Dann gendert mal Bürgermeisterkandidat. Das ist natürlich ein Extrembeispiel.
Deutsche Sprache
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Dazu gab es eine Sofa Diskussion, die Befürworterin meinte das sei ein idiomatisches Wort, da gendert man nur den letzten Teil.
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Unsere Sprache dahin anzupassen, dass wir überall da, wo das sinnvoll ist eine neutrale Form benutzen (Studierende) finde ich ok. In einer direkten Ansprache weiterhin die weibliche und die männliche Form zu wählen, ist mMn sowieso besser (Liebe Wählerinnen und Wähler ...). Sonderzeichen den Worten finde ich per se grenzwertig, aber wenn das in offiziellen (schriftlichen) Texten so sein soll, na gut. Was ich aber nicht mag und auch ganz sicher selber nicht tun werde, sind diese verschluckten, glucksenden Laute, wenn versucht wird, das Gendersternchen mitzusprechen. Ist in Nachrichtensendungen zwischenzeitlich üblich, aber das ist der Punkt, an dem ich raus bin.
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Ich habe neulich eine Doku abgebrochen in der permanent gegendert wurde, dass kann ich mir nicht lange anhören. Bei kurzen Texten ist es mir relativ egal, weil ich die nur überfliege. Aber versuch mal so ein Buch zu lesen …
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Leider gibt es einige Podcastst die ich nicht mehr höre, da sie durch das gendern einfach, für mich, absolut unhörbar sind.
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@Stephan:
Dein Beispiel mit "Richter" finde ich angebracht. "Man" (ich) hat einen Mann vor Augen, obwohl "man" (ich) weiß, dass es auch Richterinnen gibt.
Das Beispiel mit den "Erzieherinnen" finde ich nicht so treffend. In der Praxis wird, so wie ich es von meiner Ehefrau mitbekommen habe, eher von "Erzieherinnen und Erziehern" gesprochen, wenn man die gesamte Berufsgruppe ansprechen will.
Was sage ich denn dann bei diesem Genderwahn ?
Erziehende ?
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Kindergartentanten und -onkelz
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und die dazwischen
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Genau: "Kindergartentanten und -onkelz und die dazwischen" Das dürfte die korrekte Bezeichnung sein.
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Ich vertete immer noch die These, daß "Diskriminierung" von "discriminare" kommt, auf Deutsch: Unterscheiden; einen Unterschied machen zwischen. Da ich für Gleichberechtigung bin, möchte ich nicht zwischen den Geschlechtern unterscheiden (und danach etwa einen Unterschied in der Behandlung machen). Ich halte die Behauptung, Wörter wie "Bürger" oder "Student" stünden bloß für männliche Bürger und Studenten für eine... Behauptung. Es soll ein Feminimum werden, wenn man eine Silbe hinzufügt. "Bürgerin", "Studentin". Aber eine männliche Endsilbe gibt es nicht.
Ich glaube, die Behauptung kommt daher, daß früher im Berufsleben oft Männer gemeint gewesen sind, weil die Mehrheit der Männer gearbeitet hat, während die Mehrheit der Frauen Hausfrauen waren. Ich bin sehr dafür, daß Frauen die gleichen Karrierechancen bekommen, die gleiche Bezahlung für gleiche Leistung und daß das alte Rollenbild überwunden wird. Nur finde ich nicht, daß das Hinzufügen einer Silbe der treffende Weg ist.
Im Gegenteil, ich finde das Gendern richtig störend. Sprachlich störend. Es ist mir schlichtweg egal, ob es ein männlicher oder ein weiblicher Bürger ist. Es ist ein Bürger gemeint. Oder ein Arzt, ein Busfahrer, ein Ingenieur, ein Lehrer, ein Handwerker, ein Schauspieler, ein Passant, ein Besucher, ein Gast. Wenn es für beide Geschlechter gilt, dann sollte man doch bitte nicht unterscheiden zwischen den Geschlechtern.
Es gibt zwar ein paar Doppelbezeichnungen in der Sprache, aber die dienen der besonderen Verdeutlichung. Mit Kind und Kegel (= mit ehelichen und unehelichen Kindern, also mit allen Kindern, mit Sack und Pack, mit großem Gefolge und großem Gepäck). Frank und frei (= frei und frei, also ganz frei). Mit Fug und Recht (= mit Angemessenheit und Recht, also mit voller Berechtigung). Ich finde, das sollte keine Einladung dafür sein, für eine Aussage künftig immer mehrere Formulierungen / Wortschöpfungen / Terminologien / Wortabwandlungen / Ausdrucksweisen / Darstellungsweisen / Redensarten einzubauen. Denn ein Satz sollte auch mal auf den Punkt kommen.
Und dann hat man ja neulich sogar herausgefunden, daß es nicht bloß zwei Geschlechter gibt. Will man jetzt die Diversen - kaum daß sie erkannt sind - bei dieser Sprachreform übergehen? Oder: Wie viele Endungen will man an alle Personenwörter dranhängen?
Sprache ist nun mal eckig. Die Fußballsprache oder die Sportsprache hat einige militärisch anmutende Begriffe. Kommt vielleicht vom Wettkampfcharakter. Auch die Alltagssprache hat an anderen Ecken und Enden ihre Eigenheiten. Linkisch sein, es ist link, es ist rechtschaffen, es ist rechtens, es wird links liegen gelassen, es ist recht und billig, es wird auf links gedreht.
Muß ich jetzt als Linkshänder auf die Barrikaden gehen? Was ist mit Frau Schumann, wird sie irgendwann zur Frau Schuhfrau? Oder Herr und Frau Schu?
