Alltagserkenntnisse

  • Frühestmöglicher Termin in drei Wochen...


    Lustig wird's, wenn man (entschuldige) schwerwiegendere Arztbehandlung sucht und sich '3-6 Wochen' anhören darf.


    Aber unser Gesundheitssystem mit allen Ausläufern ist eh ein Thema für sich. Ein ganz besonderes Thema. Und es ist scheiße, so viel kann man schon verraten. :doh:

  • versichere dich doch privat, dann heißt es: willkommen, machen sie sich oben rum schon mal frei, der herr doktor kommt sofort zu ihnen... dürfen wir ihnen vielleicht einen kaffee bringen, herr prickelpit?

  • Ich fürchte, damit es nicht getan in unserem Fall.
    Aber damit dann auch Ende an dieser Stelle.


    //edit:
    Ganz nebenbei missfällt mir das System der Zweiklassenmedizin zutiefst.

  • Alltagserkenntnis: Die Nachfrage an Fußpflege scheint mitnichten auf dem absteigenden Ast zu sein. Frühestmöglicher Termin in drei Wochen... :|



    Was zahlst du, wenn ich fragen darf, und Bringdienst ;) oder irgendwo in einer Praxis?


    Kumpel mit Verdacht auf Prostataungereimtheiten, muss auch 4 Wochen auf einen Termin beim Urologen warten.


    Prickel, alles Gute!

  • Das Beispiel von musuri ist sehr schön. Nach einer Quelle für die Berechnung der Kreisfläche zu fragen, zeugt doch von zwei Dingen, oder? 1. Wurde das irgendwie formelhaft gelernt, ohne Verständnis dessen, was man da tut. 2. Besteht eine große Verunsicherung in Bezug auf das eigene Wissen. D.h. die Fähigkeit, Wissen eigenständig einzusetzen, kreativ damit umzugehen, fehlt.


    Oder der Student kann noch nicht mal die absoluten Basics, was ich recht traurig finde.


    Liegt das nun an der alten Pädagogik oder an Ansätzen, die versuchen, bildungswissenschaftlich gestützt Schule und Uni zu verbessern? Adressieren wir diese Probleme, indem wir Fachdidaktik stärker berücksichtigen, oder damit, dass wir Schülern weiterhin die Berechnung des Spins in der Quantenelektrodynamik beibringen?


    Warum oder?
    Die Lösung des Problems kann jedenfalls nicht sein, dass man Mathe zum größten Teil aus dem physikunterricht streicht. (Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass sich Schüler schon mit QED beschäftigen)

  • Sehe ich genau andersrum. Der FAZ-Artikel-Ansatz sagt letztlich genau das: Viel Mathe hilft viel. Alle Gedanken zum "wie", zur Qualität und warum Matheunterricht bei so vielen Schülern so grandios scheitert, und das nicht seit gestern, blendet er aus, soweit er sie nicht verunglimpft.


    Da finde ich in Leschs Ansatz, auch wenn ich ihn in sich widersprüchlich finde, deutlich mehr, womit ich was anfangen kann.

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  • Viel Mathe hilft viel.


    Nein, nein. Das wollte ich damit nicht sagen. Ich sage nur: ohne Mathe geht es nicht.
    Natürlich muss man sich darum Gedanken machen, wie man den physikunterricht spannend gestalten kann. Aber die Antwort darauf kann nicht sein, den Mathematikanteil zu streichen. Spätestens auf der Uni kommt dann nämlich der große Schreck.
    Inhalte zu streichen, ist für mich der vollkommen falsche Ansatz. Wie man diese Inhalte spannend und kreativ vermitteln sollte, dass muss doch die Frage sein. Da bin ich ganz bei dir.

  • Das Beispiel von musuri ist sehr schön. Nach einer Quelle für die Berechnung der Kreisfläche zu fragen, zeugt doch von zwei Dingen, oder? 1. Wurde das irgendwie formelhaft gelernt, ohne Verständnis dessen, was man da tut. 2. Besteht eine große Verunsicherung in Bezug auf das eigene Wissen. D.h. die Fähigkeit, Wissen eigenständig einzusetzen, kreativ damit umzugehen, fehlt.


    Oder der Student kann noch nicht mal die absoluten Basics, was ich recht traurig finde.


