• Passt wohl momentan am Besten in diesen Fred hier:


  • Unter den Depressionen leiden...


    Ich habe mir gestern den Film Monster mit Charlize Theron angesehen... ich merkte dann plötzlich, wie in mir eine Trauer aufstieg die so schlimm wurde, dass ich mir den Film nicht weiter anschauen konnte. Ich kriegte dann einen Nervenzusammenbruch, saß auf dem Boden und hörte nicht mehr auf zu heulen, was teilweise sogar noch bis jetzt nicht aufgehört hat. Was wirklich direkt der Auslöser, also der Trigger war, weiß ich nicht. Das letzte Mal ist mir das bei dem Film Das Experiment mit Moritz Bleibtreu passiert und das ist bestimmt über sieben Jahre her. Ich war froh, dass ich damals nicht alleine war, aber ich konnte mich kaum wieder beruhigen.
    Ich habe dann versucht, was ich bis jetzt verdrängt habe, bewusst mir ins Bewusstsein zu rufen (Fortgeschrittenenmodus) - nicht wieder weglaufen. Ich habe mir den Film dann doch noch bis zum Ende angesehen... schlafen kann ich schon lange nicht mehr richtig (ohne Medikamente) obwohl ich auch meine Restless Legs mit einem neuen Medikament endlich in den Griff bekommen habe. Essen kann ich auch schon lange nicht mehr vernünftig (so gut wie gar nichts), aber das konnte ich noch nie und das ist, wenn man an Diabetes leidet, nicht unbedingt von Vorteil (abnehmen tu ich deswegen trotzdem nicht). Ich vergesse auch zu Trinken (nein, Alkohol trinke ich schon lange nicht mehr).


    Ich bin an einem Punkt, an dem mir alles egal ist und würde am liebsten mich nur apathisch treiben lassen. Doch will ich dieses nicht mehr, ich will diese Krankheit endlich besiegen und schreibe alles auf. Gerade jetzt ist meine Therapeutin für mich sehr wichtig, aber eben nicht rund um die Uhr für mich greifbar. Ich gehe nicht vor die Tür und jede Sache, die ich noch zu erledigen habe, ist eine übergroße Herausforderung. Trotzdem bin ich glücklich und versuche mich zu loben, wenn ich es nur geschafft habe, ein paar E-Mails zu schreiben oder meine Post zu erledigen. Ich habe Freunde, die mir helfen, die auch mal mit dem Hund für mich rausgehen... Ich will aber eben nicht, in eine Abhängigkeit geraten, in der ich schon seit Jahren stecke. Nein, meine Freundin geht nicht für mich einkaufen, ich brauche sie dann nur als Begleitung und wir gehen dann zusammen.


    Ich muss weiter schreiben und will mich den Monstern stellen...


    EDIT: Es gibt auch zwei Geräuschkulissen, die mir "weh" tun... Silvesterböller und -raketen sowie Jahrmärkte/Schützenfeste.

    Einmal editiert, zuletzt von Maristela96 ()

  • Hallo,


    ich hab das hier herschende Thema seit Anfang an interessiert gelesen, da ich mich, glaube ich auch, leider als betroffen sehe, vielleicht. Ich versuche mich mal "kurz" zu fassen, mir schießen wieder so viele Gedanken durch den Kopf.


    An und für sich war ich schon immer relativ sensibel, aber auch emotional. Jedoch nie scheinbar "grundlos" so traurig wie die vergangenen Jahre, sondern schon jemand, der lebenslustig war, spontan, offen. Ich war mir eigentlich bewusst, dass ich rational denke und Entscheidungen begründet und logisch treffen kann. Alles gut an sich.


