchsetzen, könnte somit auch der Verbrauch auf allen Strecken zurückgehen. In der Folge könnte zusätzlich durch eine verringerte Nachfrage nach leistungsstarken Fahrzeugen in Deutschland die Produktion solcher Fahrzeuge für andere Länder aufgrund von verringerten Skaleneffekten weniger attraktiv werden. Prinzipiell ist es auch denkbar, dass durch die längeren Reisezeiten infolge eines Tempolimits Pkw-Fahrten auf die Schiene verlagert werden und dadurch weitere Klimavorteile erreicht werden können.

    https://www.umweltbundesamt.de…mit_autobahnen_kliv_0.pdf

  • Wichtig bleibt, dass man einen Grund findet, kein Tempolimit einzuführen. Und wenn es nur ein müdes "vielleicht kommen gar nicht alle möglichen Ersparnisse zum Tragen" ist.

  • Wichtig bleibt, dass man einen Grund findet, kein Tempolimit einzuführen. Und wenn es nur ein müdes "vielleicht kommen gar nicht alle möglichen Ersparnisse zum Tragen" ist.

    Viel eher ist es doch so, dass die Studie nach größeren CO2 Einsparungen sucht, um dem Tempolimit ein größeres Gewicht bezgl. des Kampfes gegen den Klimawandel geben zu können. Die oben erwähnten Argumente kommen mir diesbezüglich Müde vor.

    Persönlich fahre ich mit dem PKW sehr selten Autobahn. 90% meiner Autobahn-Kilometer fahre ich mit einem Alkovenwohnmobil und die in der Regel bauartbedingt nicht schneller als 110.

  • Was willst uns damit sagen? Deine Fahrgewohnheiten taugen jetzt auch nicht unbedingt als Argument gegen ein Tempolimit.


    Diese absolute deutsche Weigerung gegen Tempo 130 oder gern auch 120 ist peinlich. Im Rest der Welt funktioniert es doch auch. Warum muss sich Deutschland immer wieder als Arschlochstaat outen? Weil es die FDP als Klimakiller in der Regierung hat. Es ist so bitter.

  • Abwarten.

    In ein, zwei Monaten wird das Tempolimit gegen AKW-Laufzeitverlängerung eingetauscht und plötzlich sind alle zufrieden.

  • Der von einer inzwischen nur noch verhältnismässig kleinen, dabei aber umso lauter agierenden Minderheit der Gesellschaft geführten Kampf gegen ein Tempolimit ähnelt dem sozial autistischen Verhalten von Pubertieren: ich weiss zwar genau, dass ich im Unrecht bin, aber ich ziehe es trotzdem durch, und dies mit den absurdesten Argumenten; in dieser speziellen Frage geht es allerdings am Ende doch wohl mal wieder darum, den hedonistischer Lebensstil nicht einschränken zu müssen.


    Leider wird dies unterstützt dadurch, dass Fakten inzwischen nicht mehr angemessen gewichtet werden, sodass die Fake-News zB. von Diesel-Dieter gleichberechtigt neben den wissenschaftlich gesicherten Fakten stehen.


    Wir sehen dasselbe bei allen anstehenden grossen Problemen und den verschiedenen Lösungsansätzen: Klimakatastrophe, Migrationsbewegung, Ukrainekrieg: überall gibt es rational denkende Mehrheiten, die faktenbasiert aber vergleichsweise leise argumentieren und agieren... und die Schreihälse, die gefühlt den Diskurs bestimmen: Panzerdiskussion, E-Fuels, Atomkraftwerke, Pascha-Vornamen, Klima-Terroristen als Stichworte.


    Konkret: anstatt den wissenschaftlichen Fakt anzuerkennen, dass ein Tempolimit Leben schützt, Staus verhindert, Lebensqualität verbessert und die Emissionen vermeidet... stattdessen die völlig abwegige Diskussion, ob die Vorteile ausreichen - vergleichbar mit der Diskussion, ob es überhaupt geopolitisch etwas bringt, wenn Deutschland Emissionen vermeidet.


    Vor 20 Jahren wäre man mit PolitikerInnen, die Rückgrat haben, relativ leicht aus der Sache heraus gekommen: einfach einführen und gut ist. Aber heute? Man fürchtet sich offensichtlich vor Fackelzügen zum Verkehrsministerium...


    Tatsächlich wäre ein Tempolimit 30-50-70-100 der Gesamtsituation angemessen. Aber vielleicht brauchen wir noch ein paar Schüsse vor den Bug. Ehe das Klima mit uns verhandelt, verhandelt Putin mit der Ukraine - und schneit es in der Hölle.


    01

  • Dann haue ich mal einen raus: Wenn endlich ein Tempolimit kommt, traue ich mich auch wieder auf die Autobahn und muss nicht mehr den teuren Zug nehmen.

  • tempolimit trendet grad auch auf twitter. hab ich mal angeklickt und das war mein erstes ergebnis:

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    ich bin mir sicher, dass man viele ähnliche beiträge findet. das schlimme daran ist, solche aussagen werden ungefiltert von leuten übernommen und an stammtischen, im freundes- und familienkreiskreis und auf der arbeit verbreitet. da kannste mit ganzen akten kommen die belegen, das der co2 ausstoß eben nicht nur gering eingespart wird. interessiert nicht.

    hauptsache freiheit !

    freiheit, das muss man sich mal reinziehen. ein schlag in die fresse für jeden, der im iran, der ukraine oder sonstwo grad in diesem moment sein leben für freiheit riskiert und vieleicht in diesem moment, wo ich hier rumdaddel im interne genau das verliert.