Wo genau ist der Neusprech fertig? Und inwiefern hilft er der Gesellschaft, ihr Ziel Gleichberechtigung zu erreichen? Es geht doch eigentlich um Gleichberechtigung und nicht um das Binnen-I oder Gendersternchen oder dergleichen. Wäre doch schade, eine halbe Sprache umzumodeln und dann trotzdem das Ziel zu verfehlen. Gibt es da nicht andere und sicher wirkende Instrumente?
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Sprachen ändern sich, immer und zu jeder Zeit.
Es ist übrigens auch total in Ordnung, Änderungen warum auch immer nicht mitmachen zu wollen.
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Wäre doch schade, eine halbe Sprache umzumodeln und dann trotzdem das Ziel zu verfehlen. Gibt es da nicht andere und sicher wirkende Instrumente?
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Du könntest aber auch "liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger" schreiben. Sieht schöner aus und liest sich auch besser.
Ich hab vor 40 Jahren immer schon gern „Liebe Menschen“ geschrieben. Da gabs noch gar keine Geschlechter. Ich bin quasi ein(e) Aktivist(in).
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Ein bemerkenswerter Beitrag, Pokalheld, Respekt. Darauf baue ich gerne meine Gegenrede auf.
Würden alle Menschen in unserer Gesellschaft so denken und handeln, wie du und die meisten User im Forum, mich eingeschlossen, dann bedürfte es in der Tat keine Veränderung in der Sprache, sie wäre lediglich ein Kommunikationsmittel.
Wie sieht aber die Realität in unsere Gesellschaft aus? Kultureller Hintergrund, Hautfarbe, sexuelle Orientierung, biologisches Geschlecht, Alter, Behinderung und vieles mehr spielen eine entscheidende Rolle zum Beispiel auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt.
Warum aber setzen die Befürworter:innen unter anderem bei der Sprache an? Nun, weil Sprache Realität schafft. Dazu ein Beispiel. Der Kommandant spricht seine Männer und Frauen mit Soldat und Soldatin an und nicht mit Freund und Freundin. Warum? Weil Soldat:in Befehl und Gehorsam impliziert. Ähnlich bei Mitarbeiter:inner-Versammlungen. Mitarbeiter:innen signalisieren die Position. Sprache ist eben auch Machtmittel.
Geht dadurch die deutsche Sprache vor die Hunde? Ich glaube nicht, denn dann wäre sie bereits erledigt. Ich erinnere noch genau, wie die Jugend gescholten wurde, weil sie Anglizismen verwendete und noch verwendet. Warum wird von „shoppen“ gesprochen und nicht von einkaufen. Die Rechtschreibreform an sich war auch Teufelszeug. Die Sprache ist nicht untergegangen und ich gehe davon aus, dass sie auch durch gendern nicht an Wert verliert.
By the way:Ich bin männlich, hetero, weiß und alt, mir persönlich bringt gendern nichts, da ich nicht betroffen bin. Dennoch geht mir die Alltagsdiskriminierung mächtig auf den Sack. Die Welt könnte soviel besser sein, daher pro gendern, einen Versuch ist es wert.
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Genau, ein Versuch ist es auf jeden Fall wert, Versuche sind meist zeitbeschränkt sonst wären es keine Versuche. Also einfach mal alles was kontrovers ist aber ausprobiert werden möchte auf eine gewisse Dauer befristen und evaluieren. Je nach Ergebnis der Evaluation lässt man die Maßnahme dann einfach auslaufen oder verlängert oder entfristet sie sogar. Man wartet jetzt auch auf die Corona Ergebnisse bis zum 30.06. und entscheidet anhand des Ergebnis wie es weiter geht.
Und Thumbs Up für eure sachliche und argumentenhaltige Diskussion!
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Dennoch geht mir die Alltagsdiskriminierung mächtig auf den Sack. Die Welt könnte soviel besser sein, daher pro gendern, einen Versuch ist es wert.
Alltagsdiskriminierung geht mir auch auf den Sack.
Auch bin ich der Meinung, dass die Welt besser sein könnte.
Ich bin jedoch nicht der Meinung, dass Gendern Probleme, die die Gesellschaft fast im Überfluss hat, oder auch nur ein einziges wirklich löst. Ja, Sprache schafft Realität, auch da sind wir einer Meinung. Die Realität ist jedoch identisch und ändert sich nicht, egal ob das generische Maskulinum ("Mitarbeiter"), der Ausdruck "Mitarbeitende", "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" der "Mitarbeiter*innen" genutzt wird.
Gendern zielt m.E. auch nur auf eine von vielen Diskriminierungsformen, nämlich die geschlechterspezifische. Glaubst du wirklich, dass Menschen, die heute andere auf Grund ihres Geschlechtes diskriminieren, wegen des Genderns zukünftig nicht mehr das andere/die anderen Geschlecht(er) diskriminieren?
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Nun, frage ich Betroffene, wird mir in den meisten Fällen gesagt, dass Gendern die Situation für sie besser macht. Es schafft Bewusstsein. Ich brauche auch kein Gendern, aber wenn es anderen dadurch besser geht, bricht mir halt auch kein Zacken aus der Krone, wenn ich es mache.
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Nun, frage ich Betroffene, wird mir in den meisten Fällen gesagt, dass Gendern die Situation für sie besser macht.
Könntest du das bitte mal ausführen? Interessiert mich wirklich.
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Da ich nicht betroffen bin, kann ich das natürlich nur sehr bedingt. Ich hatte es im folgenden Satz anzudeuten versucht. Es schafft Bewusstsein und Sichtbarkeit. Und das scheint sich zumindest besser anzufühlen. Ich erlebe da üblicherweise auch kein militantes Fordern, sondern viel mehr
großeDankbarkeit. -
Wie äußert sich diese große Dankbarkeit?