    Seit nunmehr ca. 2,5 - 3 Jahren hat sch das alles um 180° gedreht. Eine Trennung, die ich bis heute wohl nicht verdaut habe, bugsierte mich beruflich/studienbedingt aus meinem alltäglichen Umfeld, zwar nur etwa 30 km, aber in der Situation war das schon eine enorme Distanz. Ich musste also mehr oder weniger ein komplett neues Leben starten. Die erste Zeit tat ich als Trennungsschmerz ab, im Laufe von 2009 nahm mich dann aber diese traurige Grundstellung ein. Enkes Tod traf mich auch sehr und so beschäftigte ich mich erstmals mit "Depressionen" bzw. diese beschäftigten mich.
    Meine Ex hatte die eine oder andere Liebschaft und das machte mich total fertig. Das zu diesem Zeitpunkt nichts strafrechtliches passierte, war ein Wunder. Ich verkroch mich in meine kleine Wohnung, Jalousinen runter, allein im Dunklen, manchmal, wenn ich nicht arbeiten oder zur Uni musste, tagelang. Nur im Bett, nichts essen, keinen sehen, keinen hören. Freunde/Familie wimmelte ich ab, meldete mich aber doch ausreichend. Hinzukam eine Sportverletzung und eine kleine OP "die völlig normal laufen wird", so der Arzt (das war bereits 12/2008).
    Also wie gesagt, 2009 war schon nicht schön. Mein Körper erholte sich nicht, so dass ich zwischen Februar und März 2010 noch 5x operiert werden musste, dabei großes Schindluder betrieben wurde (Nähte aufgegangen, Virus und Infekt), ich um ein Haar daran gestorben wäre und ich seit dem immernoch nicht schmerzfrei gehen kann, von sportlichen Aktivitäten keine Rede. Alle Schicksalsschläge, selbst unglücklich verlaufene Dinge im Alltag, nehme ich schon persönlich, "warum passiert mir sowas".


    Die Ausmaße dieser traurigen Phasen gingen in/seit 2010 immer tiefer, ich fing an mit diesen zu leben, sie wurden ein Teil von mir. Mein Studium konnte ich dennoch recht erfolgreich abschließen. Von meiner Verfassung wusste eigentlich niemand, wenn ich auf einer Party meine Ex traf (es gibt eigentlich keinen Kontakt mehr) und aufgrund von Alkohol die Hemmungen verlor und losflennte, konnte ich dass noch mit Liebeskummer erklären. Einzig eine Kollegin, die zur besten Freundin wurde und mir immer zur Seite steht, weiß davon und ist auch jetzt noch meine einzige Bezugsperson und große Hilfe. anfang diesen Jahres zog ich um, zurück in meine Heimat. Zu dieser Zeit Ende 2010/Anfang 2011 war ich wieder extrem deppressiv, mein Urlaub mit einem Freund um Weihnachten herum fiel ins Wasser bzw. in den Schnee, ein einziger Flug fiel am Flughafen aus, das war meiner. "Will mich igentlich wer verarschen"


    In meinen Umzug in alte Gefilde setzte ich viele Hoffnungen auf Besserung, ich konnte auch unter der Woche bei Kumpels sein, hatte eine größere Wohnung, die auch lebens- und zeigenswert ist bezogen. Einziges thema war meiner Verletzung, aber das sollte mit der zeit ja werden, sagten die Ärzte. Der im dezember gestrichene Urlaub konnte in den April verlegt werden, zwischendurch noch eine Runde auf Malle mit den Kumpels, alles gut, relativ gesehen. Nun fingen im august neue Azubis und Azubienen bei meinem Arbeitgeber an, den Großteil davon habe ich sogar selbst ausgewählt. Eine junge Dame kommt aus einem nur 10km entfernten Ort, ist zwar 5 Jahre jünger, aber durch die Nähe kannte man doch den ein oder anderen und so hatte man immer was zu erzählen. Ich merkte schon,dass es eine positive Stimmung zwischen uns war. Als eine von den neuen sozialen Netzwerken Abhängige und mit Smartphone ausgestattet, wurde ich von ihr sofort als "Freund" geadded, normalerweise bin ich ja nicht so einer, aber eas soll´s. So schickte man sih so nach 1-2 Wochen antasten nahezu jeden Tag von feierabend bis tief in die Nacht Nachrichten. Alles noch auf normaler "Hey, wie geht´s, was machst du so"-Basis. Als es nach Sevilla ging gab es die ersten eindeutigen Nachrichten, in Sevilla fragte ich dann einen gemeinsamen Freund nach ihrer Handynummer und simste ihr so doch einige Male (scheiß Roamingtarife).