  • So ist leider der Ploß. Sehr beschämend für Menschen in diesem Alter.



    Wie man vor allem beim Thema Tempolimit weiter Geisterfahrer der ganzen Welt sein kann, will mir nicht in den Kopf.

  • Verrückt ist ja auch, dass ein Tempolimit ein so dermaßen geringer Eingriff wäre. Jeder dürfte damit weiterhin jede noch so unsinnige Fahrt in jedem noch so umweltschädlichen Auto machen, egal welche Alternativen es gibt. Nur manche müssten dies dann manchmal etwas langsamer als bisher tun.


    Ohne dass der Staat Autobahnen (vgl. Schnellstraßen inkludiert) gebaut hätte, wäre die Freiheit, beliebig zu rasen, ohnehin eine rein theoretische geblieben. Erst dieser Bau der Autobahnen, im Übrigen auf Kosten der Freiheit der Nichtautofahrer - wo die Autobahn ist, darf ich z.B. nicht Rad fahren und muss ggf. ziemliche Umwege in Kauf nehmen, sie zu queren, ermöglichte es überhaupt, diese Rasefreiheit praktisch auszuleben. Und dann soll es eine unangemessene staatliche Gängelung sein, diese in ihrer faktischen Relevanz nur künstlich geschaffene Freiheit wieder etwas einzubremsen?

  • Skifahren trotz Klimawandel:


    Felix Neureuther – Skifahren trotz Klimawandel? | Reportage & Dokumentation
    Unsicheres Wetter, mehr Kunstschnee, Gletscher auf dem Rückzug: Die Lage in den Alpen ist alarmierend, das weiß auch Ex-Skiprofi und ARD Experte Ski alpin…
    www.daserste.de


    Ich fand das eine sehr interessante und differenzierte Sendung. Und sie hatte für mich gleich drei Aha-Effekte:


    60% der Emissionen entfallen auf die Anreise. Nimmt man dann noch die Emissionen für Unterkunft und Verpflegung, dann scheint am Ende das Skifahren selbst das geringste Problem zu sein, und sogar noch am einfachsten zu dekarbonisieren. Es bleiben natürlich die sonstigen Umweltbelastungen, dazu aber der zweite Punkt. Im Ergebnis scheint jedoch der Skiurlaub aus klimatechnischer Sicht eher günstiger zu sein als der Mittelstreckentrip mit dem Flugzeug zum veganen Selbstfindungstrecking im griechischen oder türkischen Mittelgebirge.


    Der alpine Skisport als massentouristisches Ereignis dürfte sich deutlich schneller erledigen als ich es erwartet habe. Der Klimawandel insbesondere in den Alpen rast mit dramatischer Geschwindigkeit.


    Das kleine Skigebiet, in dem ich das Skilaufen erlernt habe (Obsteig in Tirol), ist schon abgewickelt, den umliegenden Naturschutzgebieten ist die touristische Erschließung erspart geblieben. Immerhin!


    Die anschließende Diskussion habe ich leider nicht ganz verfolgt, bei der Autolobbyistin bin ich ermüdet eingenickt... aber vielleicht tue ich mir das noch mal beim Sport an. Bemerkenswert fand ich die sehr differenzierte Stellungnahme der Klimaaktivistin am Anfang trotz der mal wieder provokanten Fragestellung und des üblichen Unterbrechens des Moderators (der es ja wohl auch übertreiben muss aufgrund seiner Lebenspartnerin - was für eine schwachsinnige Diskussion übrigens). Ob das dann den Abend über so blieb, kann ich (noch?) nicht sagen.


    Was bedeutet es konkret für mich: einen vollständigen Verzicht kann ich mir derzeit noch nicht vorstellen, allerdings werde ich noch viel genauer achten auf möglichst klimaschonendes Reisen (vielleicht sogar per Bahn statt per BEV) und eine möglichst klimaschonende Unterkunft. Und ich werde die Skigebiete stärker hinterfragen. Perfekt ist das trotzdem nicht.


    01

  • Und das sollte daher immer noch jeder für sich entscheiden, ohne dabei mit dem Finger auf den Urlauber zum Selbstfindungstrecking im griechischen Mitelgebirge zeigen zu müssen.

  • Die Urlaubsreise ist nach meinem Empfinden in Deutschland das noch größere Statussymbol als das Auto.

    Und vorallem das individuellere. Große Teile der Bevölkerung definieren sich über ihre kurzen und langen Nah- und Fernreisen. Daher ist die Zündschnur in der Regel sehr kurz.

    Niemand wird in diesem Bereich gern mit politischen Diskussionen belästigt.

  • Ich verzichte vollständig auf Skiurlaube! Das ist mir schon wichtig, das ist es mir wert. :P



    P.S.: Wenn wir alle anfangen, "unser Ding" als für sich genommen nicht so schlimm zu betrachten... nun ja. Da sind wir ja.