Lüttich - Hannover 30.11. - Reise, Stimmung, Drumherum

  • In Belgien ist es wie im übrigen Europa - unser Geld nimmt man gerne, geliebt werden wir nicht. In diesem speziellen Fall haben wir 96er aber einen massiven Vorteil: Wir können nach dem Schlusspfiff wieder nach Hause, die müssen in ihrem Rattenloch bleiben.


    Neid muss man sich eben verdienen. :D

  • Mich würde weiterhin interessieren, auf Basis welchen Paragraphen sie mich in Lüttich festsetzen oder der Stadt verweisen könnten, wenn ich aufgrund der allgemeinen Wetterlage einen Schal mit einer 96 drauf trüge.


    Das widerspricht jedem, aber auch konsequent jedem Gedanken von Europa. Will der Bürgermeister dieses belgischen Schweinestalls mir tatsächlich vorschreiben, welche Klamotten ich trage, wenn ich in 'seiner' Kackstadt herumlaufen möchte?

  • Hat nicht der Rat oder Monsieur Le Maire persönlich eine Verordnung erlassen, die alle Regelungen (u.a. doch auch Bußgeldvorschriften) enthält?!. Damit hättest Du dann bereits Deine Paragraphen. Die Verordnung der Lüttich. Die Grundlage für die Verordnung wiederum dürfte im belgischen Kommunalrecht und/oder Polizeigesetz liegen.


    Oder vielleicht ja auch nicht. Ich übertrage jetzt einfach mal die Situation in Deutschland auf Belgien. Ob das ganze dem belgischen Recht, d.h. den genannten Gesetzen, der belgischen Verfassung und dem Europarecht entspricht, lässt sich am Bsten ausprobieren, indem man sich als Versuchskaninchen opfert. Dann kann man nachträglich die Rechtmäßigkeit der Maßnahmen überprüfen lassen. So zumindest wäre es wohl in Deutschland. Die Möglichkeit eine Satzung/Verordnung bereits vorher gerichtlich überprüfen zu lassen, ergibt sich für den Normalbürger leider relativ selten.


    Edit: Da ist ja die Verordnung. Zwar ihne Bußgeldvorschriften, aber immerhin wird festgeschrieben, wann eine Ordnungswidrigkeit begangen wird.


    2 Mal editiert, zuletzt von Stepi ()

  • Was, wenn ich an diesem Tag Lüttich besuchen möchte und aufgrund meines ästhetischen Grundempfindens einen schicken rot-schwarzen 96-Schal trage?
    Was macht mich dann zum Fan, den es zu entfernen gilt?


    Darum geht's mir in erster Linie.

  • Mich würde weiterhin interessieren, auf Basis welchen Paragraphen sie mich in Lüttich festsetzen oder der Stadt verweisen könnten, wenn ich aufgrund der allgemeinen Wetterlage einen Schal mit einer 96 drauf trüge.


    Das widerspricht jedem, aber auch konsequent jedem Gedanken von Europa. Will der Bürgermeister dieses belgischen Schweinestalls mir tatsächlich vorschreiben, welche Klamotten ich trage, wenn ich in 'seiner' Kackstadt herumlaufen möchte?


    Nein. Er will Dir vorschreiben, dass Du gar nicht erst in seiner Stadt herumläufst. Und da braucht man nun auch gar nicht auf Belgien einprügeln, solche "Maßnahmen" gab es bei Spielen in der Bundesliga auch schon häufiger. Zum Beispiel durften die Leverkusener vor einiger Zeit die Stadt Mainz nicht betreten, sondern mussten auf direktem Wege zum Bruchweg.

  • Da sträubt sich in mir alles!
    Wobei ich einige Maßnahmen sogar noch verstehen kann. Wenn der Mob als Block vom Bahnhof zum Stadion geleitet wird, habe ich dafür Verständnis. Das Fremdschämpotential ist manchmal so groß, dass einige im Normalfall gar nicht aus dem Zug steigen dürften am Zielort.


    Aber dass mir als Besucher an einem solch neuralgischen Tag quasi verboten wird, einen bestimmten Schal zu tragen, ist schon etwas, dass meinem Gedanken von Freiheit in Europa massiv widerspricht.

  • Im Stadion kannst Du doch Deinen Schal tragen... Du darfst doch eh nicht nach Lüttich rein also vor 19:30 Uhr. Danach wird eh zu knapp. Ich vermute mal, die Busse fahren alle direkt zum Stadion, oder?

    Einmal editiert, zuletzt von Sujo ()

  • Was, wenn ich an diesem Tag Lüttich besuchen möchte und aufgrund meines ästhetischen Grundempfindens einen schicken rot-schwarzen 96-Schal trage?
    Was macht mich dann zum Fan, den es zu entfernen gilt?

    Wenn ich den Auszug richtig verstehe, geht es nicht einmal darum, dass Fan-Utensilien getragen werden, sondern dass Du ein 96-Fan bist. Es wird also nicht auf Äußerlichkeiten, sondern auf die innere Einstellung abgestellt. Es ist also legitim, für einen Scheiß-Verein zu sein, du darfst nur kein 96er sein.