    Ein paar Tage später frug ich sie dann ganz unverbindlich, was sie am Samstag macht, ob man sich vllt treffen wolle. "Klar doch, sehr gerne ;-)". So war sie dann auch da und wir verbrachten die Nacht auch zusammen, zwei Tage späte von Mo auf DI das gleiche, ich war im siebten Himmel, erstmals seit meiner Ex fühlte ich mich wieder so richtig zu einer Frau hingezogen. In der gleichen Woche musste ich noch beruflich weg, während der 6-stündigen Autofahrt hatte ich ein mulmiges Gefühl, keine Nachricht von ihr, nichts. Wieder zurück sprach ich sie an, was los sei, und musste mir anhören, sie hätte doch noch einen anderen, der verarscht sie zwar, aber "es wäre arschig" von ihr bei mir zu sein, wenn da doch er andere ist. Ich war wiedeer völlig fertig. Jedoch ist es nicht nur Liebeskummer, mein Gott, einen korb bekam ch nicht das erste mal. Ich verkroch mich wieder in mein Loch, Handy aus, kein kontakt zur Familie. Ich wollte keinen sehen, hören usw. Meiner Freundin erzählte ich das natürlich, und selbst sie sagte, dann "als du erzähl thast, dass ihr was laufen habt, hab ich mir schon gedacht, hoffentlich hält das". Sie ist auch diejenige, dir mir rät zum Arzt zu gehen. Seitdem funktioniere ich eigentlich nur noch, eine gefühllose Hülle, Maske auf, lächeln, zur Arbeit, nach Hause, Sofa. Die einfachsten Sachen schaffe ich nicht. Liege nur rum, heule, habe schlimme Gedanken. Sage Termine hab, weil ich krank bin, "hab mich wohl in Lüttich verschnupft".



    Anfang der Woche ging es mir direkt nach der Arbeit wieder extrem schlecht, so fuhr ich zum Hausarzt, und wollte einen Termin machen. der ist zwar nich fix, aber morgen kurz vor Öffnung könnte ich vorbei, dann ist nicht lange warten. Jedoch: ich KANN da nicht hin, im Kopf bin ich schon 5 Schritte weiter, erzähle meinem chef, wieso ich krankgeschrieben bin, sage meienr Familie, warum ich mich seit Monaten nicht melde. Aber den endgültigen Schritt dazu, trau ich mir nicht zu, ich habe Angst, was kommt danach. Ich kann meine Arbeit auch nicht im Stich lassen, alleine diese Woche habe ich schon ca. 33h gearbeitet. vielleicht ist es mein Schicksal, dass es mir so geht, wie es mir geht. Wenn ich zum arzt gehen, alleine, erzähle ich ihm höchstens von dem Fuß, und dass mir das auch psychsich nicht gut tut, mehr nicht. Meine Freundin würde mitkommen, aber ich weiß nicht, ob ich mit der dann eintretenen zukunft zurechtkomme. Es wird doch nichts mehr sein wie es war.



    Ja, das wird hier doch alles sehr lang, aber ich musste mich wohl mitteilen, das soll ja auch gut tun. Alles echt Müll, kann nicht mehr, und will nicht mehr.

  • Lieber Roimi,
    ein allererster tipp von mir, hör auf, soviel zu arbeiten. 33 Std. in 3 Tagen, dass mag für andere normal sein, aber es ist für dich defintiv nicht gut, glaub es mir.


    Ich weiß, dass dieser Tipp dir nicht wirklich weiter hilft, daher der nächste Tipp, geh wirklich zum Arzt. Tu es unbedingt und wenn deine Freundin dich begleitet, lass dich von ihr an die Hand nehmen.


    Ich weiß, am besten ist es immer, wenn man die Schritte allein geht. Wenn man dazu aber nicht in der Lage ist, aber so eine Freundin hat, dann sollte man das nutzen. Kein Scham, du hast das Recht dazu und wenn es dir angeboten wird, dann sage dir, was habe ich für ein Glück, weil, das hast du tatsächlich.
    Nicht mal mein Ex-Mann kam damals auf die Idee, mich zu begleiten, geschweige denn, mich anzutreiben, das Thema war viel zu verpönt, sozusagen mit Schande behaftet, der Schande des Versagens, also wurde geschwiegen und ich allein gelassen.


