Eredivisie - niederländischer Fußball

  • Uefa-Regeln dürften für ganz Europa gelten, oder?


    edit: ach du meintest die Rote karte...
    Nur warum geht das in Holland und in Deutschland scheinbar nicht..

    2 Mal editiert, zuletzt von Insane96 ()

  • Ich bleibe einfach mal dabei: Ich glaube nicht an eine ungültigmachung. Ist vielleicht ein Übersetzungsfehler? Macht nämlich wirklich keinen Sinn. Es macht eher Sinn zu sagen die rote Karte wird nicht weiter geahndet und taucht auch in keiner Statistik auf.


    Edit sagt: im Nachbarforum wird geschrieben das der Verband die rote Karte annulliert hat. Könnt so stimmen. Macht Sinn.

    Einmal editiert, zuletzt von ostseehajo ()

  • Da sollte sich der DFB mal ne Scheibe von abschneiden, wie der Niederländische Verband reagiert hat! Diese Rote Karte war lt. Regel richtig, aber falsch!!!
    Sie ist jetzt im Nachhinein annuliert worden durch den Verband, und meiner Meinung nach auch zurecht!
    Wo kommen wir denn hin, wenn jetzt jeder Fan auf den Platz laufen könnte, um so etwas zutun, um seiner Mannschaft eventuell einen Vorteil zu verschaffen?!
    Nee, Leute! So etwas hasse ich, was da gestern passiert ist und das soll auch richtig bestraft werden mit Stadionverbot und einer richtigen Geldstrafe!
    Langsam nimmt das für mich überhand, was so auf den Plätzen passiert!!! Hoffentlich wachen wir "richtigen Fans" mal auf und schlagen, bzw. treiben die falschen Fans eines Teams mal in die Flucht :sauer:


    Edith sagt: Habe eben gehört, das der 19 jährige Fan von Ajax seit letzten Jahr Stadionverbot hat und trotzdem bei diesem Spiel war und diese Aktion durchführen konnte!!!
    Dafür wird Ajax nochmal eine Strafe erhalten, weil er ins Stadion kommen konnte :nein:

    Einmal editiert, zuletzt von stone96 ()

  • Genau solche Chaoten(Kinder ;) ) meine ich auch!!! Das sind für mich auch keine Fans :nein:
    Wenn meine Mannschaft verliert, auch wenn es im Derby ist, ärgere ich mich auch richtig, aber dann mach ich nicht so ein SCH... :wut:
    Ich weiß ja nicht,wie es einigen bei Niederlagen geht, aber ich bin schon so lange dabei, da weiß ich wie der Hase läuft, auch wenn es schwer ist ;)

    Einmal editiert, zuletzt von stone96 ()

  • Die Karte war richtig, und vor allem Hedemanns Argumentation ist nichts hinzuzufügen. Abgesehen davon wird ja auch Zurückschlagen unter Spielern bestraft.


    Im Übrigen würde ich behaupten, dass Esteban auch hätte wegrennen können, spätestens als der Hool am Boden lag. Reflex auf einen Angriff muss nicht Zurückhauen sein, sondern kann auch in Abhauen bestehen. Sieht vielleicht nicht so "männlich" aus, ist aber in manchen Fällen deutlich intelligenter, vor allem, wenn man nicht alleine ist. Ruckzuck hätte sich der Hool mit ein paar Dutzend Gegnern konfrontiert gesehen. Ich verstehe die Rücknahme der Karte daher auch nicht, weil damit ein Präzedenzfall geschaffen wird. Man kann ja durchaus das Strafmaß mit Augenmaß handhaben, aber eine Rücknahme?


    Was mich aber vor allem wundert, ist etwas anderes: Ich als Schiedsrichter hätte das Spiel nämlich direkt nach der Roten Karte abgebrochen. Es besteht ein deutlicher Unterschied zwischen einem Flitzer auf dem Platz, der niemandem etwas böses will, und einem Gewalttäter, der auf die Spieler losgeht. Ist letzteres der Fall, kann für die Sicherheit der Akteure nicht mehr garantiert werden --> also Abbruch.

  • Im Tagesspiegel von heute steht:


    Zitat

    Der alkoholisierte Hooligan soll als Grund für seine Tat angegeben haben, den Torwart nicht ausstehen zu können. Später stellte sich heraus, dass er er gar nicht in der Amsterdam Arena hätte sein dürfen, weil ihm wegen früherer Vorfälle längst ein Stadionverbot erteilt worden war. Ein namentlich nicht genannter Ajax-Fan sagte, dass der Täter von Anfang an die Absicht gehabt habe, das Spiel zu stören, um bekannt zu werden.

  • Irgendwie drehen wir uns hier im Kreis mit der Diskussion.


    Die Karte war richtig,...


    Ja, aber nur auf Grund einer blödsinnigen Regel, die offensichtlich Fälle nicht bedacht hat, in denen gewaltbereite Hooligans die Spieler angreifen.


    Abgesehen davon wird ja auch Zurückschlagen unter Spielern bestraft.


    Ja, weil es im SPIEL passiert und der Schiedsrichter das SPIELgeschehen beurteilt.


    Im Übrigen würde ich behaupten, dass Esteban auch hätte wegrennen können, spätestens als der Hool am Boden lag. Reflex auf einen Angriff muss nicht Zurückhauen sein, sondern kann auch in Abhauen bestehen.


    Klar, er hätte sich auch verhauen lassen können. Aber der Grundsatz der Notwehr sagt eben aus: Das Recht braucht dem Unrecht nicht zu weichen. Warum sollte ein Fußballspieler auf sein Recht, sich gegen einen Angriff zur Wehr zu setzen, verzichten, nur weil er auf dem Fußballplatz steht?


