• Weil Mensch an das Gute glaubt und nicht mit Verrat durch die Liebsten rechnen will.


    Warum sagt Mann, die Forderung nach einem Ehevertrag bei leben des klassischen Modells, um das Alter der Gattin abzusichern, spricht gegen Liebe und Vertrauen (ich erinner mich an eine derartige Diskussion in diesem Forum, deren teilweise Naivität oder vielleicht sogar Berechnung (?) mich tatsächlich erschütterte) und wenn es zur Scheidung kommen sollte, würde man sich schon einigen können, man ist doch erwachsen und vernünftig.

  • locke Ja, hätte man regeln können. Damals war ich noch keine 30 und noch nicht firm genug in solchen Angelegenheiten. Inzwischen, (14 Jahre später) und ein neuer Partner hat von sich aus das Wort Ehevertrag verwendet, da er die Geschichte dahinter nicht nur kennt, sondern zum Teil auch miterlebt hat. (Auch damals war ich hier schon aktiv und habe nicht angenommen, dass ich einen der Anwälte hier bitte, da drauf zu schauen. ) Wir beide kennen uns übrigens auch von einer Auswärtsfahrt.

    @bluevalentine Ja...so war es wohl. Mit der durch die Depression entstandenen frühen Pflegebeüdürftigkeit meiner Mutter (sie war 57 Jahre als sie ins Heim musste, weil ich ich sie nicht pflegen ("behüten" wäre eigentlich das schönere Wort) konnte) sind Kosten von 5000 € pro Monat entstanden (Wilkening, Tarife googeln), die ich von meinem Gehalt nicht stemmen konnte.

    locke&bluevalentine: Schön, dass ihr euch mal einig seid...



    Im Sinne des Threads: Ich habe kein Hutgesicht, aber ich ziehe jede Kopfbedeckung vor dir, Kasse! Der Mut, sich dahingehend zu outen, den muss man leider auch im 96-Land immer noch aufbringen, ich finde es toll, dass du es getan hast.




    (Es tut mir leid, dass sich da zwei Ereignisse im Thread überschneiden.Mein rechtlicher Krams is nebensächlich,sind ja nur Zahlen...keine Menschen)

    3 Mal editiert, zuletzt von Philli ()

  • Deine Erfahrungen berühren mich sehr.


    Vielleicht schreibst du ja nochmal was im "Rechtliche Fragen-Faden", falls du da in der Sache nachhaken willst.

  • Kurt Krömer (bzw. der Mensch dahinter) war letzten Herbst acht Wochen mit Depression in der Klinik und spricht darüber in der nächsten Folge von Chez Krömer. Kommt am Montag im RBB. Oder ist ab 18 Uhr in der ARD-Mediathek zu finden.

    Bin gespannt, und begrüße es immer, wenn auch Menschen aus dem öffentlichen Leben zu ihrer Erkrankung stehen.

  • Gerade Humor eignet sich ganz hervorragend, um von den ganzen miesen Gedanken Abstand zu haben, eine Pause genießen zu können.


    Und natürlich kann man sich selbst und seinen inneren Gemütszustand wunderbar dahinter verstecken, weil man vielleicht nicht jedem erzählen mag, dass es einem seit Jahren/Jahrzehnten hundsmiserabel geht.


    Ach ja: Außerdem braucht man vielleicht den besonders schwarzen/sarkastischen oder wie auch immer gearteten Humor, weil man sich selbst und das Leben sonst gar nicht erträgt.

    Einmal editiert, zuletzt von Jones ()

  • Wow, das Feedback haut mich echt um, und ich hab hier ja noch ne Welle losgetreten. Aber danke für die vielen Posts und Aufmunterungen und auch Hilfestellungen. Ich habe einen weiten Weg vor mir, zusätzlich zu meiner Psychotherapie, meiner psychiatrischen Begleitung habe ich jetzt auch ein interessantes Nachsorgepaket von meiner privaten Krankenversicherung bekommen. Denn der Alltag hat schon wieder all das gefressen, was ich mir mühsam in der Klinik ein bisschen habe aufbauen können, und ich stehe jetzt eigentlich wieder am Anfang.

  • Ich muss mich sagen, ich kann anderen Leuten sehr sehr schwer erklären, wie ich mich in den schlimmen Phasen meiner Depression gefühlt habe, selbst meine Erinnerung daran werden immer unklarer und diffuser mit zeitlichem Abstand.