    Nutze die Möglichkeit, die sich dir bietet. Vielleicht hast du ja ein ähnliches Glück wie ich damals und dein Arzt schreibt dir zur Beruhigung ein Mittel auf, dass dich in den Zustand versetzt, meinen ersten Tipp in die Tat umzusetzen. Denn eins solltest du dir klar machen, in deiner Situation ist vieles Arbeiten absolut kontraproduktiv.
    da kommt irgendwann (wenn es nicht schon da ist) eben dieses Burnout, was in meine Augen einfach nur eine gesellschaftlich akzeptierte Bezeichnung für eine Sache ist, die ansonsten nicht diese Akzeptanz besitzt, eben die Depression.


    geh zum Arzt, zeig, wie es dir geht, heule, zittere, zeig deine Verzweiflung und zwar so, das selbst dem unsensibelsten klar wird, dass du Hilfe brauchst. Habe keine Hemmungen, dafür sind sie da die Ärzte.


    Auch ich habe damals sehr lange dafür gebraucht, mich meinem Arzt zu offenbaren. Ich hatte ihn mir ja mal bewußt ausgewählt, als ich entscheiden musste, bei wem ich bleibe, als die zwei aus der Praxis, die ich jahrelang aufsuchte, sich trennten.
    Die eine war für mich immer die, die ich aufsuchte, wenn ich in Seelennöten war, er war für die körperliche Problematik zuständig.
    Zur Zeit der Trennung der beiden hatte ich mehr körperliche Probleme, und entschied mich für ihn.
    Als dann die seelischen aufkamen, stand ich erstmal sehr lange doof da.
    sie praktizierte mittlerweile nicht mehr hier, bei ihm traute ich mich nicht, mich zu öffnen. Er war immer so kühl.
    Irgendwann war meine Not dann aber so groß, dass es mir nahezu egal war, wie er reagieren könnte, ich brauchte einfach nur Hilfe.


    und er war da, er half, er hörte zu und zeigte Wege.....


    Mittlerweile weiß ich, ich kann mich öffnen ihm gegenüber. Ich tu es nicht immer, aber wenn es nötig ist, dann tu ich es und jedesmal ist es ihm gelungen, mich zu erden.


    Denk nicht an das Urteil anderer, denke einfach nur daran, dass du Hilfe benötigst und ein Recht hast, zu leben und nicht nur zu existieren.
    denke an dich!


    ich denke an dich

  • Ich/wir waren heute tatsächlich beim Arzt. Natürlich erst nachmittags nach der Arbeit (also sinds die Woche nur schlappe 40h). Ich glaube, zwischendurch beim Warten und auf der Fahrt dahin war ich kurz vorm Herzinfarkt, gezittert am ganzen Körper, schwache Knie, flaues Gefühl im Magen. Obwohl ich das Szenario schon mehrmals vor dem inneren Auge durchgespielt habe, war es natürlich ganz anders. Schwache Stimme und nach den ersten paar Worten nahezu kompletter Zusammenbruch. Meine Freundin war natürlich die ganze Zeit dabei.


    Die ersten Worte meines Arztes waren,"Du brauchst professionelle Hilfe", er kennt mich seit meiner Geburt und somit alles, was mir widerfahren ist. Die letzte Frage war bzgl. der Arbeit, meine einstudierte Antwort sollte lauten "ich muss, kann aber nicht". Stattdessen nichts als Tränen, er sagte dann "du musst also". Er tippte fleißig und ich fragte dann kurz vor Verabschiedung, ob ich morgen nun hingehe, und beide nur "natürlich nicht". Völliger Blackout, habe ich nicht verstanen. Eine Spritze gab es noch und morgen wird ein Termin in einer Tagesklinik gemacht, die dann wohl weitere Schritte einleiten kann. Zuvor noch der Weg zur Arbeit mit der bis zum 13. gehenden Krankmeldung, der nächste schwere Schritt...

  • Roimi, du kannst nur einen Schritt nach dem Anderen machen.
    Du hast mit dem ersten Schritt begonnen - Glückwunsch und meinen tiefen Respekt dafür!
    Es liegt viel Arbeit vor dir, aber Roimi, irgendwann einmal wirst du den 07.12. als Feiertag begehen.


    Maris, ich bin in Gedanken bei dir - du kommst durch die dunkle Nebelwand. Du weißt, dass die Sonne da ist, egal welche Wolkenberge versuchen sie zu verhüllen. Du hast sie gesehen und sie wird weiterhin für dich scheinen.
    você pode fazê-lo!