  • Vielleicht kann man auch einfach auf französisch "Danke für diese Gastfreundschaft" auf DIN A 4 Blätter ausdrucken und zu einem bestimmten Zeitpunkt hochhalten. Ist günstiger als ein Kostüm. Und man kann ohne Probleme ein paar auf Vorrat im Bus mitnehmen, für die, die Aktion nicht kennen. Nur müsste das jemand auf französisch übersetzen. Meins ist zu schlecht. Bei mir kommt nur raus:


    Merci pour cette merde!

  • Vielleicht kann man auch einfach auf französisch "Danke für diese Gastfreundschaft" auf DIN A 4 Blätter ausdrucken und zu einem bestimmten Zeitpunkt hochhalten. Ist günstiger als ein Kostüm. Und man kann ohne Probleme ein paar auf Vorrat im Bus mitnehmen, für die, die Aktion nicht kennen. Nur müsste das jemand auf französisch übersetzen. Meins ist zu schlecht. Bei mir kommt nur raus:


    Merci pour cette merde!


    Bei den (gefühlt als Verbrecher-abgestempelt-Auflagen) ist die Gastfreundschaft von Lüttich durchaus als "merde" (franz. "Sch...e") anzusehen.

  • Das müsste dann wohl heissen: "Merci pour votre Hospitalité"


    Und ergänzen könnte man noch: "Belgique 2011 - moins liberty de URSS 1981"

  • Einiges wäre gut zu wissen...


    Sollte es, wie im Forum mitgeteilt, stimmen, dass die deutsche Polizei vor +/- 400 gewaltbereiten Fans gewarnt hat, sind die Auflagen auf Basis des belgischen Landesfußballgesetz logisch. Da müsst ihr euch schon bei euren Bullen bedanken :anbeten: ...


    Der FC Zürich durfte ja auch seinen Sonderzug organisieren, obwohl bekannt war, dass sie auch keine Kinder von Traurigkeit :kloppen: sind. Und hätten sie nicht in der Innnenstadt eine Fahne vom "White Power" aufgehangen, dann wären sie wahrscheinlich auch nicht angegriffen worden.


    Dadurch, dass nur zirka 30% der Lütticher Fans aus Lüttich selbst kommen, ist unser Land flächendeckend mit Standard-Fans versehen. Das heißt, dass die organisierten Fans sofort wissen, welche Busse der Gästefans über welche Autobahn, wann anreisen :streit: . Nun kann ich mir nicht vorstellen, dass die harten Kerne der verschiedenen Antifa-Gruppierungen des Standard irgendwas vorhätten... Hannover ist auf Europapokalebene Neuling und hat keinen negativen Ruf.


    Was das Bangemachen der Autoritäten :besserwisser: angeht, so wird nicht so warm gegessen wie gekocht wird. Diese Einschüchterungsversuche dienen nur dazu, die Gästefans aus der Innenstadt fernzuhalten und somit ist weniger Polizeiaufwand notwenig. Bis dato sind uns noch keine Verhaftungen von einfachen Fußballfans wegen tragen der Fan-Utensilien zu Ohren gekommen. Nur dort wo sich einige Gästefans zusammenraufen, sind die Standard Fans nie weit. Doch ist es immer noch so: wie man sich gibt :klatschen: , so wird man auch behandelt :bier: . Und wir haben schon vielen gegnerischen Fans die schönen Seiten des Fußballs gezeigt :victory: .

  • Schöner Beitrag Wawe, aber mittlerweile ist mir das ganze Drumherum sowas von egal.
    Ich will nur noch mit dem Bus anreisen, direkt bequem vor den Block chauffiert werden, 3 Punkte einsacken, ein tolles Stadion live sehen und danach die gleiche Tour direkt zurücknehmen.


    Aus mind. 2 Urlaubstagen wird evtl. sogar nur einer, da ich möglicherweise am nächsten Tag direkt wieder arbeiten gehe...

    Einmal editiert, zuletzt von Salif Keita ()

  • Hoffentlich reist unsere Mannschaft nicht mit dem Bus vor 19:30 Uhr an. Sonst fällt das Spiel womöglich aus, weil der Lütticher Bürgermeister für eine Verhaftung für 24 Stunden gesorgt hat. Statt eines tollen Fußballspiels muss dann mangels Gastmannschaft wahrscheinlich hilfsweise eine Folge Denver-Clan als Ersatz im Fernsehen gezeigt werden......

  • Man muss ja leider bei aller berechtigten Kritik an diesen Maßnahmen feststellen, dass ein Verhalten wie in Kopenhagen, Leuten wie dem Bürgermeister von Lüttich in die Hände spielt. Auch deshalb bin ich immer noch relativ fassungslos, in welchem Maße die Liberalität der dänischen Behörden für asoziales Verhalten ausgenutzt wurde. Dieser Vorwurf trifft letztlich alle Mitfahrer, da die Selbstregulierung furchtbar defizitär war. Ich finds auch schade, dass in diesem Forum, in dem sonst jeder Sack Reis diskutiert wird, keinerlei adäquate Aufarbeitung des Vorfälle stattgefunden hat.