    Ein ähnliches Beispiel hatte ich in meinem letzten Vorstellungsgespräch: Da wurde ich nach dem Ohmschen Gesetz gefragt. Hatte ich leider gerade nicht im Kopf (war schließlich auch etwa 15 Jahre, nachdem ich es zuletzt gebraucht hatte). Aber ich war in der Lage, es mir innerhalb einer Minute herzuleiten. Selten habe ich solch verunsicherte Personaler gesehen. Die wollten reines Wissen, mit Verstehen konnten die nichts anfangen. Punkten konnte ich damit nicht. Was auch so einiges aussagt.

  • Der schweizer Kanton. :D


    Das ist irgendwie persönlich bedingt und nicht systemisch. Es gibt Leute,die interessiert das wie und warum nicht, und es gibt Leute die sich daran mehr aufhalten als am Ergebnis. 8)

  • Bei der Kreisfläche gehe ich davon aus, dass diese und andere Basics schlichtweg fehlten
    Die Person hat einige Zeit Bio unterrichtet und hat jetzt einen Verwaltungsjob.


    Das ist m. E. das Hauptproblem. Es gibt tolle Lehrer, die ihr Fach lieben und trotz des Schulsystems guten Unterricht machen. Und die anderen, die teilweise nicht so toll sind und nicht mal merken, dass in den Schulbüchern krasse Fehler stehen und die dortigen Inhalte einfach wiederkäuen.
    Ich gebe in der Familie manchmal Bio-Nachhilfe. Bei den Problemen meiner Verwandten würde ich auch scheitern, nach aktuellen Nds-Lehrbüchern kann man bestimmte Sachen einfach nicht verstehen. Teils total krude beschrieben (als ob es die Autoren nicht verstehen) Teils echte Fehler. Aber wie geht man in der Klassenarbeit mit sowas um ....
    Ist bei Mathe wohl ähnlich
    http://www.sueddeutsche.de/kol…che-im-karoheft-1.2712293
    ganz zu schweigen von unlösbares Aufgaben im Mathe-Abi....


    Die "schlechten Lehrer" die fachlich und/oder menschlich vor den Schülern nicht bestehen, landen öfter in der Pädagogenausbildung oder im Ministerium. Das behaupten zumindest meine Lehrerfreunde. Die sagen auch, dass Lehrbücher von Verlagen aus anderen Bundesländern deutlich besser sind, aber die regionalen Anbieter hier bevorzugt werden.


    Ich habe mir vor Ewigkeiten die erste Vorlesungsstunde Biodidatik in der Bismarckstraße angehört. Der Typ war ziemlich selbstverliebt und hat in den 90 Min zwei krasse fachliche Fehler gemacht. Wir waren drei Diplomer und hinterher der Meinung, dass wir bei dem nie ein gutes Examen machen könnten (zu arrogant, um sein Buch nachzubeten ....). So landen dann "Kreisflâchen" in der Schule und unsereins im Wald (wobei Letzteres super ist).


    Manche Sachen sind halt etwas schwerer als andere und die Talente gänzlich verschieden. Na und? Man wächst doch auch mit den Aufgaben. Sofern sie richtig gestellt und altersgemäß lösbar sind. Für mich klingt Mathe in der Physik weglassen wie Laufen im Sport weglassen.

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  • Äh, zitierst Du da jetzt echt Leserbriefe?


    Niemand hat davon gesprochen, Mathe in der Physik wegzulassen. Laufen halte ich für überschätzt und ungesund. Der Sportunterricht wäre nochmal ein anderes Thema. (Was man aber verbinden könnte.)

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  • Varianz, die Extreme der Normalverteilung?
    Gutes Futter (Boden, Männer, Hunde), Wärme, Licht und Wasser im richtigen Mix?
    Und hiermit gebe ich an den Heideförster ab: Irgendso eine Exoteneiche, die in den Wald geschmuggelt wurde. Roteichenblätter sind doch auch recht groß.

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  • Das habe ich so nicht gemeint, wie musuri es liest. Nur, um das dem unbedachten Leser klar zu stellen. Aber es war eh so eine Randbemerkung, momentan hätten wir hier offensichtlich noch genug mit dem angefangenen Thema zu tun, bevor wir neue Fässer aufmachten.


    Die Verknüpfung vom Welfen stimmt natürlich für Sport und Bewegung nicht, denn jeder weiß, dass die natürlich Verhaltensweise von Kindern ist, sechs Stunden am Tag oder mehr aufrecht zu sitzen. Und die Klappe zu halten, solange man nicht aufgerufen wurde.