    Einmal editiert, zuletzt von WILL(y) ()

  • Auch von mir alles Gute und viel Erfolg. Der erste Schritt ist immer der schwierigste, gerade weil sich dadurch viel verändert. Aber du wirst schnell merken, dass es die absolut richtige Entscheidung war. Wenn du dich das erste Mal richtig ausgeheult/ausgekotzt hast, egal ob beim Therapeuten oder in der Gruppe, wirst du merken, wie es dir schlagartig besser geht, als wenn eine Zentnerlast von dir fällt.

  • Roimi ,
    von mir auch alles Gute und Respekt für den Schritt.
    Ich habe diesen Schritt zum Arzt noch vor mir.
    Ich habe ihn auf nächstes Jahr verlegt.
    Das einzige was bei mir im Moment funktioniert ist die Arbeit.
    Ich bin derzeit voll im Stress dort und es lenkt mich irgendwie ab.
    ( klingt zwar komisch ist aber irgendwie so )
    Dieser Stress ist für mich im Moment wie ein Kick.
    Aber kaum bin ich Zuhause falle ich in ein Loch.
    Ich habe das auch in langen Gesprächen mit meiner Frau besprochen.
    Der Weg jetzt zum Arzt und dann evtl. unter Nebenwirkungen von irgendwelchen Medikamenten den Job ( das einzige was derzeit noch klappt )
    zu riskieren will ich nicht.
    Manchen mag das komisch erscheinen aber unter Stress bin ich abgelenkt und funktioniere.
    Angst habe ich ( und die richtig ) vor dem neuen Jahr.
    Wenn dann der Feiertagsstress auf der Arbeit weg ist und ich mich dem ganzen stellen muss.
    Dann kommt der Weg zum Arzt und zum Chef.
    Beim meinem Chef habe ich eher weniger Angst.
    Aber da ist noch der Weg zum Arzt und was kommt dann ?

  • Ich bin derzeit voll im Stress dort und es lenkt mich irgendwie ab.
    ( klingt zwar komisch ist aber irgendwie so )

    Guten Morgen,


    ich war auch nur noch am arbeiten, aber selbst da bzw. abends beim rekapitulieren des Arbeitstages musste ich mir eingestehen, dass ich nicht mehr zu 100% leistungsfähig war.
    Am gestrigen morgen habe ich meinem Chef das alles persönlich gesagt. Er machte sich auch ein paar Vorwürfe, unterstützt ich aber und will mich natürlich auch gesund sehen. Zunächst wissen es nur er und meine Freundin und wir verbreiten noch die Mär vom verletzten Fuß. Wenn es Konkretes gibt (Termin in der Klinik ist am 19.12) wird das dann auch anders kommuniziert.

  • Ich denke, dass ist ziemlich "normal", war bei mir genau so.
    In meinem Job war ich sehr gut und auch glücklich, würde ich sagen. Der war nämlich extrem stressig und ich kam
    nicht ins Nachdenken. Die freien Tage waren der Horror, da konnte ich mich dann auch nicht selber aufraffen, wollte
    nur nie mehr aufwachen.


    Ich bin auf jeden Fall froh, den Schritt gegangen zu sein. Es gibt ja nicht nur Medikamente, da sind ja auch andere Möglichkeiten,
    Dir, Deinem Körper und der Krankheit näher zu kommen. Ich habe zwar hier Antidepressiva verschrieben bekommen (Citalopram),
    aber die wirken noch nicht, das dauert ja meist einige Wochen, aber alleine hier zu sein, mit anderen zu reden, die meine Gefühle
    haargenau verstehen, aus der Isolation zu kommen, Sachen auszuprobieren (Tiefenentspannung, Kommunikationstraining etc)
    hat mir jetzt schon so viel gebracht.


    Die meisten Medikamente sollten Dich auch wirklich nicht von der Arbeit abhalten (denke ich). Ich erhoffe mir, dass sie diesen Schleier
    der totalen Hoffnunglosigkeit, den ich ständig über allem spüre, und der auch dazu führt, nichts auszuprobieren, ein wenig lichten.