    Ich verstehe die Rücknahme der Karte daher auch nicht, weil damit ein Präzedenzfall geschaffen wird.


    Eben, und aus diesem Präzedenzfall muss eine Ausnahmeregelung folgen. Das Geschehen ist sicherlich anders zu beurteilen, wenn ein Spieler beispielsweise einen harmlosen Flitzer umgrätscht. Aber andersherum ist der Präzedenzfall doch viel gefährlicher (wurde jetzt auch schon von mehreren Leuten hier aufgegriffen): Hools, die die gegnerische Mannschaft dadurch schwächen, dass sie deren Spieler angreifen und entweder verletzen oder zur Gegenwehr (und roter Karte) provozieren.


    Was mich aber vor allem wundert, ist etwas anderes: Ich als Schiedsrichter hätte das Spiel nämlich direkt nach der Roten Karte abgebrochen.


    Das sehe ich genau genauso. Insofern bewerte ich das Verhalten des Schiedsrichters auch kritisch, da er sehr schnell gehandelt hat, ohne die außergewöhnlichen Gesamtumstände zu berücksichtigen.

  • 1. Nein, die Regel ist nicht blödsinnig. Wie bei jeder Regel gibt es mal Grenzfälle wie diesen hier, aber prinzipiell ist die Regel richtig so. Vor allem: Wo soll man die Grenze zwischen "harmlosem" Flitzer und "gefährlichem" Hool denn ziehen, mal so rein textlich gedacht?


    2. Auch die Attacke des Hools passierte formal gesehen im Spiel, oder besser während des Spiels auf dem Platz.


    3. Notwehr ist nach meinem Rechtsverständnis das letzte Mittel, wenn gar nichts mehr geht. Solange ich aber vor der Gefahr mit zumutbarem Aufwand fliehen und mich in den Schutz anderer begeben kann, sollte ich das auch tun. Um mich zu schützen, muss ich nicht unbedingt zurückschlagen.


    4. Man macht sich das Leben für zukünftige Fälle ähnlicher Art wesentlich einfacher, wenn man die Karte stehen lässt und über das Strafmaß die besonderen Umstände berücksichtigt. Unter anderem ja auch, dass dem Esteban in der extremen Situation halt die Sicherungen rausgeflogen sind, was -- wie Hedemann schon sagte -- menschlich verständlich ist. Man tut sich aber keinen Gefallen, indem man das bestehende Recht beugt. Mal sehen, wann der Nächste kommt, der Rücknahme einer Karte will -- was im Übrigen auch die Amateurligen betreffen kann, wo dann keine TV-Bilder mehr verfügbar sind.

  • Will das so stehen lassen, nachdem ich schon früher auf Notwehrexzess und "menschlich verständlich" (nein, ich habe das nicht nach Hedemanns postings reineditiert) geschrieben habe, bis auf Mr.Mos Ziff.3:
    Nein, das Recht braucht dem Unrecht nicht zu weichen, auch bei uns nach §§ 32 f. StGB nicht. Es war in meinen Augen richtig, sich zu wehren, anstatt das Hasenpanier zu ergreifen und unter dem Gespött der johlenden Ajax-Meute abzuhauen. Wehren, nicht nochmals treten und nachtreten.


    Die Rücknahme der roten Karte war Quatsch und übers Ziel hinausgeschossen, ein Freispruch ist überall auch nach Anklage noch möglich (oder eine symbolische niedrige Strafe).

    Einmal editiert, zuletzt von 4no1 ()

  • Da ist ein Torwart unter Anspannung und wird angegriffen. Er tritt dann zweimal auf den Angreifen ein. Das ganze passiert innerhalb von drei Sekunden. Meine Güte, die Reaktion war absolut angemessen und die rote Karte wurde glücklicherweise zurückgenommen. Alles gut.

  • Perfide.... naja. Ich fand halt, dass die Ursache für das Ausrasten des TW hier etwas zu kurz kommt.


    Ihr habt alle recht, wenn Ihr sagt, dass die Tritte auf den bereits am Boden liegenden Asi nicht mehr vom Notwehrrecht gedeckt waren. Ist mir trotzdem relativ egal, dass da der eine oder andere Tritt zuviel erfolgte. Klassischer Fall von Exzess. Versetzt Euch mal in die Lage des Torwartes. Er hatte jedes Recht der Welt, den für ihn völlig überraschenden Angriff abzuwehren und den Angreifer - auch mit einem heftigem Tritt in die Eier oder sonstwohin - zu Fall zu bringen. Trutzwehr vor Schutzwehr, so sieht das nämlich aus. Leider hat er dann die Grenzen des Erlaubten überschritten, wobei man davon ausgehen kann, dass dies aus Erregung, Verärgerung oder dem Schrecken erfolgte. Das macht das Ganze nicht nachahmenswert, aber verständlicher.

  • 535, ich finde, dass es da schon einen Unterschied gibt zwischen dem am Boden liegendem Opa in der S-Bahn Station, auf den noch minutenlang eingetreten wird oder den Hoolproll, der Anstalten macht, aufzustehen und tritt und der dann noch zwei Tritte bekommt.

  • Richtig, hier wurde aber von Usern betont, dass sie das genau so gemacht hätten - und das nicht aus dem Affekt, sondern in Ruhe und bewusst.
    Und das ist für mich abartig. Am besten Treten bis er sich nicht mehr rührt - igendwer schrieb "bis keine Gefahr mehr von ihm ausgeht" oder so.
    Großes Kino. Arm. Ganz arm.

    Einmal editiert, zuletzt von WILL(y) ()