    Manchmal habe ich dieses ganz kalte leere Gefühl im Magen nur für ein paar Sekunden, dann ist es wieder kurz da für einen Moment und erschreckt mich dann tief.


    Normalerweise merke ich mittlerweile ganz gut, wenn es mir schlechter geht, es fängt damit an dass ich sehr fahrig und vergesslich werde, Schlüssel vergessen, Herd nicht ausmachen, Überforderung bei alltäglichen Sachen und da bin ich eigentlich gleich immer zu meinem Psychiater gegangen um mit ihm ein bißchen zu reden und auszutauschen.


    Nach dem Freitod meines Vater vor 4 Jahren war ich sehr unsicher und habe sozusagen prophylaktisch noch mal Citalopram genommen weil ich mir nicht ganz zugetraut hatte, ohne Hilfe da durch zu kommen.

    Habe 6 Monate später wieder abgesetzt und bin seitdem stabil. Das hat mir schon viel Kraft gegeben, dass so ein krasses emotionales Ereignis mich nicht aus der Bahn geworfen hat.

  • mabuse :

    Meine "Nicht-Reaktion" möchte ich dir kurz Begründen:

    Zunächst einmal unabhängig von Autor*in des Beitrages gibt es bei mir verschiedene Reaktionen, wenn ich etwas lese. Manchmal "leide" ich mit und kann keine Reaktion hier zeigen. Oft kann ich mich gut in die beschriebene Situation reinversetzen und auch drauf reagieren. Manchmal erwischt mich ein Beitrag anderer eiskalt und ich merke, dass der Beitrag mir nicht gut tut. Dann fange ich an zu verdrängen. Grundsätzlich ist aber jeweils mein eigener Gemütszustand entscheidend, ob und wenn ja, wie ich reagiere.

    Bei dir war es nun so (leider nicht das erste Mal), dass dein Bericht über die Depression und die Alkoholsucht sehr unschöne Kindheitserinnerungen geweckt hat. Da habe ich gedanklich gleich die Beine in die Hand genommen und das Weite gesucht.

    Ich habe mir gesagt, der Mabuse hat das schon im Griff. Der hat ja auch geschrieben, dass er sich gleich wieder gefangen hat.

    Aber ich weiß, dass das nicht der Wahrheit entsprechen muss. Du kannst trotzdem weiter in der Sucht festhängen und hier nur so tun als ob.

    Deswegen hoffe ich inständig, dass du wirklich die Gefahr erkannt hast und nicht nur jetzt, sondern auch die nächsten Tage stark genug bist, um dem Teufel zu widerstehen!

    Toi Toi Toi

  • Kurt Krömer (bzw. der Mensch dahinter) war letzten Herbst acht Wochen mit Depression in der Klinik und spricht darüber in der nächsten Folge von Chez Krömer. Kommt am Montag im RBB. Oder ist ab 18 Uhr in der ARD-Mediathek zu finden.

    Bin gespannt, und begrüße es immer, wenn auch Menschen aus dem öffentlichen Leben zu ihrer Erkrankung stehen.

    Hier ist die Sendung in der Mediathek zu finden.


    Allen Betroffenen (egal ob sie hier geschrieben haben oder "nur" mitlesen) wünsche ich viel Kraft und ziehe meinen Hut vor so viel Offenheit - kämpft weiter und am Ende werdet ihr siegen!

  • Huih. Gänsehaut.

    Hab mich so wieder gefunden.


    Nach 90 Sekunden wollte ich eigentlich ausmachen, aber danach hätte ich mich dazu setzen können.


    Ich glaube auch, dass ich das schon länger mit mir rum trage, als ich dachte. Ich hätte vor 4 Jahren schon die Notbremse ziehen müssen, als man mir angeboten hat, aufgrund von Überforderung (2. Kind, Verantwortung etc.) ein paar Wochen zuhause zu bleiben. Aber ich hab mir gedacht, dass ich ja nur Verspannungen etc habe, und einfach nur ne vernünftige Physiotherapie brauche, um wieder auf den Damm zu kommen.


    Aber in den letzten Tagen habe ich da viel drüber nachgedacht, und ja, eigentlich ging es da los, und ich wollte mir nicht eingestehen, dass ich es nicht schaffe, nicht hinbekomme, da nicht raus komme. Und so ging die Spirale los.