    Aber natürlich ist auch jetzt bei mir selbst noch ein großes Gefühl der Skepsis da und die Angst, sich nie wieder besser zu fühlen. Man
    erinnert sich ja an die Tage im Leben, an denen man glücklich oder auch einfach nur zufrieden war und Hoffnung hatte, und die Angst,
    da nicht mehr hin zu kommen, obwohl es so unfassbar gern möchte, die ist bei mir so präsent.


    Ich drücke Euch alle und wünsche Euch viel Erfolg!! :trösten:

    2 Mal editiert, zuletzt von LüttjeLage ()

  • Vielleicht hilft es uns allen, denn folgendes ist auch für die Gesundheitsvorbeugung wichtig:


    Ich ziehe meinen Beitrag aus Erkentnissen der Gelotolgie, der Wissenschaft des Lachens.


    Es gibt stichhaltige Experimente darüber, dass wir uns den Gegebenheiten angleichen, die wir in unserer (un-)mittelbaren Umwelt wahrnehmen. Auf die Lachwissenschaften übertragen bedeutet das, dass wenn wir ein trauriges Bild anschauen auch automatisch traurig werden. Ein Smilie mit hängenden Mundwinkeln ist fatal, da wir ihm nachempfinden und im Stande sind das gleiche Gesicht aufsetzen. Mundwinkel nach unten, alles ist doof!


    Da das gleiche aber auch andersrum funktioniert, hat es Sinn sich lachende Gesichter anzuschauen. Wir spiegeln dabei das lachende Gesicht und bekommen (fast) automatisch ein eigenes Lächeln und/ oder Lachen auf die Lippen.
    Soll heißen, dass die Chance durchaus besteht, dass wir automatisch fröhlicher werden. Körpereigene Endorphiene werden ausgestoßen, die Durchblutung wird gefördert, es kommt mehr Sauerstoff ins Gehirn, wir werden möglicherweise aktiver.


    Genau aus diesem Grund habe ich auch mein Avatar geändert. Weg mit dem miesepetrigen Daumen, hin zum fröhlichen Gesicht. Vielleicht mögen es mir manche nachmachen. Ich bin mir zu 100% sicher, dass jeder davon profitieren kann.


    Hier einige Beispiele. Ihr dürft auch ruhig schreiben, ob ihr eine Reaktion eures Gemütszustands wahrgenommen habt.


    http://de.dreamstime.com/lache…en-frau-thumb11497365.jpg


    http://img503.imageshack.us/img503/2020/sonrisa.jpg


    http://4.bp.blogspot.com/-6Fnm…XQVjg-k/s1600/sonrisa.jpg


    edit:
    Was bedeutet das nun für den Alltag?
    Als ich noch zu Hause wohnte habe ich z.B. auf ein Klebezettelchen einen lachenden Smilie gemalt und an unseren Badezimmerspiegel geklebt. Die depressiven Schübe meiner Mutter fielen zwar nicht hinten rüber, aber ihr ging es deutlich besser und ich bin sicher, dass auch diese Methode zu ihrer momentanen Verfassung (Ihr geht es besser) beigetragen hat.
    Also, als Anregung gebe ich hier, kleine Zettelchen in der Whnung zu verkleben, ruhig auch alle 3-5 Tage an einer andere Stelle in der Wohnung, damit man sich nicht dran gewöhnt.


    Ebenso, wenn ihr an einem festen Platz arbeitet (Büro, Führerhaus im LKW o.ä.) könnt ihr an eine nicht sofort einsehbare Stelle einen großen lachenden Smilie ankleben. Bei uns im Büro haben meine Kollegin und ich die Absprache getroffen, dass wenn es uns nicht gut geht und/ oder wir von irgendwas genervt sind, wir auf den Smilie zeigen. Die Laune wandelt sich schlagartig.

  • Zudem empfehle ich zur vermehrten Endorphinausschüttung den Besuch eines Lachklubsum Lachyoga zu betreiben.


