• bei neuen, H2ready Gaskraftwerken, die eine direkte Abschaltung alter fossiler Kraftwerke zur Folge hat, kann ich mitgehen. Ich fürchte nur, das nimmt den Druck vom Kessel beim Ausbau der regenerativen Energie. Das muß politisch streng geregelt sein.

  • Weil die Brennstäbe ökologisch abbaubar sind ?

    Auch wenn es etwas dauert ?

  • Meine 8- und meine 10-jährige haben mich gerade gefragt, was eigentlich der Treibhauseffekt ist.


    In solchen Momenten wird einem bewußt, wie wenig man weiß. Klar: Durch Treibhausgase wie CO2 steigt die Temperatur der Erdatmosphäre, soviel konnte ich sofort radebrechen. Aber: Wie sieht eigentlich der präzise Kausalzusammenhang im Kern aus?


    Also auf Wikipedia nachgeguckt, wo sich dann findet, dass die Atmosphäre bei höherem CO2-Gehalt mehr Licht als Wärme absorbiert, das widerum hängt mit unterschiedlichen Wellenlängen des Lichts zusammen, Vergleich mit Treibhaus (der nur bedingt weiterhilft) und das dann so erklärt. Die Kinder waren mit der Erklärung zufrieden und das Gespräch wechselte auf die Folgen bzw. was der Klimawandel für uns bedeutet.


    Ich bin aber noch nicht wirklich zufrieden. Das muss doch anschaulicher zu erklären sein, also der Hauptzusammenhang, so, dass ich es selber besser verstehe.


    Von daher die Frage: Hat jemand gute, einfache, anschauliche Erklärungen, egal ob Text, Grafik oder Video, zur Hand?

    EDIT: Damn, eigentlich wollte ich das im Naturwissenschaft-Faden fragen.

  • Hier ein Kommentar auf Spektrum.de bzgl des Filmes Don't Look Up


    EIN KOMET FÜR DEN KLIMAWANDEL:


    »Don't Look Up« ist kein lächerlicher Katastrophenfilm. Der auf die Erde zurasende Komet persifliert treffend, wie einige Menschen Fakten ignorieren – etwa zum Klimawandel.


    Ein Kommentar von Alina Schadwinkel


    Der Schluss

    Zitat

    Andere, die den Klimawandel verkennen, nutzen Strohmann-Argumente, widerlegen also Scheinargumente, welche nie von der Klimaforschung vorgebracht wurden. Oder sie bedienen sich des Cherry-Pickings, womit das gezielte Weglassen unliebsamer Daten und Befunde gemeint ist. Auch hier liefert »Don't Look Up« eindrückliche Beispiele, etwa wenn es heißt, der Komet könne doch auch etwas Gutes bieten und man könne ihn nutzen. Was theoretisch möglich ist, aber eben das Risiko birgt, dass alles Leben, wie man es kennt, zerstört wird.


    Es sind Momente, die den Film kurzzeitig unerträglich machen. Sie machen fassungslos. Wütend. Ratlos. Und spornen an, nicht aufzugeben.

  • Zu "don't look up" gibt es einen starken Kommentar von George Monbiot beim Guardian. Monbiot hat wohl selber mal in einer Fernsehsendung, in der es um den Klimawandel ging, angefangen zu heulen und kann durch den Film sehr viel mehr seinen Frieden damit machen.

    Zitat

    No wonder journalists have slated it. They’ve produced a hundred excuses not to watch the climate breakdown satire Don’t Look Up: it’s “blunt”, it’s “shrill”, it’s “smug”. But they will not name the real problem: it’s about them. The movie is, in my view, a powerful demolition of the grotesque failures of public life. And the sector whose failures are most brutally exposed is the media.


    While the film is fast and funny, for me, as for many environmental activists and climate scientists, it seemed all too real. I felt as if I were watching my adult life flash past me. As the scientists in the film, trying to draw attention to the approach of a planet-killing comet, bashed their heads against the Great Wall of Denial erected by the media and sought to reach politicians with 10-second attention spans, all the anger and frustration and desperation I’ve felt over the years boiled over.


    Above all, when the scientist who had discovered the comet was pushed to the bottom of the schedule by fatuous celebrity gossip on a morning TV show and erupted in fury, I was reminded of my own mortifying loss of control on Good Morning Britain in November.



    Über den Kommentar bin ich dann auch auf einen älteren (Sept. '21) von ihm gekommen, den ich gerne empfehlen würde, weil selten so eindrücklich die Dringlichkeit der ganzen Angelegenheit klargemacht wird: Earth’s tipping points could be closer than we think. Our current plans won’t work.

