Alltagserkenntnisse

Ich hatte auf den Welfen geantwortet

Ja, es ist eine echte Teufelseiche.
http://www.directupload.net/file/d/4490/uoqri6ke_jpg.htm

mit offener Wunde

und Mutantenblättern

Zitat von ExilRoter

Niemand hat davon gesprochen, Mathe in der Physik wegzulassen.

Na, laut faz schon.

So richtig konkret wird der Artikel nur an einer Stelle, oder?

Zitat

Gegenüber den vorher geltenden Richtlinien sind in den neuen Abiturvorgaben beispielsweise herausgefallen: Quantenobjekte und Messprozesse, Schrödinger-Gleichung und Anwendungen (Wasserstoffatom, Tunneleffekt), Pauli-Prinzip (Spin, Aufbau des Periodensystems) - alles Themen mit einer engen Beziehung zur Mathematik.

Das, was da noch übrig bleibt, ist für mich in keinem Fall eine mathematikfreie Physik. Vielleicht eine Reduzierung der Mathematik, vielleicht ein anderer Umgang damit, in den Augen der Autoren sicher eine unangemessene Herabstufung, aber kein "weglassen".

Das schönste an dem FAZ-Artikel finde ich, dass er die Schulstudie (immerhin von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft höchstselbst, EDIT: wohingegen von den Autoren des FAZ-Artikels offensichtlich nur einer Physiker ist) wenigstens verlinkt. Dort heißt es zur Mathematik:

Zitat

Mathematik ist unverzichtbar für die Physik. Für die Schule gilt jedoch: So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich. Viele physikalische Phänomene können und sollten ohne streng mathematische Formulierungen verstanden und vermittelt werden, insbes. in der Sek I. An besonders ausgewählten Beispielen sollte freilich die Leistungsfähigkeit der Mathematik für Analyse und Vorhersagen von Beobachtungen demonstriert werden – aufbauend auf bereits vorhandenen mathematischen Kenntnissen der Schüler. In der Sek II wird eine strengere Mathematisierung im Physikunterricht zunehmend sinnvoll.

EDIT 2: Zwei Mathematiker und ein Physiklehrer sind also der Meinung, wenn sich der Physikunterricht in erster Linie um Physik und nicht um Mathe drehen soll, wird er damit überflüssig. Eigentlich schon krass. Deutsche Qualitätsmedien halt.

Dort wird aber der Kernlehrplan Physik für die Sek II in NRW genannt. Dort gibt es nur noch mathematische Bezüge bei Wellenfunktion und
Aufenthaltswahrscheinlichkeit.

Zitat von ExilRoter

So richtig konkret wird der Artikel nur an einer Stelle, oder?

Zitat

Gegenüber den vorher geltenden Richtlinien sind in den neuen Abiturvorgaben beispielsweise herausgefallen: Quantenobjekte und Messprozesse, Schrödinger-Gleichung und Anwendungen (Wasserstoffatom, Tunneleffekt), Pauli-Prinzip (Spin, Aufbau des Periodensystems) - alles Themen mit einer engen Beziehung zur Mathematik.

Das, was da noch übrig bleibt, ist für mich in keinem Fall eine mathematikfreie Physik.

Es heißt "beispielsweise herausgefallen", das heißt, dass das, was der FAZ-Artikel nennt, nicht alles ist. Geblieben ist wenig - siehe meinen vorherigen Beitrag.

Der natürlich völliger Blödsinn ist, wovon man sich mittels einen Blick in diesen Rahmenlehrplan leicht selbst überzeugen kann. Mathematische Modellierung kommt dort themenübergreifend als Kompetenzziel vor.

Zitat von ExilRoter

wenn sich der Physikunterricht in erster Linie um Physik und nicht um Mathe drehen soll, wird er damit überflüssig.

Der Satz ergibt keinen Sinn...

Zitat von Dahl

Dort wird aber der Kernlehrplan Physik für die Sek II in NRW genannt. Dort gibt es nur noch mathematische Bezüge bei Wellenfunktion und
Aufenthaltswahrscheinlichkeit.

Und da ja in Sek I laut DPG auf eine “streng mathematische Formulierung“ verzichtet werden soll, frage ich mich, wo die Schüler eigentlich noch Grundlagen lernen sollen.

Nein, darauf soll nicht verzichtet werden. Es wird auch weiterhin keinen Physikunterricht ohne Formeln geben. Es soll ohne streng mathematische Erklärung verstanden und vermittelt werden.

Wenn der Satz oben keinen Sinn ergibt, wenn Physik jenseits der Mathematik der Physik überflüssig ist, dann gibt es keine Physik, oder nicht? Dann wäre das ein Zweig der Mathematik.