    Lachyoga versucht durch verschiedene Lachtechniken, ähnlich wie bei "normalen" Yoga, den Körper zum selbstständigen Lachen zu "überreden", frei nach dem Motto: Ich täusche meinem Körper etwas vor, damit er es dann übernimmt.
    Die Technik ist relativ simpel. Durch künstliches Lachen wird dem Körper vorgespielt, dass irgendwas wahnsinnig witzig sein muss und er kommt nach einigen Sekunden/ Momenten in richtiges Lachen bis hin zu einem richtigen Lachkrampf.
    Eine Sitzung dauert meistens so an die 45 Minuten und danach ist man auch erstmal fix und fertig. Bei mir war es zumindest so. ;)


    Das Ganze ist natürlich erstmal gewöhnungsbedürftig. Vor allem vor anderen, wildfremden Menschen loszulachen, aber, ein Geheimnis gibt es: Da alle Gruppenmitglieder beim künstlichen Lachen gleich doof aussehen, ist es dann auch egal. Aber zum Ende der EInheit weiß man, dass es sich gelohnt hat. Ist ähnlich wie beim Sport ;)


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  • Die Lachgeschichte wird von akut Erkrankten möglicherweise nicht als erwägenswerte Alternative wahrgenommen, soviel sie vielleicht auch für sich hat.


    Im übrigen ist das Problem bei den "Arbeitstieren", dass das Verdrängen des Problems immer schwieriger wird. Man spürt förmlich - und das ist auch so -, dass auch die Bestätigung bei der Arbeit in absehbarer Zeit nicht mehr ausreicht, um wenigstens über die Runden zu kommen. Was aber dann? Was dann, wenn selbst die Arbeit nicht mehr "funktioniert"?
    Dieser Gedanke macht Angst.


    Aber, Leute: Die Angst ist irreal. Auch wenn alles unheimlich real wirkt. Deshalb: Ab zum Arzt, lasst Euch helfen!
    Steini, alle Bezugspersonen, denen andere Betroffene etwas vormachen würden, sind auf Deiner Seite: Frau, Arbeitgeber, Freunde. Nutze die Chance, und gehe zum Arzt.
    Vergiss irgendwelche Nebenwirkungen von Medikamenten. Das klingt mir wie eine Ausrede von Dir, nicht starten zu müssen. Angst vorm ersten Schritt. Ist auch nicht schlimm, sogar nomal, aber den Schritt musst Du machen.

  • Keine Angst,
    das ist bei mir keine Ausrede.
    Es ist lediglich derzeit die Angst auf der Arbeit vor Weihnachten noch zu versagen.
    Und was dann wäre , da könnte ich für nichts garantieren.
    Ist jetzt zwar krass formuliert aber so ungefähr geht es mir derzeit.
    Der Termin beim Arzt wird Anfang Januar gemacht.


    Gestern hatte ich ein intensives Gespräch mit meiner Mutter.
    Die hat ähnliche Probleme und nimmt seit 2 Wochen Citalopram.
    Sie geht nun wenigstens wieder alleine einkaufen.
    Da wir beide auch den gleichen Arzt haben sagte ich ihr gestern auch das ich dort einen Termin mache.
    Und sollte ich dies nicht machen wird sie unseren Arzt drauf hinweisen.( ich habe sie drum gebeten )
    Da ich eh alle 4 Wochen dorthin muss zum Quick ist die Sache klar.
    Entweder ich gehe von mir aus zum Arzt oder er spricht mich dann darauf an.


    Kann es eigentlich sein das solche Probleme Erbbar sind ?
    Oder ist es nur Zufall das meine Mutter und ich so ziemlich die gleichen Probleme haben ?
    Sie war jetzt auch Monatelang bei einem Therapeuten und geholfen hat es ihr nicht.
    Ich habe ihr geraten nochmal zu einem anderen zu gehen.
    Sie war zwar der Meinung es bringt eh nichts aber ich konnte sie überzeugen .

  • Die Lachgeschichte wird von akut Erkrankten möglicherweise nicht als erwägenswerte Alternative wahrgenommen, soviel sie vielleicht auch für sich hat.


    Das ist mir auch bewusst und ich wollte damit auch nicht sagen, dass das die Allheillösung ist. Auch ist mir bewusst, dass viele Menschen in einer solch schwierigen Situation dies nicht als 'Heilungschance' ansehen.
    Viele Menschen, die nicht in solch einer Situation sind, die sogenannten Normalen, stempeln solch eine Methode ja schon als Humbug und Blödsinn ab. ;)
    Aber manchmal liegt halt auch in einer kuriosen Möglichkeit, die man früher abgewiesen haette, eine gute Chance.


    Ein paar Links zur Theorie:

    Der (Mit-)Erfinder der Gelotologie.

    Therapeutischer Humor
    Patch Adams