  • Interessant, ich hab „Don‘t look up“ gar nicht als Klimafilm wahrgenommen, für mich das eine Satire der heutigen Medienwelt und wie die Menschheit sie nutzt.


    Im Prinzip zeigt er doch nur auf unterhaltsame Weise, das „soziale“ Medien sich nur um den nächsten Gag, Politiker sich nur um die nächste Wiederwahl und Wirtschaftsbosse sich nur um den nächsten Profit scheren. Okay, zusätzlich noch, das nerdige Wissenschaftler nicht komplett resistent gegen Aufmerksamkeit sind.

  • Ähnlich optimistisch waren doch auch einige Einschätzungen hier, und wurden hart verteidigt: "Stellt alles auf Strom um, wir erzeugen heute schon 50% sauber,..."


    Auf Hinweise (mit Modelrechnungen und Quellen), daß das Problem nicht mangelnde Verbraucher sind, sondern auch zukünftig die mangelnde Ökostromerzeugung bleiben wird, wurde ich hart beschimpft.


    Ich war nie gegen Elektroautos (muss man ja erwähnen) - aber wer heute eins kauft, betreibt es (zuende gedacht) mit Braunkohle (gilt auch für elektrische Heizung).

    Das gild solange, bis ausreichend sauberer Strom vorhanden ist, unabhängig davon, ob ich nun selbst nur sauberen Storm verbrauche, und sogar, ob ich ihn selbst erzeuge. Solange nicht genug Strom ohne Braunkohle erzeugt werden kann, wird Öl und Gas durch Braunkohle ersetzt. Durch jedes neue saubere Auto gibt es mehr "Verpennerstrom" in unseren Wohnungen.


    In den Städten kann man so die Luft heute verbessern (löblich) , aber nicht die Co2 Bilanz, oder die Welt retten.


    Dieser Hintergrund ist allen Entscheidungsträgern ja durchaus bekannt, und es werden zb PV-Flächen bei Neubauten schon teilweise aufgrund von Beschlüssen der alten Regierung vorgeschrieben (oder auch in Länder mit CDU Regierungsbeteiligung) - aber wie halbherzig denn bitte. Ich bin gespannt, was die neue Regierung an Förderprogrammen auflegt - bin aber gewohnt pessimistisch. ;)

    Scholz und Co werden jetzt Gas grün waschen (Sachzwang, also nötiger Kompromisse bundes-, und europaweit), sie werden weiter die Großindustrie der Stromerzeuger, und des Autolandes stärken (schon passiert, mit dem Beschluß zur weiteren Förderung der Stromautos in dieser Form).


    Es wird weiterhin jedes zentrale Irrsinnsriesenvorzeigeprojekt gefördert werden, ohne Rücksicht auf Verluste, und Aussicht auf Nutzen.


    Ich brech hier mal ab. :P

  • da du gerade so schön im Thema bist. Macht es aktuell klimapolitisch Sinn unseren gebrauchten Diesel abzuschaffen, obwohl er noch locker 80.000 km schafft, und durch ein e-Auto zu ersetzen?

  • Wen fragst du? - davon hängt nunmal die Antwort ab!

    Aber Einigkeit sollte darin bestehen, daß du nichts überstürzen musst.


    (Pussimodus aus: Wenn du meinen Ausführungen oben folgst, stellt sich die Frage nicht. Entscheide selbst, ob dein Auto mit Kohlestrom, oder Diesel fahren soll )

  • Es geht nicht nur um den Betrieb eines Autos.

    Das springt insofern zu kurz, als dass die Erstellung eines Fahrzeuges auch immense Rohstoffe und Energie verbraucht.


    Stellt sich also konkret die Frage, ab wann es sinnvoll ist, ein existierendes Auto, das mit Diesel/Gas/Benzin läuft, gegen ein Neufahrzeug mit Elektromotor zu tauschen wäre, ohne dass die Energiebilanz dabei kippt.

  • Ich würde mein Auto gerade nicht früher verkaufen, als ich es ohne E-Auto auch geplant hätte. Das ergibt für mich, trotz Nachnutzung meines Autos durch einen Folgebesitzer, wenig Sinn und würde meinem persönlichen Nutzungsempfinden auch widersprechen. Wenn dann eh ein Fahrzeugwechsel ansteht, dann kann man mal die Gedankenspiele zu Kohle, Öl, CO2 und persönlichem Nutzungsverhalten durchspielen und überlegen, ob es ein E-Auto sein kann/soll.

  • Mir wäre die Antwort zu simpel für so ein komplexes Thema. Aber du wirst hier ganz sicher auch vehemente Befürworter und Gegner deiner These finden.