Dann brauchen wir ja keine Experimente mehr. Da können wir einiges sparen.

Zitat von ExilRoter

Es soll ohne streng mathematische Erklärung verstanden und vermittelt werden.

Und ich frage mich dann, wo und wie die Schüler dann die mathematischen Grundlagen lernen sollen. Wenn Physik ohne mathematische Erklärungen vermittelt werden soll.

Zitat von ExilRoter

Wenn der Satz oben keinen Sinn ergibt, wenn Physik jenseits der Mathematik der Physik überflüssig ist, dann gibt es keine Physik, oder nicht? Dann wäre das ein Zweig der Mathematik.

Sorry ich verstehe immer noch nicht, worauf du hinaus willst. Physik kann man nur mit Mathematik lernen. Ohne Mathe kein Physik.

Die mathematischen Grundlagen sollen sie in Mathe lernen. Revolutionärer Gedanke, ich weiß.

Und dass das eine Physik ohne Mathe wäre, ist weiterhin ein substanzloses Hirngespinst der Autoren und von Dir. Die Mathematik hat hier einen anderen Stellenwert in der Physik-Vermittlung.

"Es ist die wichtigste Kunst des Lehrers, die Freude am Schaffen und am Erkennen zu wecken." Und: "Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur."

Wer hat's gesagt?

Derselbe, wie:

"Seit die Mathematiker über die Relativitätstheorie hergefallen sind, verstehe ich sie selbst nicht mehr."

Zitat von ExilRoter

Die mathematischen Grundlagen sollen sie in Mathe lernen. Revolutionärer Gedanke, ich weiß.

Wäre mir neu, dass man in der Schule mathematische Physik im Matheunttericht behandelt. Wir haben uns da jedenfalls nie mit klassischer Mechanik beschäftigt. Dass war immer Teil des physikunterichts.

Nee, die mathematischen Grundlagen der Physik (also z.B., ich zitiere die Mathematiker in der FAZ: "begründen, herleiten, nachweisen, widerlegen, zeigen" soweit es mathematisch gemeint ist) sind mathematisch, werden also in Mathematik gelehrt.

Mein bester Freund ist Physiker. Erst Forschung, dann über ein Jahrzehnt in der Industrie, jetzt Sek-II-Lehrer für Physik und Mathe. Selber ein richtiger Nerd, der in der Sek. I die spezielle Relativitätstheorie nachrechnete, weil er es nicht glauben konnte. (Hat ihn überzeugt.)

Der hat oft über den Frontalunterrichtsstil im Studium geklagt. Der Prof schreibt 6 Tafeln voll, keiner versteht was, alles muss man selber nacharbeiten. (Und das ist das Modell der Physikvermittlung, welches Du meinst, nicht wahr?)

Ich hab' ihn mal gefragt, ob es mal einen richtig guten Moment im Studium gab, was wirklich interessantes. Und er erzählte von einem Experiment, welches ein Prof mal vorführte.

Zitat von ExilRoter

(Und das ist das Modell der Physikvermittlung, welches Du meinst, nicht wahr?)

Nein, überhaupt nicht.

Ich meine nur, dass man die mathematischen Grundlagen in der Schule nicht vernachlässigen darf UND trotzdem es hinbekommen muss, die Schüler für Physik zu begeistern.

Wie ich Dir mit meinem Beispiel zeigen wollte, kommt Begeisterung woanders her. Für viele. Sogar für die richtigen Freaks, zumindest häufig.

Ein Beispiel, wohlgemerkt für Mathe:

Gut, ganz wie du meinst. Nach dem faz Artikel überzeugt mich dieser neue physikunterricht nicht wirklich. Aber ich stecke da thematisch nicht so drin. Mitglied bei der DPG bin ich auch schon länger nicht mehr. Als letztes habe ich den Diskurs um den Karlsruher Physikkurs verfolgt.

Nachtrag: Ich habe das obige Video ausgetauscht gegen ein 4-minütiges von Dan Meyer, um den Punkt schneller klar zu machen.

Hier ist das, was ich zuerst verlinkt hatte, als ich eigentlich das oben finden wollte. Der Vollständigkeit halber. Im Zweifelsfall erstmal die 4 Min. oben sehen, das hier ist etwas ausführlicher bezüglich dessen, warum er es so macht.

Zitat von Welfenprinz

mit offener Wunde

und Mutantenblättern

Wenn es nicht normale Varianz ist - beim ersten Bild dachte ich angesichts der Wurzeln an Panik. Heideförster?